Jetzt spielt er auch noch Orgel!

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Stefan379

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Und natürlich muss auch eine Pfeife mit bloßen Händen angetappt werden!

 
Und auf Bachs Arnstädter Orgel aus seiner Jugend spielt man natürlich ein Spätwerk für Cembalo.
Ich finde ja nicht mal alles von ihm schlecht, er hat ganz nett die Abegg-Variationen, Don Juan-Paraphrase und ein paar andere Sachen gespielt. Aber allein der Gedanke, dass er Bach spielt, führt zu Unwohlsein.
 
Die Orgelschuhe vom Hausorganisten sind aber auch interessant.
 
Die Ablehnung von Lang Lang treibt manchmal schon seltsame Blüten hier im Forum:konfus:. Wenn man ihm ne Orgelpfeife hin hält, streicht er halt mal drüber. Er spielt aus den Goldberg-Variationen, weil er die vor kurzem veröffentlicht hat und wahrscheinlich kein anderes Werk von Bach drauf hat, Bach hat bis jetzt ja wohl nicht zu seinem Repertoire gehört. Ist das jetzt schlimm?
 
Davon mal abgesehen, immer wenn ich die Gelegenheit hatte, historische Instrumente zu bespielen, habe ich eigens passende Literatur dafür einstudiert. Und das sollte für ihn weniger Aufwand sein als für mich, davon abgesehen, dass es sein Beruf ist.
 
Davon mal abgesehen, immer wenn ich die Gelegenheit hatte, historische Instrumente zu bespielen, habe ich eigens passende Literatur dafür einstudiert. Und das sollte für ihn weniger Aufwand sein als für mich, davon abgesehen, dass es sein Beruf ist.
Es gibt bereits einige durchaus überzeugende Orgel-Einspielungen der "Goldberg-Variationen", die Instrumentenfrage sehe ich bei Bach nicht so eng.
 
Die Ablehnung von Lang Lang treibt manchmal schon seltsame Blüten hier im Forum:konfus:.
Wenn sich nur diejenigen ablehnend zu ihm äußern würden, die das Tschaikowski-Konzert sowie das zweite und dritte von Rachmaninow mindestens halb so sauber wie er spielen könnten, gäbe es wahrscheinlich keinen einzigen negativen Kommentar mehr zu Lang Lang im gesamten Forum.
 
Wenn sich nur diejenigen ablehnend zu ihm äußern würden, die das Tschaikowski-Konzert und die das zweite und dritte von Rachmaninow mindestens halb so sauber wie er spielen könnten, gäbe es wahrscheinlich keinen einzigen negativen Kommentar zu Lang Lang im gesamten Forum.
Von solchen "Schlachtrössern" hat er , seit er wieder auftritt, überraschenderweise Abstand genommen. Warum bloß?
Um die Interpretation eines Musikers zu kritisieren, muss man die jeweiligen Werke selbst nicht spielen können, finde ich.

Ich sage nun ganz offen, dass ich z. B. das hier zum Abgewöhnen finde:

 

Wenn sich nur diejenigen ablehnend zu ihm äußern würden, die das Tschaikowski-Konzert sowie das zweite und dritte von Rachmaninow mindestens halb so sauber wie er spielen könnten, gäbe es wahrscheinlich keinen einzigen negativen Kommentar mehr zu Lang Lang im gesamten Forum.

Das sind ja 2 Paar Schuhe. Wenn es Voraussetzung wäre, selber die Werke spielen zu können, gäbe es z.B. auch nicht den Beruf des Kritikers:-). Sich darüber zu echauffieren, dass er mit nem Finger über ne Orgelpfeife streicht oder einige Takte aus den Goldberg-Variationen auf der Orgel spielt, ist aber nun wirklich keine Kritik an seinen Interpretationen:008::musik064:.
 
Zuletzt bearbeitet:
In aller Regel beschränkt sich die Kritik an diesem Ausnahmepianisten auf emotionale Reaktionen zu seiner Mimik und seiner als übertrieben empfundenen Bewegungs-Choreografie.
An irgendwelche ernstzunehmende pianistische oder interpretatorische Kritik im Rahmen des Forums kann ich mich nicht erinnern.
 
einige Takte aus den Goldberg-Variationen auf der Orgel spielt, ist aber nun wirklich keine Kritik an seinen Interpretationen.

