Mein Traum vom Steinway – und der Albtraum danach

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tompiano

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6. Mai 2025
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Hallo zusammen,

ich wende mich an euch – Pianisten und Pianistinnen, Klavierliebhaber, Stimmer, Techniker – mit einer Frage, die mich seit Monaten quält: Wie geht man mit schlechten Erfahrungen bei der Betreuung eines hochwertigen Instruments um?

Ich habe mir Anfang des Jahres einen großen Traum erfüllt und mir einen wunderschönen Steinway-Flügel gekauft. Die Suche war mühsam – viele katastrophale Instrumente, noch mehr dubiose Händler – aber schließlich fand ich den Flügel. Leider war das nur der Anfang.

Da der Flügel leicht nachintoniert und an die Raumakustik angepasst werden musste, stand schnell fest, dass dies nicht vom Verkäufer übernommen werden kann, weil ich sehr weit weg von ihm wohne. Also machte ich mich auf die Suche nach einem kompetenten Techniker – mit klaren Kriterien: gute Ausbildung, solider Ruf, nachweisbare Referenzen.

Was dann folgte, war frustrierend:

  1. Techniker 1 sollte "nur" stimmen. Er meinte, die ursprüngliche Stimmung sei nicht korrekt, obwohl sie eigentlich sehr stabil war. Er stimmte "anders" und nahm den Dampp-Chaser in Betrieb – nach wenigen Stunden war der Flügel verstimmter als vor dem Einsatz.
  2. Techniker 2 kam erstmal vorbei und sich den Flügel anzusehen, versprach klangliche Verbesserungen und erklärte seine sehr rätselhafte Herangehensweise. Verlangte für einen solchen Einsatz einen sehr stolzen Preis. Mein Vertrauen hat er gar nicht gewonnen.
  3. Techniker 3, ein bekannter Name, betreuet einen großen Konzertsaal. Er regulierte erst fünf Stunden lang (nicht beauftragt, aber okay, ist ja wichtig), dann blieb kaum Zeit für die Intonation. Ergebnis: Die Linie ging verloren, manchmal klangen zwei nebeneinanderliegende Töne völlig unterschiedlich. Furchtbar. Ich verstehe es vollkommen, wenn die Zeit nicht reicht – aber man muss dann Prioritäten setzen! Man kann nicht mit einem Porsche in die Lackiererei fahren und nur ein Teil des Autos lackieren lassen. Das ist doch Schwachsinn! Er hatte auch keine Lust, wiederzukommen – toller Flügel aber zu lange Strecke, lohnt sich nicht.
  4. Techniker 4, mit beeindruckendem Lebenslauf (25 Jahre in einem Top-Konzertsaal mit den größten Pianisten, die regelmäßig über die Bühne toben), schien zunächst ein Glücksgriff. Wir besprachen alles detailliert, die ersten Intonationsversuche waren fantastisch. Doch dann kamen die „kleinen Korrekturen“ – und er zerstörte oder eher zerstach den Klang komplett. Die Obertöne sind weg, manche Töne klingen tot, viele entwickeln kein Forte. Kastrierter Flügel. Dazu keine Linie, alles ungenau. Auf meine Reklamation hin: „Vielleicht habe ich übers Ziel geschossen.“ Ja, hast du, du Trottel!!! Am Ende bat er sogar, ob wir das Ganze „unter uns“ lassen könnten. Das sagt schon alles.
In zwei Wochen kommt Techniker 5, um zu beurteilen, ob noch etwas zu retten ist – oder ob neue Hammerköpfe nötig sind. Ich fürchte Letzteres, zumindest bei einigen Tönen ist einfach kein vernünftiger Ton vorhanden.

Ich habe bislang über 2.000 Euro bezahlt – für Ergebnisse, die den Klang des Flügels massiv verschlechtert haben. Und die nächsten Kosten stehen schon an. Ich frage mich: Was habe ich eigentlich falsch gemacht, außer nur das Beste für meinen Flügel zu wollen? Vor allem: Ein Steinway-Flügel ist eigentlich ein Luxusgut – und ich erwarte von jedem, der an ihm arbeitet, einfach nur Respekt. Respekt dem Instrument gegenüber. Ich weiß nicht mehr, wie ich mit diesen Technikern reden soll. Jedes Mal habe ich sehr klar geschildert, worum es geht. Die kriegen bei mir literweise Kaffee, werden bekocht – für mich war jeder Besuch erst mal ein Feiertag, der dann zum Trauertag geworden ist. Mir ist es auch unangenehm, jeden einzelnen Ton zu überprüfen und jemandem ständig auf die Finger zu schauen. Diese Menschen weisen sich mit der Steinway-Academy aus – das soll doch ein Maßstab sein!

