Pianisten dirigieren! Vorbildliche Leistungen

Dieses Geruchtel im ersten Video ist ja grausam! Gulda macht sich ja einen Spaß draus, aber die anderen..
 
Ich finde es einfach nur zum Schreien komisch!
 
Warum verlegen sich viele Pianisten aufs Dirigieren? - Vladimir Horowitz: "Aus dem Taktstock kommen keine falschen Töne!" ;-)

Walter
 
Gavrilov, der mich Anfang 1992 bei einem Konzert mit Gaspard de la nuit völlig weggeknallt hat, dirigiert und spielt Ravels Konzert für die Linke Hand. Er war verschollen, ist nachzulesen, hier dirigiert er selbst, in wie weit das gut ist; keine Ahnung. Man wartet ja nur auf die Hammerkadenz.
View: https://www.youtube.com/watch?v=DFY8jaRTmdQ
. In der Philharmonie vor kurzem Cédric Tiberghien mit dem Ravel Konzert gesehen, blieb in der Wucht hinter Gavrilov zurück; dann als Zugabe "Oiseaux Triste" von Ravel, 5 Takte und man schmiss sich weg.
 
Auf jeden Fall ne beeindruckende Pirouette von Gavrilov am Ende dieses Konzertes:super::-D.
 
Gavrilov ist vor allem in den sozialen Netzwerken aktiv, in welchen er sich über Putin auslässt.... ich habe ihn zweimal live gesehen, einmal noch als Schüler in Duisburg, er spielte u.a. Prokofiev 8. Ich besuchte ihn danach in der Garderobe und bekam mein Autogramm :-D paar Jahre später spielte er beim Ruhrfestival, es war einfach nur grausig... völlig neben sich stehend, als ob er unter Psychopharmaka stand....

Das schönste Erlebnis eines dirigierenden Pianisten war Krystian Zimerman vor genau 19 Jahren in der Kölner Philharmonie, als er die beiden Konzerte von Chopin spielte. Es sah ziemlich komisch, beinahe lustig aus, wie er mit den Armen fuchtelte. Was aber an Klang heraus kam, das war magisch und einzigartig... es ist bis heute das beeindruckendste Konzert meines Lebens gewesen, die bis auf den letzten Platz voll besetzte Philharmonie war schon nach dem 1. Satz des e-moll Konzerts nicht mehr zu bremsen, am Ende des Abends bebte sie nahezu.....
 
hier dirigiert er selbst, in wie weit das gut ist; keine Ahnung
Das Orchester ist nicht gerade berauschend. Schwer zu sagen, in wieweit das auf Gavrilovs Einstudierung zurückfällt. Eine große Hilfe ist er als Dirigent im Konzert jedenfalls nicht.

Wenn man sowas macht, dann sollte man das eher mit einem Spitzenorchester wagen - wie Bernstein beispielsweise mit den Wiener Philharmonikern. Ein mittelmäßiges Provinzorchester braucht präzisere Führung und einen erfahrenen Dirigenten in der Einstudierung.
 

Wenn man sowas macht, dann sollte man das eher mit einem Spitzenorchester wagen - wie Bernstein beispielsweise mit den Wiener Philharmonikern. Ein mittelmäßiges Provinzorchester braucht präzisere Führung und einen erfahrenen Dirigenten in der Einstudierung.
Die meisten Spitzenpianisten dürften vermutlich maximal mittelmäßige Dirigenten sein - bei Bernstein trifft das aber nicht zu. Das kommt in diesem konkreten Fall zusätzlich zum Spitzenorchester natürlich auch noch dazu...
 
Wie findet ihr Barenboim als Dirigent? Er darf in einer Aufzählung dirigierender Pianisten doch eigentlich nicht fehlen... Ich fand ihn am Klavier immer überzeugender als vor dem Orchester, aber ich habe ihn auch nicht so oft gehört als Dirigenten...
 
Ich finde Mitsuko Uchida als Dirigentin interessant. Was macht sie da am Anfang, als sie sich am Piano festhält und es überstreicht? Zieht sie alle magische Kraft aus dem Instrument? :coolguy:

Man muss ja zum Dirigenten werden, wenn man ständig Arbeitspausen hat mitten vor einem Orchester. :drink:


View: https://www.youtube.com/watch?v=yM8CFR01KwQ

Zumindest finde ich sie sehr beeindruckend, gerade hier bei diesem Klavierkonzert
K.466. Insgesamt eine gute Leistung.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich finde Mitsuko Uchida als Dirigentin interessant. Was macht sie da am Anfang, als sie sich am Piano festhält und es überstreicht? Zieht sie alle magische Kraft aus dem Instrument?

Ich finde, sie ist eine fantastische Musikerin und Pianistin. Eine große Dirigentin ist an ihr eher nicht verloren gegangen. Sie gehört zu dem Typus von Musikern, der Klängen nicht nur beim Üben, sondern auch im Konzert lange nachspürt - das geht am Klavier, aber beim Dirigieren halt nicht so gut. Man merkt das ein wenig in der Orchesterexposition - sie macht eigentlich eine Bewegungschoreografie zum Klang - kein Dirigat, das ein Orchester wirklich führt. Das funktioniert hier, weil das Orchester das Stück gut kennt und es im Zusammenspiel und in den Übergängen auch nicht schwierig ist. Jeder hört jeden und die Entfernungen zwischen den Gruppen spielen keine nennenswerte Rolle.

Was sie da am Anfang macht, ist übrigens nichts Magisches. Sie hat eine große Scheu und heftiges Lampenfieber vor Auftritten und es ist einfach ihre Art, damit umzugehen.
 
Wie findet ihr Barenboim als Dirigent? Er darf in einer Aufzählung dirigierender Pianisten doch eigentlich nicht fehlen... Ich fand ihn am Klavier immer überzeugender als vor dem Orchester, aber ich habe ihn auch nicht so oft gehört als Dirigenten...
den habe ich einen fantastischen Tristan in Bayreuth dirigieren gehört (sehen tut man ihn bekanntlich während der Vorführung nicht an diesem Ort)
 

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