Nach Einbau Silentfunktion Anschlagverhalten deutlich verändert

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pianoklimperer

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Hallo,

bin neu und stelle daher mal eine (möglicherweise) dumme Frage da sie ev. eh schon in anderen Threats ausführlich behandelt wurde.

Ich habe ein Schimmelpiano aus den 70igern. Um meine Familie nicht dauernd zu nerven, und weil ein Digitalpiano mich nicht so wirklich gereizt hat, habe ich mich zum Einbau eines Silentsystems entschlossen.

Ich habe mich vorher sowohl bei Klavierbauer als auch im Internet bei den diversen Kommentaren informiert. Alle waren einhellig der Meinung, dass dieses Silentsystem (da mit optischen Sensoren) keine Auswirkung auf das Spielverhalten des Klavieres haben wird.

Nun, es ist aber nicht so, es wurden dazu die Tasten nachbearbeitet (um Platz zu schaffen), ein Teil der Mechanik ist auch ausgebaut worden. Gerade bei den tiefen Tönen ist der Anschlag nun schwammig, kein klarer Druckpunkt mehr, leichter Anschlag geht schwierig. Die Tasten gehen nun ziemlich hart. Im oberen Bereich ist es dafür leiser geworden.

Kriegt man das mit einer Einstellung wieder hin oder war das ein teurer Fehler?
 
Da würd ich als erstes mal bei dem anfragen der es eingebaut hat, nur der weiß ja was alles verändert wurde.
 
welches System genau wurde denn eingebaut?

gruss
 
Quiet Time Magic Star von Pianodisk
 
Hi pianoklimperer,

Alle waren einhellig der Meinung, dass dieses Silentsystem (da mit optischen Sensoren) keine Auswirkung auf das Spielverhalten des Klavieres haben wird.
ja, aber es muss noch die Stoppleiste für die Hämmer eingebaut werden und dazu muss etwas Platz geschaffen werden zw. Auslösepunkt und Saite.
Aber prinzipiell sollte sich das Spielverhalten nicht sehr verändern. Wenn du Normalspieler und nicht "Konzertpianist" bist, sollte es dir mM nicht sehr auffallen.

Aber es gibt hier auch Leute die solche Systeme schon eingebaut haben (zB der Klaviermacher). Die müssten eigentlich Bescheid wissen.

Gruß
 
Hallo pianoklimperer,

Die Auslösung (das Freigeben des Hammers, der dann nur noch mit Restschwung anschlägt) muss 2-3mm vor der Saite bzw. nach Montage des Systems vor der eingeschalteten Stummschaltung geschehen. Dazu muss man die Stoppleiste so montieren, dass jeder Hammer bis ganz knapp zur Saite zu gehen vermag, ehe etwa 2-3 mm vor der Saite am Hammerstiel abgebremst wird so dass kein Ton entsteht. Also 2-3mm + 2-3mm, weil ja nun die Stoppleiste die Phantomsaite ist.

Wenn man bei der Einstellung genau arbeitet muss man die Auslösung nur marginal verstellen und wird hinterher nicht bemerkt im Spiel. Hatte das Klavier davor schon einen Moderatorfilz, so war die Auslösung bestimmt schon 4 mm vor der Saite eingestellt, und 1-2mm mehr wegen des Systems würde da nicht den Unterschied ausmachen, den Du schilderst.

Ich tippe darauf, dass die Auslösung einfach viel zu früh statt findet bzw. dort hin reguliert wurde, vielleicht 10 - 15 mm ! vor der Saite. Dies würde das komische Spielgefühl und die leisen Töne erklären. In jedem Falle ist das System bzw. das Klavier - oder beides - nicht richtig eingestellt. Eventuell muss man bei der Stoppleiste Material futtern, damit die Hämmer über die gesamte Klaviatur gleichmäßig Nahe zu den Saiten hin kommen können. Falls Dein Techniker das nicht besser einstellen kann, rufe direkt bei PianoDisc an um jemanden kommen zu lassen, der Dir das macht.

