Niedrige Honorare an Musikschulen



Tschulligge, haddn paar minutes gedauert:

Also, ich hab mir jetzt Mühe gegeben und auf den Plural geachtet.
Ich stell mir das nun so vor, daß ich die von mir zitierten Beiträge
hasis selbst verfaßt habe. Mein einziges Ziel, das ich damit verfolgte,
war die Selbst-Demontage. Ich bin hier mithin auf multipersonaler
Ebene tätig. Ich gebe zu: es war keine geringe Mühe, mir selbst
auf die Schliche zu kommen, weswegens n bissel Zeit gekostet hat -
hatt ich das eigentlich schon gesagt? Naja, jedenfalls: Tschulligge
 
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Naja, Musix61 ist halt angepisst und musste irgendwie zurückballern, klar :D

Es sollte bekannt sein, daß Musiker typischerweise a) nicht an jedem Wochentag unterrichten, sondern auch öfter Auftritte haben / frei haben (ist man beispielsweise renommierter Konzertpianist und spielt eine genügende Anzahl Auftritte pro Jahr, so hat man sogar extrem viele Tage im Jahr "frei" und verbringt diese u.a. mit Üben...

Dies nur mal für diejenigen Amateure / Nicht-Szenekenner, die geneigt waren, Musix61 beizupflichten...

Ich glaube nicht, dass sich musix61 "angepisst" vorkommen sollte, da mir nach teilweiser Durchsicht dieses Fadens genau das gleiche Faktum, welches er in seinem letzten Beitrag geschrieben hat, aufgefallen ist.

Zum Thema möchte ich anmerken, dass es mittlerweile wohl immer mehr KL gibt, die nicht entsprechend ihrer Qualifikation bezahlt werden. Dies ist eine Entwicklung, die schon seit Jahren, vor allem an den Musikschulen und nicht nur dort, zu beobachten ist. Seltsamerweise bekam ich aber erst vor einigen Monaten eine Mail von der Gewerkschaft Ver.di, in der vor einem drohenden "Musikschullehrerprekariat" gewarnt wird. Also auch die Gewerkschaft nimmt sich jetzt dieser Thematik an.
Dank dieser unsäglichen Entwicklung gibt es mittlerweile eine Zweiklassengesellschaft: Die einen müssen einen Honorarvertrag erfüllen, der ihnen zwischen 14 und 21 Euro Stundenlohn (45 Minuten) und, wie hier beschrieben, sogar noch weniger garantiert und andere bekommen für den Unterricht mehr, sind unkündbar und bekommen später zusätzliche Pensionen. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich kritisiere ausschließlich nur erstgenannten Zustand.
Allerdings wurde die Chance auf eine Änderung der Honorarsituation meiner Meinung nach in der Vergangenheit aber auch von jenen verpasst, die heute davon betroffen sind.
Vielleicht sollte man nicht alles klaglos hinnehmen, wie ich es in mehreren Konferenzen mit Politikern, Dezernenten, Gewerkschaftsvertretern und eben jener benachteiligten Gruppe von Instrumentallehrern erstaunt feststellen durfte. Energischen Widerspruch gegen diese Zustände hat es in meinem Beisein von den benachteiligten Lehrern nie gegeben und die damalige I.G. Medien haben das Ganze "gefühlt" ignoriert!

Für die Zukunft wünsche ich mir einen politischen Willen, der diese Situation ändert und zum Positiven angleicht. Dafür braucht man aber, zumindest was die städtischen Musikschulen angeht, vor allem Kommunalpolitiker, die den Willen dazu aufbringen.

@hasenbein: Du hast mich heute zum Amateur gemacht. Na ja, schließlich sind wir doch fast alle Liebhaber. Also, meinen Dank für das Kompliment!

Aljechin
 
Ich stell mir das nun so vor, daß ich die von mir zitierten Beiträge hasis selbst verfaßt habe.

Hast Du nicht?

