Notenlesen und gleichzeitig spielen ist sooo schwer! Tips?

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mare88

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Hallihallo,

Habe vor einem Jahr mit dem Klavierspielen bei Null angefangen. Langsam aber stetig mache ich Fortschritte.

Aber was mich zur Zeit sehr stört ist, dass ich so lange brauche, um die Noten zu erkennen und dann umzusetzen. Das führt dazu, dass ich versuche, mir die Noten so schnell, wie möglich einzuprägen, um dann aus dem Kopf heraus zu spielen.

Bei Stücken, die nur eine Seite umfassen geht das ja auch noch irgendwie, aber nun fange ich mit einem an, das Vier Seiten lang ist und ich merke halt, dass ich da wohl eine andere Methode finden muss.

Geht das jedem am Anfang so? Wenn ich auf´m Blatt die Noten ablese, kann ich nicht auf die Tasten schauen; und wenn ich nicht auf die Tasten schaue, haue ich daneben! Wie funktioniert das denn am besten?

Grüße
Mare88
 
Ja mir geht es auch so. Ich spiele seit Anfang des Jahres.
Spiele aber weiterhin im Kopf. Für Elise hab ich aus dem Kopf gespielt und den 6 Seiten langen 1. Satz Beethovens op.2 nr.1 an dem ich grade bin, spiele ich auch aus dem Kopf. Fällt mir deutlich leichter.
Ist bei mir auch so, dass ich durchs Üben einfach automatisch auswendig lerne.
Leider fällt mir das vom Blatt Spiel auch sehr schwer.
Tips... Ja also nimm ganz einfach Stücke und versuche sie langsam, aber korrekt vom Blaat zu spielen. Eventuell jede Hand einzeln erst. So zum Warmspielen immer 10min machen.
Ich habe z.B. das Buch "Der praktische Czerny" bei uns noch gefunden. Da sind zahlreiche sehr sehr einfache Übungen drin und versuche diese langsam vom Blatt zu spielen. Seitdem mache ich auch Fortschritte darin.

Aber man muss auch sagen, dass das Auswendigspielen auch Vorteile hat. Wenn man z.B. mal eben irgendwo was vorspielen soll, hat man ja nicht immer die Noten dabei.
Außerdem denke ich, dass man ein Stück sowieso nur optimal vortragen kann, wenn man es auswendig kann. Die Konzentration sollte dann dem Ausdruck und nicht dem Notenlesen gelten.

jan
 
Eigentlich sollte beides trainiert werden.

Such dir Passagen aus den Stücken, die nicht zu lang ist, und sich aber überlappen (Ende von Passage A sollte Anfang von Passage B sein). Dann üb jede Passage einzeln. Erst die Technik, dabei auswendig (sollte von selber gehen) und versuch dann, die Passage blind zu spielen, also mit geschlossenen Augen bzw. ohne hinzugucken. Wenn das klappt, geh weiter zur nächsten Passage. Am besten du fängst mit den schwierigen Passagen an - die Reihenfolge ist ja egal - und übst später die leichteren.

Wenn du alle kannst, solltest du in der Lage sein, dass ganze Stück auswendig bzw. blind spielen zu können.
 
Hallo mare88, dein Problem ist mir auch sehr bekannt. Dazu kommt noch, dass ich beim Hin-und-Herschauen zwischen Noten und Tasten jeweils extrem aufpassen muss, auf dem Notenblatt wieder die richtige Stelle anzusteuern.

Allerdings kann man schon lernen, blind zu spielen. Anfangs am besten mit Stücken, wo die Hände keine grossen Sprünge machen müssen. Da probierst du am besten gaaaanz langsam Ton für Ton zu finden, also mit den Händen blind greifen und die Taste erst drücken, wenn du (ziemlich) sicher bist. Es braucht schon seine Zeit, also nicht zu früh aufgeben. Und mit der Zeit geht bekommst du ein Gefühl dafür.

Vielleicht musst du einen "Deckel" über die Tasten legen, damit du nicht automatisch auf die Tasten schauen kannst. Das funktioniert am besten, wenn du ein dickeres Blatt (oder auch mehrere nebeneinander) hinter die Tasten stellst. Die Blätter sollten sich dann so nach vorne biegen, dass du darunter ungehindert spielen kannst (siehe Bild).
 

