
devasya
- Dabei seit
- 20. Apr. 2013
- Beiträge
- 495
- Reaktionen
- 418
Hallo ihr Lieben,
habe mich entschieden, mich hier in diesem Forum anzumelden, da ich ein paar Fragen zu dem Thema "Orgel" habe und mich auch generell über Austausch und Kontakt freuen würde.
Um genau zu beschreiben, was in mir vorgeht und warum ich erst jetzt soweit bin, es tatsächlich mit dem Orgelspiel aufnehmen zu wollen, muss ich etwas ausholen:
Von Kindesbeinen an hatte ich den Wunsch Orgel zu lernen. Meine Mutter singt im Kirchenchor und so kam ich schon im Alter von gerade mal 2 Jahren mit dem Instrument in Berührung. Schon damals war ich von der Klangfarbe und Dynamik fasziniert, vergaß, auf Chor und Messe zu achten, sondern starrte immer neugierig und mit viel Faszination auf "dieses große, goldene Ding" (unsere Orgel ist golden bemalt), wie ich es damals immer nannte.
Allerdings hatte ich nie den Mut mich diesem Instrument anzunähern. Als ich 6 Jahre alt war trat ich dem Kinderchor bei und nahm (fast 10 Jahre lang) Geigenunterricht. Das Spiel an der Geige machte mir großen Spaß - trotzdem wurden wir nie Freunde. Ich mag es, Geige zu spielen, aber schon bald habe ich gemerkt, dass die Violine nicht "mein" Instrument ist. Es mag sich vielleicht...dämlich anhören, aber es reicht manchmal nicht aus, meiner Meinung nach, wenn man ein Instrument "nur" schön findet. Bei der Orgel war es immer anders. Obwohl ich noch nie einen Ton darauf gespielt habe, fühle ich mich ihr (also der Orgel) um Längen vertrauter und näher, als der Violine beispielsweise.
Mittlerweile bin ich 28 und so langsam läuft mir die Zeit davon! Deswegen habe ich einen Entschluss gefasst: ich möchte es endlich versuchen. Ich will keine große Organistin werden oder Konzerte geben, bzw. um es ganz überspitzt zu formulieren, will ich auch kein zweiter Karl Richter werden (unabhängig davon, dass dies sowieso nicht möglich ist). Es reicht mir schon, es für mich selbst tun zu können. Wisst ihr, wie ich meine? Der Akt an und für sich, das Lernen und Spielen, die Herausforderung und die Auseinandersetzung (und eigene Interpretation) mit einem Stück reichen mir aus, um mich glücklich zu fühlen.
Ich weiß aber auch, dass es wahnsinnig spät ist, erst mit 28 Jahren ein so schweres Instrument lernen zu wollen. Ich spielte über 14 Jahre lang Violine (auch in einem Streichorchester), singe mittlerweile in unserem Kirchenchor und nehme seit einem Jahr klassische Stimmbildung. Bin also nicht vollkommen unwissend, wenn es um das Thema Musik geht.
Vielleicht werde ich es nie richtig beherrschen oder ich merke nach zwei Jahren, dass mir komplett die Fähigkeiten für dieses Instrument fehlen. Aber dann kann ich im Anschluss zumindest zu mir selbst sagen, dass ich es versucht habe.
Glaubt ihr, dass es möglich ist, (auch wenn ich schon 28 Jahre jung bin) noch das Orgel spielen zu erlernen? Ich weiß, das man dafür nicht nur Freude und Spass am Musizieren, sondern auch viel Ausdauer und Geduld haben muss - ich wage zu behaupten, dass ich dies auf jeden Fall mitbringe. Auch aus beruflichen Gründen ist es mir möglich, mir meine Zeit so einzuteilen, dass ich mindestens jeden Tag 1 bis 2 Stunden üben könnte. Was dann aber sowieso von alleine gehen wird... ich sitze jetzt schon manchmal mit den Kopfhören und einem "einfachen" Bach-Präludium vor dem Tisch und spiele (luftgitarrenmäßig) die einzelnen Passagen mit Händen und Füßen nach. Ich komme mir zwar selten dämlich :mrgreen: dabei vor, bin ja schließlich lange raus aus der Pubertät, aber es macht mir so großen Spass, zuzuhören, und es dann aber auch "selbst zu machen", dass ich einfach nicht anders kann.
Ich habe mir jetzt erstmal überlegt, mir eine gebrauchte elektronische Heimorgel zu kaufen, um auch, wenn es denn dann soweit ist, auch jeden Tag üben zu können. Habe mich etwas umgeschaut, und gemerkt, dass man gute Heimorgeln bereits um einen relativ akzeptablen Preis kaufen kann. Hier ist es mir wichtig, eine Orgel zu erstehen, die der einer "richtigen Orgel" möglichst ähnlich ist. Hätte auch schon eine gefunden (mit 2 Manualen und 30 Pedaltasten), die mich reizen würde, muss mich aber erst mit dem Verkäufer in Verbindung setzen.
