Klavier als Zweitinstrument eine Nummer zu groß?

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clee ny

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17. Aug. 2021
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Hallo Forum,

ich wende mich mit einer Frage an Euch um mein seit 1 Jahr bestehendes Hirngespinst evtl. etwas konkreter werden zu lassen.

Ich bin inzwischen musikalisch vorgeschädigt, d.h. ich spiele seit 4 1/2 Jahren Altsaxophon. Es läuft gut, es macht mir sehr viel Spaß und ich bin meiner Meinung nach bisher recht weit gekommen. Auch dank meines Lehrers.
Das Altsaxophon ist und soll auch mein Hauptinstrument bleiben.
Durch das Altsaxophon höre ich sehr viel Jazz (ich spiele auch überwiegend Jazz, Funk, ein bisschen Pop und Blues, viel Improvisation und Akkordgedöns).
Und was soll ich sagen: dadurch habe ich auch irgendwie das Jazzpiano für mich entdeckt.
Ich finde es absolut fantastisch.
Dies als Zweitinstrument zu bewältigen dürfte ein schwieriges Unterfangen sein.
Zudem habe ich Respekt davor wie ich die Übezeit fürs Klavier unterbringen soll.

Warum Klavier lernen?
- musiktheoretische Zusammenhänge besser verstehen
- Gehörbildung
- Bock drauf
- selber Playalongs einspielen können? Also nicht die von iReal Pro nehmen müssen
- das Altsaxophon ist sehr physisch und manchmal echt anstrengend. Neidisch gucke ich auf die Pianisten und wünsche mir manchmal, dass man sich auch so entspannt hinsetzen könnte und mit den Fingern Musik machen kann
- man muss es nicht rumschleppen

Ich habe jetzt nicht das Ziel, dass ich in 3 Jahren einen komplizierten Jazzstandard begleiten möchte.
Ich stelle es mir eher als Nebenerwerb vor ohne Zeitdruck.
Evtl könnte ich täglich 30Min üben.
Das soll langsam wachsen und vllt kann ich dann in ein paar Jahren einen einfachen Jazzstandard spielen (also die Harmonien) oder ganz simple komplette Songs.
Wie lange dauert so etwas?

Würde so etwas Sinn machen? Ich würde auch gerne Unterricht bei einem Jazzpianisten nehmen (2* im Monat) um eine Kontrollinstanz zu haben.

Oder ist das zu wenig Zeit um die motorischen Abläufe zu verinnerlichen?

Ich bin eigentlich komplett gegen Multiinstrumentalistentum (für mich!), weil ich mich wahrscheinlich extrem verzetteln würde.
Aber das Klavier lässt mich nicht los...:-D

Evtl könntet ihr mir von euren Erfahrungen dazu berichten und eure Meinungen schreiben wie realistisch so etwas ist.

Vielen Dank dafür und liebe Grüße! :-)
 
Was spricht dagegen, wenn Du List auf das Instrument hast? Sollte es Dir zuviel werden oder solltest Du (aus welchen Gründen auch immer) irgendwann die Segel streichen, bist Du in jedem Falle um (mindestens) eine Erfahrung reicher. Jeder Tag, an dem Du zauderst, ist ein verlorener Tag! Was hast Du zu verlieren. Also los! Suche Dir einen kompetenten Jazz-Lehrer, ein vernünftiges Instrument, und dann fang an! Viel Spaß und Erfolg wünscht
cb
 
Klavier neben einem Melodieinstrument ist eine gute Ergänzung. Auch außerhalb des Jazz. Ob es zeitlich mit Üben und Unterricht passt, muss man ausprobieren…
 
Ein weiteres Instrument ist hilfreich:
- musiktheoretische Zusammenhänge besser verstehen
- Gehörbildung
- Bock drauf
- selber Playalongs einspielen
- man muss es nicht rumschleppen


Weil Du
hast!

Ich an Deiner Stelle wäre schon auf der Suche nach einem guten Jazz-KL!

