Nach Einbau Silentfunktion Anschlagverhalten deutlich verändert

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bei den in wien von uns vollständig gebauten klavieren , bauen wir auch KEINEN moderartor ein , die klaviere haben bloss 2 Pedale . Wenn jemand unbedingt den Wunsch nach einem Moderator hat , bauen wir diesen mittel Bowdenzug mit Hebel unter der Spiellade ein . Bei dem Modell Mozart ,bei welchem wir in Wien bloss das Spielwerk einbauen gibt es einen Moderator über III. Pedal , da wir das Instrument vielfach nach USA exporteieren und die dortige Kunde ein 3. Pedal wünscht !!
 
Interessanterweise wird ja beim Einbau eines Moderator die Auslösung ein bischen verstellt und laut Ihrer Denkensweise dabei das ganze Klavier "zerstört".
Erinnert mich irgendwie an ein Zitat eines früheren IBM-Chefs: " Ich denke es gibt weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer".
 
soferne man den Moderator -so wie früher ganz üblich - herrichtet , nämlich mit pro chor geschnittenem ( gestanzten ) Filz , muss man kaum mit der Auslösung weggehen . Trotzdem . Ich gebe auch gerne zu , dass ich auch den Moderator für eine nicht sehr gelungene Erfindung halte . Es haben sich nämlich die guten Klaviererzeuger seit Jahrhunderten mehr oder weniger erfolgreich bemüht ,dem Klavier einen voluminösen , edlen und gesangreichen Ton zu entlocken .
Nunmehr geht man dann her , baut eine Vorrichtung ein , bei der die Hammerköpfe auf Filz schlagen oder gar nicht die Saite berühren , sodass man als Ergebnis einen muffigen oder gar keinen bzw. einen Kunstton erhält . Die grosse Mehrzahl der Klavierspieler spielt so wenig , dass die " Störung" der anderen mit mehr als gering zu bezeichnen ist und gutes Klavierspiel ist JEDENFALLS auch stundenlang angenehmer anzuhören , als die verblödete Dudelei in Supermärkten , div. Geschäften und
aus Kopfhöreren div. Passanten in Strassenbahn und U-Bahn . Daher !
 
Schliesse mich der Meinung von Klaviermacherwien an, sowohl was Silent, als auch Moderator angeht. Aber da es einen Markt dafür gibt, wird es auch die entsprechenden Angebote dafür geben, so unsinnig das auch sein mag.

Ich hatte auch kurz mit dem Gedanken gespielt meinem Nielsen zuerst ein Silent, später einfach nur einen Moderator nachzurüsten. Aber beides ist klanglich nicht der Hit, der Moderator imho sogar nur ein schlechter Witz. Ein perfekt eingestelltes Spielwerk, gibt mir spielerisch genug Möglichkeiten sogar in den Abendstunden zu spielen und zu üben, wenn der Rest der Familie schläft, das ganze ohne Stopp oder Filzleiste vor den Hämmern. Natürlich kann ich dann keine Stücke spielen, bei denen ich in die Tasten hauen muss, aber diese Stücke kann ich mir problemlos für den Tag aufheben. :-)

Gruß Volker

P.S. Das ganze aus Sicht des Verbrauchers, Nutzers der Funktionen!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Welche Lösung bietet ihr jemandem der aus Rücksichtnahme auf die Nachbarn, nach Feierabend nicht spielen kann.
Es gäbe schon ein paar:
  • keine Rücksicht nehmen
  • den Job aufgeben um am Tag Zeit zu haben
  • einen Proberaum mieten
  • das Klavierspielen aufgeben
  • Digitalpiano
Da mir der Moderator oder die Silentfunktion als kleineres Übel erscheint, interessiet mich euer Lösungsangebot!

Grüße
Thomas
 
Hallo,

bei mir war es Punkt 5, den ich mir ausgesucht habe. Allerdings habe ich das Digi vielleicht 2 mal eingeschaltet in den letzten 12 Monaten. Man kann imho mit einem erstklassig regulierten Klavier auch so spielen, das es die Nachbarn nicht stört. Das ist mein feste Meinung und meine Empfehlung an Dich. Lass den Klaviermacher zu Dir kommen, der stellt Dir auch Dein Klavier so ein, das Du zumindest in weiten Teilen auf den Moderator verzichten kannst.

