Optimale Bewegungsfindung am Beispiel

Stilblüte

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Hallo,
unter diesen kryptischen Titel verbirgt sich folgendes Experiment:
Ich möchte die Fortgeschrittenen Clavios bitten, einen Takt aus einem Stück zu üben und dabei so genau wie möglich zu überlegen, auszuprobieren und zu spüren, wie die optimale Bewegung und Denkweise dabei aussieht. Welcher Teil des Körpers bewegt sich, welcher nicht, welcher führt, welcher ist eher passiv durchlässig, wo ist das Handgelenk höher, wo tiefer etc. Wo sind Betonungen, auftaktigr Tendenzen, Abphrasierungen und so weiter?

Das Beispiel ist die Spielfigur der rechten Hand ab Takt 89 in "Une barque sur l'océan". (Mittlere Zeile).
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Ich bin gespannt,
Eure Stilblüte
 
so genau wie möglich zu überlegen, auszuprobieren und zu spüren, wie die optimale Bewegung und Denkweise dabei aussieht.

Wenn der Ellbogen die richtige Höhe hat, geht die Figur von allein. Nachdenken würde ich höchstens, ob ich das fis'' evt. mit links übernehme - es ist ganz bequem, aber auch nicht wirklich notwendig.

Wo sind Betonungen, auftaktigr Tendenzen, Abphrasierungen und so weiter?
Nirgendwo. Das ist eine Glitzerfigur, die man nicht mit Bedeutung aufladen sollte. Das muss einfach absolut gleichmäßig gespielt werden. Nicht umsonst schreibt Ravel ja selbst sans nuances.

Ist das übrigens die Henle-Ausgabe? Im letzten Takt des Ausschnitts ist ein Druckfehler. Wer ihn findet, darf ihn sicher behalten. :lol:

LG, Mick

PS: Warum fragst du ausgerechnet nach dieser Stelle? Ich schätze, es sind so ziemlich die einfachsten Takte, die die Barque zu bieten hat. :blöd:
 
Wenn der Ellbogen die richtige Höhe hat, geht die Figur von allein. Nachdenken würde ich höchstens, ob ich das fis'' evt. mit links übernehme - es ist ganz bequem, aber auch nicht wirklich notwendig.
Das geht nicht, denn die linke Hand muss kurz danach selber was spielen.
Nirgendwo. Das ist eine Glitzerfigur, die man nicht mit Bedeutung aufladen sollte. Das muss einfach absolut gleichmäßig gespielt werden. Nicht umsonst schreibt Ravel ja selbst sans nuances.
Mick, du hast glaub ich meine Frage nicht verstanden. Vermutlich bist du einfach zu begabt, um dir da Gedanken machen zu müssen. Natürlich soll das "sans nuances" gespielt werden, trotzdem kann man sich im Hirn gewisse Zugehörigkeiten überlegen, um die Bewegung oder das Denken zu vereinfachen.
Ich finde übrigens nicht, dass das die einfachsten Takte der Barque sind (aber ich will euch ja nicht überfordern :lol:), sondern mit die schwierigsten, für mich jedenfalls. Was fändest du denn schwieriger? Zielgenau aus den Tremoli herauszukommen ist auch nicht so ohne, besonders aus dem zweiten.
Ist das übrigens die Henle-Ausgabe? Im letzten Takt des Ausschnitts ist ein Druckfehler.
Nein, Henle verwende ich jetzt nicht mehr, es ist Max Eschig. Welchen Druckfehler meinst du?
 
Ach das, ja. Hab im falschen Takt gesucht. Es gibt auch andere "Schwächen" dieser Ausgabe, bzw. sie lässt mehr "Interpretationsspielraum" - der wirklich offensichtliche Taktwechsel von 3/4 zu 2/4 am Ende des Stückes ist zB nicht vermerkt. Ich finde die Ausgabe trotzdem viel besser, bessser lesbar und originaler. Gedanken über den Sinn von Ravels Geschreibse möchte ich mir lieber selbst machen. Aber hier soll es ja nicht um die Ausgaben gehen.
 
Das geht nicht, denn die linke Hand muss kurz danach selber was spielen.
Zumindest am Anfang (im forte) könnte man das machen.

So ziemlich alles ab Takt 29 müsste ich üben - dieses Arpeggio kann ich allerdings auf Anhieb spielen. Das Ende des zweiten Tremolos sieht wirklich sehr unangenehm aus - was nimmst du da für einen Fingersatz? Wegen des fff sind die Außenfinger ja nicht unbedingt ideal...
 
Mick, bei allem Respekt - ich glaube, auch das davor müsstest du üben. Da den idealen, gewünschten Klang zu finden, ist nicht so einfach. Das einfach so zu spielen ist in der Tat nicht so wahnsinnig schwierig.
Welchen Fingersatz ich beim zweiten Tremolo nehme, weiß ich noch nicht genau. Eine Möglichkeit, die ich jetzt gerade teste ist, das ff-Intervall nur mit der rechten Hand zu spielen, vorher hatte ich es wie notiert gespielt. Die Arpeggios abwärts mit links danach sind auch sehr unangenehm - je kleiner die Hände, desto unangenehmer. Es gibt aber einen kleinen Trick; wenn man die Aufteilung leicht verändert, wird es bedeutend einfacher. Auch das probiere ich gerade.
 
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Ich mache da keinen Unterschied; wenn ich es technisch beherrsche, ist auch der Klang so wie ich ihn will. Wenn der Klang nicht so ist, wie ich ihn will, beherrsche ich es auch noch nicht. Das müssen ja nicht nur die Finger üben, sondern auch der Kopf und das Ohr. Das gehört für mich zusammen.
 

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