Klavierreparatur Pianino Luner Bj. 1898

für den Halbgang dreht man die Halbgang-Drähte hinaus oder hinein, stellt sie gleichmäßig schräg und fixiert die Schraube in der Holzkapsel. Klingt alles sehr einfach - ist es aber nicht, wenn vorher irgendjemand anderes alles mögliche verstellt und verbogen hat, wie bei diesem Klavier.

Ja, kann ich mir gut vorstellen. Der alte Außendiensttrick: einfach die Drähte biegen, bis der Halbgang past - nach mir die Sintflut :D

Die Dämpfung zu kröpfen find ich beim Oberdämpfer am schlimmsten, da bricht man sich ja die Ohren :) Dämpfungsfilz kann man so weit ich weiß noch kaufen. Zur Not den alten so lange mit Nadeln stechen bis er wieder weich ist.
 
Wolltest Du denn unbedingt sehen, wie ich fluche...:D;)
Doch denn auf Wienerisch kann das durchaus charmant klingen - außerdem hab ich nix gegen eine Fachwortschatzerweiterung weil man die immer brauchen kann....
Zerkugel.gif
 
Klingt dann wahrscheinlich nicht ganz so charmant aber hätte den großen Vorteil, daß nicht mal das Bauteil über das man sich aufregt versteht, was man da dann grade über dieses von sich gibt. Andererseits hat Ungarisch den Nachteil das bei, in der Sprache ungeübten Menschen aufgrund der manchmal recht "merkwürdigen" Laute auch ein Kiefergelenksschaden wahrscheinlich nicht ganz auszuschließen ist.....:D
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Klingt dann wahrscheinlich nicht ganz so charmant
aber musikalisch :p.

Andererseits hat Ungarisch den Nachteil das bei, in der Sprache ungeübten Menschen aufgrund der manchmal recht "merkwürdigen" Laute auch ein Kiefergelenksschaden wahrscheinlich nicht ganz auszuschließen ist.....:D
Nein überhaupt nicht. Es gibt keine merkwürdigen Laute. Außer ein paar besondere Hingucker/Lerner wie in jeder Sprache.
Die Aussprache klingt einfach nur schön. Ich kenne keine andere Sprache, die so musikalisch klingt.

Die französiche Sprache besitzt natürlich auch einen besonders schönen Klang.
 
Drittens und für mich einer der allergrößten Vorteile der Oberdämpfermechanik:

Man konnte noch problemlos eine echte "una corda" Funktion des linken Pedales verwirklichen, die wie beim Flügel eine Klangänderung erzielt.

Die heute übliche Funktion des linken Pedals beim Klavier (Klappleiste) ist ein Witz.

Hallo - ich habe heute ein neues Video gemacht. Und es passt hier in diesen Thread...

Es zeigt die Funktion des rechten Pedales an einem Klinkerfuss Klavier von etwa 1880. Das Klavier steht bei einem Kunden und wurde von mir nicht restauriert.

http://www.youtube.com/watch?v=T_5SRNOGB4w

LG
Michael
 
Solange du nicht bei deiner Arbeit die Pedale verwechselst ist das ja kein Problem:-)
 
Klaviermacher, hattest du eigentlich auch neue Hämmer genommen oder die alten abgefeilt und geflickt? Du hattest ja irgendwo in diesem Thread erklärt, wie du mit abgefeilten Filzresten Mottenfraß flickst...

Da ich gestern zum nachstimmen war, habe ich zwei Fotos gemacht von den restaurierten Hämmern. Man sieht einen kleinen farblichen Unterschied an der Oberkante. An dieser Stelle wurden die Hämmer von Mäusen komplett abgenagt. ;)

hammer weit.jpg


hammer nah.jpg


LG
Michael
 

Hallo Michael,

Ich hatte diesen Faden bisher noch gar nicht detailliert durchgelesen... bzw. einiges schon wieder vergessen.