Dem letzten Techniker habe ich bezahlt – aber warum eigentlich? Ich stand dermaßen unter Schock; ich hätte ja gleich streiten müssen. Er will wieder kommen und alles "wieder gut machen", aber es ist ja ziemlich klar, dass er meinen Flügel nie mehr anfassen wird. Und wer bezahlt den nächsten, der bald kommt? Und falls ich neue Hammerköpfe brauche – wer soll das denn bitte schön zahlen?

Wie geht man in solchen Situationen richtig um? Wie viel Kontrolle darf man als Kunde ausüben, ohne übergriffig zu wirken?
Ich richte meine Fragen auch an alle Techniker, die hier im Forum aktiv sind: Was erwartet ihr von einem Kunden? Wie soll eine Stimmung oder eine Tagesrevision verlaufen?

Ich bin für jede Erfahrung, jeden Rat und jede Einschätzung dankbar.
 
Kann mir schon gut vorstellen, dass es auch in dieser Branche viele neunmalkluge Schwätzer gibt. Die haben gestern noch den Steinway von Hochkaräterpianist A gestimmt und stimmen morgen den Steinway von Hochkaräterpianist B. Aber Deinen kriegen sie nicht hin.

Da musst du wohl weitersuchen. Wenn du hier Deine Region bekannt gibst, gibt es bestimmt gute Adressen.

CW
 
Hallo zusammen,

ich wende mich an euch – Pianisten und Pianistinnen, Klavierliebhaber, Stimmer, Techniker – mit einer Frage, die mich seit Monaten quält: Wie geht man mit schlechten Erfahrungen bei der Betreuung eines hochwertigen Instruments um?

Ich habe mir Anfang des Jahres einen großen Traum erfüllt und mir einen wunderschönen Steinway-Flügel gekauft. Die Suche war mühsam – viele katastrophale Instrumente, noch mehr dubiose Händler – aber schließlich fand ich den Flügel. Leider war das nur der Anfang.

Da der Flügel leicht nachintoniert und an die Raumakustik angepasst werden musste, stand schnell fest, dass dies nicht vom Verkäufer übernommen werden kann, weil ich sehr weit weg von ihm wohne. Also machte ich mich auf die Suche nach einem kompetenten Techniker – mit klaren Kriterien: gute Ausbildung, solider Ruf, nachweisbare Referenzen.

Was dann folgte, war frustrierend:

  1. Techniker 1 sollte "nur" stimmen. Er meinte, die ursprüngliche Stimmung sei nicht korrekt, obwohl sie eigentlich sehr stabil war. Er stimmte "anders" und nahm den Dampp-Chaser in Betrieb – nach wenigen Stunden war der Flügel verstimmter als vor dem Einsatz.
  2. Techniker 2 kam erstmal vorbei und sich den Flügel anzusehen, versprach klangliche Verbesserungen und erklärte seine sehr rätselhafte Herangehensweise. Verlangte für einen solchen Einsatz einen sehr stolzen Preis. Mein Vertrauen hat er gar nicht gewonnen.
  3. Techniker 3, ein bekannter Name, betreuet einen großen Konzertsaal. Er regulierte erst fünf Stunden lang (nicht beauftragt, aber okay, ist ja wichtig), dann blieb kaum Zeit für die Intonation. Ergebnis: Die Linie ging verloren, manchmal klangen zwei nebeneinanderliegende Töne völlig unterschiedlich. Furchtbar. Ich verstehe es vollkommen, wenn die Zeit nicht reicht – aber man muss dann Prioritäten setzen! Man kann nicht mit einem Porsche in die Lackiererei fahren und nur ein Teil des Autos lackieren lassen. Das ist doch Schwachsinn! Er hatte auch keine Lust, wiederzukommen – toller Flügel aber zu lange Strecke, lohnt sich nicht.
  4. Techniker 4, mit beeindruckendem Lebenslauf (25 Jahre in einem Top-Konzertsaal mit den größten Pianisten, die regelmäßig über die Bühne toben), schien zunächst ein Glücksgriff. Wir besprachen alles detailliert, die ersten Intonationsversuche waren fantastisch. Doch dann kamen die „kleinen Korrekturen“ – und er zerstörte oder eher zerstach den Klang komplett. Die Obertöne sind weg, manche Töne klingen tot, viele entwickeln kein Forte. Kastrierter Flügel. Dazu keine Linie, alles ungenau. Auf meine Reklamation hin: „Vielleicht habe ich übers Ziel geschossen.“ Ja, hast du, du Trottel!!! Am Ende bat er sogar, ob wir das Ganze „unter uns“ lassen könnten. Das sagt schon alles.
In zwei Wochen kommt Techniker 5, um zu beurteilen, ob noch etwas zu retten ist – oder ob neue Hammerköpfe nötig sind. Ich fürchte Letzteres, zumindest bei einigen Tönen ist einfach kein vernünftiger Ton vorhanden.

