Klavier Arnold Aschaffenburg aus 1909 retten

Richtig!
Eher bricht die Platte final. :lol:

Haha ihr dürft mir doch nicht solche Angst machen. Was heißt final? Wenn die Platte es nicht packt, war alles andere umsonst. :konfus:

Die Platte ist eigentlich in gutem Zustand, ich habe lediglich bei der Bronzierung etwas ausgebessert und werde den schwarzen Lack im Bereich der Anhangstifte noch auffrischen vor dem Beziehen, aber das sind ja nur optische Sachen aber keine Risse. Bei Interesse folgen natürlich noch weitere Bilder.
 
Mal sehen, ich werde das Klavier nicht über 440Hz stimmen, im Jahr der Entstehung waren ja evtl nur 435 geplant.
Das muss nicht unbedingt heißen, dass es auf Dauer keine 440hz halten kann.

Als meines nach längerer Pause (ca. 10 Jahre) mal wieder gestimmt wurde, fragte der Klavierstimmer, ob ich es denn auf 440hz haben möchte.
Ich habe darauf wahrheitsgemäß geantwortet, dass ich keine Ahnung habe, ob es mal auf 440hz gewesen ist und wo es momentan wohl so sein mag, dass es aber schon praktisch wäre, mal mit anderen Instrumenten zusammenspielen zu können.

Daraufhin schmiss er sein "Stimmgerät" an, schlug die Taste für den Kammerton an ... und dann haben wir beide etwas gestaunt, da die entsprechenden Saiten alle zwischen 439 unfd 440hz lagen ... eine hatte die Sapnnung sogar gehalten ... 10 Jahre lang).
Und mein Kasten ist nochmal 10 Jahre älter als deiner.
Allerdings kann ich auch nicht einschätzen, ob an dem Teil noch alles original ist ... das hat immerhin zwei Weltkriege überlebt und ist durch "X" Hände gegangen. Genauso weiß ich nicht, ob eventuell spiezielle Saiten ayufgezogen wurden, DAMIT dauerhaft 440hz möglich sind.
Ich habe natürlich kein "Checkheft" zu diesem "Auto" bekommen, wo alles haarklein drinsteht (Schade ... das hätte ich interessant gefunden).

Aber meins ist nicht deins ... und bei deinem musst du das wohl selber einschätzen.

Ich würde jedenfalls nicht leichtfertig auf die Möglichkeit verzichten wollen, mein Klavier auch im Bandkontext mal benutzen zu können. Auch wenn es bisher nie dazu kam, ist es einfach schön zu wissen, dass das theoretisch ohne Aufwand gehen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Haha ihr dürft mir doch nicht solche Angst machen.

Das gedenkt Spaßvogel @altermann auch gar nicht zu tun. Aber @Henry scheint während seiner Arbeit erstaunlich oft mit finalen Plattenbrüchen konfrontiert gewesen zu sein, daher erwähnt er sie des Öfteren. Meiner Erinnerung nach hat er sogar ein Thema dazu erstellt.
 
Vielen Dank für die freundlichen Rückmeldungen :) ich werde weiterhin berichten

@Universaldilettant , hast du denn auch schon eigene versuche unternommen?

Im Vergleich zu deiner "Generalreparatur"nicht der Rede wert... Bei allem was das Gehäuse und die akustische Anlage angeht bin ich komplett raus, mittlerweile habe ich Regulierung , kleine Mechanikreparaturen und auch Stimmung für den Hausgebrauch auf dem Schirm ( Niveau Klavierbauerlehrling 1tes Halbjahr....)

Bin gespannt wie es bei dir weiter geht, das ist eine ganz andere Liga :super:
 
. Aber @Henry scheint während seiner Arbeit erstaunlich oft mit finalen Plattenbrüchen konfrontiert gewesen zu sein, daher erwähnt er sie des Öfteren. Meiner Erinnerung nach hat er sogar ein Thema dazu erstellt.
Natürlich.

Aber vielleicht sollte in dem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben, daß ich in den 90iger Jahren auch Klavierentsorgung machte.

Was zu retten war, hab ich überholt, was nicht zu retten war (99*) wanderte in den Ofen und zum Schrotthändler.

