Noras Puppenheim

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Als kleine Sensation hat sich der Frühjahrsputz im Henrik-Ibsen-Archiv in Kristiania (Norwegen) erwiesen. Beim Auswickeln seines Pausenbrots entdeckte nämlich der Literaturwissenschaftler Sven Akeson die Skizzen zu einem noch unbekannten Drama Henrik Ibsens. Akeson und sein Forscherteam intensivierten ihre Suche und fanden das komplette Manuskript einer ersten (noch von zahlreichen Verbesserungen und Durchstreichungen geprägten, leider auch von ein paar Fettflecken verunzierten) Reinschrift des Dramas, das sich bei näherem Hinsehen als Fortsetzung von Ibsens „Nora oder Ein Puppenheim“ erwies.

Der Fund gilt als sensationell. Der Dramenentwurf ist dem Spätwerk Ibsens zuzurechnen.

Sprachlich bewegt sich der Autor auf der alten Höhe. Inhaltlich wirkt das Stück ein wenig konfus: Die Protagonistin hat viele Jahre bei ihrem Freund, dem Hobbypianisten Hans, in dessen Villa zugebracht. Als die Villa baufällig wird und sich auch noch herausstellt, daß Hans ein Mann ist, kehrt Nora enttäuscht zurück ins Haus ihres Ehemannes Torvald. Sie will dort das Regiment übernehmen und schreibt Torwald und allen Besuchern vor, was sie zu tun und zu lassen, wie sie zu denken und zu reden haben – ein Versuch, der natürlich mißlingt, was Nora in die Arme des Abnehmanwalts Nils Krogstad treibt, der mit ihr auf eine Verschlankung des Hauspersonals hinarbeitet. Dafür wird Nora von ihrem Freund Maks Rordommen geliebt.

Ob und wie Ibsen das Stück hätte enden lassen, bleibt unklar. Ob das Stück als Fragment bühnentauglich sein wird? Man darf auf die Uraufführung gespannt sein.
 
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Krawehl, Krawehl :009:

Gauf! :017:
 
Beim Frühjahrsputz im Hause Gymnopedie wurde leider nur Staub entdeckt.:denken::angst:
 
was Nohra in die Arme des Abnehmanwalts Nils Krogstad treibt, der mit ihr auf eine Verschlankung des Hauspersonals hinarbeitet.

Ich habe gehört, dass man beim gründlichen Putzen am ersten April 2019 noch ein weiteres Blatt des Fragmentes gefunden hat, das buchstäblich unter den Teppich gekehrt worden war. Dort steht geschrieben, dass das Hauspersonal zwar auf zwei Positionen ausgetauscht, aber mitnichten verkleinert wurde, ganz im Gegenteil. Zudem sollen die Rechte des Hauspersonals spezifiziert und ausgeweitet worden sein, damit es sich besser gegen Haustyrannen und den Hausfrieden störende Gäste wehren kann, die notfalls auch wieder des Hauses verwiesen werden dürfen.

Ich bin gespannt, wie Ibsen diese Konflikte ausgearbeitet hat, denn bestimmt findet sich noch weitere Notizen, immerhin wurden zwecks Schalldämmung noch weitere Teppiche im Archiv ausgelegt.
 
Dafür wird Nohra von ihremn Freunden Maks og Gunnar Rørdommsdål geliebt.

Verschlankung des Hauspersonals hinarbeitet
Was gute Haushälter immer sehr erfreut, recht so.

Ob das Stück als Fragment bühnentauglich sein wird?
Dem Vernehmen nach wurde unterdessen aus gut unterrichteten Kreisen bekannt, daß der dieser Tage sein 60. Weltbühnenjubiläum feiernde postexistentialistische Dramatiker Gonzales Cristofori de Rici eine Uraufführung des durch ihn behutsam erweiterten Urfragments im Stile des absurden Theaters in 7 Visionen bereits in Arbeit hat, welche nicht zuletzt auch durch die großzügige Unterstützung und Förderung eines bekannten Saitenspielvereins ermöglicht wird.
 
Gauf,

Riesenkröte schrieb mir per PN, dass sie auch im Besitz von weiteren Fundstücken zum Werk ist. Oder so.

Gauf! :017:
 
Uraufführung des durch ihn behutsam erweiterten Urfragments im Stile des absurden Theaters

Die Uraufführung geriet leider zum Fiasko, weil die beiden Protagonisten
Maks og Gunnar Rørdommsdål, verzückt von der lange ersehnten Präsenz eines leibhaftigen Publikums, ihres Textes vergaßen und ihre Hörer mit gesinnungsstarken und moralranzelnden Hinkjamben in trommelfellperforierender Lautstärke überfluteten. Manche der aus dem Saal geflüchteten Besucher dachten irrtümlich, die beiden hätten Buttersäure in den Saal gespritzt, wie sie der auf einem Hocker vor dem Damenklo emsig an einer braunrosa Opferrolle häkelnden Norne Nohra mit zitternden Knien unterbreiteten.
 