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Das mit den Blättern über die Tasten find ich toll.
Muss ich morgen gleich auch mal machen (obwohl ich eigentlich kein problem damit hab)



oli
 
Hi mare88,

das kenne ich auch! Spiele selbst noch nicht lang und habe dieselben Probleme. Klar, neue Stücke muss ich üben. Aber dabei präge ich mir die Noten schon so gut ein, dass ich fast nicht mehr aufs Blatt gucken muss. Vom-Blatt-spielen fällt mir daher auch sehr schwer. Und von beiden Zeilen gleichzeitig lesen möchte ich gar nicht erst reden. Ich denke mittlerweile jedoch, dass sich das mal legen wird. Ich versuche es derzeit mit Stücken, die etwas einfacher sind, die ich also nicht viel üben muss, um sie zu beherrschen. Dabei sehe ich dann am besten, ob ich schon die Noten sofort umsetzen kann oder nicht. Aber ich glaube, es wird schon etwas besser.

Mit-auf-die-Tasten-schauen habe ich auch so meine Schwierigkeiten. Der Tipp mit den Blättern ist toll, so etwas ähnliches habe ich auch schon gemacht (mit einem großen Schal). Bei mir kommt noch das Problem dazu, dass ich eigentlich immer ein bisschen was von den Tasten sehe, wenn ich auf die Noten gucke. Meine Notenablage befindet sich bei meinem Klavier nämlich nur etwa 5 cm über der Tastatur. Wenn mich jemand beim Spielen beobachtet, kann er nicht genau sagen, ob ich auf die Tasten schaue, weil mein Blick immer leicht gesenkt ist (wegen der NOten).
Aber ich glaube, das mit-auf-die-Tasten-schauen ist bestimmt auch Übungssasche. Wir lernen das schon noch!
Klavierspielen macht Spaß! :p

Liebe Grüße

Siri
 
Hallo, allerseits,

ich verstehe nicht so recht, wobei das Problem sein soll, wenn man beim Spielen auf die Tasten schaut!??????

Ich finde das besser, als beim Spielen auf die Noten zu glotzen :rolleyes:, noch dazu evtl. beim Vorspiel (schon erlebt, das Resultat war auch katastrophal)!

Was ist an den Tasten so fürchterlich Hässliches, dass man sie nicht ansehen darf? "Blind" spielen, falls nötig, kann man auch anders "trainieren" (blödes Wort), an fertigen Stücken, die sicher sind, oder?

Ich schau jedenfalls hin, schließlich muss ja auch Hand- und Fingerhaltung richtig sein...

Klavirus
 
Danke für Eure Antworten. Es beruhigt mich, dass es anderen auch so geht. Das sind dann wohl die anfänglichen Schwierigkeiten.

Das mit den Blättern über der Tastatur werde ich mal ausprobieren - gute Idee!

Hach, dass das so lange dauern muss, bis man alles einigermaßen kann. Ich bin da leider sehr ungeduldig, aber da komme ich wohl nicht drumrum!

Also danke nochmal an alle...
 
Was ist an den Tasten so fürchterlich Hässliches, dass man sie nicht ansehen darf? "Blind" spielen, falls nötig, kann man auch anders "trainieren" (blödes Wort), an fertigen Stücken, die sicher sind, oder?

Wenn du ein Stück sicher beherrschen willst, sollte es halt auch klappen, wenn du nicht auf die Tasten guckst. Wenn du dann beim Vorspiel auf die Tasten gucken kannst, bist du abgesichert.
 
Habe ja mit dem anschauen der Tasten auch kein Problem, aber drauf spielen und dabei Noten lesen und kapieren will nicht klappen! Oder auch im Wechsel hin- und herschauen geht nicht gut.
 

Zu der Frage auswendig spielen oder nicht werde ich mich nicht äußern, es gibt anscheinend zwei Lager. Allerdings habe ich manchmal den Eindruck, daß vor allem diejenigen für auswendig Spielen plädieren, die nicht richtig gelernt haben, vom Blatt zu spielen.