LG
Michael
 

die Firma PianoDisc bietet anscheinend zwei verschiedene Systeme an:
Magic Star V4 S - PianoDisc
GT-2 S - PianoDisc

Ersteres garantiert nicht optisch, letzteres wahrscheinlich schon.

Also verlass' Dich da mal nicht d'rauf, dass Du da wirklich ein optisches System hast!!! :(

Ist das überhaupt ein halbwegs 'seriöser' Anbieter, bei solchen Slogans:
Mason & Hamlin Pianos - PianoDisc
"Mason & Hamlin - Das edelste Piano der Welt" ???
In ihrer Produktbeschreibung zu den Silent-Systemen schreiben sie auch von der 'Übertragung von General-Midi-Daten', was kompletter Käse ist.

Das einzige mir bis dato bekannte optische Silent-System stammt von KORG, und das müsste gut sein (was ich gehört habe).

Grüsse
Sol
 
Danke, d.h. ich werde das mal nachjustieren lassen.
Ist gut zu wissen, dass das Klavier nix hat. Ist zwar nichts besonders wertiges und klanglich gibt es auch bessere aber ich mag es einfach......
 
Ja, ist ein optisches.Hab es gesehen.
Klanglich ist es voll o.k. Aber beim nachträglichen Einbau gibt es leider nicht viel Auswahl.
Das nächste Klavier hat von Werk an eines drinnen (weil ohne geht es leider nicht)
 
die Firma PianoDisc bietet anscheinend zwei verschiedene Systeme an:
Magic Star V4 S - PianoDisc
GT-2 S - PianoDisc

Ersteres garantiert nicht optisch, letzteres wahrscheinlich schon.


Also verlass' Dich da mal nicht d'rauf, dass Du da wirklich ein optisches System hast!!! :(
Beide haben die gleiche Abtastung.

Das einzige mir bis dato bekannte optische Silent-System stammt von KORG, und das müsste gut sein (was ich gehört habe).

Hast du das System gehört oder hast du gehört dass das Korg gut sein soll?

Das MagicStar S ist besser.
 
Hast du das System gehört oder hast du gehört dass das Korg gut sein soll?
Das MagicStar S ist besser.

Ein Klavierbauer bei Thomann hat mir im letzten Herbst gesagt, daß das KORG-System seiner Meinung nach die beste Abtastung habe. [die Tonerzeugung lassen wir mal aussen vor... - ich hab' weder das eine noch das andere gehört/gespielt. dürfte auch schwierig sein, beide System gegeneinander - also nebeneinander stehend - zu testen.]

LG

sol
 

Hallo,

bin neu und stelle daher mal eine (möglicherweise) dumme Frage da sie ev. eh schon in anderen Threats ausführlich behandelt wurde.

Ich habe ein Schimmelpiano aus den 70igern. Um meine Familie nicht dauernd zu nerven, und weil ein Digitalpiano mich nicht so wirklich gereizt hat, habe ich mich zum Einbau eines Silentsystems entschlossen.

Ich habe mich vorher sowohl bei Klavierbauer als auch im Internet bei den diversen Kommentaren informiert. Alle waren einhellig der Meinung, dass dieses Silentsystem (da mit optischen Sensoren) keine Auswirkung auf das Spielverhalten des Klavieres haben wird.

Nun, es ist aber nicht so, es wurden dazu die Tasten nachbearbeitet (um Platz zu schaffen), ein Teil der Mechanik ist auch ausgebaut worden. Gerade bei den tiefen Tönen ist der Anschlag nun schwammig, kein klarer Druckpunkt mehr, leichter Anschlag geht schwierig. Die Tasten gehen nun ziemlich hart. Im oberen Bereich ist es dafür leiser geworden.

Kriegt man das mit einer Einstellung wieder hin oder war das ein teurer Fehler?

