schiddie
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- 27. Mai 2007
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Liebe Forenten, liebe Kollegen!
Jetzt wird jeder wohl darauf warten, welche tolle Schüler man hervorgebracht hat, welche Preise sie schon bei Musikwettbewerben gewonnen haben etc.
Natürlich freut man sich, wenn man einen „Überflieger“ als Schüler bekommt, mit ihm das erarbeiten kann, was einem so wertvoll erscheint.
Ich hatte auch einmal so einen Schüler, der alles in sich aufnahm und das verwirklichte, was man ihm beigebracht hat.
Er kam im Alter von 8 Jahren zu mir, und beim Vorstellungsgespräch, spielte er mir das „Rondo alla turca“ in einem wahnsinnig schnellen Tempo vor. Im Laufe der Jahre machte dieser Schüler immense Fortschritte.
Mit 12 Jahren spielte er schon Chopin´s g-moll Ballade, mit 14 Chopin´s b-moll Sonate und Prokofieff Toccata, mit 16 Jahren debütierte er mit Schostakowitsch Klavierkonzert F-Dur etc.
Inzwischen ist der Schüler fertiger Konzertpianist und hat mich bei weitem technisch überholt.
Stücke wie Wander-Fantasie, Schumann Toccata sind für ihn selbstverständlich.
Das hört sich alles toll an, na ja, ich bin natürlich auch ein bisschen stolz darüber.
Aber war dies mein größtes Erfolgserlebnis?
Ich denke inzwischen, nein!!
Vor 7 Jahren bekam ich einen Schüler, der inzwischen einen Entwicklungsstand von einem mittelmäßigen Schüler nach einem Jahr Klavierunterricht hat.
Eigentlich muss ich bei jeder Klavierstunde fast wieder von vorne anfangen. Eigentlich furchtbar ätzend!! Normalerweise müsste ich mich von diesem Schüler verabschieden. Aber das konnte ich nicht. Weil der Schüler doch so gerne zu mir kam, wie mir seine Mutter immer wieder bestätigte. Dieser Junge müsste eigentlich selber merken, dass er keine oder nur geringe Fortschritte machte und müsste darüber frustirert sein. Aber irgendwie hat sich da wohl eine Liebe zur Musik, respektive für das Klavier entwickelt. Und er merkte, dass das Klavierspielen ihm gut tat.Vor Jahren schon kam ich mit seiner Mutter ins Gespräch, und sie erzählte, dass ihr Kind unter Epilepsie leide. Der Junge befindet sich in neurologischer Behandlung.
Seitdem er nun bei mir im Unterricht war, verbesserte sich der Zustand mehr und mehr. Der behandelte Arzt konnte das nur staunend beobachten, dass das Klavierspiel solch einen therapeutischen Effekt auslöste und es begrüßte, dass durch die Musik gute Fortschritte im Krankheitszustand zu beobachten waren. Die Anfälle kamen immer seltener.Dies erzählte mir die Mutter mit Tränen in den Augen. Sie dankte mir vom ganzen Herzen, dass ich ihren Sohn nicht aufgab und ihn weiterhin unterrichte, obwohl gewisse pianistische Fortschritte ausblieben oder nur zäh vonstatten gingen. Ich möchte damit nicht behaupten, dass durch Klavierspielen eine schwere Krankheit wie Epilepsie geheilt werden kann, aber durchaus im Heilungsprozess unterstützend mitwirken kann.
Dieses Erlebnis hat mich tief bewegt und mir wieder neu gezeigt, welch wunderbaren Beruf wir haben, und was wir durch ihn bewirken können.
Natürlich gönne ich jedem Kollegen, und auch mir, viele begabte Schüler und tolle musikalische Erlebnisse mit Ihnen, aber nach diesem Ereignis, stellt sich bei mir die Frage, welcher Erfolg wohl größer war.
Ich denke, die Begeisterung und Liebe zur Musik bei einem Menschen zu wecken, ist der größte Lohn, den wir empfangen können, egal auf welchem pianistischen Niveau sich der Schüler sich bewegt.
