Probleme mit punktierten Viertelnoten

S

snuk

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Hallo Community,

ich habe mir das Buch "Exploring Jazz Piano Vol. 1" gekauft und bin auf ein Problem gestoßen, dass ich mit meinem "noch" bescheidenen Wissen nicht lösen kann.

Das Stück ist in 4/4 Takt und in der Form AABA geschrieben.

In der angehängten Datei sind die ersten beiden Takte des B-Teils abgebildet.

Im ersten Takt sind 3 punktierte Viertel- und eine Achtelnote. Grundsätlich ist mir die bedeutung des Punktes bewusst und zwar wird die Note um ihren halben Wert verlängert. Eine punktierte Viertel entspricht also 3 Achtelnoten. Im ersten Takt habe ich also 10 Achtelnoten. Da das Stück aber im 4/4 Takt geschrieben ist, weiß ich nicht wie ich diesen Takt richtig spielen soll, da ich nicht alle Noten unterbringen kann. Im 2. Takt finde ich eine ähnliche Situation vor. In den nachfolgenden Takten "passen" die Noten wieder in den 4/4 Takt.
Ich hoffe, dass mich jemand aufklären kann und mich bei meiner evtl. fehlerhaften ausführung hier korrigieren kann. Wenn es notwendig ist, kann ich auch noch einen größeren Auszug aus dem Stück hier posten. Ich war mir nur nicht so ganz sicher, wie es mit Urheberrechtsverletzungen aussieht :confused:

freundliche Grüße

SnuK
 

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Hi Snuk, nur wenn der Punkt HINTER der Note steht, ist es eine Punktierung. Was die Punkte unter/oberhalb bedeuten, weiß ich nicht. Betonung vielleicht? Also: Nur die dritte Viertel im ersten Takt ist punktiert!!!!
 
Der Punkt über/unter der Note bedeutet, Du sollst die Note staccato spielen.
Staccato

Hast Du die CD zum Buch? Wenn ja, hör mal rein. Man hört es nämlich ziemlich deutlich.
 
In dem Fall ist es nicht Staccato, sondern Portato.
 
Ach, natürlich weiß er das! Fishi macht nur einen auf Pädagogen!

Sollte Fishi das tatsächlich nicht wissen, dann wäre das überaus erschreckend, da die Punkte ja nun das Normalste von der Welt sind und ständig vorkommen...
 
Es gibt einfach große Geheimnisse in der Welt, die nie richtig aufgeklärt werden:

Hat Salieri Mozart ermordet?
Wurde "Blue In Green" tatsächlich von Miles Davis (und nicht Bill Evans) geschrieben?
Wurde Bill Clinton tatsächlich nur fellationiert?
Hat Obama nur gepafft oder auch inhaliert?
Weiß Fishi tatsächlich nicht, was ein Staccato-Punkt bedeutet?

:blues:
 
Fishi überlässt das staccato den Mädels auf High Heels. Ist hübscher.
Und das portato dem Portier.

Damit Ihr nicht rätseln müsst:
Weder ist mir der s-Punkt unbekannt, noch befleissige ich mich neuerdings besonderer pädag. Anstrengungen. Sondern ich meine mich zu erinnern, dass es tatsächlich in der jazz/rock/blues-Ecke einen oder mehrere Bände gibt, wo der Verfasser Punkte statt Striche zur Betonungsauszeichnung einsetzt (und darauf aber auch explizit hinweist). Und bevor ich was Falsches sage...
 
Möglich, daß es irgendwo so was gibt.

Ist dann aber scheiße.
 
vielen dank für die schnellen antworten!
wenn ich die ersten beiden noten als staccato spiele ist es für mich wieder verständlich und alle noten passen in den takt :)
den begriff portato höre ich zum ersten mal, aber werde ich mir auch mal aneignen.

bei dem buch war eine cd dabei, die leider noch in meinem elternhaus liegt und da werde ich frühstens in 2 wochen erst wieder hinfahren. und so lange wollte ich nicht warten.
 

Hier kommt der Faden-Hijacker!

Wir haben jetzt staccato und portato erwähnt. Es gab hier auch einen Verweis auf entsprechende Wiki-Einträge. Dort taucht dann noch non-legato auf. Können wir mal Einordnung/Abgrenzung/Gegenüberstellung dieser Anschlagtechniken durchsprechen?

  • staccato ist das kürzeste, soweit klar.
  • wie ist es mit portato und non-legato, welches ist näher am legato, welches näher am staccato?
  • gibt es in der Anschlagweise was zu beachten?
  • In welcher Literatur ist was angebracht?
  • Oder ist der Übergang zwischen non-legato und portato eh fließend und man entscheidet nach Gehör, wie lang die Töne angeschlagen werden sollen und kümmert sich nicht weiter drum, ob das nun non-legato oder portato heißt?

Vielen Dank schon jetzt für Eure erhellenden Antworten!
- sagt der dilettant :D
 
Nach meinem bescheidenen Verständnis ist die Reihenfolge:

staccato - portato - non-legato

Anschlag: staccato = heiße Herdplatte, schnell, hart
portato = deutlich bestimmter, weicher
non-legato = eben nicht gebunden, aber ohne weitere Anschlagsdefinition
 
Also für mich ist portato näher an legato als non-legato. Portato und legato will die Noten gebunden, staccato und nonlegato will sie getrennt.
Aber so richtig beschreibt das mein Verständnis auch nicht. :D
Portato verstehe ich als getrennt und gebunden und wie das genau zu klingen hat, ich glaube, da gehen die Vorstellungen auseinander (zumindest gibt´s da bei 2 mir bekannten KLs 2 Meinungen).
 