Ich wünsche viel Erfolg bei der Suche und viel Freude beim Erkunden der 88 Tasten. Und: Willkommen im Forum der Klavierverrückten.
:-)
 
Was spricht dagegen, wenn Du List auf das Instrument hast? Sollte es Dir zuviel werden oder solltest Du (aus welchen Gründen auch immer) irgendwann die Segel streichen, bist Du in jedem Falle um (mindestens) eine Erfahrung reicher. Jeder Tag, an dem Du zauderst, ist ein verlorener Tag! Was hast Du zu verlieren. Also los! Suche Dir einen kompetenten Jazz-Lehrer, ein vernünftiges Instrument, und dann fang an! Viel Spaß und Erfolg wünscht
cb

Du hast Recht, man kann ja zurückrudern, wenn es zu viel wird.
Gibt es bei Klavieren auch die Möglichkeit diese zu leihen? Also besser bei E-Pianos? Das habe ich beim Sax ebenfalls so gemacht und ich fand es ist eine sehr gute Möglichkeit für den Anfang.

Ich habe bloß die Befürchtung, dass sich bei der geringen Übezeit die Kosten nicht lohnen etc.
Ich bin ganz ehrlich, ich übe nicht sonderlich lange.
Auf dem Saxophon komme ich die Woche auf 3-4* 1h üben, aber damit komme ich recht gut voran.
Nachdem man Ton und Ansatz erstmal einigermaßen verinnerlicht hat, ist das Saxophon ein gnädiges Instrument.
Weniger darfs aber auch nicht werden, dann baue ich wirklich ab und der Ton wird schlecht, die Ausdauer geht weg.
Wie merkt das ein Pianist, wenn er zu wenig übt? Werden die Finger steif? Lässt das Notenlesen nach?

Ich habe es schon im Sax-Unterricht angesprochen und Klavier ist laut Aussage meines Lehrers ein bisschen schwerer. Vllt nicht ganz am Anfang, aber es soll dann eben recht schnell komplex werden.
Er sagt, dass es aber möglich ist, wenn man sich die Ziele entsprechend klein hält.

Sollte ich ganz ganz später mal einer BigBand beitreten, ist das Double für die Saxophonisten eigentlich eher die Klarinette oder die Querflöte.
Querflöte entfällt für mich komplett, Klarinette schon eher. Aber wieder ein Blasinstrument, wieder stehen, wieder pusten.
Außer der neuen Instrumentaltechnik denke ich, dass mich diese Instrumente nicht sonderlich weiter bringen als das Sax.

Aber beim Klavier habe ich die Vermutung, dass da regelmäßig die Groschen fallen könnten, da ich mich ja auch mehr mit Harmonien beschäftigen werde.
Wahrscheinlich wird es die Fähigkeit Noten lesen zu können ebenfalls nochmal verbessern.

Also ja, das Klavier hat für mich eine gewisse Sonderstellung, weswegen ich es so interessant und vor allem sinnvoll finde.


Vielen Dank für Eure Antworten! :-)
 
Dein Potenzial kann ich nicht einschätzen, unsystematisch beobachtet würde ich bei 30 Min. tgl. Üben erwarten, dass Du in drei Jahren noch voll in der Unterstufe des Klavierspiels steckst, Begabung für das Instrument nehme ich dabei schon an.

Geeignete Ausbildungsliteratur für das Klavierspiel wird im Unterricht sicher besprochen. Meine Tips für den Anfang mit Jazz Piano sind Philipp Moehrke, Voicing Concepts Jazz Piano, dann Robert Rawlins, How to Play from a Real Book und natürlich Jamey Aebersold, Jazz Play-Alongs Vol. III, II-V-Verbindung.
Voraussetzung dafür ist nur elementares Klavierspiel wie nach den ersten Band Heumann, der Russ. Klavierschule oder dem zweiten Band der Europ. Klavierschule, dem zweiten Band Rupp usw. Spielt man bereits besser kann man die Aufgaben schneller und teilweise auf höherem Niveau bearbeiten.

Bei YT Kanälen kann ich den von Tony Winston empfehlen und natürlich Open Studio (Adam Maness, Andi Martin), zuletzt ist auch Jeremy Siskind auf YT aktiver geworden. Seine beiden Hefte Solo Jazz Piano und Jazz Band Pianist konnte ich mir noch nicht genau ansehen, vom Durchblättern gesagt würde ich sie erst nach Bearbeitung der drei im vorigen Abschnitt genannten Einführungswerke in Erwägung ziehen.
Das - für mich geradezu unverzichtbare - Buch von Frank Sikora, Neue Jazz Harmonielehre dürfte bei so viel Interesse vermutlich schon längst angeschafft sein.