Zitat von Karl Kraus:
So etwas lese ich immer, als ob's von mir wäre. Es ist ja tatsächlich von mir.
Es geschieht fortan nur mehr, was von mir beschlossen ist. Jede Zeile, die irgendwo steht,
ist von mir schon geformt, und die Leute, die sie lesen, haben auch schon vielfach die richtigen Augen,
mich gleich mit zu lesen. Dieses gegenschöpferische »Und sahe, daß es nicht gut war« —
einmal werden auch jene dahinterkommen, die inbegriffen sind! Ich erfinde, was es gibt.
Darüber mögen die Namen Bartsch und Lehar stehen: die Einheit, die Gestalt ist von mir.
(Gelegentlich mehr über die unerträgliche Qual, Leute bei lebendigem Leib herumlaufen zu sehen,
die von rechtswegen in mein Manuskript gehören und deren Dasein ich mit der eifersüchtigen Furcht
verfolge, daß sie öffentlich Worte vorwegsprechen, Gebärden verraten könnten, die schon von mir sind.
[...])
 
...
Zum Thema möchte ich anmerken, dass es mittlerweile wohl immer mehr KL gibt, die nicht entsprechend ihrer Qualifikation bezahlt werden. Dies ist eine Entwicklung, die schon seit Jahren, vor allem an den Musikschulen und nicht nur dort, zu beobachten ist.
...

Das Problem ist sicher nicht nur auf KL begrenzt.

Denkt Ihr wirklich, die KL seien die einzigen die nicht entsprechend ihrer Qualifikation bezahlt werden? Dann erzähle ich einmal wie es Arbeitern und Angestellten in der Industrie geht.

Die Qualifikation ist notwendig um überhaupt von einer Firma mit gewissen Aufgaben betraut zu werden. Wenn man diese Aufgaben so gut erfüllt wie es notwendig ist um für das Produkt der Arbeit von Kunden Geld zu bekommen, so erhält man monatlich etwas Geld von der Firma und darf weitermachen. Die Höhe des Geldes, das man von der Firma bekommt ist nicht von der Qualifikation oder Leistung abhängig, sondern soll so wenig wie möglich aber doch mindestens so viel sein, wie man unbedingt braucht um nicht zu verhungern oder zu erfrieren. Sonst stünde man für das nächste Projekt nicht mehr zur Verfügung.

Gruß cm
 
So in etwa hat es Marx schon beschrieben. :)
Und jeder BWLer bekommt eingetrichtert, dass es genau so sein muss.
 
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Richtig. Die Denkweise "ich verdiene so und so viel, also steht diesem Menschen dort auch ein angemessener Betrag zu, damit es ihm auch gut geht" gilt heutzutage als "schön blöd" oder wahlweise naiv oder sozialistisch.

Die Ellenbogengesellschaft, vor der die SPD in den 80ern eindringlich warnte, ist (das müssen auch die, die das damals für Parolengeklingel hielten, zugeben) mit voller Wucht tatsächlich gekommen.
 

Die Ellenbogengesellschaft, vor der die SPD in den 80ern eindringlich warnte,

besteht aus Menschen.
Die SPD war nicht die Erste, die davor "eindringlich warnte" -

Sehen Sie den jungen F... an, wenn er, als Paris, unter den drei Göttinnen steht, und der Venus den Apfel überreicht; die Seele sitzt ihm gar (es ist ein Schrecken, es zu sehen) im Ellenbogen.

Heinrich von Kleist - Über das Marionettentheater
 
Die Erziehung zum Krassmaterialismus. Die Verdummung der Menschen durch Privatfernsehen und Erziehung zum Konsumtierchen. Die Voraussetzungen zu schaffen, dass sich gute Kapitalrendite einstelle. Das hilft eh nur denen, die über Kapital verfügen.

Die anderen sollen bitte viel arbeiten für wenig Geld, und viel konsumieren. Und nicht so neugierig werden, was da in den Hinterzimmern der Macht abgehe und gedealt werde, damit das Kapital sich mehre.