Mich stört halt, dass er da labert vonwegen Bachs Geist atmen etc. und das dann da spielt. Er hätte etwas spielen können, das Bach genau da gespielt hat, wenn er soetwas erzählen will.

An irgendwelche ernstzunehmende pianistische oder interpretatorische Kritik im Rahmen des Forums kann ich mich nicht erinnern.

Hör dir mal die Aufnahme vom Rondo alla turca von@trm gepostet an. Da siehst du, dass er ein total unangebrachtes Tempo (das ist kein Allegretto) spielt, was zum Stück nicht passt. Er macht aus diesem mittelschweren Stück ein Pseudovirtuosenstück, vermutlich um irgendwelche Anfänger zu beeindrucken, für die das so das schwerste ist, was irgendwer aus der Klavierklasse so spielt. Auf Feinheiten in der Artikulation und Dynamik braucht man da gar nicht einzugehen.

Oben im Post von @Stefan379 das Rachmaninow Prelude Op. 23 No.5 ist in Sachen Artikulation und Dynamik mit unpassenden, nicht dort stehenden Synkopen, die dem Stück die rhythmische Kraft, durch die es sich auszeichnet, raubt, noch schlimmer. Im Mittelteil ist da die von ihm auch oft auch z.B. bei Chopin zu hörende typische willkürlich klingende Agogik und Dynamik, die wohl dem unerfahrenen Zuhörer besonders gefühlvolles Spiel vorgaukeln soll und einem spätestens nach dem zweiten Hören nur auf die Nerven geht.
 
zu Rondo alla turca:

Geschwindigkeit allein ist noch keine Interpretation, mag aber ein Schlüssel zu seiner Bekanntheit sein.

Und sein Rumgehampel kann ich mir kaum mit innerer Beteiligung erklären. Es lässt eher auf bewusste Show schließen.
 
Zuletzt bearbeitet:
[QUOTE="St. Francois de Paola, post: 767470, member: 8854"



Hör dir mal die Aufnahme vom Rondo alla turca von@trm gepostet an. Da siehst du, dass er ein total unangebrachtes Tempo (das ist kein Allegretto) spielt, was zum Stück nicht passt. Er macht aus diesem mittelschweren Stück ein Pseudovirtuosenstück, vermutlich um irgendwelche Anfänger zu beeindrucken, für die das so das schwerste ist, was irgendwer aus der Klavierklasse so spielt. Auf Feinheiten in der Artikulation und Dynamik braucht man da gar nicht einzugehen.


[/QUOTE]
Die Interpretation des Rondo lässt aber im Tempo nach oben schon einiges an Luft. Vgl. auch die Anwendung der Janitscharenzüge die zum eher flotten Tempo passen. Außerdem haben einige Pianisten auch das Stück hochvirtuos bearbeitet ohne den Charakter zu entstellen. Vgl. hier die Interpretation, die Yuja Wang spielt( u.v.a.) sowie die Bearbeitung von Fazil Say. Die langsamere Version des Rondo geht eher mir nach mehrfachem Hören auf den Nerv.
Bei der übertriebenen Agogik gebe ich Dir Recht.
Aber woher kommt nur der große Erfolg von LL ? Bestimmt nicht daher, daß er alles falsch macht. ;-)
 
Aber woher kommt nur der große Erfolg von LL ? Bestimmt nicht daher, daß er alles falsch macht.

Weiter oben habe ich auch erwähnt, dass ich manche Sachen von ihm auch ganz gut finde. Der Erfolg kommt aber trotzdem in erster Linie von gutem Marketing. Und mit so einem (bewusst) verhunzten Rachmaninowauftritt muss man sich nicht wundern, wenn man in eine Schublade mit Liberace, David Garret, Cameron Carpenter und co. gesteckt wird.
 
Mich stört halt, dass er da labert vonwegen Bachs Geist atmen etc. und das dann da spielt. Er hätte etwas spielen können, das Bach genau da gespielt hat, wenn er soetwas erzählen will.
Ich finde es vollkommen OK, dass er sich mal die Orgel zeigen lässt und etwas darauf spielt, dass Bach darauf wahrscheinlich nicht gespielt hat (das trifft auf viele andere schöne Barockorgeln auch zu). Man hätte daraus nur keine Doku machen müssen.
 

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