Kann das weg?

M

MartinH

Guest

Genau, der böse Sonntagsgottesdienst zu nachtschlafender Zeit mit unverständlicher Musik und Wort (wie ging gleich nochmal das Vater unser - und wenn man dem Pfarrer seine Predigt nicht vorschreiben darf wie immer öfter zu Trauungsinszenierungen, versteht man ja gar nichts, obwohl sich so mancher Berliner Pfarrer bemühte, beim Zitieren der Stadtteilzeitung zu verweilen) um 10 kann und sollte weg - dann wird sicher alles besser.
Und alles schön in Transformationsprozess-Laberrunden bereden. Tolles Wort. Vielleicht noch "günstige" externe Berater dazuholen (wie war das gleich mit McKinsey, Stundesnatz mindestens Monatslohn eines armen Organistenschweines) und genug Projektoren ordern. Dann könnte man fast vergessen, dass das nahezu gesamte theologische wie musikalische Leitungspersonal kläglich versagt hat und die Leute zu religiösen und musikalischen Analphabeten hat werden lassen und die Kirchen unvorstellbar heruntergewirtschaftet haben. Dass das aus NRW kommt, ist auch keine Überraschung, die sind schon super trendig..
 
Ich habe leider nicht begriffen, was Du eigentlich meinst.

Dabei habe ich Abitur.

CW
 
Was hat das mit Abitur zu tun? Kurzfassung: mit ihren ewigen Anbiederungen an vermeintliche Wünsche und Bedürfnisse und mittlerweile zur Disposition stehenden jahrhundertealten Gegebenheiten und "Hauptwerken" macht sich die Kirche vollends überflüssig und zu einem weiteren xten Sozialbetrieb, was alleine bestimmt nicht ausreichend ist. Die merken offensichtlich gar nicht, wie sie kaum noch für voll genommen werden und nur als Kulisse benutzt. Oder es ist Ihnen egal und sowieso der Weg des geringsten Widerstands. (Und was wahrscheinlich andere sowieso besser können, sollen sie erstmal einen ordentlichen Umgang mit Mitarbeitern lernen.) Bevor übrigens mein Lichte erlöscht, sehe ich das "der Kirche erlöschen", da können noch so gut angezogene Typen über Banalitäten schwadronieren und die (Nachtrag: vetterleswirtschaftsverseuchte) Orgelszene sich mit perversen Summen quasi selbstbefriedigen.
 
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@MartinH
Was wäre denn deiner Meinung nach eine Alternative? Was sollte in der Kirche stattfinden und wo genau liegt deiner Meinung nach die Grenze?
 
Natürlich laufen den Kirche die Gläubigen weg. In dieser Zeit, in der man nicht mehr gezwungen in die Kriche zu ehen, schrumpft sich das Ganze wieder gesund. Atheismus ist gesellschaftlich in D akzeptiert, zumindest in den weltofferenen Gegenden. Wenn die pimaldaumen 25% Atheisten und pimaldaumen 50% Mitläufer, bleiben halt pimaldaumen 25% Zahlende + Kleinkram (besonderes Kirchgeld).

Grüße
Häretiker
 
Die Zeit des Kirchenzwangs ist ja dann doch schon was länger her. Es (diese extrem großen Austrittszahlen, wenn das so weiter geht, ist wirklich bald Schicht im Schacht, spätestens dann ist auch Schluss mit teuren Trend-Spielzeugen und OSV-Verwirklichungsaktionen, an denen dann Ehrenamtler wirken dürfen) liegt m.E. am größtenteils wirklich unfähigen Leitungspersonal, die ihren Vorfahren, großen Vordenkern und ihrer Verantwortung nicht annähernd gerecht werden und die Kirche selbst "verzwergt" und überflüssig gemacht haben und damit gar nicht mehr aufhören können. Es bräuchte wirklich eine Knall-Reformation, weiß nur nicht, wer dafür in Frage käme. Wie sieht es eigentlich mit den Hochschulen aus? Ziehen die sich vielleicht auch von solch einer Kirche zurück? Mag mich täuschen, habe da keinen Einblick.
Ansonsten wäre es müßig, aufzuzählen, wo meine (oft genug schon weit überschrittenen) Grenzen liegen. Einer Abschaffung des Sonntagsgottesdienstes (einstmals Mittelpunkt der konkreten Kirchenarbeit) kann ich natürlich nicht zustimmen, selbst wenn da 300 Leute dafür wären und stattdessen Freibier für alle mit Jesus-Aufkleber fordern.
PS Und tatsächlich: externe Geldeinschieber äh -berater sind wieder dabei.
 
Die Zeit des Kirchenzwangs ist ja dann doch schon was länger her.

