Pflege und Vergilbung von Elfenbeintasten

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Wiedereinsteiger123

Wiedereinsteiger123

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1. Nov. 2015
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Guten Morgen und ein frohes neues Jahr,

ich möchte hier gerne das Thema "Pflege von Elfenbeintasten" besprechen, da ich in der Forumssuche nur wenig dazu gefunden habe. Zwei Punkte interessieren mich:
1. Reinigung der Tasten
2. Vergilbung der Tasten in Abhängigkeit von Lichtexposition

Zu 1. habe ich einen Beitrag von @klaviermacher gefunden, der empfiehlt, die Tasten mit einem leicht feuchten Tuch abzuwischen, was sogar zum Erhalt förderlich sei, weil die im Schweiß enthaltene Buttersäure die Tasten angreife. Meine Frage wäre, wie häufig das zu empfehlen ist, also ob es generell förderlich ist, oder es auch zu viel des Guten werden kann. Ist es ok, täglich einmal zu wischen?

Ich hatte bei meinem Versuch gestern das Gefühl, dass die Tasten danach stärker nach "Sauna" riechen, wobei das vermutlich eher vom Holz als vom Elfenbein kommt und das "stärker" war auch so schwach ausgeprägt, dass ich es mir vielleicht eingebildet habe. Insgesamt ist es sowieso nur ein sehr schwacher Geruch.

Zu 2. habe ich gelesen, dass Elfenbein umso heller bleibt, je mehr es UV-Licht ausgesetzt ist. Nun filtern herkömmliche Fenster sowieso meines Wissens die UVB-Strahlung aus, also geht es wohl um die UVA-Strahlung. Da der klimatechnische Rat ist, das Instrument möglichst weit vom Fenster entfernt stehen zu haben, dürfte bei Befolgen des Rats quasi keine Strahlung mehr auf die Tasten treffen. Insofern ist meine Frage, ob das Vergilben durch indirekte Lichtexposition auch gebremst wird oder nicht und über welchen Zeitraum diese Vergilbungsprozesse überhaupt ablaufen. Unsere Tasten beispielsweise sind jetzt wunderbar weiß, sind sie das voraussichtlich in 10-20 Jahren auch noch oder müssen sie dann irgendwann gebleicht werden, falls einen die Vergilbung stört?

Ich freue mich auf eure Ratschläge,
Wiedereinsteiger123
 
Ich habe an beiden Instrumenten seit Jahrzehnten strahlend weiße Elfenbeintasten. Sie werden lediglich alle paar Tage, manchmal auch Wochen (je nach Verschmutzung) mit einem leicht feuchten Lappen abgewischt. Vor dem Spiel wasche ich gelegentlich die Hände. Vor allem aber stehen beide Tastendeckel immer offen. Direkte Sonne bekommen sie auch nicht.
Fazit: Elfenbeintasten bedürfen keiner aufwendigen Pflege...außer Luft, Licht und Liebe
...mehr Aufwand investiert übrigens der Elefant auch nicht...


LG
Bechsteinfreund
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind die Tasten jedoch schon vergammelt, so kann man sie durch Sonnenlicht und ggf H2o2 wieder aufhellen. In hartnäckigen Fällen kann man ganz fein Schleifen und später polieren. Dann sehen sie wieder aus wie neu. Dazu hat @klaviermacher ein schönes Video veröffentlicht.

LG
Bechsteinfreund
 
Hallo Wiedereinsteiger123,

Man darf, soll, kann die Tasten sogar seitlich putzen, wenn man viel Zeit hat, ansonsten nimmt sich sicher ein Klavierbauer oder Stimmer der Reinigung an. Das rohe Holz braucht auch nichts weiter als ein feuchtes Tuch. Besonders bewährt hat sich bei mir im täglichen Einsatz Scotch-Brite High Performace Cloth Ref.2010 von 3M . Auf heikler Oberfläche, wie Schellackpolitur rate ich ab. Ansonsten reinigt man die Tastenoberfläche, sofern Bedarf ist, nicht mehr und nicht weniger.

Es geht beim Verglibungsprozess drum, dass Tageslicht zu den Tasten kann. Wenn Du im Raum umhergucken kannst und alles siehst, reicht das vollkommen.

:-)

LG
Michael
 
Hallo Wiedereinsteiger123,
Besonders bewährt hat sich bei mir im täglichen Einsatz Scotch-Brite High Performace Cloth Ref.2010 von 3M .
Einen Laden zu finden, wo es das gibt, es gar nicht so einfach. Im Internet finde ich es bei 3M nur unter Produkte für Gewerbekunden. Google selbst hat es nur im 3M-Shop von Australien gefunden. :-D Von da aus kommt man dann aber nach DE.
Wo beziehst du das?

Nachtrag: Habe was gefunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke euch für eure Antworten, jetzt weiß ich Bescheid!
Ich wasche mir auch immer vor dem Spielen die Hände, aber nach gewisser Zeit habe ich das Verlangen, die Tasten wieder weniger rutschig zu machen. :-)
 
Meine Tasten verändern ihre Haptik recht schnell. Nach frischem reinigen sind sie schon zu glatt. Nach einer Woche passt es, nach ein paar Wochen kleben die Tasten. Das passiert übrigens auch, wenn ich nicht einmal drauf spiele. Vermutlich ist der Schweiß von Generationen da drin, der nach und nach raus kommt?
 
Mmm, meine Elfenbeintasten habe ich noch nie geputzt, sehen aber weiterhin strahlend weiß aus, trotz sehr häufiger Benutzung... Hat der Händler die soooo gut gereinigt das ich jetzt mehrere Jahre Ruhe hab?
 
Der ökologisch korrekte User verzichtet auf Elfenbein. Er löst vorhandenes Material vorsichtig von den Tasten seines Instrumentes ab, unter Absingen von Massaihymnen. Dann verbringt er die Plättchen persönlich in den Ngorongorokrater und bestattet sie unter der schönsten Schirmakazie. Am besten unweit der Gräber von Vater Grzimek und Sohn, das sichert das Karma.

Fazit: Elfenbeintasten bedürfen keiner aufwendigen Pflege...außer Luft, Licht und Liebe
...mehr Aufwand investiert übrigens der Elefant auch nicht...

Das ist natürlich eine äußerst flapsige Betrachtungsweise von Reliquien und wird vor allem auch dem Elefanten nicht gerecht.

CW
 
@bamse , Dein Kasten ist eh ne Ausnahme. An dem sieht alles aus wie neu. :-)
 

Bild ist in Arbeit...
 
Elfenbeintasten lassen sich gut mit Zahnpasta pflegen. Es bringt zwar nicht viel, aber es schadet auch nicht.
 
Und die Tasten bekommen keine Parandontose. *lol*
Daß Plättchen abgehen, hängt mit der Durchtränkung von Schweiß und Fett zusammen.
Manche Klavierspieler sind wohl in der Zusammensetzung ihres Säureschutzmantels aggressiver als andere, denn es gibt Klaviaturen mit fast durchgespielte Plättchen, die bombenfest halten, während noch neuwertig aussehende Tastaturen in der ganzen Mittellage Zahnausfall aufweisen.
 

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