Seit 1982, seit einer sog. "geistig-moralischen" Wende, wird keine Politik mehr gemacht. Das war nach klassischer Defi immer der sehr ernsthafte Versuch, allen Interessen möglichst optimal gerecht zu werden. Helmut Schmidt war der letzte Politiker. Seither gibt es nur noch Polit-Darstellerei. Mediales Schöngetue, Symbolpolitik, dass die Menschen per Fernsehen denken gemacht werden, es ginge demokratisch zu. Irrtum: Würden Wahlen etwas ändern können, wären sie längst schon verboten. Sie alle im Beritt der Altparteien vereint, gleich ob schwatz, gilb, rott oder krühn.

Man beschränkt sich darauf, Partikularinteressen zu verfolgen, die der Kapitalrendite dienen. Die Parteibonzanos, Exponenten und Ausgehaltene des Großen Geldes.

Transatlantiker.

Cem Özdemir. Von und zu Guttenberg. Mist gebaut? Macht nix. Da geht's kurz über den Atlantik, in eine der Villen der Neuenglandstaaten, in die "Think Tanks", dort werden sie recycelt. Ist ein bisschen Gras über die Sache gewachsen, kommen sie wieder. Ad maiorem gloriam pecuniae - non olet.

Alles wird nur noch in Geld und Vorteil gemessen. Das ist ein gesellschaftliches Klima, das jeglichem Gedanken von Kultur, Kunst, Musik und im Ergebnis auch den Menschenrechten arg zuwiderläuft. Denn die Menschen werden verobjektet, sind nur noch interessant als billige Arbeitskräfte und als teuer Konsumierende. Ansonsten Nonvaleurs, völlig uninteressant: denn den Kapitalhaltern und ihren Büchsenspannern und Schergen an den Hebelchen der Macht, vor allem in den Medien, langt es aus, dass es ihnen abgeschottet hinter den hohen Mauern mit Kameras gut gehe. Was aber niemand - außer ihresgleichen - sehen solle.

Fußball, Olympia, Wetten dass, die Omnipräsenz des Millionarios Günter Jauch.

Panem et circenses. Ein Volk, schön eingeseift und hingehalten. Da ist in den Hinterzimmern gut dealen.
 
Wiedereinaussteiger, stell Dir vor, es ist Kapitalismus, und keiner macht mit....!

Was hast Du für einen Plan?
 
Wenn Du den Beginn dieser Entwicklung etwas zurückdatieren könntest, nicht nur bis in Schmidts oder Adenauers Amtszeit,
sondern auch noch in die Zeit der davor amtierenden Reichskanzler (und deren Medien: Wochenschau, Radio, Zeitung),
kommt's einer Teilerkenntnis gleich.

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Ich bin so schlau, daß es wehtut. (Yogi Bär)
 
Ich könnte mir vorstellen, daß er dafür ist, den Begriff der sozialen Marktwirtschaft wieder ernst zu nehmen. Da ist auch Kapitalismus, aber man kann hingehen, weil er einen nicht gleich frißt.

Jenau. Dä olle rheinische Kappestalis-Mus, bissl Herstatt, bissl Adenauer, mer müsse ooch jönne könne.

Auch die Fliegen an der Wand wollen bissl was zu futtern, also nicht immer nur all die Kleinen plattmachen.

Das, was ein Jauch nicht mehr will, eine Merkel auch nicht, dieser Heini von Karstadt, der selber dann schmutzig abgeledert wurde, Thomas ex Bertelsmann Middelhoff, und schon mal gar nicht dieses Bancsterpack von Ackermann über Jain bis hin zu so brutalen Gangstern dem Vorstand der Allianz, die mit Lebensmitteln zocken, und wie Florian Homm und den Schergen von Goldman Sachs:

teilen.

Macht heute keiner mehr.

Man muss sich doch mal nur das Gesicht des Chefs von Goldman Sachs Deutschland, Dibelius, ansehen. Einst ein ehrbarer Chirurg, heute eine gegeelte, schmierige Affenvisage des Anglo-Kapitals von scheelem Blicke. Solche Leute müssten als das behandelt werden, was sie sind: Verbrecher. Und nicht wie es heute geschieht: dass das Polit-Pack keinen Plan hat, und sie diese Gauner noch nach Berlin einladen, dass die ihnen die Gesetze schreiben.

Kein Wunder, was dann herauskommt.

