International Piano Competition for Young Pianists Kronberg

Ich habe das gesamte, ca. drei Stunden lange Preisträgerkonzert online verfolgt. Es wäre schade, wenn davon nun hauptsächlich eine misslungene Moderation in Erinnerung bleiben würde. Sicher haben sich alle im Saal und an den Bildschirmen darüber gewundert; dennoch sollte man über die Wahl der Besetztung nicht urteilen oder sich grämen, wenn man die Gründe dafür nicht kennt. Es sind manchmal Hebel und Rädchen am Werk, in die man keine Einblicke hat, denn so ein Wettbewerb ist ein riesiger organisatorischer und finanzieller Kraftakt, dessen Umfang man kaum abzuschätzen vermag, wenn man nicht involviert ist.

Tja ... das kommt halt davon, dass man nicht mit zwei schon auf Conferencier von Redestreit zu Redestreit geschliffen wird. ;)
Pitsch ... huch ... Seifenblase zerplatzt.
 
Genau diese Häme ist es, die einem deratige Wettbewerbe verleiden können.
Quatsch, das war keinerlei Häme. Merkt man nur nicht, wenn man nur schreibt.
Ich finde es einfach nur krass.
Und dass das nicht der Standard ist, sollte wohl auch klar sein.
Das Extrem-Talent bekommt natürlich 25 Punkte, aber auch die anderen, die „altersgerechte“ Stücke in AG IB spielen, können ja trotzdem einen ersten Preis bekommen. Das ist das Gute an Jugend Musiziert. Im Gegensatz zu Wettbewerben, wo es eben nur einen Erstplatzierten gibt.
 
Ihr Lieben,

nach doch erheblicher Nachbereitung habe ich nun Zeit, einen Bericht aus meiner Perspektive zu schreiben.

Um ehrlich zu sein: ich bin überwältigt! So schön hätte ich es mir nicht vorgestellt und das betrifft die Wertungsspiele und den musikalischen Teil des Preisträgerkonzerts!

Ich hätte nicht gedacht, dass die gesamte Atmosphäre so gemütlich und familiär wird! Dass die jungen Pianistinnen und Pianisten so toll spielen, dass die Jury so hervorragend zusammenarbeitet, dass die Kommunikation mit den Familien und TeilnehmerInnen so intensiv und persönlich abläuft! Ich habe es gehofft und alles dafür getan, da es das erklärte Ziel unseres Wettbewerbs war, aber man weiß ja nie, ob das Konzept aufgeht.

Das lag zum einen an der Örtlichkeit - das Casals Forum ist einfach klasse! Wir bekamen von der Kronberg Academy tolle Unterstützung! Zum andern lag es an meiner Familie und meinen drei Schülern, die sich ehrenamtlich während der gesamten Zeit zur Verfügung stellten und sich mit unglaublicher Herzlichkeit und Aufmerksamkeit den TeilnehmerInnen und ihren Familien widmeten. :herz: Zum dritten war es toll, dass so viel Publikum bei den Wertungsspielen zugegen war! Es herrschte Konzertatmosphäre mit viel Applaus vor und nach jedem Auftritt, das half den TeilnehmerInnen sehr.

Und zum vierten lag es natürlich an den TeilnehmerInnen selbst, die einfach wunderbar, sehr persönlich und leidenschaftlich musizierten. Es war mir ein so besonderer Genuss, ihnen allen zuzuhören - mir ging wirklich das Herz auf! Dafür haben wir den Wettbewerb gemacht - wir wollten den jungen Pianistinnen und Pianisten eine tolle und besondere Gelegenheit zum Musizieren geben (Raum, Instrumente ...), wir wollten ihnen Gelegenheit zum Austausch geben, es sollte ein Treffpunkt der Musiker und ein Fest der Musik werden.

Ich bin sehr glücklich, dass das gelungen ist und danke den jungen Künstlern, allen Beteiligten und Helfern für ihr großes Engagement, für ihr tiefes Eintauchen in die Welt der Musik, das wir live miterleben durften.