Die Papierblattmethode finde ich nicht schlecht, um "blind" spielen zu üben. Ich würde auch garnicht versuchen, das richtige Tempo zu halten, hauptsache man findet erstmal die richtigen Töne.

Noch eine Übung: Ans Klavier setzen, sich noch einmal genau einprägen, wo die schwarzen Tasten sind, dann Hände weg von der Klaviatur, Augen zu und das C finden - mit den Fingern die Klaviatur abtasten, sich an den scharzen Tasten orientieren. Wenn man das sicher draufhat, Augen verbinden (damit man länger durchhält) und nun alle möglichen Töne im mittleren Bereich finden. Natürlich für beide Hände üben. Auch Melodien spielen, die einem in den Kopf kommen oder die man kennt. Auf diese Weise lernen die Finger zu hören und können auch besser den Noten folgen.
 
Bei mir hatte das "Auf-die-Tasten-schauen" zu einer trügerischen Sicherheit geführt. Viel wichtiger als die optische Kontrolle ist jedoch das Fühlen der Tasten mit den Fingerspitzen. Dieses subtile Gefühl ist z. B. (!) für schnelles Spiel unerlässlich, da die Augen zur Kontrolle ganz einfach zu langsam sind (gerade bei feinen Bewegungen) oder bestimmte relevante Bereiche (wegen einer Sichtbehinderung durch die Hände) gar nicht einsehen können. Wer ein Abbild der Klaviatur in seinem Kopf hat und "weiß wo er gerade ist", braucht gar nicht hinzusehen. Außer vielleicht bei Sprüngen, und da ist beim Blattspiel eben Vorauslesen und schnelles Einprägen gefragt, so dass man es sich "erlauben" kann, den Blick von den Noten kurz abzuwenden.
Meine pianistische Entwicklung ging so dermaßen an all den Voraussetzungen für gutes Blattspiel vorbei, dass ich mich jetzt intensiv mit meinen einprogrammierten Fehlern und falschen Tendenzen auseinandersetzen muss. Deswegen kann ich nur jedem raten, sich so früh wie möglich Gedanken darüber zu machen.
 
tasten gucken

Man muss mal darüber nachdenken, was man sehen will, wenn man auf die Tasten schaut. Spiele ich: Alle meine Entchen, kann ich jeden Anschlag sehen und kontrollieren. Spiele ich aber was Schwieriges, kann niemand mehr das im einzelnen sehen. Auch Konzertpianisten schauen auf die Tasten. Wir brauchen diesen Blick für eine ungefähre Standortbestimmung und für die Groborientierung. Mehr ist nicht drin und auch nicht nötig.

Beim guten Vomblattspiel lese ich natürlich nicht einzelne Noten, sondern bereits klingende Musik. Ein gelegentlicher auch unscharfer Blick auf die Tastatur langt dann für die Orientierung.

Das Lesen von Texten verursacht sofort ein Bündel von Vorstellungen und Möglichkeiten und genauso muss man Noten lesen. Dazu braucht es aber Übung. Also muss man viele noten lesen. Allmählich werden dann die Klangbilder plastischer und die Tastatur ist ja auch im Kopf und erfordert nur gelegentliches Streifen mit dem Blick. Solange man noch hin- und herschauen muss, stimmt etwas noch nicht.
 
Mit der Zeit sollten sich Stücke so weit einprägen, dass man blind spielen kann (auch Sprünge klappen mit der Zeit blind). Aber als Anfänger, wenn man noch nicht völlig vertraut mit der Klaviatur ist, die Abstände der Tasten noch nicht verinnerlicht hat, ist es wohl wirklich einfacher, ruhig beim Spielen auf die Finger zu schauen.
 
auf die Tasten schauen

... zum Beispiel aus dem Grund, da man noch Anfänger ist und es noch nicht schafft, ganz ohne den Blick auf die Tastatur zu spielen!

Deshalb meinte ich ja auch, früh einzuüben, dass man nur so eine Art unscharfen Kontrollblick auf die Tastatur braucht - nur ständiges Hin- und Hergucken soll man sich früh abgewöhnen
 

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