Rheumatoide Arthritis

Ist jemand von Euch von dieser Krankheit betroffen und/oder hat Empfehlungen oder Erfahrungswerte?
Ja, seit inzwischen 15 Jahren, mit recht mildem Verlauf.
Die Ursache hat kein Arzt in all dieser langen Zeit festgestellt, und so bekam ich jede Menge untaugliche Medikamente, die zu wochenlangen Durchfällen oder zum ohnmächtigen Umfallen führten.
Banale Ursache: leichter Jodmangel.
Lies mal was zu Jodmangel und Hypothyreose (Mangel an Schilddrüsenhormonen, für deren Herstellung das Jod benötigt wird), ob du noch weitere Symptome aus diesem Bereich erkennst. Und: einen Kropf braucht man dafür nicht zu haben.
 
Zitat von der Schwurformel nach Hippokrates:
»Ich schwöre, Apollon den Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und alle Götter und Göttinnen zu Zeugen anrufend, daß ich nach bestem Vermögen und Urteil diesen Eid und diese Verpflichtung erfüllen werde:

Zitat von der Schwurformel nach Hippokrates:
Meine Verordnungen werde ich treffen zu Nutz und Frommen der Kranken, nach bestem Vermögen und Urteil; ich werde sie bewahren vor Schaden und willkürlichem Unrecht.

Der kürzlich besuchte Orthopäde (mir bisher unbekannter Mitarbeiter des Praxisinhabers) hat sich geweigert zu verordnen (nämlich eine Überweisung zur Radiologie auszustellen, die von der Rheumatologien angeraten wurde). Schlimmer: Der Orthopäde hat mir nicht mal richtig zugehört und ist mir mehrmals ins Wort gefallen. Dann hat er mich mitten in einer mir wichtigen Frage (nach zwei Minuten!) verabschiedet. Über meine Anmerkung, er würde mich nicht mal ausreden lassen und zuhören welche Beschwerden ich habe, hat er nur verständislos gelächelt. Aber zur Akupunktur (die er selbst durchführen will) wollte er mich überreden, um meinen „eisenharten Muskelspasmus zu durchbrechen“ – damit ich wieder Klavier spielen könnte (dass ich es mache steht in der Akte). Als ich ihm gesagt habe, dass ich üben würde hat er gesagt, dies sei bei diesem hohen Muskeltonus absolut unmöglich. Es ist möglich, aber unter Schmerzen.

Dass ich aus einem bestimmten Grund keine Akupunktur machen lassen möchte hat ihn nicht interessiert.

Es ist kein schönes Gefühl nicht ernst genommen zu werden...

Diesem Arzt - und jedem, der mich nicht ernst nimmt - wünsche ich nur eine Stunde meiner Schmerzen. Dann würden sie mich ernst nehmen!

Vorhin habe ich bei der Rheumatologin angerufen und um deren Intervention gebeten, damit ich endlich zum Röntgen gehen kann. Denn die Aufnahme der HWS ist wichtig für die Prognose der rA.

Nach vielen Jahren vergeblicher Odyssee (inklusive der Unterstellungen, ich sei Hypochonder) verliere ich allmählich den Glauben an unsere Mediziner und das Vertrauen in die Fähigkeiten und Motivation der konsultierten Ärzte.
 
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Interessanter Faden. Ich gebe auch mal meinen Senf dazu:

- zur Kuhmilch: Empfiehlt nicht die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) speziell bei Arthritiden eine lactovegetarische Kost? Also wenig bis kein Fleisch/Eier, aber sehr wohl Milchprodukte? Der Arachidonsäuregehalt ist bei denen nämlich eh sehr gering, fällt also nicht ins Gewicht. Das Argument "Wir sind keine Kälber" hört man öfters, zählt aber nicht. Wir sind auch keine Bienen und essen Honig, und weder Fleisch noch Kartoffeln sind von der Natur ursprünglich dazu konzipiert, gegessen zu werden. Das eine dient der Bewegung (Muskeln!), das andere der Vorratshaltung. Der Mensch ist Omnivore und kann (sofern er Lactase produziert) halt auch Milch als Energiequelle für sich nutzen. Ergo: Laßt Euch den Milchkaffee und das Salatdressing ruhig schmecken!

- Säure-Basen-Haushalt: Dafür haben wir ein ausgeklügeltes und sehr effektives Puffersystem in unserem Körper. Wenn das nicht funktioniert haben wir üblicherweise deutlich akutere Probleme als Rheuma. Bei der "Übersäuerung", die in der Naturheilkunde oft dahergebracht wird, liegt der pH-Wert durchaus im physiologischen Bereich. Hin und wieder Schokolade und ein Glaserl Wein schadet nicht, vor allem, wenn man sie von dem Geld kauft, das man ansonsten für dubiose basische Trinklösungen ausgegeben hätte.

