Ich schrieb ja, dass es dazu unzählige Meinungen gibt.
Ich zitiere einen eigenen Beitrag aus einem anderen Thread:
Abgesehen von den Unterschieden in der Produktion und individuellen Ausarbeitung gilt es zu bedenken, dass sich ein Instrument auf geänderte klimatische Bedingungen einstellen muss.
Ein für Deutschland gebautes Klavier ist in Deutschland auch sofort "stabil" und benötigt nur die übliche Akklimatisierungszeit von einigen Wochen.
Ein Klavier, das aber die letzten 5 Jahre in Amerika oder Japan stand und erst vor wenigen Wochen nach Deutschland transportiert wurde, wird in den nächsten Jahren noch viel Nacharbeit erfordern.
Ich denke nicht, dass diese Klaviere komplett aus dem Leim gehen, es wird jedoch ein deutlich erhöhter Wartungsaufwand notwendig sein.
Im Kundenkreis habe ich viel Arbeit mit einem ca. 8 Jahren alten Sauter-Klavier, das in Deutschland gebaut, einst neu in Amerika verkauft und nun vor einigen Monaten im Rahmen eines Umzuges mit seinen Besitzern zurück nach Deutschland kam.
Meiner Meinung nach kann man durchaus ein Reimport kaufen, im Preis muss jedoch deutlich berücksichtigt sein, dass die Instrumente zumeist nicht das deutsche Niveau erreichen und in den ersten 2 Jahren zumeist erheblicher Wartungsbedarf besteht, wenn das Klavier nicht schon vor einigen Jahren importiert wurde.
Was auffällt:
Reimporte werden überwiegend über Internethändler sowie Vollsortimentler(Musikgeschäfte die von der Blockflöte bis zum Schlagzeug fast alles anbieten) angeboten.
In den richtigen Klavierfachgeschäften (mit Meisterwerkstatt, Service, etc. - nicht die reinen Gebrauchtklavier-Discounter!), bei denen der Kunde noch vom Klavierbauer und nicht von einem BWLer beraten wird, findet man nahezu keine Reimporte, jedoch durchaus nicht wesentlich teurere ehrliche deutsche Gebrauchtklaviere.
Ob das ein Grund hat, lasse ich dahingestellt.