Wenn das Waagebalkenloch nur etwas Spiel hat mischt man wasserlöslichen Leim (Ponal) mit Wasser. Diese Mischung trägt man mit einem Pinsel auf, wobei man vor dem Loch startet und über das Loch hinaus streicht. Wenn man es richtig gemacht hat, bildet sich kurz ein dünner Film über dem Loch. Das Holz um das Loch quillt dadurch auf. Das Wasser verdunstet, der Leim verbleibt und stabilisiert das Loch.
Wenn das Loch sehr viel Spiel hat, sägt man mit einer feinen Säge kurz hinter dem Loch einen Schlitz und fügt dort einen Furnierstreifen ein. Der quetscht das Holz in Richtung Loch und macht es dadurch kleiner.
Testen, ob Spiel vorhanden ist: die Taste oben auf den Stift setzen. Sie soll "saugend fallen", d.h. nicht plumpsen, sondern langsam runter rutschen. Tut sie das nicht, ist das Loch zu eng (Aber Achtung: die Taste kann auch stecken bleiben, wenn die Garnierungen zu eng sind) und wird mit entsprechendem Werkzeug aufgerieben. Dieses Werkzeug ist natürlich kein Schraubendreher, sondern ist konisch.
www.pianoteile.com
Wichtig: man arbeitet von oben. Denn es soll ja nicht nur die Unterseite zum Stiftdurchmesser passen. Vielmehr muss man ja auch die Tastenbewegung berücksichtigen. Und deshalb muss das Tastenbodenholz vor und hinter dem Loch auf der Innenseite einen größeren Durchmesser haben als das Loch selbst. Wenn es das nicht hat, kann die Taste zwar saugend fallen, aber es entsteht folgender Effekt: man drückt die Taste in Zeitlupe runter und anfangs fühlt es sich noch gut an. Je weiter man aber die Taste herunter drückt, desto zäher wird das, weil jetzt das Holz auf der Innenseite am Stift reibt. Das ergibt ein richtig unangenehmes Spielgefühl, was man erst mal gar nicht so recht einordnen kann.
Weiterer Test: die Taste vorne zwischen 2 Finger nehmen und versuchen, sie vor und zurück zu bewegen. Falls das geht, dann hat das Loch zu viel Spiel. Das Resultat: die Taste klappert, wenn man sie nach dem Herunterdrücken schnell los lässt.