Hi all,

hab kurz Ziegenrücker aufgeschlagen, § 358 und § 359 :

Zitat:

Die verschiedenen Möglichkeiten, die Töne miteinander zu verbinden bzw. voneinander abzuheben, werden mit dem Begriff "Artikulation" zusammengefasst. Grundsätzlich ist deshalb zwischen "legato" ( ital. = gebunden ) und "non legato" ( ital. = nicht gebunden ) zu unterscheiden. Während "legato", im Notenbild mit einem Bogen über den Notenköpfen angezeigt, eindeutig das lückenlose Verbinden der Töne fordert, gewäährt das "non legato" in seiner Umsetzung breiten Spielraum.

( Es folgen 2 Notenbeispiele. Einmal 4 Viertel legato ( mit Bogen ), einmal 4 Viertel non legato (ohne irgendwas) . )

Zitat weiter:

Die zu trennenden Töne können breit oder kurz musiziert werden, was durch weitere italienische Wörter umschrieben wird: "tenuto" ( = gehalten ), "portato" ( = getragen ), "staccato" ( = getrennt ), "staccatissimo" ( = stark getrennt ).

Es folgen Notenbeispiele, jeweils 4 Viertel: "tenuto" ( jede hat einen Balken drüber ), portato ( 2 Möglichkeiten: die ersten beiden haben jeweils einen Balken drüber UND sind mit Bogen verbunden, die zweiten beiden haben je einen PUNKT drüber und sind auch mit einem Bogen verbunden, dann kommt staccato: die ersten beiden haben einen Punkt drüber, und die zweiten beiden einen staccatissimo-Keil.

LG, Olli !
 
Es folgen Notenbeispiele, jeweils 4 Viertel: "tenuto" ( jede hat einen Balken drüber ), portato ( 2 Möglichkeiten: die ersten beiden haben jeweils einen Balken drüber UND sind mit Bogen verbunden, die zweiten beiden haben je einen PUNKT drüber und sind auch mit einem Bogen verbunden, dann kommt staccato: die ersten beiden haben einen Punkt drüber, und die zweiten beiden einen staccatissimo-Keil.

LG, Olli !

Hallo,

dies ist die Schreibweise.

Die Spielweise habe ich folgendermaßen gelernt:

Wie jeder Anfänger es automatisch macht, wenn er z. B. eine Tonleiter spielt, wird ein Ton nach dem anderen angeschlagen, ein ganz simples non-legato.

Wenn man nun jeden Ton betonen, hervorheben möchte, hält man ihn automatisch etwas länger aus (portato).

Wenn jeder Ton möglichst lange ausgehalten werden soll, d. h. der akkustische Abstand zum nächsten Ton möglichst kurz sein soll, aber nicht gebunden, dann spricht man von tenuto.

Naja staccato eben möglichst kurz anschlagen.

LG

Jazzpiano
 
Hi Jazzpiano, stimmt, zur Spielweise hält sich Ziegenrücker bedeckt, sagt aber immerhin, dass "non legato in seiner Umsetzung breiten Spielraum gewährt."

Eine Sache fiel mir noch ein, als Ergänzung zu den Begriffen: Marcato.

Marcato - Wikipedia, the free encyclopedia

LG, Olli !
 
P.S.

Zur staccato-Spielweise fällt mir noch ein:

Das Bild mit der heissen Herdplatte ist weit verbreitet, aber ich halte es für ungünstig.
Bei dieser Vorstellung hebt man den Finger schnell ab.

Ein besseres Bild ist das von einem Trampolin. Der Finger muss abspringen.
Dies ergibt auch gleich einen ganz anderen Ton.

LG
Jazzpiano
 
Auch falsch.

Staccato heißt nur, daß man die Taste kurz herunterdrückt, bis der Auslösepunkt erreicht ist und ein Ton erklingt, und dann sofort den Finger lockerläßt (primär im Grundgelenk), so daß die Taste den Finger wieder hochdrücken kann!

Alle Konzepte von "Herdplatte", "hochhüpfen", "abspringen" etc. sind inkorrekt. Man hat immer eine Anschlagsbewegung mit dominanter Abwärts-Komponente.

Auch sind alle "Techniken" ungünstig, bei denen der Arm oder die Hand oder die Finger ruckartige, unrunde Bewegungen vollführen, die nicht in einen runden, die Gesamtphrase bzw. den Gesamtfluss der Musik verbindenden Gesamt-Bewegungsablauf eingebettet sind.

Auch das trifft aber noch nicht den wirklichen Kern: legato, staccato oder portato sind nämlich letztlich nicht "Anschlagstechniken", bei denen mechanisch geklärt wird, wann man Tasten losläßt und wie groß "Lücken" zwischen dem Runterhalten von Tasten sind, sondern es sind Schallphänomene im Raum, es sind musikalische Wirkungen. Je nach Stück, Raum, Tempo etc. werden diese unterschiedlich realisiert.

Für ein Legato z.B. ist das entscheidende Kriterium nicht, daß man die nächste Taste genau beim Loslassen der vorigen drückt (wie es vielleicht Dorfklavierlehrerin XY lehren würde), sondern es handelt sich um einen bestimmten dynamischen Verlauf in der Klavierlinie, mit dessen Hilfe man es schafft, dem Ohr den von anderen Instrumenten oder der Singstimme bekannten Effekt vorzugaukeln. Man kann Legato also nicht "mechanisch" als "Technik" lernen, die dann fertig eintrainiert "abrufbereit" ist, sondern Legato ist stets eine Frage der Beschäftigung mit dem lebendigen musikalischen Ausdruck hier und jetzt.

LG,
Hasenbein
 
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