Wir sollten eines nicht vergessen: Bei den von L. beschriebenen Positionen handelt es sich um eine Ausgangsposition. Zwotens ist sie in seine Methodik eingebaut, die 2 möglichen Bewegungen des Unterarms alleine sind ihm sehr wohl bekannt gewesen ( lateral und hoch-runter, wie ich belegen KÖNNTE, auf Wunsch ) ,
und wir sollten bedenken, dass sogleich bei einer Lateralbewegung nach außen der Winkel sich natürlich auch ändert. Ein schönes Beispiel - für mich persönlich natürlich von hoher Bedeutung - ist das folgende Bild von Gottschalk, an seinem Tafelklavier ( es müsste in Saratoga gewesen sein, wenn ich mich nicht irre ).
Ganz hervorragend sieht man das ganz leichte "Nach-vorne-Gebeugt-Sein". Außerdem sieht man, trotz der Sitzgelegenheit, die evtl. nicht optimal ist, ( aber Gottschalk musste, als er in Amerika war, nehmen was vorlag. Auf hitech-Klavierbänke, wie sie es heute gibt, konnte er wohl meist nicht zurückgreifen..) , das, was Libermann oben beschrieb: Man hat das Gefühl, Gottschalk BESITZT das Klavier!
Ferner könnte man natürlich einwenden:
"Juchhuu - Gottschalk hat ja links nen größeren Winkel als 90 Grad zwischen Ober-und Unterarm.".....
worauf zu entgegnen waäre, dass sich der natürlich, wie gesagt, sofort bei Lateralbeweungen ändert, und Gottschalk
FÜHRT SOEBEN eine solche aus, denn er greift mit der Linken in den LINKEN Bereich der Klaviatur - sogar mit Unterstützung des Oberarmes, wie man sieht, ist dies ein Leichtes, und wird NICHT behindert durch IRGENDETWAS! Hinweis: Auch Libermann verwendet OBERARM-Bewegungen hauptsächlich "preparatory", denkt an den "Kran" ! Genau das tut hier Gottschalk auch, er "hilft" dem Unterarm dadurch, dass er mit dem Oberarm den "Kran" steuert, - so muss der Unterarm nicht ÜBERMÄßIG lateral arbeiten. Aber immerhin etwas. Es wird also sehr schön das Zusammenspiel Ober- und Unterarm deutlich, und mit den HÄNDEN...da hatte Gottschalk bestimmt keine Probleme. Da könnt Ihr sicher sein.
Stellen wir uns seinen RECHTEN Arm vor, den man leider - bis auf die Hand - nicht erkennen kann, kann man aber doch davon ausgehen, dass dort ziemlich genau 90 Grad anliegen.
Nicht GANZ OT fällt auf, dass sich erkennbar Gottschalks RECHTE Hand ( samt Fingern ) ganz ganz natürlich befindet. Diese Handhaltung mag ich persönlich sehr, und nirgendwo sieht man beispielsweise a ) Hämmerchen oder b ) gar Krallenfinger.
Bei diesem "leicht nach vorne gebeugt sein" ( und evtl. bei diesem "ungefähr-90-Grad-Aspekt" ) : Ich weiß es zwar nicht genau, aber was ich weiß, ist: "Stammbaum":
( Stamaty ) - Gottschalk - Carreno - Petri - Libermann. Möglicherweise also eine ALTE und BEWÄHRTE Ansicht. Oder waren diese Leute dumm? Ich denke, das dürfte wohl keiner behaupten wollen.
LG, Olli!
PS.: Außerdem fällt auf, dass Gottschalk etwas puffelig war, zu der Zeit! Jajaa, die gute Kreolische Küche - sein gemütlicher Hausanzug "spannt" etwas, find ich!

Nun ohne Spaß: Durch miese Kost und schlechtes Essen in damaligen "Hotels" zog er sich sogar mal eine Lebensmittelvergiftung zu! - menno. Der arme Moreau!

