Grundsatzfrage: warum ist ein Flügel teurer als ein Klavier ?

ES ist keine Sache des Prestigedenkens!!!! Ein Flügel ist in Punkto Dynamik und Nuancierungsmöglichkeit JEDEM Klavier überlegen. Das schreibt einer, der sein Klavier liebt. Aber auch den Flügel ...
 
!!!! Ein Flügel ist in Punkto Dynamik und Nuancierungsmöglichkeit JEDEM Klavier überlegen....


Hey fisherman! Das ist aber mal eine apodiktische Behauptung. Da bin ich zwar ein ganz kleines bisschen anderer Meinung, aber ich widerspreche dir nicht - vielmehr freue ich mich, nach langer Zeit endlich mal wieder was von dir zu hören...;)

Willkommen zurück
-m-
 
Das ist aber mal eine apodiktische Behauptung.

Klimperer musste erstmal nachschlagen, was das Wort überhaupt bedeutet...

Aber zumal es ja schon in der Betreffzeile dieses Fadens explizit um "Grundsatzfragen"geht - da darf es wohl auch mal etwas fundamentalistisch zugehen. Allerlei caveat, proviso, conditio und dergleichen sind, frei nach fisherman, für Lehnsesselangler. :rolleyes:

Ciao,
Mark
*der auch am Klavier "Spaß an der Sache" hat*
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Naja, fishi ist halt ein echter Angler - alles andere sind eben Lehnsesselangler.:)

(Schattenparker, Warmduscher, Mittelspurfahrer, Weicheier)

Mezzofortespieler

Stimmgerätbenutzer:p
 
War ich wieder mal zu laut und forsch? Und habe, von meiner Situation (Feurich 190cm contra Steinway V-125; beide von Micha optimiert) ausgehend, zu simpel generalisiert, weil ich auch hier stets von Fachleuten in dieser Erfahrung bestätigt wurde? Ich spreche ausdrücklich NICHT von Klang, sondern nur von den Ausdrucksmöglichkeiten sowie der Dynamik und die sind beim Flügel doch wirklich viel ausgeprägter als beim Klavier, auch wenn es bei einem schlechten F. eben sch... klingt.

Hasenbein und Pianocandle: Wo liege ich falsch?
 
Wo du falsch liegst, fisherman, kann und möchte ich dir gar nicht sagen, da ich es ja gar nicht behauptet habe... Ich finde deinen Standpunkt völlig in Ordnung. Im Sinne einer erfahrungsgestützten Meinung. Aber der Weisheit letzten Schluss sollte es doch nicht zum Ausdruck bringen, oder doch?

Gruß -m-
 
Hi Martin;

1. ja - ist meine persönliche Erfahrung. Beipiel Dynamik. Wenn ich sage, dass ich auf meinem V-125 einen Dynamikumfang von (abstrakt) 5 - 10 realisieren kann, dann schaffe ich am Feurich-Flügel 1 - 8 (im ff ist das V-125 einfach ein anderes Kaliber)

2. hat man mir verschiedentlich erklärt, dass aufgrund gewisser physikalischer Gegebenheiten auf der Flügeltastatur ein "direkteres" Spiel möglich ist (und das war schon im Sinne "der Weisheit letzter Schluss" gemeint)

Ich würde wirklich gerne wissen, ob das stimmt.
 
ES ist keine Sache des Prestigedenkens!!!! Ein Flügel ist in Punkto Dynamik und Nuancierungsmöglichkeit JEDEM Klavier überlegen.

völlig richtig!

er ist sogar jedem Klavier in mechanischen Angelegenheiten wie schnellen Repetitionen und doppelter Auslösung überlegen, zu schweigen vom una corda Spiel...

und besonders gute Flügel (Steinways kostspielige Konzertflügel) sind normalen Flügeln in alledem nochmal überlegen.
 
Danke, böser Rolf! :D

Ich wollte hier nämlich apodikatorischodersoähnlichdingsbumms eine Wahrheit verkünden: Sobald das Budget für ein Mittelklasseklavier zur Verfügung steht, ist beim geeigneten Räumlicheiten in jedem Fall ein (gebrauchter) Flügel vorzuziehen. Dies gilt auch (besonders?) für Anfänger.

Auf dass man diese Doktrin nach mir benenne :D:D
 

... sogar jedem Klavier in mechanischen Angelegenheiten wie schnellen Repetitionen und doppelter Auslösung...

Schnelle Repetitionen kommen ja bei nicht virtuosen Stücken nicht so sehr häufig vor. Aber Triller gibt es jede Menge, das sind ja auch quasi Repetitionen auf 2 Tönen. Und die kommen zu Hauf vor, auch in Stücken für Nichtvirtuosen, und sind für jeden am Flügel einfacher schnell zu spielen, wenn man die doppelte Auslösung ausnutzen kann.
Der Flügel macht es auch einem Spieler mit nicht so flinken Fingern einfacher.
Mein Eindruck, ich habe nicht so häufig Gelegenheit am Flügel zu spielen.

Gruss
Manfred
 
Auf dass man diese Doktrin nach mir benenne

Gut fisherman, wenn das so ist - dann melde ich mich hiermit hochfeierlich als erster Ungläubiger gegenüber der fisherman-Doktrin.

Der Grund wird dich vielleicht verblüffen, könnte dir aber aus einem derzeit aktuellen Nachbar-Thread bekannt vorkommen.
Ich meine, es gibt bestimmte Grenzen, ab denen eine Gegenüberstellung von Flügeln und Klavieren der berühmte Äpfel-Birnen-Vergleich ist.