Nicht Pflicht im Sinne von 'Du bist gesetzlich gezwungen', sondern im Sinne von 'wenn Du einen Job oder ein Ehrenamt im Dorf haben willst, dann solltest Du in der Kirche sein'. Ist wie früher "Du solltest gedient haben,das macht sich besser im Lebenslauf." Das hat man mir noch erzählt.

Es hat sich viel getan seit früher.


Ist so wie glaubensverschiedene Ehe. Sollte kein Problem sein. Noch in 80ern haben in einem Dorf die Katholiken bei einem bestimmten Metzger nicht mehr gekauft, als er eine Protestatin geheiratet hat. Beide glauben an Gott, Jesus Christus und Co., aber sie halt nicht richtig!

Nochn Fall:
90er, beide Kirchmusiker, verheiratet, verschiedene Konfession.
Dem Kaholischen wurde gesagt: Hier haben wir eine Stelle für sie. Aber wenn sie diese StelleAnnehmen, darf ihre Frau nicht als Kantorin arbeiten. Sind dann beide ins Theinland gezogen, da waren in einer Kleinstadt zwei Stellen, eine kath. und eine ev., frei. Sie haben jeweils ihre Stellen bekommen, da war's dann kein Problem.


Und jetzt meine Frage: was verstehst Du unter 'Kirchenzwang' und 'etwas länger'?

Grüße
Häretiker
 
Das ist für jemanden wie mich, der komplett ohne Kirche sozialisiert wurde*, so verrückt (davon, dass das alles selbstverständlich unchristlich ist, will ich gar nicht erst anfangen).

Das ist für mich, der protestantisch sozialisiert wurde, auch aus der Abteilung 'total bekloppt'.

Meine Mutter meinte immer zur katholischen Sexualmoral *):
Vorher ist es Sünde, dann kommt der Typ, der es nicht machen darf, mit seinem Spruch und danach ist es Pflicht!? Das kann mir keiner erzählen!

Übrigens, meine Freundin ist gläubig, arbeitet als Organistin bei der Kirche. Sie meinte zum Thema 'Sonntagsgottesdient': Wenn ich nicht Organistin wäre und bei der Kirche artbeiten würde, wäre ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr in die Kirche gegeangen. (Und, ja, das hat eine Vorgeschichte.)

Grüße
Häretiker

*)
Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
- Generalkirchenvikariat Köln

Ähhhh, nackt baden ist OK? Oder muss da man auch - wie früher - einen speziellen Badeanzug tragen?

(Der Tehmenbezug ergibt sich implizit aus der totalen Weltfremdheit dieser Ansichten.)
 

Vorher ist es Sünde, dann kommt der Typ, der es nicht machen darf, mit seinem Spruch und danach ist es Pflicht!? Das kann mir keiner erzählen!
Daraus spricht natürlich eine gewaltige Respektlosigkeit.

Die Lehren der Kirche haben unsere Gesellschaft erst geschaffen und dann geformt und dann groß gemacht. Da lacht man nicht darüber, sondern befolgt sie!

CW
 
Okay, weil wir hier ja in einem Klavierforum sind: Gibts auch Tips für den Unterhalt von Gründüngungsmieten? Wie schauts mit dem Umschneidern von Secondhand Klamotten aus? Sonst noch Themen? Aber dann bitte nicht so verschwurbelt aufbereitet wie vom Threadstarter. Er ist beleidigt, weil ein Kirchenorganist nicht so viel verdient wir ein Bundesliga Profi ....
 
Zyniker:
ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung Dinge sieht, wie sie sind, statt wie sie sein sollten.
-- Ambrose Bierce
Oft genug soll es sich dabei ja auch um einen enttäuschten Idealisten handeln.
(Der Tehmenbezug ergibt sich implizit aus der totalen Weltfremdheit dieser Ansichten.)
Auch wenn die Gläubigen scharenweise davonlaufen (und das bestimmt nicht, weil in der Kirche allzu sehr auf individuelle Lebensrealitäten, Bedürfnisse und Wünsche eingegangen wird, man sich zu sehr dem Zeitgeist anbiedert u.ä.), selbige ist laut der Ansicht mancher Kirchenmänner - in gewisser Weise - ja sogar eine Tugend: "Um so mehr ist es wieder an der Zeit, die wahre Entweltlichung zu finden, die Weltlichkeit der Kirche beherzt abzulegen. [...]" (J. Ratzinger). Hehre Worte. Auch wenn in diesem Kontext offenbar nicht das Festhalten an weltfremden, rigiden Moralvorstellungen, Geltungs- und Machtansprüchen gemeint war, dass dadurch die Welt, wie sie ist, eher deckungsgleich mit der Welt wird, wie sie (angeblich) sein soll - da muss man dran glauben, dann wird alles gut. Oder eben auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, weil wir hier ja in einem Klavierforum sind: Gibts auch Tips für den Unterhalt von Gründüngungsmieten? Wie schauts mit dem Umschneidern von Secondhand Klamotten aus? Sonst noch Themen? Aber dann bitte nicht so verschwurbelt aufbereitet wie vom Threadstarter. Er ist beleidigt, weil ein Kirchenorganist nicht so viel verdient wir ein Bundesliga Profi ....
Der Beitrag wurde in der Rubrik "Orgelforum" erstellt und ist somit "on topic".
Im Übrigen finden sich in der Rubrik "Plauderecke", die mit Abstand die meisten Beiträge aufweist, fast ausschließlich Themen, die mit dem Thema Klavier nicht das geringste zu tun haben; vielleicht auch die oben angesprochenen Tipps, wenn die Suchfunktion bemüht wird.
 
