Kinder des eigenen Lehrers unterrichten?

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pianomobile

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So wie es aussieht werde ich im nächsten Jahr die Tochter meines Lehrers unterrichten. Einerseits ehrt mich sein Vertrauen, andererseits habe ich ein leicht mulmiges Gefühl. Hat jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht? Wie seid ihr mit dieser Situation umgegangen?
 
Wahrscheinlich deshalb: Lehrers Kinder und Müllers Vieh gedeihen selten oder nie. Ich weiß noch, dass meine Kinder von mir keine Nachhilfe wollten. Zuviel Nähe!

Gruß 8f2d
 
Ich glaube, es ist meistens besser, wenn Kinder nicht von ihren eigenen Eltern unterrichtet werden.
Aber es ist doch ein schönes Lob, dass er sie dir anvertrauen will.
 
dass für die Tochter einfach ein "Fremder" als Respektperson eher in Frage kommt.
Ist es nicht wichtiger, seinen KL zu mögen? Respektsperson klingt so ...

Aber vielleicht meintest Du auch: dass hier ein klares Unterrichtsverhältnis (= "Arbeitsverhältnis") - möglichst in entspannter und herzlicher Atmosphäre - herrscht, nicht beeinträchtigt von familiären Ablenkungen. Das fände ich eine gute Begründung.
 
Ich würde auch nicht meine Schwestern unterrichten. Das ist zu viel was ablenkt, vor allem das du hast immer recht...

Da würde nix bei rauskommen.
 
Beziehungsebene

Hallo,

ich glaube, es liegt hier einfach daran, dass man als Eltern, Geschwister, Partner etc. schon sehr professionell vorgehen muss, dass man nicht von der sachlichen Ebene abkommt und auf der Beziehungsebene landet. Und dort geht es dann eben nicht um die Sache, sondern um alle möglichen Themen, die sich zwischen diesen beiden Personen abspielen.
Anders aufgezäumt: wenn jemand seine Beziehung wirklich auf versteckte Konflikte abtesten will, dann versuche er, seinen Partner zu unterrichten oder sich von ihm unterrichten zu lassen...

Selbst wenn eine Anweisung, ein Rat usw. objektiv richtig ist, neutral und ohne jeden Vorwurf geäußert wird, hat es der Lehrer doch nie in der Hand, wie es trotz aller Umsicht dann bei der Schülerin / Tochter ankommt und von ihr aufgenommen wird. Zwischen Erwachsenen dürfte es da leichter sein, wenn sich beide über den Charakter des Unterrichtes einig sind und die Beziehung dabei bewusst ausblenden können.

Diese Schwierigkeit, jemanden zu unterrichten, der einem persönlich sehr nahe steht, gibt es in jeder Disziplin. Ich kenne es vom Reiten her, wo ich es nur bei wenigen Paaren erlebt habe, dass es - zumindest großteils - gut funktioniert. Beim Großteil führte es recht regelmäßig zu Streit, Verweigerung, Ehekrisen usw.

Deshalb halte ich es für eine gute Entscheidung dieses Lehrers, seine Tochter von jemand anderem unterrichten zu lassen.

Die Herausforderung ist es dann, zwischen Vater und dessen Schülerin (=Lehrerin der Tochter) nicht auch wieder auf einer Beziehungsebene zu landen :D
 

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