Zum Unterricht: ich denke, dass ich mir auf jeden Fall einen Lehrer suchen werde (zuerst wollte ich es mir selbst beibringen, aber mittlerweile bin ich der Ansicht, dass das schon etwas leichtsinnig war, sowas überhaupt zu denken *g*), der mich privat unterrichtet. In der Musikschule bzw. im öffentlichen Bereich ist es hier bei uns leider nicht möglich - außer man besucht das Konservatorium, was in meinem Fall aber nicht möglich ist.
Ich weiß jetzt nicht mal so genau, was ich wissen möchte oder nicht - ich finde es erstmal einfach nur schön, hier zu sein, bzw. mich generell über das Thema auszutauschen
Gibt es irgendwelche Vorraussetzungen, eurer Ansicht nach, die wichtig sind, um ein guter Orgelspieler zu werden? Multitasking gehört leider absolut nicht zu meinen Stärken... bin aber wie gesagt gut darin, wenn es um Übung und Disziplin geht ;)
Zum Thema Klavier: ich habe, wie bereits erwähnt, absolut Null Erfahrung wenn es um das Thema Tasteninstrumente geht. Und auch im Internet (ja sogar unter Orgelspielern selbst) scheiden sich ja die Geister, ob man nun Klaviererfahrungen haben sollte, oder nicht - wenn es um das Erlernen des Orgelspieles geht.
Von meinem eigenen subjektiven Standpunkt aus bin ich der Meinung, dass es nicht schlimm, ja sogar vielleicht gut ist, dass ich keine Klaviervorerfahrung habe. Ich tendiere wirklich dazu, sofort mit dem Orgelspiel beginnen zu wollen. Mein Gefühl sagt mir, dass das "richtiger" wäre, weil ich dann von der ersten Sekunde an von allen wichtigen Elementen ausgehe (Hände, Beine usw.). Ich stelle es mir schwieriger vor, zuerst die Hände miteinander in Einklang zu bringen (Klavier), um dann, vielleicht 2 Jahre später, plötzlich die Füße (Orgel) mit in das Ganze einzubeziehen. Seht ihr das auch so?
Ich hab jetzt leider sehr viel geschrieben, auch ein bisschen wirr und von oben nach unten :cool:
Ich bedanke mich schon mal im Vorraus für jeden Beitrag und schicke euch allen einen lieben Gruß!
Michaela
habe mich entschieden, mich hier in diesem Forum anzumelden, da ich ein paar Fragen zu dem Thema "Orgel" habe und mich auch generell über Austausch und Kontakt freuen würde.
Um genau zu beschreiben, was in mir vorgeht und warum ich erst jetzt soweit bin, es tatsächlich mit dem Orgelspiel aufnehmen zu wollen, muss ich etwas ausholen:
Von Kindesbeinen an hatte ich den Wunsch Orgel zu lernen. Meine Mutter singt im Kirchenchor und so kam ich schon im Alter von gerade mal 2 Jahren mit dem Instrument in Berührung. Schon damals war ich von der Klangfarbe und Dynamik fasziniert, vergaß, auf Chor und Messe zu achten, sondern starrte immer neugierig und mit viel Faszination auf "dieses große, goldene Ding" (unsere Orgel ist golden bemalt), wie ich es damals immer nannte.
Allerdings hatte ich nie den Mut mich diesem Instrument anzunähern. Als ich 6 Jahre alt war trat ich dem Kinderchor bei und nahm (fast 10 Jahre lang) Geigenunterricht. Das Spiel an der Geige machte mir großen Spaß - trotzdem wurden wir nie Freunde. Ich mag es, Geige zu spielen, aber schon bald habe ich gemerkt, dass die Violine nicht "mein" Instrument ist. Es mag sich vielleicht...dämlich anhören, aber es reicht manchmal nicht aus, meiner Meinung nach, wenn man ein Instrument "nur" schön findet. Bei der Orgel war es immer anders. Obwohl ich noch nie einen Ton darauf gespielt habe, fühle ich mich ihr (also der Orgel) um Längen vertrauter und näher, als der Violine beispielsweise.
Mittlerweile bin ich 28 und so langsam läuft mir die Zeit davon! Deswegen habe ich einen Entschluss gefasst: ich möchte es endlich versuchen. Ich will keine große Organistin werden oder Konzerte geben, bzw. um es ganz überspitzt zu formulieren, will ich auch kein zweiter Karl Richter werden (unabhängig davon, dass dies sowieso nicht möglich ist). Es reicht mir schon, es für mich selbst tun zu können. Wisst ihr, wie ich meine? Der Akt an und für sich, das Lernen und Spielen, die Herausforderung und die Auseinandersetzung (und eigene Interpretation) mit einem Stück reichen mir aus, um mich glücklich zu fühlen.
