Pfeiffer Klaviere werden jetzt von Seiler in Kitzingen gebaut

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Der ein oder andere von Euch weiß es sicher schon. Ich habe die Meldung aus den Piano News und finde sie interessant genug, einen thread dazu zu starten.

"...ist man mit der Carl A. Pfeiffer & Co KG übereingekommen, dass nun die Modelle 144 Modern, 118 Tradition und 124 Tradition auch von Seiler gefertigt werden sollen. Dabei liefert Pfeiffer die Maschinen und Vorrichtungen, damit die Instrumente der Marke Pfeiffer unverwechselbar bestehen bleiben" (Piano News 1/2019)

Die Klaviere der Marke Pfeiffer sind ja hier äußerst geschätzt und außerdem arbeitet Pfeiffer jetzt dort mit Julius Feurich zusammen. Aus meiner Sicht hört sich das nach einer tollen Chance für die Pfeiffer Klaviere an. Was meint Ihr dazu?
 
Früher wurden sie halt in Leipzig gemacht. Offenbar ist es gar nicht so wichtig, wo das Rohprodukt entsteht, der Charme der Instrumente beruhte immer auf der Ausarbeitung in Leonberg. Dass Pfeiffer dabei so arg viel an "Vorrichtungen" nach Kitzingen liefert, dürfte angesichts der minimalen Stückzahlen PR sein - es sei denn, er macht in Leonberg überhaupt nichts mehr. Dann aber wäre die Frage, wo der Unterschied zum originalen Seiler wäre, das sind ja nun auch keine Allerweltskisten. Zusammenarbeit mit Julius Feurich? Hm, der ist Jahrgang 54, so arg lang wird die also nicht währen.

PS. Was bedeutet eigentlich auch gefertigt? Ist auch gleich ebenfalls? Falls ja: was wird denn da schon gefertigt? Falls nein: Wo denn sonst noch? Gleiche Marke aus unterschiedlichen Quellen wäre die Garantie für sudden death.
 
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PS. Was bedeutet eigentlich auch gefertigt? Ist auch gleich ebenfalls? Falls ja: was wird denn da schon gefertigt?
auch im Sinne von ebenfalls. Damit dürften die diversen Seiler Instrumente gemeint sein...

Die Konstruktion selbst würde ich als Basis für die spätere Ausarbeitung sehen. Wenn also die Konstruktion sowie die Materialvorgaben von Pfeiffer kommen, bleibt auf jeden Fall ein Unterschied zwischen Seiler und Pfeiffer Klavieren.

Aber vielleicht bin ich auch einfach zu positiv gesinnt...
 
Platz hat Seiler genug, um so etwas zu machen. Ich bin wahrscheinlich am Fr. vor Ort, vielleicht erfahre ich da noch etwas.
 
Platz hat Seiler genug, um so etwas zu machen. Ich bin wahrscheinlich am Fr. vor Ort, vielleicht erfahre ich da noch etwas.

Es wäre interessant, da genaueres zu erfahren. Es ist ja im übrigen keine Schande, wenn Pfeiffer, wie er es ja auch früher schon getan hat, ein andernorts vorgefertigtes Instrument selber ausarbeitet und perfektioniert. Das tun andere ja auch. Aufmerken wird der prospektive Käufer aber, wenn es sich praktisch nur um umgetaufte Seiler handelt, denn die dürften unter dem Originalnamen billiger sein. Schön, wenn Du etwas berichten könntest.
 
Also im Rahmen eines Konzertes mit Katie Mahan habe ich heute Herrn Feurich darauf angesprochen: Für Pfeiffer fertigt Seiler lediglich das Gehäuse und die akustische Anlage, dann kommt das Instrument zu Pfeiffer und dort wird die Klaviatur und Mechanik eingebaut. D.h. alle Klangeinstellungen und Regulierungen werden von Pfeiffer gemacht.
 
Manchmal gibt es Zufälle und die Welt ist klein. Ich habe mich gestern ausführlich mit Herrn Pfeiffer in Tschechien unterhalten können.
Herr Pfeiffer und Herr Feurich kennen sich seit 40 Jahren und natürlich wird darauf geachtet, dass die Klaviere ihre Qualität beibehalten. Der Wechsel zu Seiler hat Gründe im neuen Management der Firma Wilhelm Steinberg (Parsons).
Die Aktion ist also eine Qualitätssicherungsmaßnahme.
 
Klar, die kennen sich alle seit Olim's Zeiten. Pfeiffer und Feurich haben sich nach der Wende erst in Leipzig eingekauft, was ihnen dann aber über den Kopf gewachsen ist, sodass, was übrigblieb, bei Blüthner landete; dann hat er in Eisenberg arbeiten lassen, was, nachdem man dort inzwischen Halbfertigware aus China verbaut, mit seiner Hochpreispolitik nicht mehr verträglich war, und jetzt macht er halt wieder was mit seinem alten Geschäftsfreund - mit, denn bei geht leider nicht, nachdem der seine eigene Firma in den Sand gesetzt hat. Solange man das mit einer guten Story nach außen absichern kann, wird's schon noch eine Weile funktionieren. Schön immerhin, dass Samick seinem deutschen Betrieb die Freiheit lässt, Klaviere für einen Konkurrenten zu produzieren, der dann auf dem Markt mit dem Anspruch der Höherklassigkeit auftritt.
 

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