Ich habe bislang über 2.000 Euro bezahlt – für Ergebnisse, die den Klang des Flügels massiv verschlechtert haben. Und die nächsten Kosten stehen schon an. Ich frage mich: Was habe ich eigentlich falsch gemacht, außer nur das Beste für meinen Flügel zu wollen? Vor allem: Ein Steinway-Flügel ist eigentlich ein Luxusgut – und ich erwarte von jedem, der an ihm arbeitet, einfach nur Respekt. Respekt dem Instrument gegenüber. Ich weiß nicht mehr, wie ich mit diesen Technikern reden soll. Jedes Mal habe ich sehr klar geschildert, worum es geht. Die kriegen bei mir literweise Kaffee, werden bekocht – für mich war jeder Besuch erst mal ein Feiertag, der dann zum Trauertag geworden ist. Mir ist es auch unangenehm, jeden einzelnen Ton zu überprüfen und jemandem ständig auf die Finger zu schauen. Diese Menschen weisen sich mit der Steinway-Academy aus – das soll doch ein Maßstab sein!

Dem letzten Techniker habe ich bezahlt – aber warum eigentlich? Ich stand dermaßen unter Schock; ich hätte ja gleich streiten müssen. Er will wieder kommen und alles "wieder gut machen", aber es ist ja ziemlich klar, dass er meinen Flügel nie mehr anfassen wird. Und wer bezahlt den nächsten, der bald kommt? Und falls ich neue Hammerköpfe brauche – wer soll das denn bitte schön zahlen?

Wie geht man in solchen Situationen richtig um? Wie viel Kontrolle darf man als Kunde ausüben, ohne übergriffig zu wirken?
Ich richte meine Fragen auch an alle Techniker, die hier im Forum aktiv sind: Was erwartet ihr von einem Kunden? Wie soll eine Stimmung oder eine Tagesrevision verlaufen?

Ich bin für jede Erfahrung, jeden Rat und jede Einschätzung dankbar.
Schwierige Situation.

Ich muß hier aber auch mal sagen - nicht jeder Klavierbauer kann alles gleich gut, jeder hat im Klavierbau so seine Fachkompetenzen.

Mein Ding zum Beispiel, ist das stimmen - Intonation....da vermittel ich dann doch lieber weiter an Meister Hall, der hat des besser drauf - ich mach des ned gerne....paar Töne nachstechen, ja ok, aber vollständige Intonation, des ist halt ne Sache für sich, wo man wirklich nur sehr erfahrene Intoneure ran lassen sollte.

Und es gibt einfach auch mal Kollegen, die können nicht stimmen.

Und noch ein kleiner Geheimtip - biete dem Stimmer ein Bier an und stell ihm einen Aschenbecher hin, nimmt er es freudig an, kannst da von ausgehen, das des noch n Handwerker vom "alten Schlag ist" der alles tun wird um den Kunden zufrieden zu stellen und wird sich auch alle Zeit der Welt nehmen das beste aus Deinem Flügel rauszuholen.
 
@tompiano: Ich denke du hast alles richtig gemacht bei Auswahl der Techniker, Gespräch, kulinarischer Versorgung etc.