Ja , es war meiner Meinung nach ein teurer Fehler ! Ich möchte dazu etwas Grundsätzliches sagen , dass ev. hier nicht gerne gehört werden wird :
Diese Erfindung der Stummschaltung - Silentanlage ist vollkommen unnötig , detto wie sogg. softclose und ganz offenbar NUR dazu da ,ein zusätzliches Geschäft für unterbeschäftigte Klavierhändler zu generieren !
Jahrzehntelang , ja über Jahrhunderte hat man soetwas nicht gebraucht , damals wurde jedoch wesentlich mehr klaviergespielt - also wesentlich mehr "gelärmt" ,noch dazu war es damals weltweit wesentlich stiller , im Gegensatz zu heute , wo in jedem primitiven Wirtshaus oder Supermarkt andauernd " Musik " gespielt wird , was offenbar nicht stört , aber natürlich das bisschen Klavierspiel . Nun zu Sache selbst :
Ganz eindeutig und nachvollziehbar beeinträchtigt der Einbau dieser Sache die Spielart und auch das Tonverhalten ( Dynamik ) eines Klavieres . Soferne ein Klaviermacher dies nicht weiss oder einer Kunde nicht erklärt , hat er entweder seinen Beruf nicht richtig erlernt ,oder .......
Ein ganz wesentlicher Teil der Spielart ist die sogg. Auslösung des Hammerkopfes vor der Saite , diese soll möglichst nahe sein , ca. 1-max 2mm . Durch den Einbau der Stoppleiste -wie bereits von Klaviermacher ausgeführt - muss diese Auslösung nunmehr VOR der Stoppleiste stattfinden , dies ergibt nach Ausschaltung der Stummschaltung bei " Normalbetrieb " des Klavieres eine Auslösung von minimal 4-5 mm !! , also ein Mehrfaches der " Idealauslösung" !
Bei weiter entfernter Auslösung kommt die Stosszunge wesentlich früher aus der Hammernuss hervor , sodass der Hammerkopf eine grössere Strecke zur Saite KEINEN Schub durch die Stosszunge erhält , was dazu führt , dass das Fortespiel vermindert möglich ist . Ebenso ist feinstes piano durch nicht vorschriftsmässige Auslösung
verhindert .
Es mag einem mittelmässigen Klavierspieler kaum auffalllen , einem gutem Spieler jedoch sehr wohl , der sich ein gutes Klavier auch und VORALLEM wegen dessen dynamischer Möglichkeiten kauft , die nunmehr durch den Einbau dieses " Blödsinnes " vermindert sind .
Selbstverständlich verschlechtert sich auch die Spielart , insbes. das Repetitionsverhalten .

Bei sehr vielen heute verkauften Klavieren aus dem asiatischen Raum - von dort kommt ja m.W. auch diese "Erfindung" - spielt vorher Gesagtes natürlich sowieso kaum eine Rolle ,da diese Instrumente sowieso grosse dynamische Möglichkeit und excellente Spielart vermissen lassen .

Einen Vorteil der Silentanlage möchte ich jedoch nicht verschweigen : da der bei Einstellung des Silentmodus erzeugte Ton zumeist von hervorragenden grossen Flügeln abgenommen wurde , ist der dann erzeugte künstliche Ton meist um Vieles besser als der " Naturton" des dementsprechend " Klavieres .
mit freundlichen Grüssen ! Klaviermacherwien
 
Einen Vorteil der Silentanlage möchte ich jedoch nicht verschweigen : da der bei Einstellung des Silentmodus erzeugte Ton zumeist von hervorragenden grossen Flügeln abgenommen wurde , ist der dann erzeugte künstliche Ton meist um Vieles besser als der " Naturton" des dementsprechend " Klavieres. mit freundlichen Grüssen ! Klaviermacherwien
Hallo Klaviermacherwien,
also dem kann ich bei meinem Klavier nicht zustimmen. Ich hab mir vor >2 Jahren ein SEILER mit bereits voreinstalliertem YAMAHA-Silentsystem gekauft.

