Ravel, Miroirs: Noctuelles und Oiseaux tristes

PS - auf eine Weise sind die Noctuelles das schwierigste der fünf Stücke. Die wirklich sehr schnellen Repetitionen in Alborada sind zwar auch nicht so ohne, vor allem, weil ich leider kaum Instrumente gefunden habe, die das ordentlich mitmachen. Die Noctuelles aber haben einen echt "gemeinen" Anfang. Er ist leise, schnell, polyrhythmisch und auch sonst rhythmisch-strukturell ungewöhnlich, hat ein paar Doppelgriffe und fängt aus dem Nichts bei 100% an. Sehr "aufregend" zu spielen. Die einzige Möglichkeit für mich, das gut vorzuspielen, war und ist, es oft vorzuspielen... ;-) Inzwischen fühle ich mich einigermaßen sicher.
 
auf eine Weise sind die Noctuelles das schwierigste der fünf Stücke
Das liegt vielleicht auch daran, dass die Noctuelles in jeglicher Hinsicht das "modernste" Stück der Miroirs sind. Die übrigen Stücke des Zyklus' sind konventioneller, deshalb kann man dort eher auf bekannte Muster zurückgreifen.

Die einzige Möglichkeit für mich, das gut vorzuspielen, war und ist, es oft vorzuspielen...
Das genau ist der Punkt. Aber ich finde deine Einspielung auch jetzt schon sehr, sehr gut. Das ist absolut konzertreif! :herz:
 
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Na da bin ich ja beruhigt, denn ich hab's auch schon mehrfach im Konzert gespielt... :lol: Aber ich weiß schon, wie du es meinst :-)

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, empfand Ravel glaube ich die Oiseaux tristes als seine modernste Komposition - irgendsoetwas hat ein Musikwissenschaftler bei der Moderation bei einem Hochschulkonzert gesagt. Die Noctuelles sind vor allem Metrisch und Rhythmisch fortschrittlich, so viele Taktwechsel kenne ich sonst selten bei Ravel (wobei auch die barque rhythmisch kompliziert ist, aber aus einem anderen Grund). Harmonisch klingt es zwar fortschrittlich, aber mein bescheidenes Musiktheorieverständnis sagt mir, dass das trotzdem ganz "normale" Kadenzen sind - nur etwas verfremdet :-D Dazu wirst du aber mehr wissen.

Am blödesten auswendig zu lernen fand ich übrigens den letzten Satz. Vermutlich, weil er technisch relativ leicht ist; ähnlich wie die Fuge aus dem Tombeau. Wenn man die Noctuelles oder die barque lang genug geübt hat, fällt das Auswendiglernen etwas leichter. Obwohl auch das für mich natürlich mehr Arbeit war als bei einem Chopin-Walzer.
 
Wow! Toll gespielt!
 

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