Wo siehst Du den Unterschied zwischen Seiler vor der Samick-Übernahme und Seiler nach der Samick-Übernahme?
Hallo Klavierbaumeister,
den Unterschied von den bekannten Seiler Klavieren zu denen, die seit der Übernahme durch Samik gebaut werden kenne ich nicht. Derzeit sieht und hört man auch nichts von Seiler. Daher habe ich mich auf die Zeit, in der die Familie Seiler noch das Zepter geführt hat, bezogen. Weißt Du, was inzwischen verändert wurde? Ich nicht. Daher dachte ich, vergleiche lieber mit dem, was allseits bekannt ist.
Bei der Wertermittlung von gebrauchten Klavieren spielt es im Übrigen keine Rolle, ob es sich nun um eine "niedrige" oder "mittlere" Qualitätsstufe handelt. Der Wertverlust nach 5 Jahren ist der gleiche.
Ich glaube, ich muss aber noch etwas klarstellen:
Mir geht es auch nicht darum, irgend etwas herabzuwürdigen, sondern ich habe lediglich bestätigte Fakten wiedergegeben. Außerdem bin ich der Meinung, dass der deutsche Klavierbau unser aller Unterstützung verdient hat. Erstaunlicherweise gibt es noch eine Hand voll Hersteller, die ausschließlich in Deutschland fertigen und, soweit verfügbar, auch auf Lieferanten aus Deutschland zurückgreifen. Und die bewegen sich alle noch in verhältnismäßig ruhigem Fahrwasser. So schlecht kann der Standort Deutschland also doch nicht sein!!!
Dem Bestreben, Teilfertigungen in Länder mit niedrigeren Löhnen und z.T. mangelhaften Sozialversicherungen und Arbeitsbedingungen auszulagern, stehe ich sehr skeptisch gegenüber (Die Fertigungsqualität möchte ich hier gar nicht bewerten. Das müssen die Hersteller mit sich selbst ausmachen, ob es reicht, seinen Namen dafür herzugeben). Hier werden oft genug Marken und Halbfertigprodukte vermischt und der Kunde weiß nicht, was er bekommt. (Der Händler übrigens oft auch nicht!) Im Wirtschaftsjargon heißt das "Gewinnoptimierung"!!! Aber ist das das einzige verfolgungswürdige Ziel?
Auch werden die Preisvorteile nicht an die Kunden weiter gegeben. Das ist weder Betrug, noch in irgend einer weise unrechtens, aber für mich moralisch zweifelhaft. Gut ausgebildete und motivierte Klavierbauer werden mitunter gezwungen, im Ausland zu den dortigen Bedingungen zu arbeiten, um nicht ihren Job zu verlieren. IST DAS VIELLEICHT OK?!
Daher werde ich auch in Zukunft versuchen, im Rahmen meiner Möglichkeiten Licht ins Dunkel zu bringen. Wer sich dadurch angegriffen fühlt, hat doch wohl nicht etwa selbst etwas zu verbergen, oder?! :cool:
Gruß,
Om.