Hier wird bei Schaltung auf "Silent" der beste Yamaha-Flügel simuliert, aber trotzdem finde ich klingt mein Original-SEILER besser als der künstlich erzeugte Ton.
 
ich sagte auch , " bei den meisten" , damit sind gute Klaviere natürlich nicht erfasst !
 
@klaviermacherwien
Das ist wohl Deine eigene, sehr seltsame, Meinung.
Ich für mich kann sagen daß wir jährlich eine 3-stellige Anzahl an SILENT-Klavieren ( zu 99% YAMAHA-SILENT-System ) verkaufen und ich bisher keine unzufriedenen Kunden habe. Viele davon hätten sich erst gar kein Klavier gekauft wenn es diese "blödsinnige Erfindung" nicht gäbe.
Ach ja, auch GROTRIAN, SCHIMMEL, BÖSENDORFER und FAZIOLI ( zuvor auch SEILER und BECHSTEIN ) bauen das YAMAHA-System ein ( und es gibt zahlreiche Anfragen weiterer deutscher Hersteller an YAMAHA um es zu bekommen ) , aber die haben ja alle von Klavierbau anscheinend keine Ahnung.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es freut mich ,dass Sie soviele Klaviere mit Yamaha -Silent Funktion verkaufen , wahrscheinlich sind die Klaviere vom gleichen Hersteller , dies sagt aber noch lange nichts über die Unsinnigkeit dieser "Erfindung" aus ! Oder denken Sie, dass die Tatsache ,dass Millionen Kunden IkeA Möbel kaufen , bedeutet , dass diese Möbel gut sind !! Diese Kunden sind auch zufrieden !
Ich habe noch keinen Bösendorfer oder Fazioli gesehen ,wo dieses unnötige Zeug eingebaut war , es wird kaum Eigner derartig schöner Instrumente geben , die sich durch den Einbau einer Silentanlage das Instrument "zerstören"lassen und sich den eingesampelten "toten" Ton anhören ! Leider versuchen manche Klavierhersteller auf einen Zug irgendeiner " Neuerung" aufzuspringen um das Geschäft anzukurbeln , ob dies langfristigen Erfolg bringt darf füglich bezweifelt werden !
( siehe Kleinpianino unter 110cm oder gar unter 100 cm Höhe aus der Vorkriegszeit und den 50/60 Jahren ) usw .
 
Hallo klaviermacherwien,
meine Meinung: Alles was Menschen für sich nutzen und ev. auch Freude daran haben ist für mich sinnvoll.

Viele leben in einer Wohnung, die hellhörig ist und wollen üben/spielen, ohne andere zu stören. Hier ist es auf alle Fälle ideal und "richtig" spielen kann man wenn's sich's ergibt zusätzlich.

Meine Frau z.B. ist Anfängerin und möchte nicht, dass man bei ihren "Versuchen" mithört. Sinnvoll ist immer das, was der einzelne für sinnvoll hält.
 
Manche Menschen wollen keinen Computer, Fernseher oder Handy. Ich kenne sogar welche, die wollen überhaupt kein Telefon. Ob diese Erfindungen unnütz sind oder nicht entscheidet alleine der Konsument und seine Bedürfnisse.

In diesem Faden geht es aber ausschließlich um ein schlecht eingestelltes Silent-System. Falsch eingestellte Auslösung ist das Eine, aber nicht das Einzige, was verhindert, dass man auch bei ppp-Anschlägen einen sicheren Ton bekommt und die Repetition nicht leidet. Das ist bei Klavieren nämlich machbar.

pianoklimperer hat keinen Fehler gemacht als er sich dafür entschied, ein Silentsystem einbauen zu lassen. Der Fehler liegt eindeutig beim Einbautechniker. Allerdings sind manche Veränderungen an der Mechanik nicht mit dem Kampfpreis des günstigsten Einbaues zu erzielen, insbesondere dann, wenn es sich um ein Nachrüstsystem handelt.

LG
Michael
 
@klaviermacherwien
Warum verzichten sie denn dann bei Ihren Klavieren nicht auf den Moderator?
 

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