Krank unterrichten?

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23. Okt. 2007
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Liebe Kollegen,

die Situation kennt wohl jeder: Der Schüler kommt zum Unterricht, man sieht ihm sofort an, dass er erkältet ist, er hustet sich die Seele aus dem Leib, niest und schnauft, aber die Stunde will er nicht ausfallen lassen, und den Lehrer anstecken? - naja, es heißt doch, wenn die Abwehr stimmt, passiert einem nichts. Nach ein paar Tagen liegt der Lehrer auf der Nase und muss für einige Tage Termine absagen (und seinen Stundenplan auf den Kopf stellen, um möglichst viele Stunden doch noch nachholen zu können). Oder... der Lehrer unterrichtet weiter, mit Schnupfen und Husten... Und alles geht von vorne los.
Wie handhabt ihr solche Situationen? Schickt ihr kranke Schüler nach Hause? Unterrichtet ihr selber mit Erkältungserscheinungen, ohne Rücksicht auf Ansteckungsgefahr?
Nachdem ich in diesem Herbst schon zum zweiten Mal innerhalb von weniger als zwei Monaten Termine absagen musste, überlege ich, wie ich solchen Situationen aus dem Weg gehen kann. Denn jedes Mal ist es mit Unterrichtsausfall und logistischen Höchstleistungen verbunden, damit die Schüler keine großen Pausen hinnehmen müssen.
 
Nach Hause schicken. Allein schon deshalb, weil Kranke ins Bett gehören.
Mit den Eltern reden und drohen das Jugendamt zu verständigen, wenn
sie ihre Kinder so dem Tode nahe durch die Gegend rennen lassen.

Als Schüler wollte ich aber anders rum auch keine Lehrerin die krank
ist, weil ich mich selbst nicht anstecken will.
 
Wenn der Schüler so schlau ist und vorher bescheid geben würde, müsste er sich nichtmal auf den Weg machen ...

... so leute kann ich ja ab, krank sein und dann alle Leute vollrotzen und vollniesen, nicht umsonst hat man im Mittelalter um Leute die halb am verwesen waren, einen riesen Bogen gemacht, da war die Medizin noch nicht so weit wie heute ;).

... Mädels die krank sind und einen dicken Schal tragen, dabei aber ihren Ausschnitt offen bis zum Bauchnabel präsentieren kann ich mindestens genauso gut leiden ... aber Eitelkeit geht ja nicht immer mit Vernunft überein.

Warum kommen denn die Schüler obwohl Sie krank sind? Kostet die Stunde bei Ausfall trotzdem Geld? Dann wäre dies evtl. der Grund.
Ansonsten kann man ja die Stunde verschieben oder beim nächsten Mal ne Doppelstunde machen.

Wenn das mal keine normale Grippe wäre, sondern eine H5N1, wärst Du vll. schon nicht mehr. Bei so naher Zusammenarbeit wie dem Klavierspiel, würde ich damit überhaupt keinen Spaß verstehen, die eigene Gesundheit geht schließlich vor!

Gruß
Pflaume
 
Das kann man so oder so sehen. Wer in diesem Zustand nicht zur Arbeit gehen will, stößt meistens auf Unverständnis. Außerdem ist Erkältung in der kalten Jahreszeit ja nichts besonderes und man ist dem Tode da nicht näher als im üblichen Alltag (wenn Fieber dazu kommt, ist das natürlich etwas anderes). Ich will nicht behaupten, daß es angenehm wäre, einen völlig verschnupften Schüler zu haben, der vielleicht auch noch auf die Klaviatur niest aber wie und ob man anderen seine eigene Erkältung zumuten dar, ist eben ein kontroverses Thema, das man im Zweifelsfalle besprechen sollte.
 
"Mit den Eltern reden und drohen, das Jugendamt zu verständigen, wenn sie ihre Kinder so dem Tode nahe durch die Gegend rennen lassen," war ironisch, oder?
Wegen eines Schnupfens wird jedenfalls kein Jugendamt einschreiten, außerdem ist eher das Gesundheitsamt für Vorschriften zu ansteckenden Krankheiten zuständig. Und wegen eines harmlosen Schnupfens legt man sich nur dann zu Bett, wenn man Fieber hat oder tatsächlich zu sehr leidet.