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Findest Du nicht, dass es Zeit wäre, sich mal einen neuen Zwischenruf zu überlegen?
@Ambros_Langleb ...musst du immer so krass überfordernde Fragen stellen? :-D:drink::-D gedenke der Stadt mit schiefem Turm und frage leichteres!
_____________________

...was die Realisierung des entdeckten *) Ibsendramas betrifft:
Kaum dass das Bühnengeschehen Fahrt aufnahm, stürmten heftig transpirierende transzendentale Transen die Bühne und änderten die Sprechtexte genderig politisch korrekt. Das verlängerte die Spieldauer um ein vielfaches...



_____
*) eine greulich sexistische und pornografische Vokabel... so so, erst decken und anschließend ent-decken, als ob das was ungeschehen machen könnte... und schlimmer gar: die Entdecker waren alte weiße Männer - das sollte zu denken geben
 
Hinkjamben in trommelfellperforierender Lautstärke überfluteten
Lieber @Ambros_Langleb Spielstätten sind gefahrgeneigte Orte und sollten daher nüchtern besucht werden. Wer angeheitert Vorproben oder Szenenanproben von Artaud-, Handke- und Peymann- Verehrern unbedarft besucht, sollte nicht die zwangsläufigen publikumsbeschimpfenden avantgardistischen Expressionen des Theaters der aktionistischen Grausamkeit lokalreporterhaft kunstfern fehlinterpretieren;-):teufel:
Manche der aus dem Saal geflüchteten Besucher
sind doch Mitwirkende, Schauspielkünstler, die auf die zum
hyperrealistisch requisitiert ausstaffierte Oberbühne in dafür eigens umgebaute ehemalige Logen scheinbar
um dort der nornal-noralen Peripetie der
v-effektiv verfremdeten Präklimax antiklassisch
in sonst minimalistischem Pathos zuzusteuern.


Leute,
was wäre die Welt ohne Theater
heute:drink::ballon::-):-D:kuscheln::bye::super:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

lokalreporterhaft kunstfern fehlinterpretieren

Um sich ein solches Urteil zu zu erlauben, wäre es von Vorteil, sprachlich selbst wenigstens annähernd an das Lokalreporterniveau heranzureichen.
Es ist ein Zeichen von Meisterschaft, wenn man Moussorgksis Gnomus poetisch nachschöpfen kann; geht dabei aber die Kontrolle allzu oft verloren, zeigt es nur, dass man selbst ein sprachlicher Gnomus ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um sich ein solches Urteil zu zu erlauben, wäre es von Vorteil, sprachlich selbst wenigstens annähernd an das Lokalreporterniveau heranzureichen.
Es ist ein Zeichen von Meisterschaft, wenn man Moussorgksis Gnomus sprachlich kontrolliert nachschöpfen; kann geht dabei aber die Kontrolle allzu oft verloren, zeigt es nur, dass man selbst ein sprachlicher Gnomus ist.
Bitte nochmals entwirrt redigieren:023::025:

VG
 
@Rohrdommel

Ständig unterstellst du anderen Usern in "angeheitertem" Zustand etwas zu schreiben oder zu tun und das ist unangemessen und respektlos!
 
@Klein wild Vögelein ...ruhig... das Dommelchen möchte gar so gerne wahrgenommen werden, als könne es sich so geschliffen artikulieren wie Gomez oder Ambros. Jeder sieht, dass das Schnäbelchen nicht dazu in der Lage ist - aber egal: ulkig isses allemal :-D:-D:drink:
 
Ständig unterstellst du anderen Usern in "angeheitertem" Zustand etwas zu schreiben
Wir wollen doch alle Frohsinn und Heiterkeit:-D
Oh @Klein wild Vögelein wohl zum Mittag eine Überdosis Hypermoralin autoappliziert! Komisch nur, dass dein Medikament nur Schmalbandwirkung hat und dich die "Respektlosigkeiten" verschiedenster Seiten ultraselektiv ausblenden läßt! Etwas zu billig? (mal die Markenpräparate versuchen). Wer kräftig austeilt muß auch kräftig wegstecken, Kopf hoch meine Lieben!:026::drink:
:drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink:
 
Gauf,

der ganze Faden ist geistiger Dünnschiss, oder so.
Trotz Allem, er hält uns bei der Stange und jung, oder so.
Krawehl unterdrücke ich, da nicht mehr gewünscht.

Gauf! :017:
 

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