Riß im Gußrahmen schweißen oder verstärken

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Verschiebung der Platte nach oben gegen die Absatzkante im mittleren Bereich.
Das klingt nach ungenauer Anpassung der Gußplatte an den Stimmstock.
Ich habe bei alten Instrumenten gesehen, daß mit einer Art Spachtelmasse die letzten Ungenauigkeiten korrigiert wurden. Vielleicht hilft ja so etwas. (2-K-Kleber mit ganz feinem Sand vermischt? Trennmittel nicht vergessen!)
 


Na gut, glaub ich des mal ;-)

@Siggi, in solcher Riß ist, wie ich schon anmerkte, ein Totalschaden. Sicher kann man hier allerlei probieren und versuchen - leider um festzustellen daß man lediglich um Erfahrungen reicher ist, was alles nicht geht.
Natürlich kannst Du versuchen sie von hinten mittels Gußflunsch zu stabilisieren - nur mußt Du da zu die Gußplatte anbohren, was sie anderweitig wieder destabilisiert.Genau so gut könntst auch die (inzwischen) beiden Teile der Gußplatte mit der Querraste verschrauben. Der Halt ist einfach nimmer da.
E-schweißen und erst recht autogenschweißen ist bei Grauguß welches eine Zugkraft von mindestens 16 t aushalten muß, sinnlos. Ich habe bezüglich Gußplatten mal was vom "Diodenschweißverfahren" gehört, aber zum einen weiß ich nicht was das ist, und zum weiß ich auch nicht ob es was bringt.

Viele Grüße

Styx
 
Hi,

ich bin auch eher interessierter Zaungast und hab keine Ahnung, aber von solchen Problemen bei gerissenen Gussrahmen/platte etc. lese ich immer wieder.

Scheinbar gilt bei Klavier-Gussrahmen nicht der Grundsatz der Bau-Statik, dass eh überall genug Sicherheitsfaktoren eingebaut sind - selbst wennn sich der Statiker ziemlich verhaut, das hält meist immer noch. Das scheint ja alles echt auf Kante gestrickt zu sein...bitte nicht mehr 440 Hz stimmen etc.

Daraus leitet sich evtl. ab, dass man es halt nicht mehr reparieren kann wie man es von anderen Sachen gewöhnt ist.

Viele Grüße,
André
 
@SiggiIch habe bezüglich Gußplatten mal was vom "Diodenschweißverfahren" gehört, aber zum einen weiß ich nicht was das ist, und zum weiß ich auch nicht ob es was bringt.
Styx

Diodenschweissverfahren ist Schweissen mit Dioden-Laser. Mit diesem Verfahren erreicht man hohe Schweissgeschwindigkeit und hohe Schweissnahtqualität.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kannst du etwas genauer auf die Stimm-Historie und die Tonhöhe in den verschiedenen Bereichen eingehen?
Wie oft gestimmt, wann zum letzten Mal? Vor Ewigkeiten auf 440 Hz hochgezogen worden und seit dem immer und immer wieder gestimmt worden und immer und immer wieder sofort verstimmt gewesen? Hast du mal mit einem Stimmgerät die Tonhöhe über die ganze Klaviatur gemessen? Hält die Stimmung nur nicht im Bereich des Risses?

Falls möglich, messe doch mal alle A und E über die ganze Klaviatur und poste hier mal, um wie viel Cent die Tonhöhe von 440 Hz abweicht. angefangen von der tiefsten Taste A0 bis zur höchsten Taste A7.
 
Was das Nicht-Halten der Stimmung betrifft, ist der Zustand einfach beschrieben:

Angestrebt ist Stimmung auf Basis von A=440 Hz.

Versuche ich, links oder auch rechts vom Riss (völlig egal) zu stimmen, fallen alle Töne links und rechts vom Riss ab, durchaus um 1 bis 3 Halbtöne; je weiter vom Riss entfernt, desto weniger.
 
Versuche ich, links oder auch rechts vom Riss (völlig egal) zu stimmen, fallen alle Töne links und rechts vom Riss ab, durchaus um 1 bis 3 Halbtöne; je weiter vom Riss entfernt, desto weniger.

Das klingt tatsächlich nach Totalschaden. Von den Fotos her hätte ich gedacht, dass das sogar hätte halten können.

Um wie viel musstest du die Töne denn hochstimmen? Also nicht nur am Riss, sondern auch in den anderen Bereichen?
 