Viel Spaß beim Lernen, Üben und den musikalischen Entdeckungen mit dem neuen Instrument!
 
Zuletzt bearbeitet:
@NoBill

Danke für die ausführliche Antwort mit all den Vorschlägen. Besonders YT ist immer interessant!
Ich versuche mich eher als kindliche Anfängerin zu sehen. Die Kinder üben ja zu Beginn meist auch nicht mehr als 30Min.
Meinen Lehrer würde es zumindest die Tränen in die Augen treiben, wenn er wüsste, dass seine kleinen Schüler 30Min jeden Tag üben ;D
Kommt auf den Blickwinkel an.
Aber das kann für das Klavier natürlich alles anders sein.
Voraussetzung dafür ist nur elementares Klavierspiel wie nach den ersten Band Heumann, der Russ. Klavierschule oder dem zweiten Band der Europ. Klavierschule, dem zweiten Band Rupp usw. Spielt man bereits besser kann man die Aufgaben schneller und teilweise auf höherem Niveau bearbeiten.

Oke, und wie lange braucht der durchschnittliche Klavierschüler dafür? ;-)

Das - für mich geradezu unverzichtbare - Buch von Frank Sikora, Neue Jazz Harmonielehre dürfte bei so viel Interesse vermutlich schon längst angeschafft sein.

Achja, die Bibel. Ich habe sie tatsächlich nicht. Ich arbeite auf Anraten meines Lehrers erstmal mit dem Haunschild.
Der Sikora ist für relative Anfänger seiner Meinung nach wenig zugänglich - dennoch irgendwann unverzichtbar.
 
Haunschilds Bände können sich mit Sikora in keinem Punkt vergleichen und sie sind nach meinen Beobachtungen auch das Gegenteil von "zugänglich", eher eine Empfehlung unter Gitarristen. Probleme mit Haunschilds Harmonielehre machen der uneingelösbare Anspruch auf Synopse, die endlose Abfolge von Definititionen und die fehlenden musikalischen Beispiele, obwohl es auf die in der Musik und im Jazz für das Verständnis der Musiktheorie ganz besonders ankommt.
Ein paar illustre Fehler leistete er sich ebenfalls, zumindest in meiner Erstausgabe.
Nachdem Du Untericht hast, kann dein Lehrer die Verständnisschwierigkeiten beheben, bei Haunschild müsste er die fehlenden Beispiele ergänzen, das dürfte mehr Aufwand bedeuten.

Ich habe deinen ersten Beitrag noch einmal nachgelesen und da zuerst ein anderes Ziel verstanden, nämlich "anspruchvollen Jazz Standard spielen".
Jetzt lese ich da "einfachen Standard" und das lässt sich gut beantworten: 6-12 Wochen, nachdem Du mit Moehrke angefangen hast. :001:
Darin steht Joy Spring auf Seite 30, die Zeit wird für die Übungen davor benötigt und Joy Spring ist sozusagen eine praktische Prüfung des bis dahin erworbenen Wissens zum Comping (akkordisches Begleitspiel im Jazz).
Ob direkt ins kalte Wasser springen auch funktioniert weiß ich nicht, aber das kannst Du natürlich auch ausproberien.
Ansonsten würde ich noch ca. ein halbes bis ein Jahr draufrechnen, um Heumann oder zwei Bände Rupp zu bearbeiten und mit denen die absoluten Basics der Bewegung von Fingern auf den Tasten zu erüben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe deinen ersten Beitrag noch einmal nachgelesen und da zuerst ein anderes Ziel verstanden, nämlich "anspruchvollen Jazz Standard spielen".
Jetzt lese ich da "einfachen Standard" und das lässt sich gut beantworten: 6-12 Wochen, nachdem Du mit Moehrke angefangen hast.

Ja, genau. Es soll einfach bleiben. Mein Fokus ist woanders. Ob ich anspruchsvolle Standards auf dem Saxophon irgendwann mal schaffe - auch das sei dahingestellt :-D Aber ich glaube, dass das Klavier eine sinnvolle musikalische Ergänzung ist und ich hab abends manchmal Lust mich noch ein wenig mit Musik zu beschäftigen und da finde ich das Klavier eben ganz passend.

