'n cooler KL in Berlin?

Hallo,

Danke cwtoons, hubschrauber und Nessi für Eure Schilderungen. Die finde ich sehr interessant. @cwtoons: Das klingt ja eher nach "verordnet", zeigt aber, dass auch das funktionieren kann. @hubschrauber und @Nessi: Klingt ja recht geradlinig.

Dann will ich auch mal. Vorab: Ich würde mich freuen, wenn meine Kinder Instrumente lernen. Ich glaube, dass Musik das Leben bereichert, aber ich glaube auch, dass Instrumentalunterricht die Erfahrung vermitteln kann, dass man sich auch mal anstrengen muss und das mit Erfolgserlebnissen belohnt wird. Drum interessiert mich, wie man Kinder für ein Instrument interessiert, wenn sie nicht von selber drauf kommen.

Meine Tochter hat mit 4 Jahren im Chor angefangen. Motivation war hauptsächlich, dass ihre Freundinnen da auch hingingen und dass eine gute Freundin von uns den Chor übernommen hat, die das wirklich toll macht. Mit 5 Jahren habe ich vorsichtig vorgeschlagen, ein Instrument zu lernen - wollte sie nicht. Sie wollte aber wissen, was ich im Klavierunterricht mache, da war sie mal mit und die Lehrerin hat mit ihr 30 Minuten Schnupperprogramm gemacht. Danach konnten wir zu Hause gemeinsam was vorspielen. Fand sie toll, es hat aber nicht klick gemacht. Dann hab ich sie - ohne zu fragen - beim Instrumentenkarussell angemeldet (Orchestermusikschule - es kamen im Jahresverlauf alle Orchesterinstrumente dran). Fand sie toll, wohl auch, weil es mit zusätzlicher Papa-Zeit verbunden war :). Gleich zu Anfang war Geige dran, da hat irgendwie alles gepasst, und als das Karussell zu Ende war, haben wir da angeknüpft. Seit 6 Wochen sind wir dabei, das ist noch nicht sehr lange, aber sie hat Spaß und ist stolz auf ihr Instrument.

Mein Sohn mag zwar auch gerne Musik, aber er ist nicht gerade offen, sich auf Unbekanntes einzulassen. Da er zum Schuljahresende mit seinem Sport aufhören möchte, habe ich ihn aufgefordert (ja, verordnet), sich etwas anderes zu überlegen, zum Beispiel ein Instrument. Die Antwort war "naja, vielleicht Gitarre". Deshalb war die Idee, ihn mal zu Probestunden für Klavier und Gitarre zu schleppen, oder was mit Percussion, in der Hoffnung, dass er es dann doch spannend findet. Das ist der Hintergrund des Eingangsposts. Das Ganze hat sich jetzt erledigt; er hat mir gestern mitgeteilt, dass er jetzt mit seinem Kumpel segeln lernen möchte. Dummerweise schlage ich das seit 2 Jahren immer wieder vor und stieß immer auf Ablehnung (obwohl oder vielleicht auch weil wir - Angebermodus an - ein Segelboot haben - Angebermodus aus). Es wurde erst interessant, als sein Kumpel das mit ihm machen wollte, also auch hier ist leider keine intrinsische Motivation da. Mit dieser Erfahrung spare ich mit weiterhin, ihm ein Instrument auch nur vorzuschlagen. Vielleicht kommt er ja irgendwann von selber drauf ...

Mein Fazit: Mit sanfter Führung konnte ich meine Tochter zum Instrumentalunterricht motivieren. Nicht so viel fragen (weil, wer fragt kriegt eben auch Antworten) - einfach das Ausprobieren verordnen und dann weitersehen. Meinen Sohn konnte ich leider nicht mal zu einer Probestunde überreden. Da würde ich auch mit "verordnen" nix erreichen. Damit ist das Thema Instrument leider erledigt, ohne dass er auch nur drüber nachgedacht hätte. Als Anreiz, mit Instrumentunterricht wenigstens anzufangen, funktioniert das Gemeinschaftserlebnis (oder auch der Gruppenzwang) recht gut. Elterliche Vorschläge sind hingegen heikel.

Tja, so läuft das manchmal.
- Karsten
 

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