Private Stiftungen für Musikstudenten

Stilblüte

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Ok, ich bin frustriert, weil keiner die Klavierstudenten haben will :? bei den größeren Stipendienwerken.
Es gibt aber ja soweit ich weiß zahlreiche kleine, unbekannte, private Stiftungen. Dummerweise erfährt man von denen nichts, da sie eben klein und unbekannt sind.

Darum meine Frage -- kennt jemand zufällig so eine kleine Stiftung? Ich bin im Moment verstärkt auf der Suche - für meinen Auslandsaufenthalt in Russland.
Auslandsbafög kommt übrigens auch nicht in Frage - da muss man die Sprache des Ziellandes auf hohem Niveau beherrschen (ist mir unverständlich - wozu geht man denn bitte unter anderem ins Ausland? Um die Sprache zu lernen!) und sich das Studium im Ausland anrechnen können lassen - ist beides bei mir nicht der Fall.

:| gruß Stilblüte
 
Oh, liebe Blüte, das tut mir aber leid!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ich weiß leider auch nichts, möchte dir aber sagen, wie gut ich deinen Frust verstehen kann!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Was ein Mist!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

:(:(:(

chiarina
 
Es gibt ein Stipendium, das genau auf mich zugeschnitten wäre, ich habe sogar auf deren Internetseite einen Erfahrungsbericht einer Klavierstudentin gefunden. Die Frau im Auslandsamt meiner Hochschule schrieb mir jetzt aber eine Mail, sie hätte dort aus Interesse angerufen und dort könnten sich höchstens Musikwissenschaftler bewerben, aber keine Klavierstudenten.
Was ist das bitte für eine unsinnige Diskriminierung?? Bei Auslandsaufenthalten geht es doch um nationenübergreifende Kommunikation, was ist denn da naheliegender als die Musik? Das ist doch bekanntermaßen die universelle Sprache. Und über die Musik kommen Gemeinschaften zusammen, die sich sonst nicht interessieren. Aber das sieht halt leider niemand so, der nicht unmittelbar betroffen ist. Grrrrrr!
 
Heia Blüte, tritt Deinen Profs mal in den A...! Die MÜSSEN die klinen privaten Stiftungen für IHRE Studenten kennen. Faule Säcke! Oder hast Du noch gar nicht gefragt?
 
Die müssen überhaupt nichts, und vielleicht gibt es bei mir in der Umgebung auch keine solche Stiftungen. Ich habe ja keine "Profs", sondern nur eine(n) Prof, mit der habe ich natürlih darüber gesprochen. Sie hat mir empfohlen, beim Rotary-Club (und Vergleichbarem) anzuklopfen. Aber das kommt mir irgendwie etwas dreist vor -- Hallo, ich bin x y, ich hätte gerne Geld :D ...
 
Es gibt ein Stipendium, das genau auf mich zugeschnitten wäre, ich habe sogar auf deren Internetseite einen Erfahrungsbericht einer Klavierstudentin gefunden. Die Frau im Auslandsamt meiner Hochschule schrieb mir jetzt aber eine Mail, sie hätte dort aus Interesse angerufen und dort könnten sich höchstens Musikwissenschaftler bewerben, aber keine Klavierstudenten.
Was ist das bitte für eine unsinnige Diskriminierung?? Bei Auslandsaufenthalten geht es doch um nationenübergreifende Kommunikation, was ist denn da naheliegender als die Musik? Das ist doch bekanntermaßen die universelle Sprache. Und über die Musik kommen Gemeinschaften zusammen, die sich sonst nicht interessieren. Aber das sieht halt leider niemand so, der nicht unmittelbar betroffen ist. Grrrrrr!


Wenn aber da ein Erfahrungsbericht einer Klavierstudentin aufgeführt ist: wie ist die denn dann an das Stipendium gekommen? Musst du dich erst noch in der Uni einschreiben, um daran zu kommen???? Kennst du den Namen der Studentin und könntest sie oder ihre Hochschule kontaktieren?
 
Die müssen überhaupt nichts, und vielleicht gibt es bei mir in der Umgebung auch keine solche Stiftungen. Ich habe ja keine "Profs", sondern nur eine(n) Prof, mit der habe ich natürlih darüber gesprochen. Sie hat mir empfohlen, beim Rotary-Club (und Vergleichbarem) anzuklopfen. Aber das kommt mir irgendwie etwas dreist vor -- Hallo, ich bin x y, ich hätte gerne Geld :D ...