Vielen Dank für deine Unterstützung :-)
 
Da kann ich dich sehr gut verstehen, denn ich kam genauso zu den Tasten.
Allerdings habe ich nach schwungvollem Beginn und (nur) drei Jahren Spielen lernen nach einer beruflichen Veränderung mit Ortswechsel für viele Jahre de facto "Pause" gemacht.
Vor zwei Jahren sagte ich mir: jetzt oder nie und inzwischen kann ich feststellen, dass die Freude am Üben und Spielen immer noch größer wird.
Mein "Erstinstrument" wird nach dreißig Jahren dadurch allerdings arg vernachlässigt - mal sehen, was damit passiert.
Allmählich rückt auch wieder die Anschaffung eines akustischen Pianos ins langfristige Blickfeld.
 

Eine halbe Stunde am Tag ist doch super! Da kommt einiges bei rum, es kommt nur darauf an, wie man diese halbe Stunde übt. Ein guter Lehrer hilft Dir da schnell auf die Sprünge. Auch ich möchte Dich sehr ermutigen.
Frag nicht so sehr nach etwaigen Ergebnissen, sondern leg los und schau, was passiert. Jeder Mensch ist anders.
Wenn es Dich packt, übst Du sowieso mehr, das ist schonmal versprochen. Und wie weit Du kommst, zeigt sich von selbst.
Also: Auf geht´s ;-)
 
Hallo @clee ny,
ich kann kann dir nur raten es einfach auszuprobieren. Wenn es dir zuviel wird auch noch Klavier zu lernen, dann kannst du die Klaviatur immer noch wunderbar nutzen um dir die Harmonielehre und die Musiktheorie klanglich und visuell zu verdeutlichen. Bei mir war es so, dass ich schon einige Jahre Altsaxophon gespielt habe und dann zusätzlich noch mit dem Tenorsaxophon angefangen habe. Ein Jahr später habe ich mir ein günstiges Keyboard geliehen, da mein Saxophonlehrer meinte, dass es mir helfen würde die musikalischen Zusammenhänge besser zu verstehen. Als ich es dann hatte dachte ich wieder daran, dass ich neben Saxophon eigentlich schon als Kind gerne Klavier spielen lernen wollte. Und so kam es, dass ich sofort nebenbei mit dem Klavierunterricht begonnen habe. Nach ca. vier Monaten habe ich das Keyboard zurück gegeben und mir ein gutes Digitalpiano angeschafft. Gut drei weitere Jahre später ist denn ein kleiner Flügel bei mir eingezogen. Ich spiele und lerne weiterhin Saxophon und Klavier und habe für jedes Instrument auch einen Lehrer. Ich versuche beide Instrumente (das Alt spiele ich nur noch ab und zu) gleich intensiv zu lernen, allerdings habe ich manchmal den Focus mehr auf das Saxophon (Orchester- und neuerdings auch noch Quintettproben) und mal auf das Klavier gelegt. Nach Möglichkeit versuche ich täglich eine Stunde Saxophon und eine Stunde Klavier zu spielen, dabei ist das Digitalpiano sehr hilfreich, da ich das auch noch um 22.00 Uhr spielen kann, im Gegensatz zum Saxophon. Oder man benötigt ggf. eine Übekabine. Es gibt Zeiten, da gelingt mir das sehr gut und andere, da komme ich kaum zum Üben aber so ist dann halt. Man kann nicht immer alles haben. Lange Rede kurzer Sinn, wenn dir das Klavier wichtig ist, dann probiere es aus und schau wohin es dich führt. Es lohnt sich in jedem Fall. :super:

Liebe Grüße
Pianini
 
Vor zwei Jahren sagte ich mir: jetzt oder nie und inzwischen kann ich feststellen, dass die Freude am Üben und Spielen immer noch größer wird.

So ist es bei mir auch. Mir ist die Musik total wichtig geworden. Ich habe schon immer viel Musik passiv gehört, aber seitdem ich selbst spiele hat es nochmal einen anderen Stellenwert bekommen.

Eine halbe Stunde am Tag ist doch super! Da kommt einiges bei rum, es kommt nur darauf an, wie man diese halbe Stunde übt.