- Und als besonders problematisch emfinde ich die Tatsache, daß hier eine weizenfreie Diät erwähnt wird. Was soll ich denn sonst trinken? Ich mag doch gar kein Pils...
 
@Wastlsepp, je mehr man im Internet recherchiert umso konträrer scheinen die Ansichten zu sein. Es ist ja nicht einmal schlüssig geklärt, wie es zu Autoimmunerkrankungen und der rA kommt. Wie soll man dann wissen welche Faktoren die Krankheit beeinflussen? Und welchen Einfluss die Ernährung hat - da scheint jeder eine andere Meinung zu haben. Man muss wohl für sich selber ausprobieren was einem gut tut und was nicht. Wer allerdings zu viele säurehaltige Lebensmittel zu sich nimmt, der wird irgendwann seinen Säure-Basen-Haushalt auf dem Gleichgewicht bringen. Dann wirken auch keine Puffersystem mehr. Einen solchen Menschen habe ich mal beim Therapeuten erlebt. Der Patient lag bäuchlings auf einer Behandlungsliege und der Therapeut hat auf des Patienten Rücken eine Hautfalte hochgezogen und diese über den Rücken gerollt. Der Patient hat vor Schmerzen aufgestöhnt und danach wurde die Azidose diagnostiziert.

Aber was interessant und wichtig ist – nicht nur bei Autoimmunerkrankungen und der rA: Wie steht es um die Darmbesiedelung? Die Darmbakterien haben einen beträchtlichen Einfluss auf unser Wohlbefinden, und anscheinend auch auf die rA. Beispiel:

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=49506

Hin und wieder Schokolade und ein Glaserl Wein schadet nicht.

Der Wein ist kein Säurebildner, denn er hat einen negativen PRAL-Faktor.
 
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Gegen Knochenbrüche und dergleichen hilfts natürlich nicht. Auch nicht gegen galoppierende Dummheit usw. Den Tipp geb ich normalerweise nur an Leute weiter, an denen mir was liegt...
Bin heute mal nich so...
 
Meine Antwort auch!
 
Naja, leider erst spät entdeckt, aber nach der kurzen Erfahrung kann ichs schon guten Gewissens weiter empfehlen!
 

je mehr man im Internet recherchiert umso konträrer scheinen die Ansichten zu sein. Es ist ja nicht einmal schlüssig geklärt, wie es zu Autoimmunerkrankungen und der rA kommt. Wie soll man dann wissen welche Faktoren die Krankheit beeinflussen? Und welchen Einfluss die Ernährung hat - da scheint jeder eine andere Meinung zu haben. Man muss wohl für sich selber ausprobieren was einem gut tut und was nicht.

Marlene, das sehe ich auch so.

Mein Orthopäde meinte nur, kommen sie wieder, wenn sie Schmerzen haben - viel machen kann man da nicht. Allerdings hätte sich in Studien gezeigt, dass sich bei manchen Patienten, die Arthrose im Knie hatten, die Knorpel wieder aufgebaut haben, wenn sie die Nahrungsergänzungsmittel 1.500 mg Glucosamin und 800 mg Chrondroitin täglich für 6 bis 8 Wochen zu sich genommen haben. Ich könnte versuchen, ob dies auch bei meinen Fingergelenken funktioniert.
Allerdings las ich dann kurze Zeit später einen Artikel in der ZEIT über Medizinmythen, an die selbst Ärzte glauben:
"Jeder fünfte Mann und mindestens jede vierte Frau in Deutschland erkranken in ihrem Leben an einer Arthrose - also einem Gelenkknorpelverschleiß (..) Doch Verschleiß ist schwer zu behandeln, ganz am Ende, wenn die Schmerzen unerträglich werden, bleibt oft nur der Ersatz des Gelenkes durch ein künstliches. Vor dieser Maßnahme aber unternehmen Ärzte oft auch viel Unnützes: Zum Beispiel empfehlen sie ihren Patienten die beiden Substanzen Glucosamin (ein Baustein des Knorpelgewebes) und Chondroitin (soll die Widerstandsfähigkeit des Knorpels erhöhen). Schätzungsweise 1,5 Milliarden Euro werden mit entsprechenden Medikamenten weltweit umgesetzt. Doch das ist für die Katz! Beide Substanzen bringen keinerlei Linderung, das haben diverse Studien inzwischen gezeigt."