Das ist m.W. ein blöder Tipp, denn in der Regel geben Rotary-Clubs dafür kein Geld aus. Es müssen bei denen Projekte mit einem hohen sozial- gesellschaftlichen Wert sein. Ich habe nämlich mal mit dem Vorsitzenden eines Clubs darüber gesprochen. Es kann aber sein, dass das auch von Club zu Club etwas unterschiedlich gehandhabt wird. Lion's Club ist ähnlich.
 
Welches größere Stipendienwerk hat denn keine Musikerförderung?*Ich nehme an, du meinst mit groß, StuSti, die konfessionellen und politischen Begabtenförderungswerke. Ich bin selbst in einem der konfessionellen Stipendiat und da gibt es eine Musikerförderung. Man reicht bei der Bewerbung eben nicht nur die schriftlichen Noten ein, sondern es gibt zusätzlich (und da liegt wohl auch der Schwerpunkt) ein Auswahlvorspiel.
 
Ich habe mich zweimal bei demselben konfessionellen beworben, einmal davon war ich im "Auswahlwochenende" - von praktischer Musikdarbietung war überhaupt keine Rede, und der "Fachprüfer" im Einzelgespräch war Theaterwissenschaftler.
Eine befreundete Pianistin hat sich dort ebenfalls beworben, die hat weißgott genug Gründe, genommen zu werden (und nebenbei ist sie eine hervorragende Pianistin), wurde aber auch nicht genommen.
 

Das ist m.W. ein blöder Tipp, denn in der Regel geben Rotary-Clubs dafür kein Geld aus. Es müssen bei denen Projekte mit einem hohen sozial- gesellschaftlichen Wert sein. Ich habe nämlich mal mit dem Vorsitzenden eines Clubs darüber gesprochen.

Das stimmt nicht.

Ich hatte seinerzeit ein Rotary-Stipendium (Ambassador of Good Will) nach Japan und kann Dir das nur empfehlen. Es gab in dem Jahr 12 Interessenten für drei Stipendien. Neun wollten in die USA und drei woanders hin. Die drei, die nicht in die USA wollten, haben es bekommen ;-). Russland wär da bestimmt auch interessant. Für den lokalen Club ist es etwas Tolles, wenn er einen Studenten entsenden kann. Zumindest "mein" Heimatclub fand das klasse.

Die Sprachkenntnisse wurden bei mir auch geprüft - wenn man Völkerverständigung betreiben will, was ja das Ziel dieses Stipendiums ist - muss man sich ja unterhalten können, aber diese Prüfung war nicht sooo schlimm. Damals war ich weit davon entfernt, auch nur einigermaßen japanisch sprechen zu können.

Im Übrigen war ich Ende Januar auf dem Rotary-Alumnitreffen, und da war eine Studentin, die ein Stipendium für Querflöte an der Royal Academy of Music erhalten hat. Es stimmt also nicht, dass Du nur mit "Sozialanspruch" da hinkommst. Du musst es natürlich richtig verpacken. Einfach nur "ich will Euer Geld für meine Karriere" kommt sicher nicht gut.

Und es gibt einen Haufen Verpflichtungen, der "Völkerverständigung" nachzukommen: regelmäßige Mittagessen mit den Rotariern, Berichte abliefern, nachher im Heimatclub Bericht erstatten. Mein Betreuer in Japan hat mir außerdem noch allerlei andere "Pflichten" auferlegt: Besuche bei seinen rotarischen Freunden, Familienwochenenden, Teilnahme an allen Rotary-Veranstaltungen, wo auch die Familien dabei waren. Daneben hatte ich Besuche im Golfclub, in einer Soyasoßenfabrik, Familienurlaub, Zoobesuche, Beerdigung, Teezeremonie, Karaokeveranstaltungen, musste deutsche Volkslieder vorsingen ... Es ist also nicht ohne, aber es ist einfach toll, weil Du viel mehr vom Land mitbekommst, als einfach nur mit einem Geld-Stipendium. Die Frage ist, was Du willst: neben dem Klavierunterricht auch Land und Leute kennenlernen und eintauchen? Dann wärst Du da richtig. Wenns Dir nur ums Klavier geht, dann eher nicht.

Klar ist die Hürde hoch da hinzugehen und zu sagen "ich will Geld", aber zufliegen wird es Dir von nirgendwo ;). Frag doch mal Deine Professorin, ob Sie Dir nicht einen Kontakt vermitteln kann. Ansonsten einfach mal die örtlichen Clubs ergoogeln und nach Mitgliedern suchen, wen man ansprechen könnte. Die beißen nicht ;). Viel Glück!
 