Das da viele Instrumente mit 100* dabei waren, ist wohl nachvollziehbar.

* finaler Gußplattenbruch der X te
 
Haha ihr dürft mir doch nicht solche Angst machen. Was heißt final? Wenn die Platte es nicht packt, war alles andere umsonst. :konfus:

Die Platte ist eigentlich in gutem Zustand, ich habe lediglich bei der Bronzierung etwas ausgebessert und werde den schwarzen Lack im Bereich der Anhangstifte noch auffrischen vor dem Beziehen, aber das sind ja nur optische Sachen aber keine Risse. Bei Interesse folgen natürlich noch weitere Bilder.

Wenn die Platte spannungsfrei aufliegt, ist es eher unwahrscheinlich daß sie bricht.

Die Empfehlung von @agraffentoni eine schwächere Mensur zu nehmen, macht Sinn wenn man des Instrument höher stimmen will und die Saiten an der Reißgrenze sind.

Aber eine Änderung der Mensur, bedeutet auch fast immer Klangverlust.
 

Wie bedauerlich, ein goldfarben lackierter Gussrahmen zur Dekoration ist doch schön. Oder ein Regal für Notenhefte und -bücher, hergestellt aus einem alten RIM, ebenfalls.

Meister Hall hatte eine alte Gußplatte an seiner ehemaligen Werkstatt in Nymphenburg zu hängen.

Ich selbst hatte ein Gründerzeitgehäuse vor meiner Werkstatt damals als Blumenbeet umfunktioniert - die Wirbellöcher nutzten Bienen.

Blöderweise haben mir beständig irgendwelche Saufratze die Blumen rausgerissen, dann hatte ich mal ein Schild angebracht:

Vorsicht!
Hier lebt die vom aussterben bedrohte nordkanadische Schrumpelspinne.
Sie versteckt sich tagsüber, ist aber äußerst aggressiv wenn man ihrem Versteck zu nahe kommt.

Naja, genützt hat es nix, entweder die Saufratzn hat des ned interessiert oder sie haben es einfach ned gelesen.

Irgendwann hab ich dann einfach nur noch alte Kartoffeln angepflanzt.

(gab es auch mal einen Artikel in der Mottenpost drüber)

Später dann , als ich weg war, dachte ich mir "vielleicht hätt ich mir da ein Hornissennest zulegen sollen, dann wären die Saufratzn vielleicht geflitzt."
 
Ich würde die original Saitenstärken nehmen und nichts daran ändern. Und dann ganz stumpf auf 440 Hz zerren. Mit der durchgehenden Platte sehe ich da kein Problem.

Mit dem Stegdruck würde ich mir auch keine zu großen Gedanken machen. Mehr als das, was du getan hast, kann man nicht machen. Und es ist ja etwas positive Wölbung des Resonanzbodens vorhanden. Vorher hat es ja auch gut geklungen, und das sogar bei negativer Wölbung. Du hattest den Boden ja herunter getrocknet. Normalerweise kommt Wölbung ja auch dadurch zustande, dass das Instrument nachher wieder feuchter steht. Ist es in der Werkstatt evtl immer ziemlich trocken?
 
Ich würde die original Saitenstärken nehmen und nichts daran ändern. Und dann ganz stumpf auf 440 Hz zerren. Mit der durchgehenden Platte sehe ich da kein Problem.

Mit dem Stegdruck würde ich mir auch keine zu großen Gedanken machen.
Sehe ich genau so.

Stegdruck......ja, könnt man auch ein klein wenig mehr nehmen, macht auch nix.

Hauptsache es ist überhaupt Stegdruck da, sonst klingt des Instrument wie ein Blecheimer.

Ich hoffe nur, es wurd beim spanen ausgekeilt.
 
Als Ergänzung für Dich noch, was Forss dazu schreibt (ist aber eher allgemein gehalten):

Vielen Dank für den Aufwand mit Nachschauen und hochladen :)

Als meines nach längerer Pause (ca. 10 Jahre) mal wieder gestimmt wurde, fragte der Klavierstimmer, ob ich es denn auf 440hz haben möchte.
Ich habe darauf wahrheitsgemäß geantwortet, dass ich keine Ahnung habe, ob es mal auf 440hz gewesen ist und wo es momentan wohl so sein mag, dass es aber schon praktisch wäre, mal mit anderen Instrumenten zusammenspielen zu können.

