Piano-Klimat / Live Saver / Wasserbehälter - Fußbodenheizung

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nullkommafuenf

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Wir haben nun das 1936er Steinway V125 in unserem Haus. Unsere Fußbodenheizung (unter Parkett verlegt, deshalb nicht ganz so warm aufgedreht) und das Klavier sollen sich nach einhelliger Meinung ja nicht vertragen.
Da das Klavier noch einen intakten Resonanzboden hat und das auch so bleiben soll hab ich mich nach Möglichkeiten erkundigt, ein passendes Raumklima zu schaffen.
Eine Raumbefeuchtung (Venta) möchte ich nicht

Ein alter Klavierbauer hat mir gesagt, dass ich einfach viele Wassergefäße (außer im Sommer) unten reinstellen soll. Das solle wohl reichen?

Jetzt bin ich natürlich auch über die beiden Systeme Dammp chaser und Piano Klimat gestolpert.
Zum DC gab es reichlich Erfahrungsberichte.
Hat denn jemand schon Erfahrungen mit dem Piano-Klimat gemacht? Es scheint ja ein ähnliches System zu sein, jedoch preislich in der Variante für Klaviere sehr interessant?

Zu den Räumlichkeiten: Das Klavier steht im EG nahe einer großen (abschattbaren) Glasscheibe (Südausrichtung). Ich habe aktuell (bei den Temperaturen möchte ich nicht von Winter sprechen) eine Luftfeuchte von 39-47% (gemessen auf dem Klavier innerhalb der letzen 2 Monate) - Aussagen zur Luftfeuchte in den anderen Jahreszeiten kann ich nicht treffen.

Was empfehlt Ihr? reicht die Variante mit den Wassergefäßen aus? Wie schlägt sich das Piano-Klimat System im Vergleich zum DC?

Vielen Dank
 
Was empfehlt Ihr? reicht die Variante mit den Wassergefäßen aus?

Ein Hygrometer gehört in die Nähe des Instruments. Sieh einfach zu, dass die rLf nicht erheblichen Schwankungen ausgesetzt ist und nicht dauerhaft unter 40% geht. Weniger als 40% sollte man auch seinen eigenen Atemwegen nicht dauerhaft zumuten. Wie man das bewerkstelligt, ist eigentlich egal.

Im Winter habe ich Wasserschalen auf dem Heizkörper stehen. Das reicht.

Ich stand den Ventas übrigens auch lange Zeit ablehnend gegenüber. In einem der vergangenen Trockensommer legte ich mir welche zu. In den Räumen, wo Instrumente stehen, steht jetzt auch ein Venta. Man muss sie nur bei Bedarf anschalten.

Der Damp-Chaser ist (falls ich das richtig verstanden habe) immer angeschaltet. Er ist abwechselnd am Befeuchten und am Trocknen, um einen optimalen Wert zu erhalten.

Zufriedene Nutzer gibt es bei allen Systemen.

Manche machen auch gar nix. ;-)
 
Unsere Fußbodenheizung (unter Parkett verlegt, deshalb nicht ganz so warm aufgedreht) und das Klavier sollen sich nach einhelliger Meinung ja nicht vertragen.

Davon war ich vor Jahren auch überzeugt, aber diese Aussage entspricht nicht den Tatsachen. Daher habe ich mich - nach eingehender Recherche - für eine Fußbodenheizung mit Wasserkreislauf entschieden.

Eine moderne gut eingestellte Bodenheizung ist völlig unproblematisch. Nachlesen kann man das in verschiedenen Themen, z.B. hier.

Nachtrag:
Es macht auch einen Unterschied, ob die Bodenheizung ein Feucht- oder Trockensystem ist. Vollständig von Estrich umschlossene Leitungen sind wegen der gleichmäßigeren Wärmeabstrahlung unproblematisch. Wurden die Leitungen aber unter dem Bodenbelag und einer Dämmschicht verbaut, kann es - wie mir ein Heizungsbauer erläutert hat - eher zu Problemen kommen.
 
