Klavierstimm-Apps könnten (noch) teurer werden...

Es geht um das neue Preisgestaltungssystem im Apfel-Shop.
Es wird gesagt, dass sich bisher in erster Linie Apps für professionelle Klavierstimmer aus dem Preisgefüge hervortun. Es könnte sein, dass Anbieter solcher Programme die neuen Möglichkeiten nutzen werden, um ihren professionellen Kunden höhere Preise abzuverlangen. Es wird ausserdem vermutet, dass "Abzockpreise", d.h. die 100 höchsten Preise, von 1299,99 Euro bis 11.999,99 Euro, nur nach Genehmigung durch Apple verlangt werden dürfen.
 
Es wird ausserdem vermutet, dass "Abzockpreise", d.h. die 100 höchsten Preise, von 1299,99 Euro bis 11.999,99 Euro, nur nach Genehmigung durch Apple verlangt werden dürfen.
verlangen, können die ja viel...
Aber vielleicht in 50 Jahren, wenn keiner mehr nach Gehör stimmen kann, sind solche Preise dann tatsächlich durchsetzbar.
 
Wobei mich echt interessieren würde, wie oft eine Klavierstimmer-Software für 1.199,99 € tatsächlich gekauft wird. Und warum. Stimmt man damit besser? Schneller dürfte es doch eigentlich nicht gehen, oder?
 
Beim "Hochziehen" und in ungünstiger Umgebung geht es mit Stimmapp/Stimmgerät meines Wissens schneller.
 
Wobei mich echt interessieren würde, wie oft eine Klavierstimmer-Software für 1.199,99 € tatsächlich gekauft wird. Und warum. Stimmt man damit besser? Schneller dürfte es doch eigentlich nicht gehen, oder?

Keine der aktuellen Apps zum Klavierstimmen kostet soviel. TuneLab liegt bei 300 USD und ist so eine Art Referenz für den Standard von modernen Stimmprogrammen. Wobei TuneLab schon gutes Verständnis von Stimmen nach Gehör voraussetzt, weil man die Voreinstellungen in Bezug auf Inharmonizität und Stretch schon noch mit den Ohren kontrollieren sollte.

Die Entwicklung von Apps zum Klavierstimmen ist sehr dynamisch und so etwas wie PianoMeter ermöglicht es auch einem Laien, die Tonhöhen richtig hinzubekommen, was aber noch nicht heißt, dass man damit dann eine haltbare Stimmung hat. Aber so etwas wie die automatische Anpassung der Inharmonizität eines Instruments und Berechnung des besten Stretch ist schon fabelhaft und kostet in der Vollversion lediglich 20 EUR. Man kann aber auch eine Profiversion für 300 EUR kaufen, die dann das Abspeichern beliebig vieler Stimmungen ermöglicht.

Ein gute Klavierstimmer kann damit bei Bedarf deutlich schneller ein gut gestimmtes Instrument produzieren als mit den Ohren, weil er sich keine Gedanken mehr um die Temperatur machen muss und vor allem das ständige Nachkontrollieren entfällt.
 
Beim "Hochziehen" und in ungünstiger Umgebung geht es mit Stimmapp/Stimmgerät meines Wissens schneller.
Richtig, beim Hochziehen/Vorstimmen nach Gehör, mußt unter Umständen 2 Vorstimmgänge einkalkulieren - je nach Laune des Instrumentes.

Man kann allerdings nach Gehör das Instrument mittels mehrere Stimmtermine auf die angemessene Höhe bringen, in dem man nach und nach 5 Hz (vom Kammerton aus) nach oben geht.

Wobei des vielen Kunden wurscht ist, wie hoch des Instrument ist (so ned gerade Kammermusik betrieben wird).

Aber grundsätzlich ist ein Stimmgerät/Stimmapp nicht zwingend notwendig - jeder Klavierstimmer sollte in der Lage sein nach Stimmgabel und Gehör zu stimmen.

Aber zugegebener Maßen muß ich auch sagen, daß ich mir die Arbeit mittels Stimmgerät gerne erleichter, in dem ich die Temperatur einfach danach lege und sie dann nur noch nach Gehör angleiche.