Für Schadensfälle gibt es eine Betriebshaftpflichtversicherung. Wenn Techniker 4 die Hammerköpfe irreversibel totgestochen hat kann er seine Versicherung bemühen den Schaden zu regulieren, d.h. mit neuen Hammerköpfen inkl. Intonation. Evtl. müsste noch ein Sachverständiger zwischengeschaltet werden. Vermutlich wird es aber auch mit neuen Hammerköpfen anders klingen als vorher bzw. als du im Kopf hast.
 
@tompiano: Ich denke du hast alles richtig gemacht bei Auswahl der Techniker, Gespräch, kulinarischer Versorgung etc.

Für Schadensfälle gibt es eine Betriebshaftpflichtversicherung. Wenn Techniker 4 die Hammerköpfe irreversibel totgestochen hat kann er seine Versicherung bemühen den Schaden zu regulieren, d.h. mit neuen Hammerköpfen inkl. Intonation. Evtl. müsste noch ein Sachverständiger zwischengeschaltet werden. Vermutlich wird es aber auch mit neuen Hammerköpfen anders klingen als vorher bzw. als du im Kopf hast.

Ein erfahrener Intoneur bekommt das wieder hin.

Ein Sachverständiger kostet auch Geld und hier ist es schwierig zu beweisen, daß der Klaviertechniker die Hammerköpfe zerstört hat.
 
War denn einer der Techniker aus dem nächsten Steinway Haus oder gar Steinway Galerie? Hast du ein solches in deiner Nähe? Gibt es nicht sogar die Option, jemanden aus Hamburg direkt vom Werk kommen zu lassen?

Ich glaube nicht, dass du etwas falsch gemacht hast. Aber einige Punkte irritieren mich:

Warum hat Techniker 1 den Damp Chaser aktiviert? Besser gefragt: warum war der nicht schon aktiviert? Möchtest du den nicht nutzen? Denn wenn man den erst nach der Stimmung aktiviert, ist ja klar, dass es sich schnell wieder verstimmt.

Was war bei der Herangehensweise von Techniker 2 rätselhaft?

Waren alle Techniker mal bei der Steinway Akademie? Das heißt eigentlich nur, dass sie mal in Hamburg einen Lehrgang gemacht haben. Ich hab auch schon Lehrgänge bei Seiler, Grotrian-Steinweg, Steingraeber und Bechstein gemacht, aber bei keinem dieser Lehrgänge hieß es Seiler Akademie, Bechstein Akademie usw. Ich glaube, dass man bei Steinway am besten mit einem Klavierbauer bedient ist, der tatsächlich bei einem großen Steinway Händler (Galerie) angestellt ist. Normalerweise arbeiten die auf einem echt hohen Niveau.

Grundsätzlich ist es immer schwierig zwischen Kunden und Klavierbauer, da sich u.U. die klanglichen und mechanischen Vorstellungen unterscheiden. Und etwas wie Klang in Worte zu fassen, ist ebenfalls schwierig. Kann also sein, dass man da aneinander vorbei redet. Aber dass nebeneinander liegende Töne unterschiedlich klingen, sollte natürlich nicht sein. Hat Techniker 4 ja anscheinend auch zugegeben.

Wie gesagt: such dir die nächste Steinway Galerie und lass einen von da kommen. Und wenn tatsächlich neue Hammerköpfe im Raum stehen weil die jemand ruiniert hat, dann ruf vielleicht auch mal in Hamburg an.

Edit: ich weiß gerade gar nicht, ob es offiziell den Begriff Steinway Galerie gibt und es einen Unterschied zu Steinway Haus oder Steinway Händler gibt. Wenn man auf der Homepage von Steinway nach Händlern sucht, sind nur einige wenige Händler aufgeführt. Das scheinen Steinway Häuser zu sein, die direkt zu Steinway gehören und nicht selbständig tätig sind? Z.b. fehlen auf der Steinway Seite Piano Micke aus Münster oder Maiwald in Kamen. Und das sind ja keinen kleinen Händler. Vielleicht kann @Maiwald etwas dazu sagen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt - gesetzt mal den Fall schlapp erstochener Hammerköpfe - mehrere Alternativen.

1- Man kann ... versuchen ..., Hammerköpfe wieder brillanter zu bekommen, mittels partialer Lack-Tränkung. Da kann was gehen - muss aber nicht ... Ist a la toitscher Intonirmeister nicht ganz die feine Art, aber was versucht man nicht alles ...

