Liszt - Etude d'execution transcendante No. 2

Joh

Joh

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Hi,

mal wieder nach längerer Zeit eine Aufnahme, die gestern entstanden ist.

Habe dieses Stück vor ca. 3,5 Monaten angefangen und finde es nach wie vor richtig schwer. Es war jetzt das zweite Mal, dass ich es im Konzert live gespielt habe.
Klar gibt es noch immer viel zu üben und etwas Vorspielroutine aufzubauen, besonders da es ziemlich am Anfang des Programms steht und immer ein großes Risiko darstellt.



Hinweis: der Klang ist nicht so präzise wie sonst, da ich die Mikros auf Kammermusik-Entfernung eingestellt hatte (Programm war ansonsten Kammermusik)

LG, Joh
 
Damit musst Du Dich wirklich nicht verstecken! Sehr gut gespielt!
Deine Eigenanalsyse bringt Dich bestimmt weiter. - Ich finde diese Etüde als Spieler wie auch als Zuhörer sehr gewöhnungsbedürftig.
Ich weiß nicht, wie dieses Stück in Eurem Programm plaziert ist. Man muss sehr gut eingespielt sein - die Nr. 2 verlangt ein Maximum an Griffsicherheit.
Vielleicht ist es für den Spieler und die Zuhörer leichter, die Nummer 2 im Programm an der Stelle zu hören, wo sie hin gehört, nämlich zwischen die Nummer 1 (Prelude) und die Nummer 3 (Paysage). Nach der Nummer 1 hat sich der Spieler und haben sich die Zuhörer auf die m.E. etwas spröde Klangwelt der ersten Etüden der Sammlung eingestellt.
Die Nr. 3 hat dann den versöhnlicheren Charakter, den ich nach einer Nr. 2 brauche. Aber das ist Ansichtssache.

Noch viel Erfolg bei Deiner Konzerttätigkeit wünscht

Walter
 
Erstmal vorab: Respekt!!! Super gespielt, auch nicht zu übermotiviert und trotzdem sehr virtuos.

Ich finde auch wie @Walter, dass die Etude für sich alleine nur schwer in ein Programm einzuarbeiten ist. Ich würde auch 1-3 spielen (also, wenn ich es könnte :-D). Alleine passt es IMO nur als Zugabe, wofür aber 3,5 Monate sicherlich etwas zu viel Aufwand waren ;-).

Weiter so!
 
Toll gespielt, auch wenn mich das Stück nicht besonders reizt.
 
Ich weiß nicht, wie dieses Stück in Eurem Programm plaziert ist. Man muss sehr gut eingespielt sein - die Nr. 2 verlangt ein Maximum an Griffsicherheit.

Wir spielen zuerst Lugubre Gondola und Zelle von Nonnenwerth von Liszt. Das sind eher ruhige Stücke, die fürs Klavier eher leicht sind, da größtenteils das Cello die Melodien hat.

Danach habe ich diese Etude eingebaut, da ich es charakterlich, tonartlich und für den Programmaufbau am passendsten fand. Problematisch ist hier leider für mich, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich eingespielt bin und noch eine gewisse Anspannung da ist - damit hat man eigentlich bei diesem Stück sofort verloren. Habe es gestern nochmal gespielt - habe mich wirklich sehr unwohl gefühlt. Besonders den exakten Rhythmus durchzuhalten, fällt mir auf der Bühne dann sehr schwer.

Nach dem Stück geht es dann im Programm lyrisch weiter mit einem kurzen Werk von Dvorak und danach Janacek - Pohadka.
 
@Joh: und wenn Du noch ein kurzes Stück vorher einbaust, um ein wenig besser reinzukommen? Vielleicht aus den Harmonies Poetiques et religieuses?
 