Das geht natürlich wesentlich schneller und einfacher als jetzt nach den ganzen Quarten und Quinten zu stimmen - insbesondere bei Oberdämpfern ist des ned des verkehrteste.

Aber im Grunde genommen langt da auch ein 14,50€ Gitarrenstimmgerät - selbst bei der besten Stimm App, muß man immer noch mittels Gehör korrigieren.
 
Ein gute Klavierstimmer kann damit bei Bedarf deutlich schneller ein gut gestimmtes Instrument produzieren als mit den Ohren, weil er sich keine Gedanken mehr um die Temperatur machen muss und vor allem das ständige Nachkontrollieren entfällt.
Grundsätzlich ja - AAABER, auch die Temperatur muß von Instrument zu Instrument anders gelegt werden.

Die Spreizungen müssen schon innerhalb der Temperatur gelegt werden, sonst haut des nimmer hin.
 

Ich gehe mal da von aus, das sind Privatpreise. Für Klavierbauer sollte es günstiger zu beziehen sein.

Aber was will auch ein Laie mit Hochleistung Stimmgeräten/Software?

Um mal a bisserl am Klavier rumzudrehen langt auch n billiges Gitarrenstimmgerät.

Professionelle Stimmgeräte sind wirklich nur sinnvoll zum hochziehen/verstummen oder für historische Stimmung oder aber, wenn man wie ich zu faul ist die Temperatur nach Quarten und Quinten zu legen (Oberdämpfer).

Wobei die Temperaturlegung nach Gehör wesentlich interessanter ist als nach Stimmgerät, auch wenn hier kaum Abweichungen feststellbar sind.
 
Ich gehe mal da von aus, das sind Privatpreise. Für Klavierbauer sollte es günstiger zu beziehen sein.
Ernst gemeinte Frage: Wie sollte das funktionieren? Du kannst ja nicht direkt beim Anbieter kaufen sondern musst - meines Wissens - zwingend über den App-Store gehen. Und der unterscheidet nicht zwischen privaten und gewerblichen Kunden. Im Bereich der Enterprise-Lösungen gibt es da wohl Ansätze, aber für einen selbständigen Klavierbauer?
 
Ernst gemeinte Frage: Wie sollte das funktionieren? Du kannst ja nicht direkt beim Anbieter kaufen sondern musst - meines Wissens - zwingend über den App-Store gehen. Und der unterscheidet nicht zwischen privaten und gewerblichen Kunden. Im Bereich der Enterprise-Lösungen gibt es da wohl Ansätze, aber für einen selbständigen Klavierbauer?
Also ich weiß nur daß Firmen wie Jahn auch Stimmsoftware anbieten.

Allerdings hab ich mich für die Preise nicht weiter interessiert, brauch ja so was ned.

Ich mutmaße mal, hier bekommt man dann einen entsprechenden Freischaltcode zugesandt.
 
Danke, also doch noch nicht auf 12.000.- € hochgeschnellt der Preis.

Die erste Verituner Version habe ich für einen Windows basierten PDA gekauft. Für 890 US-Dollar. Als dann die Apple Version heraus kam, habe ich mir extra dafür einen iPod Touch gekauft und die Apple Version des Verituners. Ich meine vor ca. 10 Jahren für 500 Euro. Aber die kann ich auf mehreren Apple Geräten nutzen. Der erste iPod hat mittlerweile einen schlappen Akku, deswegen ist der nur noch als BackUp im Werkzeugkoffer. Da reicht der Akku gerade mal noch für eine Stimmung. Und auf einem neueren iPod ist dann halt die zweite Version Verituner installiert. Ich glaube, bei Apple geht das auf insgesamt 5 verschiedenen Geräten.

Verituner ist state of the art. Super einfach zu bedienen und berücksichtigt alle Teiltöne. Wesentlich besser als Tunelab, wie ich finde. Ich hab mal beides nebeneinander ausprobiert und fand das Ergebnis vom Verituner besser. Mittlerweile will ich nicht mehr darauf verzichten. Gelgentlich lege ich noch mal eine Temperatur nach Gehör und checke das mit dem Verituner gegen. Damit ich nicht aus der Übung komme.
 

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