2- Man kann die Hammerköpfe erneuern, weniger teures Material, aber teure Arbeit - und neue Hakö erfordern Nacharbeit betreffs Intonieren.

3- Man kann - vorzugsweise beim Hersteller bzw. bei dessen inthronisierten Händlern - "vorgehängte" neue Hämmer bekommen, preiswertere Arbeit, weil schon angestielt an den Gelenken / Nüssen, jedoch mega teure Teile. M.W. kostet ein gehängter Steinway-Satz mittlerweile sehr deutlich über 5000 EUR.
Was ich da nicht weiß, ist, ob die dann 3a- nicht intoniert sind, 3b- "vorintoniert" (wie?), oder 3c- intoniert seien.

Es stellt sich auch noch die Frage, über welches Instrument wir sprechen. D, C, B, A, O, L, M, S ...
 
Wie geht man in solchen Situationen richtig um?
Also sooo würde ich nicht damit umgehen:
Er will wieder kommen und alles "wieder gut machen", aber es ist ja ziemlich klar, dass er meinen Flügel nie mehr anfassen wird.
Also wenn schon ein (Deiner Schilderung nach guter und erfahrener) Techniker Fehler einräumt und die Abschaffung dieser anbietet, dann sollte man ihm, Dir und dem Instrument die Möglichkeit auch geben. Du fandest seine "Anfangsintonation" sogar fantastisch.
Ich bin in meinem Beruf auch recht gut und erfahren und habe bei der Kundschaft einen sehr guten Ruf; trotzdem passieren auch mir mal Fehler. Das nennt man menschlich. Und natürlich gibt mir meine Kundschaft dann Gelegenheit, den Fehler zu beseitigen.

Btw., wenn es mit vier Technikern mit gutem Ruf nicht geklappt hat, liegt es evtl. auch an der Kommunikation. Wie @Tastenscherge schon ganz richtig schrieb, ist Klangwunsch schwer in Worte zu fassen. Und wenn die Zeit nicht reicht, muss man halt einen Folgetermin vereinbaren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Klavieren kauft man am besten ein Instrument, das einem so taugt wie es da steht (gilt im Grunde für alle akustischen Instrumente). Will man nachbessern, nimmt man den Klavierbauer seines Vertrauens mit, erkundigt sich nach den bisherigen Maßnahmen und hört auf dessen Rat. Nach dem Kauf mit dem Finger durchs Telefonbuch zu streichen ist ziemlich naiv, zumal wenn man dazu noch gehobene Ansprüche hat. Da war der ich-will-aber-nen-Steinway-haben-Teufel im Kopf wieder der Größte.
Die Restauration eines gebrauchten Instruments ist immer auch ein wenig Wundertüte, gelingt mal besser, mal schlechter. Deshalb sind die meisten Klavierbauer auch sehr zurückhaltend, was die Stecherei beim Kunden angeht.

Ich würde mich da an einen amtlichen Sachverständigen wenden oder besser gleich an Steinway.
 