Habe dieses Stück vor ca. 3,5 Monaten angefangen und finde es nach wie vor richtig schwer. Es war jetzt das zweite Mal, dass ich es im Konzert live gespielt habe.
Klar gibt es noch immer viel zu üben und etwas Vorspielroutine aufzubauen, besonders da es ziemlich am Anfang des Programms steht und immer ein großes Risiko darstellt.
Ist das denn dein Endtempo oder würdest du es gerne schneller spielen? Ich liebe dieses Stück sehr, habe es vom x-maligen Hören im Ohr und finde, dass es noch nicht wirklich bewältigt klingt (?!). Unnötig zu sagen, dass ich das nicht ansatzweise spielen könnte und daher nur nach meinem Höreindruck gehe.

lg marcus
 
Die Tempofrage ist berechtigt.
Es ist teilweise noch etwas zu langsam - was ich auch der Schwierigkeit wegen momentan noch nicht ändern kann, zumindest im Live-Konzert ist mir das zu viel Risiko - es geht jetzt schon genug daneben.
Außerdem würden dann die Tempoverhältnisse nicht mehr richtig darstellbar sein. Teilweise ist ein accelerando notwendig, was ich sonst nicht mehr hörbar machen könnte.
 
Super! Gefällt mir gut, gerade, weil du das Stück nicht abreisst, sondern ausspielst. Die Tempofrage : mir persönlich ist es viel lieber, jemand spielt die Sachen aus. Der Faden oder Gedanke (und sei er "nur" harmonisch/rhythmisch, weniger melodiös) soll ja auch für Hörer verfolgbar sein, die das Stück nicht gut kennen. Temporekorde zu brechen à la Lang Lang oder Yuya Wang finde ich eher albern.....dass die das Instrument beherrschen, wissen wir ja. Aber da höre ich es lieber etwas ruhiger und nichts entgeht mir! Ist aber natürlich Geachmackssache, denn es ist schließlich eine auf Virtuosität ausgelegte Etüde.

Wie wäre es mit "Harmonies du soir" (glaube Nr.10 aus den Etudes....) zusätzlich bzw. davor?
 
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Sorry Leute - aber Programmvorschläge kommen ein wenig spät... wir haben das Programm bereits 4 Mal gespielt und weitere 3 Mal folgen in 2 Wochen...

Harmonies du soir ist die Nr. 11 und wäre auch ein wenig zu lange für das Programm. Meine Cellistin würde sich da langweilen... ;-)
 

mir persönlich ist es viel lieber, jemand spielt die Sachen aus. Der Faden oder Gedanke (und sei er "nur" harmonisch/rhythmisch, weniger melodiös) soll ja auch für Hörer verfolgbar sein, die das Stück nicht gut kennen. Temporekorde zu brechen à la Lang Lang oder Yuya Wang finde ich eher albern...

Finde ich eigentlich auch. Es kommt halt immer darauf an, welche Aufnahme man sonst gewöhnt ist. Natürlich spielt Berezowski wahnsinnig schnell und doch genau - das könnte ich nie... aber es geht dabei meiner Meinung nach zu viel verloren.
Und von Bolet gibt es eine Aufnahme, die fast nur halb so schnell ist...
 
Finde ich eigentlich auch. Es kommt halt immer darauf an, welche Aufnahme man sonst gewöhnt ist. Natürlich spielt Berezowski wahnsinnig schnell und doch genau - das könnte ich nie... aber es geht dabei meiner Meinung nach zu viel verloren.
Und von Bolet gibt es eine Aufnahme, die fast nur halb so schnell ist...
Auch wenn ich damit nerve, aber ich empfehle nochmals Leslie Howard. Der stellt vor allem die Spannungsverläufe sehr gut heraus, ist schnell, aber nicht gehetzt. Ich nehme an, dir würde diese Aufnahme auch gefallen!

lg marcus
 
Ja, sie ist OK aber langweilig - wie so viele Aufnahmen von diesem Stück.

Z.b.: die Tempo-Relationen sind leider dort gar nicht hörbar. Auf der 2. Seite ist laut Liszt eine mehrfache Temposteigerung vorgesehen, welche sich fast über die ganze Seite zieht - ebenfalls ist sein prestissimo genauo schnell wie alles andere auch... das widerspricht dem Charakter dieses Stücks total und seiner gewollten Entwicklung, wie ich finde...

