Klavierschule: Wie viel Zeit zum Durcharbeiten?

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WhyTryHarder

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25. Mai 2011
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Hallo erstmal an alle! Hab mich mit 23 Jahren noch zum Einstieg zum Klavierspiel entschieden. Es steht nun ein Stagepiano (Korg SP 250) in meinem Zimmer und wartet darauf gespielt zu werden :D Nehme auch wöchentlich 45 Minuten Einzelunterricht um gut voranzukommen.

Auf Empfehlung meiner Klavierlehrerin lerne ich num mit dem Emonts (Erstes Klavierspiel).
Allerdings frage ich mich wie schnell sich so eine Klavierschule sinvoll durcharbeiten lässt. Das ganze besteht ja aus 2 Bänden mit je ca. 50 Seiten. Hab zwar erst vor ein paar Wochen angefangen, pendle mich aber grade etwa bei einer Doppelseite pro Woche ein. Ich frage mich allerdings, ob ich das auch schneller hinbekommen sollte bzw. könnte. Bei der Geschwindigkeit hätte ich beide Bände vermutlich innerhalb eines Jahres durch, wenn meine Geschwindigkeit nicht bei den "schwereren" Stücken zurückgeht...

Zeitlich kann ich im Schnitt mindestens eine Stunde am Tag aufbringen, wobei ich je nach Tag und Laune auch mal auf über 2 Stunden komme.
Was meint ihr dazu?

Hat man theoretisch nach beiden Bänden Emonts alle wichtigen Techniken und Grundlagen gelernt, so dass der Rest "nur" noch Übungssache ist und prinzipiell alles in Angriff genommen werden kann? Oder braucht man dann doch noch vertiefende Literatur? Ich würde ja gerne einen Link zu den Bücher zwecks Inhalt posten, weiß aber nicht ob das hier erwünscht ist...

Ich weiß, viele Fragen auf einmal :D Freu mich aber auch schon über beantwortete Teilfragen.

Lg,
WhyTryHarder
 
Erst mal zur letzten Frage:

Ich glaube, beim Klavierspielen ist es wie bei vielen anderen Dingen auch: Man lernt nie aus. Egal auf welchem Niveau. (können das die Profis bestätigen?)

Ich denke, man muß sich im ersten Jahr nicht ausschließlich auf eine Schule beschränken sonern kann sich durchaus auch schonmal anderweitig nach bewältigbarer Literatur umsehen. Im Forum hier gibt's da auch ein paar Fäden drüber, was Leute so nach 1-2 Jahren spielen.

Ob es sinnvoll ist, durch die Klavierschule durchzuhetzen nur damit man es 'geschafft' hat, ... Ich weiß nicht. Vielleicht kann es sinnvoll sein, manche Stücke nur anzuspielen, sich andere aber dafür umso intensiver vorzunehmen.
 
Hallo, ich habe auch damals mit dem Emonts angefangen, flankiert von den Hanon-Fingerübungen. Habe allerdings nur den ersten Band durchgearbeitet und bin dann auf andere zunächst natürlich leichte und sehr leichte Stücke umgestiegen. Später kamen dann Clementi-Sonatinen, Bach-Inventionen und noch viel später Beethoven-Sonaten und Bachs WTK dazu und natürlich noch so das eine und das andere, Chopin, Schubert, Schumann, Grieg e.t.c.
Das ganze ging über einen Zeitraum von ca. sieben/acht Jahren.
Das ist fast fünfig Jahre her, ich war natürlich noch ein Kind.
Eigentlich denke ich heute, dass ich so in der beschriebenen Weise einen ziemlich soliden Unterricht gehabt habe...
Claus
 
Ich glaube, beim Klavierspielen ist es wie bei vielen anderen Dingen auch: Man lernt nie aus. Egal auf welchem Niveau. (können das die Profis bestätigen?)
ja
und ich halte das auch nicht für einen Glauben, sondern für eine Tatsache: man kann immer lernen.

bzgl. der Anfangsfrage: nein, nach dem durcharbeiten der beiden Emontsbände hat man noch keine Grundlage, um an alles herangehen zu können
 
Also dass man nie auslernt steht ausser Frage. Es gibt ja auch genug Fertigkeiten, die man sich nicht durch Lesen, sondern nur durch langes Üben aneignen kann.
Es ging mir nur darum, ob man dann das "Grundwissen" hat, um das meiste angehen zu können.
So ist es ja auch derzeit. Es gibt so viele Stücke, die ich gerne spielen würde.
Mir fehlen aber einfach die Grundlagen um die Stücke vernünftig üben zu können.

cwtoons Vorgehen klingt natürlich auch sehr vernünftig. Grundlagen lernen und dann "Learning by doing". Wenn man auf einem gewissen Stand ist, hat man dann natürlich auch seinen Spaß dabei :)

Sind die Emonts-Bände denn allgemein empfehlenswert? Was fehlt den Bänden denn genau, dass sie nicht ausreichen? Wären andere Klavierschulen da umfangreicher oder kann ich beruhigt bei meiner jetzigen bleiben?

Lg,
WhyTryHarder
 
Emonts Seite für Seite durcharbeiten? Nach dem Motto "So, letztes Mal hattest Du Nr. 67 und 68 auf, dann mach doch bitte zu nächster Woche Nr. 69 und 70!" ??

Ein guter Lehrer macht so was sowieso nicht!

Weil das unkreativer, un-individueller Unterricht ist; die Schule (gegen die ja zunächst mal nix einzuwenden ist) wird benutzt, damit der Lehrer nicht mehr denken muß und einen Schüler nach dem anderen bequem abfertigen kann.