Ich weiß aber auch, dass es wahnsinnig spät ist, erst mit 28 Jahren ein so schweres Instrument lernen zu wollen. Ich spielte über 14 Jahre lang Violine (auch in einem Streichorchester), singe mittlerweile in unserem Kirchenchor und nehme seit einem Jahr klassische Stimmbildung. Bin also nicht vollkommen unwissend, wenn es um das Thema Musik geht.
Vielleicht werde ich es nie richtig beherrschen oder ich merke nach zwei Jahren, dass mir komplett die Fähigkeiten für dieses Instrument fehlen. Aber dann kann ich im Anschluss zumindest zu mir selbst sagen, dass ich es versucht habe.
Glaubt ihr, dass es möglich ist, (auch wenn ich schon 28 Jahre jung bin) noch das Orgel spielen zu erlernen? Ich weiß, das man dafür nicht nur Freude und Spass am Musizieren, sondern auch viel Ausdauer und Geduld haben muss - ich wage zu behaupten, dass ich dies auf jeden Fall mitbringe. Auch aus beruflichen Gründen ist es mir möglich, mir meine Zeit so einzuteilen, dass ich mindestens jeden Tag 1 bis 2 Stunden üben könnte. Was dann aber sowieso von alleine gehen wird... ich sitze jetzt schon manchmal mit den Kopfhören und einem "einfachen" Bach-Präludium vor dem Tisch und spiele (luftgitarrenmäßig) die einzelnen Passagen mit Händen und Füßen nach. Ich komme mir zwar selten dämlich :mrgreen: dabei vor, bin ja schließlich lange raus aus der Pubertät, aber es macht mir so großen Spass, zuzuhören, und es dann aber auch "selbst zu machen", dass ich einfach nicht anders kann.
Ich habe mir jetzt erstmal überlegt, mir eine gebrauchte elektronische Heimorgel zu kaufen, um auch, wenn es denn dann soweit ist, auch jeden Tag üben zu können. Habe mich etwas umgeschaut, und gemerkt, dass man gute Heimorgeln bereits um einen relativ akzeptablen Preis kaufen kann. Hier ist es mir wichtig, eine Orgel zu erstehen, die der einer "richtigen Orgel" möglichst ähnlich ist. Hätte auch schon eine gefunden (mit 2 Manualen und 30 Pedaltasten), die mich reizen würde, muss mich aber erst mit dem Verkäufer in Verbindung setzen.
Zum Unterricht: ich denke, dass ich mir auf jeden Fall einen Lehrer suchen werde (zuerst wollte ich es mir selbst beibringen, aber mittlerweile bin ich der Ansicht, dass das schon etwas leichtsinnig war, sowas überhaupt zu denken *g*), der mich privat unterrichtet. In der Musikschule bzw. im öffentlichen Bereich ist es hier bei uns leider nicht möglich - außer man besucht das Konservatorium, was in meinem Fall aber nicht möglich ist.
Ich weiß jetzt nicht mal so genau, was ich wissen möchte oder nicht - ich finde es erstmal einfach nur schön, hier zu sein, bzw. mich generell über das Thema auszutauschen

Gibt es irgendwelche Vorraussetzungen, eurer Ansicht nach, die wichtig sind, um ein guter Orgelspieler zu werden? Multitasking gehört leider absolut nicht zu meinen Stärken... bin aber wie gesagt gut darin, wenn es um Übung und Disziplin geht ;)
Zum Thema Klavier: ich habe, wie bereits erwähnt, absolut Null Erfahrung wenn es um das Thema Tasteninstrumente geht. Und auch im Internet (ja sogar unter Orgelspielern selbst) scheiden sich ja die Geister, ob man nun Klaviererfahrungen haben sollte, oder nicht - wenn es um das Erlernen des Orgelspieles geht.
Von meinem eigenen subjektiven Standpunkt aus bin ich der Meinung, dass es nicht schlimm, ja sogar vielleicht gut ist, dass ich keine Klaviervorerfahrung habe. Ich tendiere wirklich dazu, sofort mit dem Orgelspiel beginnen zu wollen. Mein Gefühl sagt mir, dass das "richtiger" wäre, weil ich dann von der ersten Sekunde an von allen wichtigen Elementen ausgehe (Hände, Beine usw.). Ich stelle es mir schwieriger vor, zuerst die Hände miteinander in Einklang zu bringen (Klavier), um dann, vielleicht 2 Jahre später, plötzlich die Füße (Orgel) mit in das Ganze einzubeziehen. Seht ihr das auch so?
Ich hab jetzt leider sehr viel geschrieben, auch ein bisschen wirr und von oben nach unten :cool:
Ich bedanke mich schon mal im Vorraus für jeden Beitrag und schicke euch allen einen lieben Gruß!
Michaela