Man muss sich das mal überlegen: Zu Zeiten des Gasgerds wird der Kapitalmarkt "freigegeben" - da wurde auf einmal legal, Derivate zu verkaufen. Hebel-Papiere von hohem Verlust-Risiko. Was die Bancster dann reichlich ausnutzten, gerne an "A.D."-Kunden, außer Diensten, ältere Leute, Alt, Doof.. Da wird BIS HEUTE!!! mit Produkten gehandelt, deren Vertrieb nichtmal in New York und London statthaft ist.

Und KEINER ändert das..

Staatlich geduldete Verbrecherei. Angefangen in Berlin, als der Gasgerd den Einflüsterungen des "Kaptialmarktes" erlag.

Parteispenden?

60. Geburtsat im Kanzleramt feiern..?.. Nein, nicht der Gasgerd., auch das Merkel nicht, OK, die war dabei und feierte mit, nein: Ackermann feierte seinen Sechzigsten im Bundeskanzleramt.

Damit man sah, wer der wahre Kanzler Deutschlands sei.

Jönne könne. Nicht alles nur eigene Tasche, eigener Bauch, lieber Bauch. Ditt wär schomma nich schlech.

Ich lass ja an mein Konzerterken ooch andere spielen..
 
Und das gibt es erst seit Schröders Zeiten?

Das gibt es seit Anbeginn des Geldes:

dass Geld sich die Politik zu kaufen versucht.

Schon vor dem Alten Rom. Gisbert Haefs hat eine äußerst lesenswerte Geschichte des Alexanderzuges geschrieben. Die wirtschlaftlichen Implikationen, die Motive der Mazedonier, sich erst mit den griechischen Stadtstaaten auseinanderzusetzen, dann sich die Perser zu greifen, dann der Zug "bis ans "Ende der bekannten Welt", an den Indus, die völlige Überdehnung aller Verhältnisse militärisch basierter Machtausübung – ..

..bis hin zu dem Plan, sich dann noch Karthago zu greifen - und hochwahrscheinlich 323 vChr einem Giftanschlag zum Opfer zu fallen.

Was den Karthagern erstmal vorläufig den Hals rettete – bis Cato..

Geld kauft sich Macht. Macht basiert (auch) auf Geld. Vice versa.

Aber alles Ablenke. Wir haben Heute. Wir haben ein wiedervereintes Deutschland. Seit 23 !!!! Jahren könnte an einer Verfassung gearbeitet werden, die das deutsche Volk in Einheit und Freiheit absegnen könnte.

Aber das wäre gegen die eigentlichen Interessen.. Also packt das keiner an..

Meine Folgerung: Wir werden von Kleptokraten regiert, von Diebesherrschern. Das Volk ist nur noch Verfügungsmasse zum Geldverdienen.

Die Dreiteilung der Gesellschaft: die Armen, die auch leben wollen. Die arbeitende Mitte der Geselschaft, denen per hohen Steuern und Sozialabgaben alles zu bezahlen aufs Auge gedrückt wird – das Geld aber hält sich da fein beiseite.

Wir haben in der lohnabhäöngig arbeitenden Bevölkerung eine schleichende Erosion der Nettoeinkommen, ein Trend seit 25 Jahren.. Wir haben hingegen gute Einkommenszuwächse aus Kapital und aus unterenehmerischer Tätigkeit. Wir haben nun die zweite Hochkonjunktur, ganz Europa und auch die USA sehen neidisch auf Merkelistdran, aber die Segnungen kommen bei den Arbeitenden irgendwie nicht so richtig an,.. Lohndumping, prekäre Jobs, Zeitarbeit, kein Mindestlohn..

Das Geld will die exzellente Infrastruktur nutzen, Unis etc., die Kinderlein sollen ja auch noch eines Tages nach oben auf die Sahne.

Das Große Geld will aber möglichst wenig dafür zahlen.. Weit unter pari.

Spitzensteuersatz aufs Arbeitseinkommen:

42%.

Spitzensteuersatz auf Zinseinnahmen?

25% …

Noch Fragen, Hauser?
;)
 

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