Und Schulen sind in der Regel von den Autoren auch gar nicht dazu gedacht, komplett durchgearbeitet zu werden, sondern sollen dem Lehrer einen Leitfaden geben sowie eine Sammlung geeigneter Stücke und Übungen sein!

LG,
Hasenbein
 
Was fehlt den Bänden denn genau, dass sie nicht ausreichen? Wären andere Klavierschulen da umfangreicher oder kann ich beruhigt bei meiner jetzigen bleiben?
was willst Du denn erreichen, was gefällt Dir?
den beiden Bänden fehlt nichts, andere sind auch nicht besser (aber etliche sind schlechter) - nur Grundlagen dafür, Beethovens Mondscheinsonate komplett spielen zu können, hat man damit nicht, denn so weit nach oben reichen keine zwei Leitfaden-Bändchen
von der Idee oder Hoffnung, zwei oder drei oder vier didaktisch geordnete "Lehrbücher" durchackern zu müssen, um dann eine allgemeine Grundlage für die Klavierliteratur zu haben, solltest Du dich verabschieden; ebenso, wie Hasenbein es anders formuliert hat, bringt es nichts, diese Leitfäden komplett durchzugehen.

für den Anfang oder Einstieg sind die ganz ok - je nach Fortschritt sollte dann aber lieber progressiv an Bach- und Bartokstücken weitergelernt werden, Dein Lehrer wird sich da hoffentlich/sicherlich auskennen. Also erst mal Geduld und kleine Schritte, und dann peu a peu richtige Literatur (Bach, Diabelli, Mozart, Haydn, Schumann, Tschaikowski, Chatschaturjan, Bartok - da gibt es wirklich viel und viel gutes)
 
ich habe vor einem jahr mit der emonts klavierschule begonnen ...... ich habe nicht alle stüke gespielt aber doch fast .....aber nicht in der angegebenen reienfolge ......und ich habe nebenher noch ganz viele kleine stüke aus andern büchern geübt..............ich habe mit meinem lehrer vereinbart dass wir ganz viel wert auf ne gute grundlage legen und er mir nichts durchgehn läst................für den ersten band habe ich von juni 2010 bis jan 2011 gebraucht ........................auf welcher seite bist du grad?.................................ich glaube dass es nicht drum geht durch die schule zu rasen sondern es gründlich zu lernen der lehrer merkt wo die schwachstellen sind und gibt dazu dann noch andere übungen ...........ach ja und die freude sollte überwigen find ich..............ich dachte schon ich bin die einzige die nach dieser schule lernt.
 
Also, ich bin auch Anfänger und lerne in etwa vom Zeitaufwand wie Du. Ich denke das Du das Klavierbuch nur aus der Sichtweise betrachtest, anhand was Du bist jetzt geschafft hast. Mir ging es jedenfalls auch so. Ich habe am Anfang des Klavierbuches quantitativ viel geschafft. Das änderte sich aber
mit der Komplexität der Stücke. Ich brauche jetzt bei einigen Stücken deutlich länger, als bei den einfachen Stücken am Anfang des Buches. Jedenfalls
wenn ich sie mit der gleichen Qualität wiedergeben möchte.
Vielleicht noch ein anderes Beispiel. Ich kann ein durchschnittliches Buch an einem Tag zu lesen. Das heißt aber nicht das ich den Inhalt genauso wiedergeben könnte, wie wenn ich mir die Zeit nehme und genau lese und reflektiere. Klar kann ich dann etwas über das Buch sagen, aber halt nicht in guter Qualität und in vielen Einzelheiten. Kommt es Dir nur darauf möglichst viele Bücher gelesen zu haben? Du solltest Dir die Zeit nehmen genau zu "lesen" und nicht Gedanken zu verschwenden wie lange Du dafür brauchst. Jeder hat sowieso ein eigenes Tempo. Das gilt es zu finden. Viel Erfolg!

LG

Oliver
 
Hallo, liebe Anfänger,

vor Zeiten war hier im Forum ein Klavierlehrer unterwegs, "Franz", der sehr gute Beiträge verfasste. Einen m.E. wichtigen Beitrag habe ich in meinem Blog untergebracht, damit er nicht ungenutzt versinkt:

https://www.clavio.de/forum/blogs/w...sten-jahres-bericht-eines-spaetberufenen.html

Hier geht es nicht um Deine Klavierschule, aber vielleicht helfen diese Erfahrungen trotzdem weiter!

Viel Erfolg beim Klavier lernen°

Walter
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Habe auch mal mit einer Klavierschule angefangen und wollte diese "durchackern".

Als erstes: je schwerer die Stücke desto länger wirst du daran spielen damit sie halbwegs klingen
und als zweites: nicht alle Stücke in diesen Schulen werden dir gefallen. Wenn du dich dann über ein oder mehrere Stücke quälst die dir eigentlich überhaupt nicht taugen wird das schnell zu Frustration führen.

Bin auch der Meinung, dass es besser ist sich Stücke vorzunehmen, die einen gefallen und diese dann mit den/der KL durchzuarbeiten.

Weil wennst die dann spielst, kannst die von dir gemachte Musik geniesen .....

Und Zeit ist relativ, ich denke Klavier lernen soll kein Leistungssport sein, jeder braucht unterschiedlich je nach Talent, zur Verfügung stehender Zeit, Qualität des Klavierlehrers .......

Hetzt dich also nicht und setze dich nicht unnötig unter Druck. Dann wird es sicher länger Spaß machen.
 

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