Liebe lavendel,

ich bin froh, dass du so etwas schreibst! Das macht Mut, es doch zu versuchen.

Ich hatte vor etwa einem Jahr mit dem Vorsitzenden eines Clubs gesprochen, weil befreundete Studenten Stipendien ebenfalls nach Japan, aber auch in Deutschland suchten. Sein Club (und auch die anderen, die er kannte) machte(n) das nicht, weil der sozial-gesellschaftliche Wert im Vergleich zu anderen Projekten ihrer Meinung nach zu gering war. Wie oben gesagt schloss er aber nicht aus, dass es bei anderen Clubs in anderen Bundesländern vielleicht anders sein könnte.

Liebe Grüße

chiarina
 
Es gibt die Alumnivereinigung RFAD (Rotary Foundation Alumni Deutschland), da könnte es sich vielleicht lohnen mal nachzufragen, wie man so was anstellt. Die sind sehr rege und kümmern sich um rausgehende und auch reinkommende Stipendiaten.

Und bei besagtem Alumnitreffen waren viele, die eben für ihr Fach ins Ausland gegangen sind. Sicherlich kommt es besser an, wenn man sich neben dem Studium noch für was Anderes engagiert und nicht nur mit Tunnelblick durch die Gegend läuft. Das dürfte allerdings auch für alle anderen Stipendiengeber gelten. Beim DAAD zumindest spielt das auch eine Rolle. Aber ich habe auch aus all den Vorträgen der RFADler herausgehört, dass für das Gros der Studenten das Studium im Ausland ein wichtiger Teil ihres regulären Studiums war, und eben nicht ein caritativer Akt. Wobei die Anbindung über Rotary ein unschätzbarer Mehrwert ist.
 
Es ist schade, dass es bei dir und deiner Freundin nicht geklappt hat mit dem Stipendium, trotzdem stimmt es nicht, dass die großen Begabtenförderungswerke keine Musiker wollen!*Es ist nicht leicht an ein Stipendium zu kommen, ich würde aber auf jeden Fall deinen Prof auf die StuSti ansprechen. Da gibt es auf jeden Fall Auswahlvorspiele, aber ich glaube leider nur einmal im Jahr. Immerhin ist die StuSti der größte Stipendiengeber in D.

Alternativ würde ich es mal vor Ort versuchen. Du hast da ja sicher einen Kontakt. Die meisten Unis und Hochschulen vergeben Stipendien gerade für Austauschstudenten! Wie haben das denn die Austauschstudenten vor dir finanziert?*Kennst du jemanden der schon da war?*

Zum Auslandsbafög: Anrechnen kann kaum jemand irgendwas, was er im Ausland tut. Die Sprache lernen ist für fast jedes Auslandsstipendium Voraussetzung. Ich würde zur Not mal direkt mit den Bafög-Leuten reden, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, in der dir verbleibenden Zeit einen Nachweis über die geforderten Sprachfähigkeiten zu erlangen.
 
Rotary + MIZ

Liebes Blütchen,

wie du dir denken kannst, kann ich deinen Frust ebenso nicht nur verstehen, sondern in höchstem Maße nachvollziehen... :(

Bzgl. Rotary kann ich dir ebenfalls Hoffnungen machen: Ein Mädchen aus meiner Klasse ist gerade mit einem Rotary Club Stipendium in den USA - sie studiert Klavierpädagogik und ist auch definitiv nicht auf Konzertfachniveau und ist trotzdem problemlos da reingekommen. Du studierst Klavierpädagogik und Konzertfach - warum solltest du also nicht genommen werden? Klar kann ich dir nicht sagen, welche Kriterien genau noch wichtig sind, aber wenn du magst, kann ich sie mal fragen, wie ihre Auswahlgespräche abgelaufen sind.

Ansonsten gibt es vom Musikinformationszentrum eine irrsinnig große Datenbank mit mehr Stipendien als dir wohl lieb ist durchzuschauen ;)

Stiftungen:
Stiftungen / MIZ

Preise, Stipendien, Auszeichnungen:
Wettbewerbe / MIZ

Bring viel Zeit mit beim Durchstöbern dieser Seiten!

Vor allem wünsche ich dir, dass du ein Stipendium findest - ich kann mir nicht vorstellen, dass es keines gibt, wirklich nicht - du bist zwar Pianistin, aber immerhin erstens noch jung genug und zweitens nicht im Zweitstudium und und hast somit im Gegensatz zu mir immerhin noch die Möglichkeit genommen zu werden.

Liebe Grüße,
:kuss:
Partita
 

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