Daraufhin schmiss er sein "Stimmgerät" an, schlug die Taste für den Kammerton an ... und dann haben wir beide etwas gestaunt, da die entsprechenden Saiten alle zwischen 439 unfd 440hz lagen ... eine hatte die Sapnnung sogar gehalten ... 10 Jahre lang).
Und mein Kasten ist nochmal 10 Jahre älter als deiner.

Bei meinen Eltern steht auch noch ein Sauter Klavier, auf dem ich in der Kindheit und Jugend spielen gelernt hab. Das hat auch zuletzt ca 10 Jahre ohne Stimmen überstanden ohne wirkliche Einbußen in Klang und Stimmhaltung, was ich recht beeindruckend fand. Ich hoffe, einen ähnlich festen und gleichmäßigen Wirbelgang mit den neuen Wirbeln zu erreichen.


mittlerweile habe ich Regulierung , kleine Mechanikreparaturen und auch Stimmung

Klingt doch super, damit werde ich mich auch nach dem Besaiten noch beschäftigen.
 
Glücklicherweise muss an der Mechanik nicht allzu viel gemacht werden, alle Teile bewegen sich gleichmäßig, konnte weder zu ausgeleierte noch zu lockere Teile feststellen.
Höchstens Fänger und Auslösepuppen könnten gleichmäßiger eingestellt werden, aber das mache ich zum Schluss mit der Auslösung und gleichmäßig Dämpfer zappeln usw...

An der Klaviatur musste auch bis auf schleifen, bleichen und aufpolieren wenig gemacht werden. Ein paar Tasten muss ich wohl neu garnieren, besonders die mit stärkerer Schränkung aber ein paar wurden wohl vor ein paar Jahrzehnten mit Filz ausgebessert, aber am Großteil sind noch die wohl originalen Leder zu sehen.
Geradelegen werde ich am Ende auch alles nochmal genauer, wenn man auch die Klaviatur unterstellen kann unter die Mechanik und die hölzernen Piloten neu graphitieren und justieren.
 
Ich würde die original Saitenstärken nehmen und nichts daran ändern. Und dann ganz stumpf auf 440 Hz zerren. Mit der durchgehenden Platte sehe ich da kein Problem.

Mit dem Stegdruck würde ich mir auch keine zu großen Gedanken machen. Mehr als das, was du getan hast, kann man nicht machen. Und es ist ja etwas positive Wölbung des Resonanzbodens vorhanden. Vorher hat es ja auch gut geklungen, und das sogar bei negativer Wölbung. Du hattest den Boden ja herunter getrocknet. Normalerweise kommt Wölbung ja auch dadurch zustande, dass das Instrument nachher wieder feuchter steht. Ist es in der Werkstatt evtl immer ziemlich trocken?


Die verschiedenen kommentierten Überlegungen zur Mensur habe ich mir auch schon gemacht, werde aber wohl die auf dem Steg notierten originalen Saitenstärken (deren schöne Handschrift ich bei den neuen Doppeln leider wohl nicht so schön kopieren kann :/ ), die ich auch alle genau so beim alten Blankbezug messen konnte, wieder aufziehen.

Wenn die Platte spannungsfrei aufliegt, ist es eher unwahrscheinlich daß sie bricht.

Die Empfehlung von @agraffentoni eine schwächere Mensur zu nehmen, macht Sinn wenn man des Instrument höher stimmen will und die Saiten an der Reißgrenze sind.

Aber eine Änderung der Mensur, bedeutet auch fast immer Klangverlust.

Ich schaue auf jeden Fall vorher nochmal in die Röslau Tabellen.
 
Für den Bass wollte ich mich auch an den bisherigen Saiten orientieren. Die waren dermaßen rostig, das müssen ja fast noch die originalen sein. Zwei sind beim Entspannen und absaiten sogar gerissen. Die hatten auch unterschiedlich viele "Umdrehungen", also wurde mal anscheinend an einzelnen Saiten versucht, deren Klang aufzufrischen sozusagen.
 

Zurück
Oben Unten