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@Moderato hat damit gute Erfahrungen, auch über einen längeren Zeitraum.
Vielleicht verlinkt er dir den Thread.
Meine Erfahrungen stehen wohl in einem ziemlich langen Thread, in dem doch noch gestern wieder gepostet wurde, "Klavierklima".
Ich hatte zwar auch 22 Jahre ein V125, habe mit der Befeuchtung nicht so lange Erfahrung wie mit meinem Flügel. Ich habe wohl 20 Jahre lang überhaupt nicht an zu geringe Luftfeuchtigkeit gedacht. Als ich dann mal im Winter gemessen habe, lag sie knapp über 20 rLF. Mein erste Maßnahme waren dann Heizkörperverdampfer, also eine Raumbefeuchtung. Trotz eines Verbrauchs von täglich 6 Liter reichte das nicht.
Ich habe dann im Klavier auch mit einem Heizkörperverdampfer experimentiert. Im Nachhinein würde ich das nicht mehr machen, da die Gefahr beim Wassernachfüllen gegeben ist. Ich würde hier nach meinen Erfahrungen im Flügel mit nur feuchten nicht tropfenden Schwämmen experimentieren.
Ich kann sagen, daß ein Klavier mehr Wasser verdampft als ein nur zum Spielen geöffneter Flügel. Das liegt sicher am größeren Luftauschtausch im Klavier.
Im Flügel liegen jetzt seit fast 8 Jahren 1 oder 2 Schalen mit nur feuchten Haushaltsschwämmen. Ich überwache die rLF im Flügel seit dem speichernd über eine Software ganzjährig. Ich kann im Winter 3 Wochen in Urlaub fahren, der Wasservorrat in dann 3 zum Teil abgedeckten (Verringerung der Oberfläche) Schwämmen reicht auch für 4 Wochen. Im Sommer habe ich zum Glück (ich bin 3 Monate nicht zu Hause) keine Probleme mit zu hoher Feuchtigkeit. Das liegt an meiner Wohnsituation. Ich bin da ganz sicher, weil ich die 3 Monate nachträglich über die Software kontrollieren kann.
Wie man sieht, sind wohl DampChaser als auch Venta für mich keine Alternative.

Gruß
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure ersten Rückmeldungen,
Manfred, kannst Du mir kurz skizzieren, wie deine Software Überwachung aussieht? Welche Komponenten hast du wie verbaut. Danke
 
Und dann wär noch die Frage nach dem Piano-Klimat im Vergleich zum DC
 
Danke für eure ersten Rückmeldungen,
Manfred, kannst Du mir kurz skizzieren, wie deine Software Überwachung aussieht? Welche Komponenten hast du wie verbaut. Danke
Es handelt sich um das Gerät "Klima Logg pro" von TFA. Es besteht aus einem Raumgerät, einem externen Sensor wo T und F ablesbar sind und einem USB-Stick mit dem Speicher und einer Windows-Software.

Raumgerät, "Interner Sensor"
2020-02-21_383-1_mini.jpg

Externer Sensor und USB-Stick
2020-02-21_384-1_mini.jpg

Anzeige wechselt zwischen T und rLF

Auswertung, die letzte Woche
feuchte-2020-02.jpg

Rot = T, Skala links
Blau = Relative Raumfeuchte
Grün = rLF im Flügel
Die grünen Einbrüche nach unten kommen vom offenen Flügeldeckel.

Seit 2015 habe ich dieses Gerät. Ein anderes Gerät davor versagte irgendwann wg. der nicht mehr kompatiblen Windows Software.
2015-2020
feuchte-2015-2020.jpg
 
Manfreds Untersuchungen in allen Ehren - aber das ist ein Flügel. Gaaanz andere Baustelle***!

@nullkommafuenf , erst mal Gratulation zum Klavier - das ist ja was Feines. Möge es Dir immer ein Lächeln ins Gesicht zaubern!

Ich habe das gleiche und die gleiche Heizungs-/Bodensituation.
Steinway hat mir zum Piano-Klimat geraten. Hab ich auch gemacht, kann Dir aber VERSICHERN: Vergiss es! Da kannste genauso (un)wirksam ein Schäcjhen Wasser für die Mäiuse reinstellen.