Ein Schüler mit Schnupfen muß meinethalben nicht absagen, mein Immunsystem ist unverwüstlich. Manchmal wundert man sich zwar, wieso der vormittags dem Schulunterricht fernbleibt und trotzdem nachmittags zum Klavierunterricht erscheint, aber das kann man ja auch als etwas Positives sehen.
Mir wär's lieber, die Schülerchen sagen dann ab, wenn sie nicht geübt haben. Das tut leider aber auch keiner, obwohl mangelndes Üben, bezogen auf den Sinn des Unterrichts, eine viel ernstere Krankheit ist und bisweilen epidemische Ausmaße annimmt: eine Woche Badewetter im Sommer, und die Schüler haben sich mit ihrer Übefaulheit in kürzester Zeit alle gegenseitig angesteckt. Da müßte das Jugendamt mal einschreiten und verfügen, daß Schüler mit ansteckender Übefäulnis nicht in öffentliche Bäder dürfen...
 
Was für ein lustiger Beitrag:lol::lol:
Ich dachte immer, außer mir hätten immer alle fleißig geübt. Gibt es wirklich so viel Schüler die nicht üben, also wirklich nie?
 
Ich fände es nur ein bisschen unverschämt, wenn der Lehrer den Schüler nach Hause schickt und trotzdem noch Geld für diese Stunde kassiert. Immerhin ist der Schüler der Arbeitgeber des Klavierlehrers ;)
 
Ich fände es nur ein bisschen unverschämt, wenn der Lehrer den Schüler nach Hause schickt und trotzdem noch Geld für diese Stunde kassiert. Immerhin ist der Schüler der Arbeitgeber des Klavierlehrers ;)

Hi Rachmaniov22,

Bevor der Lehrer angesteckt wird und zwei Wochen nicht mehr unterrichten kann, schickt man lieber diesen Schüler, der so krank ist, daß Ansteckungsgefahr besteht, nach Hause, bevor ich wegen Krankheit alle Schüler die nächsten zwei Wochen absagen muß.

Es hängt natürlich davon ab, wie groß die Ansteckungsgefahr ist und wie sehr der Schüler krank ist.
Natürlich gilt das nicht für Schüler, die nur eine Erkältung haben, ich spreche von den Schülern, die eine ansteckende Krippe haben, Windpocken usw.

Ich kenne einen Fall da schickte die Mutter ihr Kind mit Windpocken zum Musikunterricht. Die Lehrerin, naja, mußte danach eine Woche allen Schülern absagen.

Es kann ja umgekehrt genauso sein. Schüler wollen bestimmt nicht, daß der Lehrer sie ansteckt.

Aber bei mir trat das eigentlich noch nicht auf. Wenn ein Schüler so krank ist, daß große Ansteckungsgefahr besteht, sagt er bei mir die Stunde vorher ab. Und hoffe daß das auch so bleibt. Das wäre nähmlich unverschämt, den Lehrer mit Grippevirus anzustecken, wo man weiß, daß gerade Klavierlehrer es sich nicht leisten können ein bis zwei Wochen krank zu sein und nicht unterrichten zu können. Aber es wäre noch unverschämter, der Lehrer würde alle Schüler mit Grippevirus anstecken. Dann sag ich die Stunde vorher ab. So nett sollten Lehrer und Schüler schon zueinander sein.

Liebe Grüße, Mario
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Natürlich, wenn es eine ansteckende, schwere Krankheit ist, sollte der Schüler SOWIESO im Bett liegen und nicht Klavierunterricht nehmen.

Aber wenn der Lehrer eine leichte Krankheit als Möglichkeit sieht, sich eine bezahlte freie Stunde zu machen, gefiele mir das nicht.
 
Aber wenn der Lehrer eine leichte Krankheit als Möglichkeit sieht, sich eine bezahlte freie Stunde zu machen, gefiele mir das nicht.

Hi Rachmaninov22,

bin ich auch absolut Deiner Meinung. Das sind dann Klavierlehrer, die keine Lust haben zu unterrichten und nicht aus Angst vor einer Ansteckungsgefahr. Solche machen sich unter Umständen dann öfters eine freie bezahlte Stunde.

Ein guter Klavierlehrer macht das nicht! Ein guter Klavierlehrer liebt seine Klavierschüler und ihm ist wichtig, daß sie gerne zu seinen Klavierstunden kommen, den Lehrer gerne haben, und er ist eher traurig wenn seine Lieblingsschüler absagen müssen!:cry:


Liebe Grüße, Mario
 

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