Hallo Peter,
meinst Du jetzt damit, dass wenn man leiser spielen möchte, also pp und ppp, ich die Lautstärke leiser stellen soll, bzw. wenn ich mehr Dynamik rein bringen möchte, soll ich die Lautstärke rauf stellen?
Ich denke doch eher, dass eine mit Gefühl angeschlagene Taste auch einen ganz anderen klang erzeugt. Und das hat nichts mit Lautstärke zu tun.
Oder ist das bei einem Digi nicht so?
Allgemeine Vorschriften gibt es keine.
Bei meinem Kawai kann man als "Touch Curve" "Normal", "Heavy1" und "Heavy2" wählen. Bei anderen Marken ist das ähnlich, aber nicht unbedingt exakt genauso. Man muss es probieren, und es ist bestimmt gut, dafür zunächst eine Lautstärke zu wählen, die man als "normale" Klavierlautstärke empfindet, denn darauf ist das Piano herstellerseitig abgestimmt.
Was aber ist normal? Das hängt davon ab, was man gewöhnt ist oder davon, was man möchte. Der Eine ist ein akustisches mit schwerem Anschlag gewohnt, und der Andere den neuesten Steinway mit superleichtem Anschlag. Die Bandbreite ist sehr gross und der Begriff "normal" ist alles andere als gut definiert.
Meine letzte Erfahrung mit einem akustischen liegt ca. 40 Jahre zurück, so ungefähr mit 15 Jahren hab ich probiert, darauf ohne Anleitung "Lady Madonna" "Obladi Oblada" aber auch die Mondscheinsonate zu spielen. Ausserdem war es nicht gewartet und verstimmt und irgendwann nicht mehr da.....
Es gibt trotzdem die Möglichkeit, einige der Demos, die eingebaut sind, abzuspielen und den Volume Regler so einzustellen, dass es sich möglichst gut und realistisch "echt" anhört. Dann hat man eine gute Referenzlautstärke, bzw. die Lautstärke, die vom Hersteller als "normal" angesehen wird, ohne dass man den Tastenanschlag dazu berücksichtigen muss.
Das geht auch ohne Erfahrung.
Wenn man dann eine "heavy" Kurve anwählt, dann wird das Piano leiser.
Es gibt dann 2 Möglichkeiten: Man schlägt härter an, damit es genauso laut wird, wie vorher. Damit gewöhnt man sich einen kräftigen Anschlag an, und wenn man das will, ist das gut so. Es gibt aber bestimmt kein Digitales, dass so schwer gewichtet ist, dass es zu schwer ist, die Tendenz ist eher die dass die Gewichtung immer
relativ leicht ist, und nur bei ziemlich teuren akustischen Flügeln und Klavieren ist sie evtl. noch leichter.
Die 2. Möglichkeit ist die, dass man "heavy" wählt und den Lautstärkeverlust mit dem Regler kompensiert.
Die "Touch Curve" ist eine gebogene oder S-förmige Kurve, sie ist nicht gerade. Wenn Sie am Anfang leichter gebogen ist, als oben, dann kann man die leisen weichen Töne besser differenzieren, das ist so, als ob das Piano weichere Hämmer hätte.
Es hängt aber sehr auch von der Marke usw. und von den persönlichen Wünschen ab, was man da machen kann.
Hallo Peter,
Ich denke doch eher, dass eine mit Gefühl angeschlagene Taste auch einen ganz anderen klang erzeugt. Und das hat nichts mit Lautstärke zu tun.
Oder ist das bei einem Digi nicht so?
Das ist natürlich beim Digitalen auch so, aber umgekehrt hängt beim Digitalen das subjektive Anschlagsgefühl auch von dem gehörten Ton und damit von der Stellung des Lautstärkereglers und von der Touch Curve ab:D
Man muss das natürlich ausprobieren, aber es schadet dabei nicht, ungefähr zu wissen, wie das funktioniert, dann kennt man die prinzipiellen Möglichkeiten und die Grenzen.
D.h. probieren muss man in jedem Fall. Weil man hier aber mindestens 3 unabhängige Parameter mit nichtlinearer Wechselbeziehung hat, ist es schwer ein gesuchtes Optimum durch unsystematisches Probieren zu finden.
Das ist wie eine Gleichung mit drei Unbekannten, die löst man i.A. ohne Erfahrung nicht durch
blindes Probieren
Mit
systematischem Probieren geht das besser oder man kann zumindest rausfinden, dass das gesuchte Optimum nicht existiert.
Dann erspart man sich wenigstens überflüssige Arbeit
Grüsse,
Peter