Das entscheiden die "Supermoderatoren", falls es sie noch gibt. :009:
 
Okay, weil wir hier ja in einem Klavierforum sind: Gibts auch Tips für den Unterhalt von Gründüngungsmieten?
Kannst Du haben. Dann bist Du in diesem Bereich der Plauderecke an der richtigen Adresse:
https://www.clavio.de/threads/austausch-der-hobby-botaniker-und-pflanzenliebhaber.25078/
Soll keiner behaupten, die Tastenspieler seien alle gänzlich unfähig zum Blick über den Tellerrand hinaus.

Wie schauts mit dem Umschneidern von Secondhand Klamotten aus?
Hättest Dich eben um den 22. Juli herum in diesen Faden einbringen können:
https://www.clavio.de/threads/was-hat-dich-heute-gluecklich-gemacht.20916/page-480#post-883239
Dann hättest Du umgehend das erhalten:


Nur zu. Was nicht passt, wird passend gemacht.

Der Beitrag wurde in der Rubrik "Orgelforum" erstellt und ist somit "on topic".
Ist im Moment noch so. Allerdings wären ein paar Aussagen von praktizierenden Organisten von Zeit zu Zeit wünschenswert. Sonst landet der Faden irgendwann wirklich in der "Plauderecke". Meine eigene Beobachtung ist die, dass Gottesdienstfeiern bei ungenügender Resonanz nicht komplett von einem Moment auf den anderen eingestellt, sondern vielmehr "lebensverlängernde" Mechanismen bemüht werden: entweder Zusammenlegung mit anderen Gemeindebereichen und/oder Ausdünnung der Termindichte, etwa nur noch vierzehntägig, einmal monatlich, dann unregelmäßig in Nachbarschaft zu den Hochfesten. Damit wird die Einstellung der Angebote allerdings faktisch nur hinausgezögert, da etwa Besucher längere Anfahrtswege haben bei gleichzeitig abnehmender Mobilität.

Das entscheiden die "Supermoderatoren", falls es sie noch gibt. :009:
Siehe oben. Und ja, uns gibt es noch, keine Sorge.

LG von Rheinkultur
 

Genau, der böse Sonntagsgottesdienst zu nachtschlafender Zeit mit unverständlicher Musik und Wort (wie ging gleich nochmal das Vater unser - und wenn man dem Pfarrer seine Predigt nicht vorschreiben darf wie immer öfter zu Trauungsinszenierungen, versteht man ja gar nichts, obwohl sich so mancher Berliner Pfarrer bemühte, beim Zitieren der Stadtteilzeitung zu verweilen) um 10 kann und sollte weg - dann wird sicher alles besser.
Und alles schön in Transformationsprozess-Laberrunden bereden. Tolles Wort. Vielleicht noch "günstige" externe Berater dazuholen (wie war das gleich mit McKinsey, Stundesnatz mindestens Monatslohn eines armen Organistenschweines) und genug Projektoren ordern. Dann könnte man fast vergessen, dass das nahezu gesamte theologische wie musikalische Leitungspersonal kläglich versagt hat und die Leute zu religiösen und musikalischen Analphabeten hat werden lassen und die Kirchen unvorstellbar heruntergewirtschaftet haben. Dass das aus NRW kommt, ist auch keine Überraschung, die sind schon super trendig..

Solche Dinge sind keine Neuheiten der evangelischen Kirchengemeinden.

Ich bin damals aus der evangelischen Kirche genau aus solchen oder ähnlichen Gründen ausgetreten.

Das war mir alles etwas zu rot/grün gefärbt!

Einen Gottesdienst möchte ich so haben, wie es sich gehört, ohne irgendwelchen "Modernisierungen" oder sonst welchen Schmarrn.

Und wenn ein evangelischer Pfarrer stundenlang über seine eigenen Befindlichkeiten predigt, als sich explizit auf die Bibel zu beziehen - das brauch ich auch nicht.

Das evangelische Sonntagsgottesdienste so gut wie nicht mehr besucht werden, konnte ich vor einiger Zeit in Berlin feststellen.

Aber wann gehen Protestanten schon mal zum Sonntagsgottesdienst, wenn man doch stattdessen "shoppen" kann?
 

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