Klavierschule gesucht

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2. Jan. 2017
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Hallo in die Runde!
Ich bin auf der Suche nach einer zu mir passenden Klavierschule. Dazu kurz ein paar Infos zu meiner Person:

Ich bin 26 Jahre alt (also alt um ein Instrument zu lernen). Ich spiele seit meinem vierten Lebensjahr Violine, das auf gehobenem Niveau, allerdings als Laie, da ich mich gegen ein Musikstudium entschlossen habe. Ich habe auch eine musiktheoretische Ausbildung genossen, ich suche also eine Schule, die sich rein auf das Erlernen des Instrumentes als solches bezieht. Mein Vorwissen ist dabei recht begrenzt, zwar hat meine Schwester Klavier gelernt und ich so auch etliche Stunden auf dem Klavier herumgklimpert, struckturiert gelernt habe ich aber nichts, außer Harmonielehre.
Leider werde ich zunächst nicht in der Lage sein Unterricht zu nehmen, meine Frau spielt allerdings Klavier und wird zumindest ein paar Mal auf die Finger schauen, auch wenn das sicher kein adäquater Lehrerersatz ist.
Als Stilrichtung suche ich ganz klar etwas klassisches, an modernen Medleys etc habe ich nur eingeschränktes Interesse. Als Sprachen kommen Deutsch und Englisch in Frage. Vor technischen Etüden die zunächst wenig Spaß machen streube ich mich nicht, allerdings will ich auch hin und wieder etwas musikalisches einstudieren können. Leider kenne ich nur Werke, die ich selbst wohl nie erlernen werden kann, daher wären zumindest Anregungen für passende Sekundärliteratur in der Schule schön.

Die Schule kann auch gerne antiquarisch sein oder als pdf vorliegen, das ist mir letzendlich egal was auf dem Ständer landet.

Danke im Vorraus!
 
Hmm.. alle Klavierschulen fangen zwangsläufig bei Null an. Mit klassischer Ausrichtung und guten Vorkenntnissen in der Musik Theorie geht's wahrscheinlich vorrangig ums Erlernen der richtigen Motorik.

Ich bin sicher, die Klavierlehrer werden sich noch zu Wort melden, aber ich kann mir vorstellen, dass Du mit der "Russischen Klavierschule" gut einsteigst. Die beginnt klarerweise einfach und es sind auch reichlich Kinderlieder dabei. Je weiter es zum Ende des ersten Bandes geht, desto mehr Schnipsel aus bekannten klassischen Werken sind dabei. Die Fingersätze sind manchmal etwas überraschend, machen aber Sinn. Die Übungen "verstecken" sich in den Spielstücken.

Das ist eigentlich kein Buch für das Selbststudium, aber wenn man eine Klavierspielerin zur Hand hat und diszipliniertes Üben gewohnt ist, sollte das machbar sein. Da keinerlei Erklärungen dabei sind, wirst Du wahrscheinlich öfter um Rat fragen müssen, wie man die Finger und Hände richtig sortiert, damit das fließend geht, wie die Legato Wechsel in Akkorden zu greifen sind, wie die Artikulation am Klavier interpretiert wird u.ä. Dinge die auf der Violine naturgemäß ganz anders sind als am Klavier.

Wenn's schon etwas läuft, wäre ein Upgrade in der Literatur mit "Sonatinen, Vorstufe" machbar. Immer noch einfache Klavier Literatur, aber sehr schön gesetzt. Klassik, Romantik, keine modernen Stücke. Da kann ich als Anfänger im zweiten Jahr auch schon ein bisschen mithalten.

Die Czerny Etüden (da gibt's reichlich) und die von Burgmüller stehen sicher ebenso im Pflicht Programm.

Da Klavier Literatur schon Seeehr Lang auf dem Markt ist, sind die Original Ausgaben der meisten Lehrwerke mittlerweile nicht mehr unter Urheberrecht und können als Scan und Bearbeitung frei verwendet werden.