Ja, das hoffe ich :-) Wie viele Stunden habe ich schon verdudelt und dabei wenig gelernt im Vergleich zu 45Min., die ich konzentriert geübt habe.
Ich spiele und lerne weiterhin Saxophon und Klavier und habe für jedes Instrument auch einen Lehrer.

Das ist ja super interessant. Wie hast du denn das Klavierlernen im Vergleich zum Saxophon empfunden?
Nach Möglichkeit versuche ich täglich eine Stunde Saxophon und eine Stunde Klavier zu spielen, dabei ist das Digitalpiano sehr hilfreich, da ich das auch noch um 22.00 Uhr spielen kann, im Gegensatz zum Saxophon. Oder man benötigt ggf. eine Übekabine.

Ja, bei mir wird es dann auch ein Digitalpiano - eben weil ich spät abends dann noch an den E-Tasten sitzen werde.
Unterricht möchte ich dann im besten Fall nur 2* im Monat, der Fokus soll ganz klar beim Saxophon bleiben. Ebenso soll es sich erstmal mit der Übezeit so verhalten.
Dass das alles zum Selbstläufer werden kann ist mir bewusst, habe ich beim Sax ja schon erlebt. Schon allein, dass ich es in Erwägung ziehe doch ein Zweitinstrument zu spielen, ja, das war eigentlich nicht geplant! :-D
Sollte ich merken, dass ich mich verzettele, dann würde ich das Klavier wieder sein lassen.
Es gibt Zeiten, da gelingt mir das sehr gut und andere, da komme ich kaum zum Üben aber so ist dann halt. Man kann nicht immer alles haben.

Ist bei mir mit einem Instrument auch nicht anders. Man hat ja noch einen dayjob und liebe Mitmenschen ;-)

Liebe Grüße!
 
Hallo @clee ny,

ich weiß jetzt auf die Schnelle nicht wie das mit dem zitieren geht aber auf deine Frage wie ich das Klavier lernen im Vergleich zum Saxophon empfinde, und da spreche ich nur für mich, kann ich nur sagen fällt mir das Klavierspiel deutlich schwerer. Jedes Instrument hat ja so seine Tücken, auch wenn das Saxophon erstmal viel leichter zu erlernen ist, aber beim Klavier musst du gleichzeitig den Bass- und den Violinenschlüssel lesen können, außerdem müssen beide Hände unabhängig voneinander verschiedene Noten und Notenwerte (z.B. zwei gegen drei) spielen und gleichzeitig ist die unterschiedliche Dynamik und Phrasierung zu berücksichtigen während du ebenfalls gleichzeitig noch das Pedal entsprechend einsetzen lernen musst. Das ist schon eine ganze Menge auf einmal und braucht Zeit, Geduld und vor allem Fleiß und Ausdauer. Für die Mühe wird man allerdings auch reichlich belohnt, finde ich.

Liebe Grüße
Pianini :bye:
 
Sollte die Frage noch aktuell sein, empfehle ich als jemand, der seit 4 1/2 Klavier Jahren spielt, es auf jeden Fall zu probieren. Als Musiker hast Du auf jeden Fall schon mal eine gute Grundvoraussetzung.

Wie viele andere in diesem Forum auch, würde ich dir als erste Basisliteratur "Klavierspielen, mein schönstes Hobby" von Günther Heumann empfehlen - und einen guten Lehrer.

Jazz- und Barpiano interessieren mich auch sehr, weswegen ich mir folgende Bände zugelegt habe:
"Bar Piano Standards: 40 Songs für Klavier - mittelschwer arrangiert - mit 2 CDs" von Gerhard Kölbl
und
"Die Barpiano-Schule - Band 1: Techniken des stilvollen Entertainment-Pianos (inkl. Download) von Michael Gundlach


Für mich als Klavier- und Jazz-Anfänger sind die beiden letzt genannten Werle jedenfalls der perfekte Einstieg in die Welt des Jazz-Pianos. In dem von Gerhard Kölbl genannten Werk sind es vor allem die bekannten Stücke wie Autumn Leaves, Fly me to the moon oder My way, die einen großen Reiz ausüben. In dem Band von Gundlach finde ich vor allem den Einstieg in die Musiktheorie sehr gelungen, mit großer Nachschlag-Legende am Ende des Buches.