Wir haben extrem gutes Feedback bekommen für eine sehr gute Organisation und Kommunikation. Das lag auch zu einem großen Teil am Rahmenprogramm. Es haben sich persönliche Freundschaften entwickelt mit sehr interessanten Gesprächen, sowohl zwischen den TeilnehmerInnen untereinander als auch zwischen den TeilnehmerInnen, Familien und Organisatoren. Ich fand es einfach toll, wenn die jungen PianistInnen der ersten vier Altersgruppen im Foyer des Forums sich am Tisch mit kostenfreien Getränken und Snacks bedienten, dann im Carl-Bechstein-Saal bei den Wertungsspielen zuhörten, mit strahlenden Augen in die Rhein-Main-Therme, den Opelzoo, die Burg Kronberg, die Kunstwerkstatt Königstein gingen und so die gesamten 2,5 Tage da waren. Ich fand, wir waren eine große Familie und ich vermisse die TeilnehmerInnen sehr! :D

Ich fand auch die Kommunikation mit den Eltern toll! Besonders schön fand ich, dass einige wenige Kritikpunkte offen angesprochen wurden und zu einem sehr konstruktiven Austausch führten! Schon im Vorfeld des Wettbewerbs hatte ich eine sehr intensive Kommunikation per Mail, bei der ich viele TeilnehmerInnen und ihre Eltern/Lehrer kennen gelernt hatte - sie alle unterstützen ihre Kinder und Schüler in hohem Maße, kamen z.T. weit aus dem Ausland mit angereist.

Sie waren auch sehr glücklich über unsere Jurygespräche und über das konstruktive Feedback, das auch noch in den letzten Tagen schriftlich gegeben wurde. Das Feedback der Jury ist eines der ganz wichtigen Punkte eines gelungenen Wettbewerb und hilft den jungen Pianistinnen, sich weiter zu entwickeln und Impulse in die richtige Richtung zu bekommen. Da fast 30 TeilnehmerInnen pro Tag (Samstag/Sonntag) spielten, haben wir uns aufgeteilt und vorher bestimmt, wer wem Feedback gibt. In den Beratungsrunden notierten wir die Bewertungen und Kommentaren der anderen Jurymitglieder, so dass wir wirklich jedem ein umfassendes Feedback geben konnten.

Die Zusammenarbeit der Jury war wirklich wunderbar! Ich kann nur sagen - danke!!!

Viele sagten, wie wichtig solche Wettbewerbe mit Feedback und Austausch für die Entwicklung des eigenen Klavierspiels sind. Dass sie ein Ansporn sind und eine Einschätzung geben, wo man steht. Dass sie aber auch im Kontakt mit Gleichgesinnten viel Möglichkeit zur Begegnung bieten, den man zu Hause oft nicht hat. Dass man gemeinsam etwas erlebt und sieht, dass andere auch Probleme haben. Dass es sehr angenehm ist, optimale Bedingungen vorzufinden, bei denen man sich (zunächst) ganz auf den eigenen Auftritt und sein Spiel konzentrieren kann.

Mir hat der Kontakt zu allen unglaublich viel bedeutet. Gemeinsam für die Welt der Musik zu leben, sich für die Musik zu engagieren, an sich zu arbeiten und immer besser und differenzierter zu spielen, ist genau mein Ding! :D

Was mir sehr leid getan hat, war das außermusikalische Umfeld des Preisträgerkonzerts. Es war absolut nicht so geplant und eigentlich sehr klar organisiert - die Preisverleihung und das gesamte Konzert hätte ein Fest für die Preisträger werden sollen, die glücklich und mit strahlenden Augen ihren Preis in Empfang nehmen. So wird es nicht noch einmal ablaufen. Glücklicherweise hat das Spiel der jungen PianistInnen das Konzert gerettet!

Es gibt in der Nachbereitung noch einiges zu tun, aber ich hoffe demnächst mal auf ein paar schöne ruhige Tage! :003:

Danke für euer Interesse und liebe Grüße

chiarina

P.S.: Wir haben natürlich doppelte erste Preise vergeben! :chr01:Das Programm des Konzerts wird wahrscheinlich heute noch veröffentlicht, das lange Video vom Konzert demnächst geschnitten und separiert.
 
Ihr Lieben,

nach doch erheblicher Nachbereitung habe ich nun Zeit, einen Bericht aus meiner Perspektive zu schreiben.

Um ehrlich zu sein: ich bin überwältigt! So schön hätte ich es mir nicht vorgestellt und das betrifft die Wertungsspiele und den musikalischen Teil des Preisträgerkonzerts!