War denn einer der Techniker aus dem nächsten Steinway Haus oder gar Steinway Galerie?
Das nicht, fast alle haben da aber mal die Erfahrung gesammelt.
Warum hat Techniker 1 den Damp Chaser aktiviert? Besser gefragt: warum war der nicht schon aktiviert?
ich wollte den DamppChaser nicht selber aktivieren und habe das beim Vereinbaren des Termins angekündigt. Ich wusste nicht, dass das so einen sofortigen Einfluss auf die Stimmung haben kann. Wäre ich Klavierbauer, dann hätte ich dem Kunden gesagt: ich schaue mal vorbei, aktiviere das ding und nach einem Monat machen wir die Stimmung. Den DCh in Betrieb zu nehmen UND obendrauf gleichzeitig stimmen scheint für mich im Nachhinein eine sehr schlechte Idee zu sein. Hätte man ahnen sollen, dass es schiefgeht.
Was war bei der Herangehensweise von Techniker 2 rätselhaft?
er schätzte die HK schon als komplett zerstochen ein, wobei alle anderen Kollegen eine ganz andere Meinung hatten. Sowohl T1 als auch der Verkäufer meinten, die HK seien noch extrem hart und lassen sich gut stechen. T2 wollte sie nur leicht abziehen, dafür den ganzen Tag einplanen, richtig viel kassieren und "die Stimmung kriegen sie dann am Schluss gratis". Nein, danke.
Dass jemand zum Stimmen kommt und den Flügel verstimmt zurücklässt, dass jemand zur Intonation kommt und den Flügel extrem ungleichmäßig intoniert hinterlässt, und dass jemand zur Intonation kommt, Probetöne macht, mit mir zusammen den Klang bestimmt – ich sag: "Ja, so ist super!" – und dann weiter herumnadelt, weil er es noch „feiner“ will: Das ist keine Kommunikationssache. Sorry.
man will in der Finalakustik immer nachbessern und man tut das immer.
nimmt man den Klavierbauer seines Vertrauens mit
Ich hatte jedes mal ein hundertprozentiges Vertrauen. Jedes mal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Doch, ist es, ganz offensichtlich. Muss ja nicht an dir liegen. Aber es ist irritierend, wenn Du als Kunde bei der Intonation nicht dabei bist bzw. nicht das letzte Wort hast.
Ich hatte bisher eine Intonation. Der Klavierbauer (Micha) erwartete von mir, dass ich dabei bin und fragte immer wieder nach. Das finale Ergebnis fand er gut, ich nicht (war mir zu schrill). Er arbeitete nach, bis der Flügel für meine Ohren wieder gesungen hat. Erst, als ich zufrieden war, war auch er zufrieden. Eine finale individuelle Intonation macht für mich nur Sinn in Absprache und Zusammenarbeit mit dem Musiker/Benutzer.
 
Ich war ja die ganze Zeit im Raum daneben, habe immer nachgefragt ob alles gut läuft. "In eine Stunde bin ich fertig". Tja, nach einer Stunde waren wir alle fertig, der Flügel inklusive.
 
Genau das irritiert mich; da liegt doch der Fehler. Beim Intonieren MUSS doch nachgefragt werden, ob das Ergebnis den Vorstellungen entspricht; quasi wie beim Friseur. Da geht es ja nicht um die Klangvorstellung des Technikers, sondern um Deine.
 
Ich hab mal in die Klangprobe des Flügels reingehört - er ist verstimmt.

So lange ein Flügel verstimmt ist, kann er nicht ordentlich intoniert werden.
 
Im übrigem - nach Inbetriebnahme des DS, verstimmt das Instrument erst einmal.

Wenn mein Kollege Meister Hall einen DS einbaut und ihn in Betrieb nimmt, bin ich 14 Tage später dorten um das Instrument zu stimmen.

Und das brauchts dann auch - der DS ändert das Klima im Instrument und damit auch die Spannungsverhältnisse.
 
So lange ein Flügel verstimmt ist, kann er nicht ordentlich intoniert werden.
Exakt, deswegen wundert mich dieser Satz:
T2 wollte sie nur leicht abziehen, dafür den ganzen Tag einplanen, richtig viel kassieren und "die Stimmung kriegen sie dann am Schluss gratis". Nein, danke.
Erst stimmen, dann Köpfe bearbeiten. Stimmung am Schluss ist genau verkehrt.
 
nach lediglich 4 Tagen.

Beim Intonieren MUSS doch nachgefragt werden

Wenn mein Kollege Meister Hall einen DS einbaut und ihn in Betrieb nimmt, bin ich 14 Tage später dorten um das Instrument zu stimmen.

Und das brauchts dann auch - der DS ändert das Klima im Instrument und damit auch die Spannungsverhältnisse.
und ich hoffe, dass vielleicht mein Thread dazu beitragen wird, dass wir alle die hier rumsitzen eine Lektion aus meinem Fall ziehen werden. Danke Euch schon jetzt für die Anregungen, Überlegungen, dass ist bestimmt nicht nur für mich wertvoll.
Erst stimmen, dann Köpfe bearbeiten. Stimmung am Schluss ist genau verkehrt.
T3 beim hastigen Intonieren hat beides auf einmal gemacht. Gleichzeitig. Mal bisschen stimmen, mal nachintonierten. "So macht man". Gewundert hab ich mich schon, aber wer bin ich denn um ihn zu belehren. Hab' die Fresse erstmal gehalten.
 

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