Jeder Versuch ein Instrument mit solch einen Schaden auf 440 Hz zu stimmen, setzt der ohnehin schon geborstenen Gußplatte noch weiter zu. Hier kann man wirklich nur noch die Saitenspannung so gering wie möglich halten, daß es überhaupt noch so leidlich anspielbar ist.
Da ich einst in Berlin auch Klavierentsorgungen betrieb, kamen mir dieserart Finalschäden des öfteren unter die die Finger, was besonders bedauerlich ist, wenn es auch noch ein hübsches Gehäuse hat. So mit kann ich nachvollziehen, daß man alles erdenkliche und unmögliche versuchet das Instrument zu retten - schlußendlich sind die Dinger dann doch in den Ofen und auf den Schrottplatz gewandert, denn der Einbau eines neuen Klavieres war einfach zu kostenaufwändig.
Was ich später dann mal übelegt habe - in so ein hübsches altes Gehäuse ein Digitalpiano nebst leistungsstarker Boxen einzubauen - blöd nur, wenn man (wie ich) nicht so die rechte Ahnung von Elektronikeinbauten hat.

Viele Grüße

Styx
 
Auf 440 Hz stimmen ist unmöglich. Der Riss geht nur noch weiter auf und wird dann die Platte teilen.

An ein Digital-Piano habe ich auch schon gedacht. Und vielleicht einen Computer, um midi-Dateien abzuspielen.

In den nächsten Monaten werde ich einen Versuch mit Verstärkung unternehmen und dann berichten.

Liebe Grüße
Sigi
 

Mal angenommen, man nimmt nur den kaputten Rahmen mitsamt Saiten raus, und läßt Resonanzboden und die komplette Holzmechanik drin und rüstet digitale Klangerzeugung nach. Ist sowas realistisch machbar?

Ja, geht schon - ist dann im Grunde genommen nur ein Silentsystem was ja von der akustischen Anlage völlig unabhängig ist. Die Mechanik müßt dann natürlich auch entsprechend abgebremst werden. Der Resonanzboden ist allerdings da völlig nutzlos und könnt auch genauso gut entfernt werden.

Viele Grüße

Styx
 
Was das Nicht-Halten der Stimmung betrifft, ist der Zustand einfach beschrieben:

Angestrebt ist Stimmung auf Basis von A=440 Hz.

Versuche ich, links oder auch rechts vom Riss (völlig egal) zu stimmen, fallen alle Töne links und rechts vom Riss ab, durchaus um 1 bis 3 Halbtöne; je weiter vom Riss entfernt, desto weniger.
Hallo Sigi, das kann ich nicht so recht glauben. Wenn es um 3 Halbtöne absackt, müsste sich im Gegenzug etwas am Rahmen tun. Der ist ja nicht vollkommen durchgerissen und hat keinen Versatz. Wohin sollen die 3 Halbtöne hin verschwinden?

LG
Michael
 
Auch wenn mir 1,5 Töne jetzt etwas arg viel erscheinen, denkbar ist es. Insbesondere wenn die Raste den Zug nimmer halten kann (aus welchem Grund auch immer)

Viele Grüße

Styx
Ok, wenn der Stimmstock kippt, aber das hat ja mit dem Riss im Gussrahmen nun gar nichts zu tun..

Der Motor stottert auch nicht, wenn das Reserverad fehlt.^^

Ich weiß von dem Klavier zu wenig um tolle Ratschläge zu erteilen. Man muss sich die Konstruktion ansehen, ohne dauernd auf den Riss zu starren, um vernünftige Entscheidungen zu treffen.

Das ist nämlich kein "finaler Plattenbruch" , sondern ein unschöner Riss. Erst wenn er durch ist, und eine Seite absackt, ist es ein finaler...

LG
Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, geht schon - ist dann im Grunde genommen nur ein Silentsystem was ja von der akustischen Anlage völlig unabhängig ist. Die Mechanik müßt dann natürlich auch entsprechend abgebremst werden. Der Resonanzboden ist allerdings da völlig nutzlos und könnt auch genauso gut entfernt werden.
Es gibt Digitalpianos mit Resonanzboden für einen klavierähnlichen Raumklang. Warum sollte der also nutzlos sein?
 
Das ist nämlich kein "finaler Plattenbruch" , sondern ein unschöner Riss. Erst wenn er durch ist, und eine Seite absackt, ist es ein finaler...

Ja, das war auch mein Gedanke, deswegen die Frage nach der Stimm-Historie. Wenn man davor steht und alles sieht und hört und fühlt, kann man da mehr zu sagen. Aber nur nach Foto ist das schwierig.

Hätte ja auch sein können, dass das Klavier vorher eine Quinte zu tief gestimmt war. Dann würde mich das ständige Absacken der Töne nicht wirklich wundern :-D
 
So eine Mumie auf 440 Hz ist aber auch sportlich... ;)
 
Man könnte ja auch eine Gipsbrücke machen wie bei Gebäuden, um zu schauen, wo und ob sich da etwas verzieht.

Piano-Amateur, hast du das selber auf 440 Hz hochgestimmt? War der Riss da schon vorhanden? Bei welcher Tonhöhe bist du gestartet? Und bist du dir ganz sicher, dass die Wirbel fest genug sind? Wie gesagt: der Riss sieht nicht so aus, als ob der an allem Schuld ist.
 

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