Ich habe seit bestimmt 6, 7 Jahren den Damp-Chaser installiert und die Stimmhaltung hat sich - auch laut Stimmer - DRAMATISCH verbessert! Ganz klare Empfehlung! Von der Bedienungsfreundlichkeit ganz zu schweigen. Einziger Nachteil: Wenn Du hartes Wasser hast, solltest Du destilliertes Wasser verwenden - und immer auch das Frischhaltemittel nutzen (ein paar Tropfen genügen).

*** Ein Klavier auf FBH hat einen Kamineffekt, der beim Flügel nicht vorhanden ist - also im geschlossenen Flügel ruhende Atmosphäre - im Klavier permanent minimaler Zug und somit auch permanenter Luftaustausch!
 
Manfreds Untersuchungen in allen Ehren - aber das ist ein Flügel. Gaaanz andere Baustelle***!
Natürlich, aber meine letzte Antwort bezog sich auf die Überwachung der rLF. Das geht auch im Klavier. Auf den auch bei anderen Klavieren als mein V125 größeren Wasserbedarf hatte ich hingewiesen. Dann ist auch die Bedienungsfreundlichkeit eine wichtige Entscheidungsgröße. Beim DC ist das Wassernachfüllen vermutlich einfacher als immer wieder Schwämme raus und wieder rein, denn direkt Wassernachfüllen im Klavier würde ich auch nicht machen.
 

Der obere Deckel kann zu bleiben - er liegt auf Gumminoppen auf >>> Zwangsdurchlüftung. Immer wenn die Katze in die Nähe kommt, bläst es sie weg. Und der Pianist muss natürlich mit einer Trump-Frisur leben :005:
 
Also Steinway empfiehlt Piano-Klimat ? Das ist ja schon ungewöhnlich. Ich dachte das System ist eher eine kleine lokale Geschichte
 
Bei mir wurde das (vor 10 Jahren) empfohlen, bzw. sogar verkauft. However: Vergiss das Teil. Da ist ein nasser Schwamm auf Teller am Boden billiger und effektiver.
 
Also Steinway empfiehlt Piano-Klimat ? ...
Das Ding ist seltsam. Die Verdampfungsrate von Wasser an einer feuchten Oberfläche ist bei gegebener Temperatur und Oberfläche nur von der rLF der Umgebung abhängig. Je höher die ist, desto geringer die Verdampfsrate. Deshalb ist eigentlich keine technische Regelung nötig.
Bei dem im Piano-Klimat ist aber anscheinend die Oberfläche des Fließes konstant und bei Extrembedingungen zu niedrig. Die Schale mit Wasser bringt zu wenig, da die aktive Oberflächte klein ist. Deshalb muß nun die nötige Verdampfungsrate durch Erhöhung der Temperatur elektronisch über die über einen Sensor gemessene rLF reguliert werden.*
Theoretisch kann das System allerdings im Hochsommer die rLF durch Heizung erniedrigen. Das kann ein pures Schwammsystem nicht, aber zum Glück ich brauche das auch nicht.

*Edit: Die Heizung habe ich allerdings nicht im Video gesehen, ich vermute sie also nur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Manfred, wieviele Schwämme hast du denn eigentlich genau in deinem V125? Könnte man diese nicht sogar in eine Schale mit etwas Wasser legen, d.h. dass die Schwämme vllt. zu einem Viertel im Wasser liegen und sich selbst den Nachschub an Wasser holen? Ist es eigentlich egal, an welcher Stelle im Klavier man die Feuchtigkeit misst? Danke
 
Manfred, wieviele Schwämme hast du denn eigentlich genau in deinem V125? Könnte man diese nicht sogar in eine Schale mit etwas Wasser legen, d.h. dass die Schwämme vllt. zu einem Viertel im Wasser liegen und sich selbst den Nachschub an Wasser holen? Ist es eigentlich egal, an welcher Stelle im Klavier man die Feuchtigkeit misst? Danke

Diese Frage könnte von einem Troll kommen, der du vermutlich nicht bist.
 
Hatte ich meine Idee mit den Schwämmen, die sich ja durch den mit Wasser bedeckten Teil permanent Wasser "ansaugen", (wenn es im Teil wo sie aus dem Behälter gucken verdunsten) irgendwie missverständlich ausgedrückt? Ich kann mit deiner Troll Anspielung nichts anfangen
 

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