Mozart c-moll-Konzert KV 491

KlimperBerlin

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Hallo Leute,
ich habe mich mal - bewaffnet mit einer Minus-One-CD - an die für mich als Laien wahnsinnige Aufgabe gemacht, KV 491 zu üben und würde mich über einen Erfahrungsaustausch freuen!

Technische Schwierigkeiten habe ich gerade insbesondere mit der Coda des ersten Satzes. Meine Begleit-CD hat das relativ sportliche Tempo von ca 135 - und da springe ich bei diesen gebrochenen Arpeggien fast immer raus. Auf Tempo 125 geht es eigentlich ohne größere Probleme.
Klar könnte ich das Tempo mit einer Audiosoftware runterschrauben, aber der sportliche Ehrgeiz hat mich nun gepackt. Habt Ihr Tipps, wie man eine solche Stelle auf Tempo kriegt? "Von selber" passiert es offensichtlich nicht, denn ich bin da schon ein halbes Jahr dran.

Schwierig finde ich vor allem die "fallenden" Teile der Passagen, also jeweils die zweiten Takte. Taktzahlen habe ich gerade nicht parat.
Mir scheint es dabei besonders auf Lockerheit im Arm anzukommen. Zu beobachten ist, dass ich es "aus dem Stand" häufig besser hinkriege als wenn ich vorher den ganzen Satz und die Kadenz gespielt habe. Trotz der langen Tutti-Phase nach der Kadenz scheine ich dann einfach noch erschöpft und verkrampft zu sein.

Freue mich über Tipps!!
 
...à propos Kadenz: ich spiele die von Hummel, bin aber nicht so super begeistert davon. Brahms, Busoni und so sind auch eher nix - ich würde doch was vorziehen, was mehr Mozart-style ist. Mir gefällt das, was Brendel spielt, das sind wohl seine eigenen - aber gibt es eine Chance, sowas als Noten zu finden? Das nach Gehör nachzuspielen, kriege ich glaube ich nicht hin :)
 
Hallo, KlimperBerlin,
zunächst mal Kompliment, dass Du Dich offenbar auch an die Ecksätze von KV 491 traust! Ich bin dagegen nicht nur ein Klimperer, als den Du Dich in Deinem Usernamen bezeichnest, sondern ein Super-dilettanto- Klimperfuzzi; ergo traue ich mich nur an langsame Mittelsätze ran...
Meine ersten Erfahrungen mit MMO habe ich vor 50 Jahren gemacht, damals waren das noch Vinyl-LPs. Damals habe ich KV 453 geübt. Da waren auch die Ecksätze für mich technisch einigermaßen machbar, weil sie nicht besonders schwierig sind. (Mozart hat das Konzert ja nicht für den eigenen Gebrauch geschrieben.) Ich habe die Platte damals auf Tonband überspielt, so konnte ich den Orchesterpart anhalten, wenn die Kadenz begann, und fortsetzen, wenn ich damit fertig war. Das Klavier war das Schiedmeyer meiner Mutter.
Später gab‘s dann die MMO-Einspielungen auf CD und ich hatte inzwischen ein Digitalklavier (ein Kawai CA1000). Mit diesem Equipment habe ich den zweiten Satz von KV 491 geübt und auf Minidisc aufgenommen. Auf dem Rekorder konnte ich meine Aufnahme dann nachbearbeiten und aus mehreren Takes eine Endfassung zusammenbasteln. Der folgende Link führt zu diesem „Werk“:

KV 491, 2.Satz MMO

Inzwischen habe ich Yamaha CVP 709, und statt mit MMO verwende ich Tomplay. Bei Tomplay ist allerdings die Auswahl an Klavierkonzerten wesentlich kleiner als bei MMO. Aber man kann die Noten aufs Tablet laden und beim Spielen bewegt sich ein Balken durch die Noten, sodass man immer sehen kann, wo man gerade ist. Bislang habe ich nur den Anfang der Romanze aus KV 466 aufgenommen:



Soviel zu meinen Erfahrungen mit „konservenbegleitetem“ Klavierspiel..

Viele Grüße aus Palma de Mallorca (wo übrigens seit Wochen wieder Konzerte mit Publikum stattfinden; nächste Woche die große C-dur-Sinfonie von Schuber)

Martin
 
:) nicht schlecht, MMO auf Vinyl... danke für den Erfahrungsbericht und die Aufnahme!
Macht jedenfalls total Spaß, finde ich - durch den 1. Satz vom c-moll komme ich ja schon gut durch und dirigiere die Orchesterparts wild mit... :)
...und pssst, btw, gibt es eigentlich irgendwo eine sharing-Plattform für die MMOs? Wahrscheinlich hökscht illegal... zu youtube ist da ja anscheinend noch nix vorgedrungen...
Viel Spaß mit dem Schubert auf Malle!
 
Brendel gefiel mir auch am besten. Ich fürchte, diese Arbeit wirst du dir machen müssen... Man lernt viel dabei!
 
@KlimperBerlin , ja, das ist genau der Moment, da man einen Profi fragt. Man kann auch Unterricht nehmen und der muß ja auch nicht wöchentlich sein. Das Forum gibt Klavierunterricht nicht her. Um eine solche Stelle auf die Beine zu bekommen, muss man ja erst mal wissen, wo das Problem liegt...Ein guter Fingersatz ist schonmal die halbe Miete.
Es gibt übrigens auch eine Kadenz von Paul Badura -Skoda.
 
Das Forum gibt Klavierunterricht nicht her.
Wohl wahr, aber ich habe hier schon echt gute Tipps gekriegt...
Um eine solche Stelle auf die Beine zu bekommen, muss man ja erst mal wissen, wo das Problem liegt...Ein guter Fingersatz ist schonmal die halbe Miete.
ich mach mal Fotos vom Fingersatz.
Es gibt übrigens auch eine Kadenz von Paul Badura -Skoda.
verschriftlicht?
 
Hier sind meine Fingersätze! Wie man sieht, spiele ich brav die Vorschläge aus den MMO-Noten. Außer in den letzten Takten, aber die sind für mich auch nicht das Problem...
 

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das c-moll im letzten Takt der vorletzten Zeile würde ich anders befingern:
1,2,1,3,2,5,1....
sonst finde ich die Fingersätze gut.
Aber ich kenne Deine Hand nicht und weiß nicht um das Problem.
 
Mach doch mal ein kurzes Video, wo du die Coda spielst! Man sollte darauf deine Arme bis mindestens zum Ellebogen sehen. Besser auch den Oberkörper.
 
Es gibt auch eine Kadenz von Salvatore Sciarrino zu diesem (und anderen) Mozart-Konzerten. Dazu gibt es auch Noten. Die Kadenzen sind nicht zeitgenössisch-avantgardistisch, wie man vielleicht im ersten Moment denken könnte, sondern recht stilnah bei Mozart. Eine Aufnahme dazu findest Du von Maurizio Pollini.
 
Bei Tomplay ist allerdings die Auswahl an Klavierkonzerten wesentlich kleiner als bei MMO.
danke für den Hinweis auf Tomplay übrigens! Kannte ich gar nicht... und tatsächlich findet sich da ja auch ein bisschen Kammermusik, sogar die Brahms-Violinsonate, die ich gerade begleite... Kammermusik minus Klavier, sowas ist mir ja echt noch nie begegnet.
 

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