Gruß Volker
 
Hallo,
Moderato bricht mal eine Lanze für den Moderator, denn den habe ich von Anfang in meinem Klavier.
Wenn man sich zutraut ohne oder ohne Silent so üben zu können, daß Nachbarn das nicht hören, wird man das nicht verallgemeinern können. Außerdem besteht die Gefahr beim solchen Leisespiel sich falsche Bewegungsmuster anzueignen. Gerade von Anfängern habe ich gehört, daß sie beim Pianissimo spielen, dünn, negativ und zaghaft spielen. Ich vermute auch, daß beim Lernen von Stücken es vorteilhaft ist, nicht ständig mit schwächlichen Anschlag zu spielen.

Der Moderatorfilz kann unterschiedlich gewählt werden, es muß gar nicht immer ein Filz sein. Klavierstimmer/bauer haben da einiges an Auswahl. Mein Filz ist jedoch in vielen Jahren ziemlich platt geworden. Es ist sozusagen ein weich und warm abgestimmter Klang, der mir viel angenehmer als Spielkontrolle als ein Digi mit Kopfhörern vorkommt. Wenn man allerdings den Anspruch hat auch beim Üben immer genau den gewünschten Klang zu produzieren (Idealfall), dann hat man keine Nachbarn oder nimmt keine Rücksicht. Klavierspielen ist nicht alles, ein gutes Nachbarschaftsverhältnis ist mir auch wichtig. So mache ich Kompromisse.

Die Auslösung habe ich versucht zu messen, durch die laufende Hammerbewegung habe ich das nur schätzen können, ich denke es sind 3 mm. Wie kann man das millimetergenau messen, evtl. mit einem Video und hinterlegtem Zollstock und dann betrachten der Einzelbilder? Gelegentlich gibt es Probleme im Übergangsbereich zum Bass durch den dort geteilten Filz. Da bleibt auch schon mal ein Hammer kleben.

Ein einfaches Stage-Digi habe ich vor 2 Jahren für meine mehrmonatigen Segel-Reisen angeschafft. Das benutze ich auch zu Hause mit Kopfhörer bei immer häufig wiederholten kräftig gespielten Übeteilen, wobei mir der Klang nur zur Kontrolle dient, wie beim Moderator.
Wichtig, ein Moderator verändert nicht das sensorische Tastengefühl gegenüber dem Spielen ohne Moderator. Bevor der Hammer auf den Filz trifft, hat er ja schon kein Kontakt mehr mit der Taste. Ein Üben von Legatostellen halte ich deshalb für effektiver auf dem Klavier zu üben als auf einem Digi, weil das nun wieder ein vom Klavier anderes Anschlagsverhalten hat. Auf einem Digi kann einiges leichter fallen als auf einem Klavier. Bei vielen kommt der Ton immer und die Repetition kann flügelähnlicher sein als auf einem Klavier.

Über Silentsysteme kann ich nichts sagen, aber das neue Yamaha Flügelsystem ist wegen der Mechnaik schon eindrucksvoll. Ich habe mir das mal im Modell zeigen lassen.

So, nun dürft ihr Moderato hauen....bitte aber nur mit Moderator.:D
Manfred

PS. Ich denke ja auch schon mal an einen gebrauchten Flügel, bis 1,7 m bekomme ich den untergebracht vielleicht sogar noch größer. Aber dann müßte ich immer auf einen Digi üben, wenn es kein neuer Yamaha ist...ich weiß nicht, ob ich mich damit anfreunden kann,. Klanglich kann ich beim Flügel kaum eine Verbesserung erwarten, aber das Gefühl eine Flügelmechanik unter den Fingern zu haben, ist schon verlockend.
 
Ein einfaches Stage-Digi habe ich vor 2 Jahren für meine mehrmonatigen Segel-Reisen angeschafft.

Ah, Segeln und Klavierspielen. Ich denke ja auch seit einiger Zeit darüber nach, wie sich diese beiden Hobbys kombinieren lassen. Ich hatte die ganze Zeit schon im Hinterkopf, diesbezüglich hier mal einen Faden zu starten. Der Traum wäre, ein (hinreichend großes) Segelbot mit einem Vorschiffsluk auszustatten, durch das sich mittels Fall ein Flügel aufs Vordeck hieven lässt. Die Light-Variante wäre, mein Stagepiano mal auf einen Chartertörn mitzumehmen.
Bei moderaten Wind- und Seegangsverhältnissen auf hoher See unter Segeln auf dem Vordeck zu sitzen und klavierzuspielen stelle ich mir traumhaft vor.

Hast Du auf Deinen Segelreisen auch auf See gespielt oder nur an Land bzw. im Hafen? Hast Du das Stagepiano mit Bordstrom betrieben?

Grüße.
 