Wem soll man jetzt glauben, der ZEIT oder dem eigenen Arzt. :coolguy:

Gestern habe ich Barbara Rütting in einer Talkshow gesehen. Sie erzählte, sie hätte auch rA. Mit über 50 Jahren hat sie deshalb angefangen, sich vegetarisch zu ernähren. Jetzt ist sie fast 88 Jahre alt und sieht sehr fit aus, sie hat auch keine Gelenkverformungen an den Händen.

Du hast einen Artikel über die Darmflora verlinkt. Kennst Du das Buch mit dem etwas äh komischen Titel "Darm mit Charme"? Ist im Moment der Renner unter den Medizinbüchern. Ich hab's nicht gelesen, aber es geht um den großen Einfluss dieses Organs auf die Gesundheit.
 
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Letzen Endes hilft tatsächlich nur ausprobieren, was einem selber hilft. Wenn Du Milch mal weggelassen hast und die Beschwerden nicht besser wurden, warum solltest Du Deinen Kaffee dann schwarz trinken?

Dein körpereigenes Puffersystem bringst Du durch Ernährung übrigens nicht durcheinander, glaub mir. Das geht, wenn man schwere Stoffwechselerkrankungen, Lungenfunktionsstörungen oder eine Niereninsuffizienz hat. Aber nicht durch den Genuß von zuviel Caprese. Ich halte diese ganzen Säure-Basen-Theorien für einen ausgemachten Unfug, zumal die meisten sogenannten basischen Lebensmittel sogar ausgesprochen säurehaltig sind. Aber auch hier gilt: ausprobieren. "enn es einem damit besser geht, ist es doch schön. Wer heilt hat recht.

Zur Darmbesiedelung: Da ist man ja grad fleißig am Forschen, und ich kann mir durchaus vorstellen, daß die Zusammensetzung der Darmflora bei vielen Sachen eine große Rolle spielen kann. Aber diese eigenartigen Neubesiedelungsprojekte sind schon etwas gewöhnungsbedürftig, oder? :teufel:
 
.... die beiden Substanzen Glucosamin (ein Baustein des Knorpelgewebes) und Chondroitin ....

Ich kenne 2 Frauen ungefähr in meinem Alter, die auf Glucosamin und Chondroitin schwören. Auf meine Frage, ob sie das mal für einige Zeit zur Kontrolle abgesetzt haben, anworteten sie, daß es dadurch nicht schlimmer geworden ist. Ich sehe darin eher die Reaktion, daß man es nicht so genau wissen will, sondern lieber dran glaubt.

Das Zeugs war nur über Apotheken aus dem Ausland für sehr viel Geld zu bekommen.

Ich habe es auch probiert. Nach dem Clavio-Treffen in Mainz 2009, Nora war auch dabei, konnte ich mit der rechten Hand für viele Wochen nicht mehr spielen, auch kein Brot schneiden oder einen Schlüssel umdrehen. Die Beschwerden im Daumengelenk waren zu groß. Ich hätte besser in Mainz gar nicht gespielt.

Ich hab mir dann das Zeugs über eine deutsche Apotheke aus Holland besorgt und viel Geld ausgegeben. Nach vielen Monaten habe ich keine Wirkung verspürt, deshalb habe ich es für ein Jahr abgesetzt und es hat sich nicht verschlechtert. Dann gab es das Zeugs sehr billig bei Aldi in niedriger Dosierung und ich habe einfach eine erhöhte Menge der Tabletten geschluckt. Auch wieder abgesetzt, alles ohne Wirkung.

Zu der Zeit gab es keine belastbaren Studien über die Wirkung, die man im Internet lesen konnte .

Geholfen hat mir ein Orthopädie mit Hyaloronsäure in den Gelenkspalt. Eigentlich sollte die Wirkung nicht mehr als höchstens 2 Jahre anhalten. Aber ich komme jetzt so ganz gut zurecht. Ich kann aber Dezimen mit rH nicht mehr greifen. Zum Glück kommen die links häufiger vor als rechts.
Letztlich sind solche Wirkungen bei zweifelhaften Mitteln wohl immer sehr individuell zu sehen. Mein Wissen über Glucosamin und Chondroitin ist aber auch schon ein paar Jahre alt. Beide Substanzen ähneln sich in der Wirkung und sind schädlich für Menschen mit einer Allergie gegen Krustentiere.

Gruß
Manfred
 
Hallo Manfred,

vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht mit Glucosamin und Chondroitin! Da scheint die ZEIT ja doch Recht zu haben. Wir anderen können uns wohl das viele Geld für diese Mittelchen sparen.