Auch klanglich z.B. klingen z.B. die a-moll-Aufgänge zu schwer und dick, aber das ist Geschmackssache

dann doch lieber ein paar Unsauberkeiten aber eine richtige, passende Gestaltung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Leslie Howard Aufnahme auch nicht so übermäßig gut und muss Joh da Recht geben. Bei allem Respekt für Leslie Howard und die gesamten Aufnahmen - ich muss leider generell immer wieder feststellen, dass ich seine Aufnahmen allenfalls dann höre, wenn ich sonst keine finde, was insbesondere bei unbekannten Stücken häufig der Fall ist.
 
Ich finde die Leslie Howard Aufnahme auch nicht so übermäßig gut und muss Joh da Recht geben. Bei allem Respekt für Leslie Howard und die gesamten Aufnahmen - ich muss leider generell immer wieder feststellen, dass ich seine Aufnahmen allenfalls dann höre, wenn ich sonst keine finde, was insbesondere bei unbekannten Stücken häufig der Fall ist.

Genauso sehe ich es auch. Ich habe ein paar seiner Aufnahmen und finde sie allenfalls durchschnittlich gut. Es gibt einige vorzügliche Aufnahmen der Etüden. Nelson Goerner ist da ganz oben anzusetzen, unglaublich musikalisch. Es gibt auch eine live Aufnahme bei YouTube, seine cd finde ich aber noch besser


View: https://youtu.be/VTfUDxVqveE
 
Ich bin ziemlich überrascht, dass ich offenbar mit meiner Bewunderung für die Howard-Aufnahme allein dastehe :) Wir reden über dieselbe Aufnahme, oder? Also die 100CD-Box, CD 4?

Ich habe jetzt mal nacheinander Berezovsky, Sukhovienko, Ott, Bolet und Goerner gehört. Zur Temporelation: Mit Ausnahme von Bolet beginnen alle so schnell, dass sie kaum ein accelerando machen können, selbst Bolet, der es von seinem sehr beschaulichen Tempo her eigentlich realisieren könnte, macht es nicht. Howard ist auch der Einzige, der sich nicht an die Pedalvorschrift auf Seite 3 hält, was ich ihm absolut vergebe, weil das für mich eine der schönsten Stellen ist, so wie er es spielt.
Von den genannten Aufnahme kann ich mich höchstens mit Ott und Goerner anfreunden. Bolet ist toll, aber fast ein anderes Stück, so wie er es spielt. Bei Berezovsky hör ich mehr Gehämmer als alles andere. Vielleicht ist das aber bloß der unfaire Vergleich von Live und Konserve, was ja gerade bei so einem Stück nicht zu unterschätzen ist.

lg marcus
 
Nelson Goerner ist da ganz oben anzusetzen, unglaublich musikalisch. Es gibt auch eine live Aufnahme bei YouTube, seine cd finde ich aber noch besser

Ja, ich finde ihn auch ziemlich interessant - habe vorher noch nichts von ihm gehört, aber gefällt mir sehr gut was er macht (auch wenn ich ab und an anderer Meinung bin).

PS.: eine CD ist meistens besser, da man nicht nur einen einzigen Versuch hat, wie bei einem Konzert.

LG
 
Ja, ich finde ihn auch ziemlich interessant - habe vorher noch nichts von ihm gehört, aber gefällt mir sehr gut was er macht (auch wenn ich ab und an anderer Meinung bin).

PS.: eine CD ist meistens besser, da man nicht nur einen einzigen Versuch hat, wie bei einem Konzert.

LG

Anderer Meinung ist man fast immer irgendwo. Wenn man sagt, ja, anders, aber überzeugend dargeboten, dann ist es subjektiv eine gute Gute Aufnahme. Gibt übrigens auch unter der jüngeren Generation einige schöne Aufnahmen, zum Beispiel Kholodenko beim Van Cliburn Wettbewerb oder auch Dinara Klinton.
 

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