Mit dankbaren Gefühlen für das Erlebte !!!
Jetzt wird jeder wohl darauf warten, welche tolle Schüler man hervorgebracht hat, welche Preise sie schon bei Musikwettbewerben gewonnen haben etc.
Natürlich freut man sich, wenn man einen „Überflieger“ als Schüler bekommt, mit ihm das erarbeiten kann, was einem so wertvoll erscheint.
Ich hatte auch einmal so einen Schüler, der alles in sich aufnahm und das verwirklichte, was man ihm beigebracht hat.
Er kam im Alter von 8 Jahren zu mir, und beim Vorstellungsgespräch, spielte er mir das „Rondo alla turca“ in einem wahnsinnig schnellen Tempo vor. Im Laufe der Jahre machte dieser Schüler immense Fortschritte.
Mit 12 Jahren spielte er schon Chopin´s g-moll Ballade, mit 14 Chopin´s b-moll Sonate und Prokofieff Toccata, mit 16 Jahren debütierte er mit Schostakowitsch Klavierkonzert F-Dur etc.
Inzwischen ist der Schüler fertiger Konzertpianist und hat mich bei weitem technisch überholt.
Stücke wie Wander-Fantasie, Schumann Toccata sind für ihn selbstverständlich.
Das hört sich alles toll an, na ja, ich bin natürlich auch ein bisschen stolz darüber.
Aber war dies mein größtes Erfolgserlebnis?
Ich denke inzwischen, nein!!
Vor 7 Jahren bekam ich einen Schüler, der inzwischen einen Entwicklungsstand von einem mittelmäßigen Schüler nach einem Jahr Klavierunterricht hat.
Eigentlich muss ich bei jeder Klavierstunde fast wieder von vorne anfangen. Eigentlich furchtbar ätzend!! Normalerweise müsste ich mich von diesem Schüler verabschieden. Aber das konnte ich nicht. Weil der Schüler doch so gerne zu mir kam, wie mir seine Mutter immer wieder bestätigte. Dieser Junge müsste eigentlich selber merken, dass er keine oder nur geringe Fortschritte machte und müsste darüber frustirert sein. Aber irgendwie hat sich da wohl eine Liebe zur Musik, respektive für das Klavier entwickelt. Und er merkte, dass das Klavierspielen ihm gut tat.Vor Jahren schon kam ich mit seiner Mutter ins Gespräch, und sie erzählte, dass ihr Kind unter Epilepsie leide. Der Junge befindet sich in neurologischer Behandlung.
Seitdem er nun bei mir im Unterricht war, verbesserte sich der Zustand mehr und mehr. Der behandelte Arzt konnte das nur staunend beobachten, dass das Klavierspiel solch einen therapeutischen Effekt auslöste und es begrüßte, dass durch die Musik gute Fortschritte im Krankheitszustand zu beobachten waren. Die Anfälle kamen immer seltener.Dies erzählte mir die Mutter mit Tränen in den Augen. Sie dankte mir vom ganzen Herzen, dass ich ihren Sohn nicht aufgab und ihn weiterhin unterrichte, obwohl gewisse pianistische Fortschritte ausblieben oder nur zäh vonstatten gingen. Ich möchte damit nicht behaupten, dass durch Klavierspielen eine schwere Krankheit wie Epilepsie geheilt werden kann, aber durchaus im Heilungsprozess unterstützend mitwirken kann.
Dieses Erlebnis hat mich tief bewegt und mir wieder neu gezeigt, welch wunderbaren Beruf wir haben, und was wir durch ihn bewirken können.
Natürlich gönne ich jedem Kollegen, und auch mir, viele begabte Schüler und tolle musikalische Erlebnisse mit Ihnen, aber nach diesem Ereignis, stellt sich bei mir die Frage, welcher Erfolg wohl größer war.
Ich denke, die Begeisterung und Liebe zur Musik bei einem Menschen zu wecken, ist der größte Lohn, den wir empfangen können, egal auf welchem pianistischen Niveau sich der Schüler sich bewegt.
Mit dankbaren Gefühlen für das Erlebte !!!