Hier habe ich noch eine Frage - lang ist's her, dass du folgendes schriebst, aber vielleicht kannst du mir trotzdem etwas dazu sagen?

Ich schätze auch Warmleim - vor allem wenn es um klanglich relevante Holz-Verbindungen geht, aber auch dort, wo sich der der Leim wieder leicht ablösen lassen soll, z.B. bei Garnierungen. Weißleim wäre da nicht gut, hingegen bei Hebegliedpolstern wie in diesem Fall sehe ich keinerlei Nachteil - eher Vorteile.

Sei so gut und erläutere mir bitte die besagten eventuellen Vorteile von Kaltleim/Weißleim. (Damit hattest du doch auch den Hinterdruckfilz aufgeleimt, oder?)

Herzlichen Gruß,
Mark
 
Hallo Mark,

Bei Holzverbindungen, die zur Klangübertragung dienen, empfiehlt es sich einen Leim zu verwenden, der glashart austrocknet, insbesondere, wenn das Holz in die gleiche Faserrichtung steht.

Weissleime bzw. Kunstharzleime haben die Eigenschaft, nicht komplett durch zu härten und sind für Verleimungen gut geeignet, wo keine Klangübertragung stattfindet bzw. wo man Klangübertragung vermindern will.

Bei Teilen, die wegen Beanspruchung von Zeit zu Zeit erneuert werden sollen, wie beispielsweise die Garnierungen der Tasten, sollte unbedingt ein wasserlöslicher Leim (Knochenleim) verwendet werden. Man entfernt die Garnierung dann gegebenenfalls mit Dampf und schont das vorhandene Holz. Da spart man nicht nur mächtig Zeit beim ersetzen der Filze. Wenn diese mit Kunstharzleim verbunden wären, würde bei Entfernen auch das Holz einfach mit einreissen bzw. brechen, da Garnierungen in kleinen Holzöffnungen und um die Ecke in kleine Schlitze (Waagegarnierungen) geklebt sind und nur mit kleinen Stechwerkzeugen mühevoll entfernt werden können.

Dickere Filze, die sich mechanisch leicht entfernen lassen, ohne das Holz zu beschädigen verleime ich grundsätzlich mit Kunstharzleim, da der Leim den weiteren Vorteil bildet, auf Kleidermotten nicht anziehend zu wirken ;). Z.B. die Hebegliedpolster und Fängerfilze - nicht aber die Gegenfängerleder. Sie würden zuviel Leim saugen, durchhärten und nicht weich genug bleiben. Das gleiche täten auch die Garnierfilze...

LG
Michael
 
Ich habe ein Alois Parttart 1898 bj. Oberdämpfer gratseiteig
 

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Ich habe ihn auf 380hz nur gestimmt da er 30 Jahre nicht gestimmt war.
er klingt herrlich u ist auch wunderbar zu spielen,...Nuancen (oberdämpfer, .)
Mechanik ist auch von Köhler -siehe Bild.
 

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Es war 30 Jahre nicht gestimmt, u wollte nicht sofort, so hoch, sondern stufenweise.
Zuerst beobachten ob er dies 380 hält u peux à peux monté mit dem kammerton
 
Es war 30 Jahre nicht gestimmt, u wollte nicht sofort, so hoch, sondern stufenweise.
Zuerst beobachten ob er dies 380 hält u peux à peux monté mit dem kammerton

Hab Instrumente bei, die sind über 50 Jahre ned gestimmt worden - "lange nicht gestimmt" ist kein Grund es so tief zu lassen; das wird ordentlich hochgezogen und anschließend gestimmt. Aber wenn es Dich ängstigt, kannst ihn ja erst einmal auf einen halberten Ton drunter hochstimmen, also auf etwa gut 415 Hz, anschließend noch mal einen viertel Ton auf 427 Hz hoch - dann bist noch etwa einen Viertelton vom 440iger Kammerton entfernt.

LG
Henry
 

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