"New Age Piano"

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BlueMan

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19. Juni 2009
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Hallo Zusammen,
ich bin kürzlich über diesen Begriff gestolpert. Da ich hier im Forum wenig zu dem Thema gefunden habe und ich mich, bedingt durch einige Stücke gehört auf solopianoradio.com, für diese Art Klavier zu spielen interessiere, würde ich mich sehr über Infos/Beiträge/Tipps von Euch freuen :D

Gruß
 
Habe kurz reingehört. Da hast Du insofern Glück, da etwas das so klingt nicht so schwer zu spielen ist. Begleitfigur links, die eine Folge von ca. vier Akkorden statisch wiederholt und oben ein paar passende Tonleitern, Terzen und Sexten dazu. Der Einfachheit halber nur die die weissen Tasten benutzen, da Modulation nicht nötig. Naja vielleicht werden sich fis und b nicht ganz vermeiden lassen. Ich gehe mal davon aus, dass Du noch Anfänger bist, kannst Du folgende Tonleitern und passende Dreiklänge inkl. Umkehrungen sicher spielen?: C F G (ionisch) a d e (äolisch).
Dass Du hier im Forum viele Freunde solcher Musik finden wirst, wage ich zu bezweifeln, ist halt schon sehr kitschig.
The Köln Concert von Keith Jarrett kennst Du?
http://www.youtube.com/watch?v=wivo94ylmhE&feature=related
 
Hi Virtualcai,
danke für die Antwort.
Keith Jarrett kenn ich nicht - wie gesagt, ich bin quasi erst vor wenigen Tagen, durch den Hinweis eines Bekannten aus Übersee, auf dieses Thema "New Age Piano" gekommen.

Dass diese Art zu spielen für einen Anfänger toll klingt und für einen erfahrenen Klavierspieler kitschig, kann ich durchaus nachvollziehen.
 
Hallo Blue,

die Musik von Yiruma geht vielleicht auch ein wenig in diese Richtung. Yiruma ist ein zeitgenössischer englischer Komponist und Pianist koreanischer Herkunft.

Insbesondere seine Stücke "Moonrise" und "River flows in you" werden von einigen im Forum gespielt. Auch von mir.

Bei den reinen Klassikfans hat er aber keinen so guten Ruf. Wird eher als eine Art Richard Clayderman gesehen, glaub ich. :cool:

Hier mal zwei Hörproben.

YouTube - Brian Crain - Moonrise

YouTube - Yiruma - River Flows in You

Viele Grüße

Nora
 
Naja, wenn hier schon Yiruma genannt wird, so dürfen auch Ludovico Eunaudi und Ruiychi Sakamoto nicht fehlen - und - m.E. etwas gehaltvoller: "Gonzales".

Keith Jarret ist ein andere Liga und mehr als zu empfehlen!
 
Ich bin kürzlich über diesen Begriff gestolpert. Da ich hier im Forum wenig zu dem Thema gefunden habe
und ich mich, bedingt durch einige Stücke gehört auf solopianoradio.com, für diese Art Klavier zu spielen interessiere,
würde ich mich sehr über Infos/Beiträge/Tipps von Euch freuen.

Hallo, blauer Mann!

Der Begriff "New Age Piano" ist völlig unspezifisch.

Es gibt Alben, die dezidiert so heißen: Klaviermusik von Suzanne Ciani, Herman Beeftink,
Michael Scott, Laurens van Rooyen - sowie jede Menge gleichlautender Anthologien
von dem "Neuen Zeitalter" gewidmeten Klavierstücken.

In den Noten findet sich nichts Neues, stattdessen Altbekanntes: Bleifuß auf dem Haltepedal,
intensiver Gebrauch der weißen Tasten, in der linken Hand Dreiklangsbrechungen,
in der rechten diatonische (oder auch pentatonische) Allerweltsfloskeln.
Das "Age of Aquarious" wirft insofern sein kühlendes Naß voraus, als in der Musik Merkmale
einfacher europäischer Salon- und anglo-amerikanischer Popularmusik verwässert auftreten.
Man kann die ganze Mischpoche (Winston, Yiruma, Einaudi et al.) gerne dazurechnen.

Der Begriff "New Age Piano" ist ein Marketing-Gag. Programmatisch bewegen sich die Stücke
auf dem Niveau des Kommentars von Suzanne Ciani zu einem ihrer Stücke:
"This song was co-written with a friend and is about running and feeling free..."

Gruß, Gomez

P.S.: Warum gibt es eigentlich noch keine ökologische Klaviermusik?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Keith Jarret ist ein andere Liga und mehr als zu empfehlen!
Spielt "New Age" auf Gurdjieff: Sacred Hymns: Keith Jarrett: Amazon.de: MP3-Downloads

Zwar ist Gurdjeieff schon Old aber trotzdem kräftig New Age:
"Auf der Suche nach Orten verborgener esoterischer Traditionen, deren Spuren er seit seiner frühen Jugend begegnet war, begab er sich bald darauf auf Reisen durch Zentralasien, Nordafrika und Europa, die Jahrzehnte andauern sollten." aus wikipedia: Georges I. Gurdjieff

Ähnlich auch z.B. Black Earth von Fazil Say.

LG
 
Zwar ist Gurdjeieff schon Old aber trotzdem kräftig New Age:
"Auf der Suche nach Orten verborgener esoterischer Traditionen,
deren Spuren er seit seiner frühen Jugend begegnet war,
egab er sich bald darauf auf Reisen durch Zentralasien, Nordafrika und Europa,
die Jahrzehnte andauern sollten."
aus wikipedia: Georges I. Gurdjieff

Nu: halt Wikipedia.

Vielleicht sollte man zur Ehrenrettung Gurdjieffs von Religiosität in der Klaviermusik,
oder - da auch in abendländischer Musik Religiosität nicht unbedingt einen christlichen Hintergrund
haben muß: von Mystik in der Klaviermusik sprechen. Beispiele dafür finden sich in Hüll und Füll.

Spezifisch christlich:

Haydn: Die sieben Worte unseres Erlösers am Kreuze (Klavierfassung)
Liszt: Legenden, Via crucis (Klavierfassung)
Satie: Préludes du Nazaréen 1+2, Danses gothiques, Messe des Pauvres (für Orgel oder Klavier)
Messiaen: Vingt regards sur l'enfant Jésus/Visions de l'Amen

Undogmatisch religiös:

Janacek: Einzelne Stücke aus "Auf verwachsenen Pfaden"
Satie: nahezu alles aus seiner Rosenkreuzer-Zeit
Skriabin: fast das gesamte Spätwerk (das in Bezug zum "Acte préalable" steht)
Gurdjieff: nahezu das Gesamtwerk
Mompou: Cants magics
Jolivet: Mana, Cinq danses rituelles
Scelsi: Action Music, Suite
 

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