Bei moderaten Wind- und Seegangsverhältnissen auf hoher See unter Segeln auf dem Vordeck zu sitzen und klavierzuspielen stelle ich mir traumhaft vor.
passend für dieses Projekt als Repertoire: die beiden Lisztschen Paraphrasen/Transkriptionen aus Wagners Fliegendem Holländer (Sentas Ballade, summ und brumm (Spinnstubenszene)) - - um den Klabautermann nicht anzulocken, wäre auf Beethovens Sturmsonate zu verzichten; bei Süßwassermangel auf hoher See kann Chopins Regentropfenprelude helfen.
:):):):)
 
Wie kann man das millimetergenau messen, evtl. mit einem Video und hinterlegtem Zollstock und dann betrachten der Einzelbilder?

Dadurch, dass man einen Streifen geeigneter Stärke (2-3 mm) an die Saiten hält oder klemmt (ein Magnetband geht auch - zumindest am Blankbezug) und den Hammer mit der Taste an diese "Messlehre" führt. Wenn eine leise, gerade spürbare Berührung stattfindet, ist die Auslösung richtig eingestellt.
 

märkte werden oftmals künstlich geschaffen durch werbung , - oder denken Sie , die Welt wäre ohne " Red Bull" ärmer ?
 
...Hast Du auf Deinen Segelreisen auch auf See gespielt oder nur an Land bzw. im Hafen? Hast Du das Stagepiano mit Bordstrom betrieben?...
Nur mit Landstrom im Hafen. Ich habe zwar einen 12V auf 230V 30 Watt Wechselstrominverter, aber das habe ich nicht probiert. Ohne Landstrom muß ich meine Batterien schonen.
Übrigens, einen Flügel an Bord einer privaten "Segelyacht", das gab es schon mal. Eine Familie hat mit großem Tamtam einen Steinway in Hamburg an Bord eines ziemliche großen Selbstbauseglers (mehr so eine Art Kogge) hieven lassen. Justus Frantz hat es sich nicht nehmen lassen, den mit anwesender Presse einzuweihen. Die Familie ist dann irgendwo in der Karibik auseinander gegangen und konnte das riesen Boot nicht mehr finanzieren. Das Boot ist irgendwann mal in die Ostsee zurück gekommen und liegt wohl meines Wissens irgendwo und wartet auf einen Käufer.
 
märkte werden oftmals künstlich geschaffen durch werbung , - oder denken Sie , die Welt wäre ohne " Red Bull" ärmer ?
Dass die Welt ohne Red Bull ärmer wäre wage ich zu bezweifeln, eher beträfe das Herrn Martinschitz.

Der Markt für den Moderator wurde schon vor längerer Zeit geschaffen - sonst hätte mein hundertjähriges Klavier keinen. Er stört mich jedoch in keiner Weise - die Fehler passieren schon vor der Tastatur. :D

Beim derzeitigen Standort meines Klavieres brauche ich den Moderator nicht im gedachten Sinn, sondern verwende ihn nur zum Herumspielen mit verändertem Klang. (Das kann sich aber in drei Monaten schon ändern :()

Grüße
Thomas
 
Nur mit Landstrom im Hafen. Ich habe zwar einen 12V auf 230V 30 Watt Wechselstrominverter, aber das habe ich nicht probiert. Ohne Landstrom muß ich meine Batterien schonen.
Übrigens, einen Flügel an Bord einer privaten "Segelyacht", das gab es schon mal. Eine Familie hat mit großem Tamtam einen Steinway in Hamburg an Bord eines ziemliche großen Selbstbauseglers (mehr so eine Art Kogge) hieven lassen. Justus Frantz hat es sich nicht nehmen lassen, den mit anwesender Presse einzuweihen. Die Familie ist dann irgendwo in der Karibik auseinander gegangen und konnte das riesen Boot nicht mehr finanzieren. Das Boot ist irgendwann mal in die Ostsee zurück gekommen und liegt wohl meines Wissens irgendwo und wartet auf einen Käufer.
Kann das sein, dass das Das Schiff war?
Der Eigner hat wohl auch ein Buch über das Abenteuer geschrieben. Hier hab' ich was von dem Flügel gelesen. Mir ist aber nicht bekannt, dass man den Flügel -wie ich mir das vorstelle- an Deck bringen kann. Auf der obigen Seite, wo das Schiff nach wie vor zum Verkauf angeboten wird, steht auch nichts davon, dass der Flügel noch zum Inventar gehört.

Kann man mehr über Deine Segelreisen erfahren? Hast Du dazu irgendwo was veröffentlicht?

Sorry, für OT.
 

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