Also, go for it! ;-)

 
Ich kenne die Bücher von Kölbl und Gundlach zwar nicht, aber rate dringend zu einer Kombination aus dem Arbeiten mit Jazzpiano-Büchern (bei mir sind es hauptsächlich Levine und z.T. auch Sikora) und richtigem Jazzpiano-Unterricht. Einzig und allein die Arbeit mit Büchern bedeutet, vermeidbare Umwege zu gehen. Das ist meine Erfahrung, und das sage ich als jemand, der Musik studiert hat, mit Musiktheorie sehr vertraut ist und viel Spielpraxis in Klassik und Popmusik hat.
 
So, ich melde mich mal wieder aus der Versenkung.
Bei mir hat sich bzgl Zweitinstrument bis jetzt noch nichts getan.
Aber ich hatte ja erzählt, dass mich das Klavier nicht so wirklich loslässt.
Nunja, und nun hab ich ein EPiano daheim. Und den Heumann...und dann habe ich mal angefangen zu klimpern.
Kann natürlich noch nichts Großartiges berichten...die Töne kommen auf jeden Fall. Anders als beim Sax am Anfang, hehe.
Bassschlüssel ist komisch, aber machbar denke ich.
Mir ist aufgefallen, dass die Übungen beim Heumann (bin im 2. Kapitel) irgendwie dumm klingen. Teilweise endet eine Übung auf einem Ton, der überhaupt nicht passt. Also kein Phrasenende symbolisiert.
Gut, nun sind das auch keine Phrasen, die ich da spiele aber mich hat das direkt irritiert.
Habe dann mal über den Heumann gelesen und der ist ja anscheinend ein wenig umstritten. Vor allem das Lagenspiel soll nicht üblich sein. Ich habe keine Lust was zu lernen was ich später nicht mehr brauche.
Was aber dann? Eine andere Schule? Alfred?

Ich glaube ich mache erstmal so weiter, dass ich mit meiner App Complete Ear Trainer erstmal nur ein paar Akkorde lerne. Das geht mit Klaviatur vor der Nase wesentlich besser. Intervalle greifen und nachsingen habe ich auch vernachlässigt, das geht bestimmt auch sehr schön am Klavier.

Ich schaue wie es mir so gefällt die Tastenhauerei und falls mir das richtig Spaß macht dann such ich mir mal einen Lehrer.

Ich finds aber toll, wenn man sich abends nochmal ne halbe Stunde ans Klavier setzen kann. Es ist physisch doch was anderes als das Sax.
Wobei ich erstaunt war was für Musklen da im Unterarm beim Spielen arbeiten. Und mein Ringfinger lässt sich kaum unabhängig bewegen. Ist am Sax manchmal auch problematisch die Abhängigkeit der Finger..und das sie unterschiedlich stark sind.
Aber kein Vergleich zum Klavier o.O

Bin gespannt wie sich das entwickelt :-D
 
Ich nochmal,

ich hab jetzt tatsächlich mal die Fühler nach einem Lehrer ausgestreckt "zum Testen" für 1,5 Monate.
Habe gesagt, dass ich mehr Richtung Jazz/Pop möchte, ich aber eine gute Einführung in die richtige Klaviertechnik haben möchte.
Angeboten bekomme ich einen Lehrer, der so wie es scheint Musik im Ausland studiert hat (Südamerika, muss ja nichts schlechtes sein, es ist bloß für mich weniger greifbar) und hier Gastdozent für Musikwissenschaften ist.
Schonmal kein Pädagoge. Und anscheinend nichtmal Jazz. Fokus liegt auf elektronischer Musik mit Keyboard/Klavier. Ich glaube der Schwerpunkt ist Komposition.

Ich will jetzt nicht arrogant klingen, aber ich habe mir durch 1,5 Jahren schlechten Saxophonunterricht am Anfang soviel verbaut, dass ich da wirklich ein wenig gebeutelt bin. Die Sachen, die ich mir damals angewöhnt habe gewöhne ich mir jetzt noch ab...
Und ich hab Angst, dass sich das wiederholt.
Bin ich jetzt zu vorsichtig? Gerade auch, wenn man bedenkt, dass es erstmal nur 6h sind.

Danke und liebe Grüße!
 

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