Den Tipp mit der Hyaloronsäure werde ich mir auf jeden Fall mal merken.
 
Er war ein Anhänger von Paracelsus und hat im 18. Jahrhundert diese Mixtur wiederentdeckt, die schon lange in seiner Familie herumgereicht wurde. Das Rezept kommt aber wahrscheinlich von Paracelsus, der es vernutlich wiederum von den alten Ägyptern abkopiert hat. Es ist also eine sehr alte Mixtur, die schon seit tausenden von Jahren ihre Heilwirkung unter Beweis stellt.
Paracelsus und alte Ägypter (also Pharaonen & Co.) - history rulez

sehr schön ist die Formulierung " hat (...) diese Tinktur wiederentdeckt, die schon lange in seiner Familie herumgereicht wurde" :lol::lol::lol: ich pfütz gleich vor lachen :lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol:

nun gut, es gibt ja - bei Grimmelshausen eindringlich beschrieben - auch noch den Schwedentrunk aus der Zeit des dreißigjährigen Kriegs, welcher allerdings 1. weniger bekömmlich und 2. nicht unbedingt als Genesungsmittel beliebt war...
 
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Es handelt sich (falls ich es nicht VÖLLIG missverstanden habe) um rheumatoide Arthritis und nicht um "normale" alters- und verschleißbedingte Arthrose. :denken:


Diese Präparate waren eine Zeit lang sehr angesagt in Pferdekreisen (nota bene: gegen alters- und verschleißbedingte Arthrose). Die Firma Grand Meadows hat an mir viel, viel Geld verdient. Die Pferde waren fit! Also habe ich es immer weiter beigefüttert. Eines lichten Tages (das war ca. Anno Domini 2008) bestellte ich nicht mehr nach. Die Pferde blieben fit! Unser Schimmel ist jetzt 21 und voll einsatzfähig.

Ob dieser Umstand an der jahrelangen Beifütterung des Glucosamin-Produktes liegt oder daran, dass das kluge Tier sich seit seiner unschuldigsten Jugend konsequent jedem zu evtl. Verschleiß führenden sportlichen Weiterbildung verweigerte, oder daran, dass wir Zeit seines Lebens für die nötige "Aufwärmphase" sorgten, ehe ein Gang hoch geschaltet wird - ich weiß es nicht. Ich tippe aber auf Letzteres. ;-)
 
Es handelt sich (falls ich es nicht VÖLLIG missverstanden habe) um rheumatoide Arthritis und nicht um "normale" alters- und verschleißbedingte Arthrose.

Barratt, das ist richtig. Rheumatoide Arthritis ist, so wird vermutet, eine Autoimmunerkrankung, bei der auch genetische Faktoren eine Rolle spielen. Meine Mutter hatte es, vermutlich auch mein Opa, mein Bruder hat es auch. Die Ursache für die Gelenkschädigung ist also nicht ein Verschleiß durch zu starke Beanspruchung (Arthrose), sondern ein zerstörerischer Entzündungsprozess im Knorpelgewebe (rA). Beides führt aber u.a. zu einer Zerstörung des Knorpels der Gelenke. Deshalb könnte vielleicht ein Medikament, das Knorpel bei Arthrose wieder aufbaut, auch bei bei rA helfen. So habe ich jedenfalls meinen Arzt verstanden. Dass der Inhaltsstoff eines Medikamentes, das für eine bestimmte Krankheit entwickelt wurde, auch bei einer ganz anderen Krankheit wirkt, ist schon vorgekommen.


Ob dieser Umstand an der jahrelangen Beifütterung des Glucosamin-Produktes liegt oder daran, dass das kluge Tier sich seit seiner unschuldigsten Jugend konsequent jedem zu evtl. Verschleiß führenden sportlichen Weiterbildung verweigerte, oder daran, dass wir Zeit seines Lebens für die nötige "Aufwärmphase" sorgten, ehe ein Gang hoch geschaltet wird - ich weiß es nicht. Ich tippe aber auf Letzteres. ;-)

Darauf würde ich auch tippen. Der Trainer Jean Bemelmans schärft allen auf seinen Vorträgen ein, wie wichtig eine 20-minütige Schritt-Aufwärmphase für das Pferd sei. Es gibt ja zur Not mittlerweile auch Führmaschinen. Es sei unheimlich wichtig, so Bemelmans, den Pferden vor einer anstrengenden Trainingsstunde die Möglichkeit zu geben, die Gelenke und die Muskulatur aufzuwärmen.
 
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