Es gibt sicher furchtbare Flügel. Ernsthaft vergleichen sollte man sie mit grandiosen Flügeln. Ebenso gibt es armselige Klaviere - und grandiose konzertante Pianinos.

Und weil das so ist, gibt es auch, schon vom Prinzip her, Menschen die ein Klavier wollen und keinen Flügel, und umgekehrt. Und beides absolut mit Recht.

Kommen wir nun, von dort ausgehend, zur Spieltechnik: Flügelmechaniken haben ohne Zweifel ein günstigeres, weil flinkeres, Verhältnis zur Erdanziehungskraft. Klaviermechaniken haben stattdessen den Vorteil, dass sie bei viel einfacherer Bauweise sehr gute und bestens nuancierbare Spieleigenschaften bieten - mit weniger Masse, weniger mechanischen Schnittstellen und weniger Reibung. Beide Prinzipien lassen sich zu sehr hoher Perfektion treiben.

Und dann, wenn man beides mal in Perfektion vor sich hat - meinst du wirklich, dass man dann noch um jeden Preis entscheiden muss, was von beiden das Bessere ist?


Gruß
Martin
PianoCandle


... KlavierKlang beFlügelt
 
Und dann, wenn man beides mal in Perfektion vor sich hat - meinst du wirklich, dass man dann noch um jeden Preis entscheiden muss, was von beiden das Bessere ist?
Ach Martin, da haste mich mal wieder erwischt. Andererseits: Perfektes Klavier vs. perfekter Flügel? Was machen wir da? Ist doch eigentlich klar, oder?
 
Genau, ist klar, fisherman.
Und zwar folgendermaßen, was mich persönlich betrifft:
Ich habe früher lange nach einem traumhaften, für meine (nicht eben niedrigen) Ansprüche endgültigen Klavier gesucht. Bis ich eines hatte. Und immer noch habe.
Flügel hatte ich auch schon paarmal, und richtig gute dabei. Hab sie aber nicht mehr. Und perfekte zu Tränen rührende Flügel hatte ich oft unter den Händen und konnte mit vorbehaltloser Begeisterung daran spielen, weil ganz ohne jeden Neid.

Denn immer kam und komme ich nach Hause und habe mein Klavier... und gut ist. Mehr brauch ich nicht.

Weil:
"Einfachheit ist das Resultat der Reife."
Rat mal, von wem ich das hab...;)

Beste Grüße!
Martin
 
Verstanden! Dazu muss man aber schon fortgeschritten sein! Daher: Flügel für alle Anfänger!!!! Klaviere für den Connoiseur. Stimmts oder hab ich recht? :D
 
Diese Diskussion bringt mich auf noch eine Idee zu Flügelmechaniken:

sich - unter Verzicht auf maximalen Wumms - eine Klaviatur zu machen mit einem Satz sehr leichter Hämmer:

Vorteil: höhere Spieldynamik
Nachteil: unter Verzicht auf Lautstärkendynamik

So eine Flügel-Tastenschublade ist ja in zweidrei Minuten gewechselt.. Andererseits: meist ist das Getrillere ja in der rechten Hand.. wo eh die Hämmerchen die leichteren sind..
 
und besonders gute Flügel (Steinways kostspielige Konzertflügel) sind normalen Flügeln in alledem nochmal überlegen.

...wenn sie jung und gut eingestellt sind.
;)

Leider hab ich 'ne 133 Jahre alte, ziemlich knorrige Mechanik drin.. Ich sinniere daher auf ergänzenden Ersatz mit moderner Technik: eine Zweit-Klaviatur.

Unter Erhalt der originalen alten: ein Schränkchen neben dem Flügel, worinnen sich wahlweise Spezial-Klaviaturen bergen lassen.. :rolleyes:


Sie sind ja in zweidrei Minuten gewechselt..
:D


Was man so brauchen könnte:

1- Die Originalklaviatur - idealiter noch mit einem Hammersatz von Ranfft, Dresden/New York.

2- Eine Leichthämmer-Klaviatur - für schnellstes Spiel

3- Eine Transpositionsklaviatur zB mit Halbtonversatz, um mit alten Instrumenten niedrigeren Kammertones zusammenzuspielen, ohne die originale Stimmung im Dreh der 440Hz verändern zu müssen

4- Eine Servo-Klaviatur, um z.B. Midi-Signale auf die großartige uralte Klanganlage loslassen zu können: mittels Pneumatik oder Magneten :D: eine mechatronische Spezialhämmerei

5- eine Schublade mit pneumatischer Leseeinheit für Ampico, Hupfeld und andere...

6- Weitere Ideen?
 
Genau, ist klar, fisherman.
Und zwar folgendermaßen, was mich persönlich betrifft:
Ich habe früher lange nach einem traumhaften, für meine (nicht eben niedrigen) Ansprüche endgültigen Klavier gesucht. Bis ich eines hatte. Und immer noch habe.
Flügel hatte ich auch schon paarmal, und richtig gute dabei. Hab sie aber nicht mehr. Und perfekte zu Tränen rührende Flügel hatte ich oft unter den Händen und konnte mit vorbehaltloser Begeisterung daran spielen, weil ganz ohne jeden Neid.

Denn immer kam und komme ich nach Hause und habe mein Klavier... und gut ist. Mehr brauch ich nicht.

Weil:
"Einfachheit ist das Resultat der Reife."
Rat mal, von wem ich das hab...;)

Beste Grüße!
Martin

PC gibts den hier noch ? Lange nix gehört !

Gruß
Rubato
 

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