Die "Petrucci Music Library" ist ein riesiges Archiv solcher Werke. Da lohnt es sich, mal rein zu schnüffeln. Es muss ja nicht gerade ein kaum leserliches Manuskript von Bach sein. Eine Erstauflage von Anno Schnee ist oft schwer genug zu lesen.

Die Neuauflagen aus dem Musikalien Laden sind aber ordentlich gesetzt, meist vernünftig gebunden und die paar Euro im Normalfall wirklich wert. Bei dickeren Ausgaben ist das selber Drucken manchmal schon teurer.
 
Meine Idee war anfangs auch mich mit der russischen Klavierschule selbst ans Werk zu machen. Lief dann anders und ich bin heilfroh drum, dass ich gleich mit KL angefangen hab. In den zwei Wochen bis zum ersten Unterricht habe ich versucht mich mit der russ. KS etwas durchzuwurschteln und durchwurschteln trifft's auch. Schon die erste Stunde Klavierunterricht hat mir mehr gebracht...

Meine Voraussetzungen sind ähnlich wie deine, nur anstelle der Geige ne Klarinette und etwas später angefangen. (Ja ok, ein paar Jährchen älter bin ich auch ;-)).
Würde gucken irgendwie Unterricht zu nehmen und wenn es nur alle zwei Wochen oder einmal im Monat ist.
Meine Klavierlehrerin hatte auch geschaut, ob es passende Klavierschulen für mich gibt und ist nicht fündig geworden. Ich komme viel schneller voran als in den Lehrwerken und das schließt schon das meiste ziemlich aus. Sie sucht mir immer einzelne Stücke raus, immer was "kniffliges" und noch was einfaches oder etüdiges, klappt super! Ich selbst hätte mich niemals so schnell an richtige Stücke gewagt, aber sie hat da den richtigen Blick dafür was Herausforderung, aber keine Überforderung ist.

War eigentlich nicht so recht deine Frage, aber so viel zu meiner Erfahrung.


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
Mit den drei Bänden der Russischen Klavierschule (i +II+ Spielstücke) bist Du bis zum Niveau "Abitur Fach Klavier" bestens bedient. Alles andere hat schon Sonnendeck völlig richtig erwähnt. Viel Spass!

Grüße
Hyp
 
Ich bedanke mich für diese gute und übersichtliche Zusammenfassung!
Ich bin mir vollkommen bewusst, wie notwendig Unterricht bei einem guten Lehrer ist. Langfristig werde ich diesen auch nehmen.
Bei IMSLP besitze ich sogar einen Bezahlaccount. Die Vollständigkeit der verfügbaren Werke ist unglaublich und gerade aus dem Bereich der Kammermusik habe ich unmengen an Literatur von dort (ich habe die Möglichkeit kostenlos in hoher Qualität zu drucken und zu binden). Allerdings ist die Auswahl derart riesig, dass die Suche nach einem Stück, ohne zu wissen was man sucht, nahezu unmöglich ist.
 
Ich habe bei null angefangen und habe mit meiner Lehrerin im Play Piano von Margret Feils gearbeitet. Man fängt klein an ohne das man "Kinderlieder" klimpern muss. Ich kam gut zurecht und mir hat es gefallen aber schau auf jeden Fall nach einem Lehrer.
 
Ich habe bei null angefangen und habe mit meiner Lehrerin im Play Piano von Margret Feils gearbeitet. Man fängt klein an ohne das man "Kinderlieder" klimpern muss. Ich kam gut zurecht und mir hat es gefallen aber schau auf jeden Fall nach einem Lehrer.
Mit Play Piano habe ich auch gearbeitet, allerdings werden als Musikbeispiele fast nur Rock- und Pop-Stücke aufgeführt, mir haben die Stücke gut gefallen.
@WorksAsIntended schrieb allerdings, dass er eher klassische Stücke bevorzugt.
 

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