Ich hätte nicht gedacht, dass die gesamte Atmosphäre so gemütlich und familiär wird! Dass die jungen Pianistinnen und Pianisten so toll spielen, dass die Jury so hervorragend zusammenarbeitet, dass die Kommunikation mit den Familien und TeilnehmerInnen so intensiv und persönlich abläuft! Ich habe es gehofft und alles dafür getan, da es das erklärte Ziel unseres Wettbewerbs war, aber man weiß ja nie, ob das Konzept aufgeht.

Das lag zum einen an der Örtlichkeit - das Casals Forum ist einfach klasse! Wir bekamen von der Kronberg Academy tolle Unterstützung! Zum andern lag es an meiner Familie und meinen drei Schülern, die sich ehrenamtlich während der gesamten Zeit zur Verfügung stellten und sich mit unglaublicher Herzlichkeit und Aufmerksamkeit den TeilnehmerInnen und ihren Familien widmeten. :herz: Zum dritten war es toll, dass so viel Publikum bei den Wertungsspielen zugegen war! Es herrschte Konzertatmosphäre mit viel Applaus vor und nach jedem Auftritt, das half den TeilnehmerInnen sehr.

Und zum vierten lag es natürlich an den TeilnehmerInnen selbst, die einfach wunderbar, sehr persönlich und leidenschaftlich musizierten. Es war mir ein so besonderer Genuss, ihnen allen zuzuhören - mir ging wirklich das Herz auf! Dafür haben wir den Wettbewerb gemacht - wir wollten den jungen Pianistinnen und Pianisten eine tolle und besondere Gelegenheit zum Musizieren geben (Raum, Instrumente ...), wir wollten ihnen Gelegenheit zum Austausch geben, es sollte ein Treffpunkt der Musiker und ein Fest der Musik werden.

Ich bin sehr glücklich, dass das gelungen ist und danke den jungen Künstlern, allen Beteiligten und Helfern für ihr großes Engagement, für ihr tiefes Eintauchen in die Welt der Musik, das wir live miterleben durften.

Wir haben extrem gutes Feedback bekommen für eine sehr gute Organisation und Kommunikation. Das lag auch zu einem großen Teil am Rahmenprogramm. Es haben sich persönliche Freundschaften entwickelt mit sehr interessanten Gesprächen, sowohl zwischen den TeilnehmerInnen untereinander als auch zwischen den TeilnehmerInnen, Familien und Organisatoren. Ich fand es einfach toll, wenn die jungen PianistInnen der ersten vier Altersgruppen im Foyer des Forums sich am Tisch mit kostenfreien Getränken und Snacks bedienten, dann im Carl-Bechstein-Saal bei den Wertungsspielen zuhörten, mit strahlenden Augen in die Rhein-Main-Therme, den Opelzoo, die Burg Kronberg, die Kunstwerkstatt Königstein gingen und so die gesamten 2,5 Tage da waren. Ich fand, wir waren eine große Familie und ich vermisse die TeilnehmerInnen sehr! :D

Ich fand auch die Kommunikation mit den Eltern toll! Besonders schön fand ich, dass einige wenige Kritikpunkte offen angesprochen wurden und zu einem sehr konstruktiven Austausch führten! Schon im Vorfeld des Wettbewerbs hatte ich eine sehr intensive Kommunikation per Mail, bei der ich viele TeilnehmerInnen und ihre Eltern/Lehrer kennen gelernt hatte - sie alle unterstützen ihre Kinder und Schüler in hohem Maße, kamen z.T. weit aus dem Ausland mit angereist.

Sie waren auch sehr glücklich über unsere Jurygespräche und über das konstruktive Feedback, das auch noch in den letzten Tagen schriftlich gegeben wurde. Das Feedback der Jury ist eines der ganz wichtigen Punkte eines gelungenen Wettbewerb und hilft den jungen Pianistinnen, sich weiter zu entwickeln und Impulse in die richtige Richtung zu bekommen. Da fast 30 TeilnehmerInnen pro Tag (Samstag/Sonntag) spielten, haben wir uns aufgeteilt und vorher bestimmt, wer wem Feedback gibt. In den Beratungsrunden notierten wir die Bewertungen und Kommentaren der anderen Jurymitglieder, so dass wir wirklich jedem ein umfassendes Feedback geben konnten.

Die Zusammenarbeit der Jury war wirklich wunderbar! Ich kann nur sagen - danke!!!

Viele sagten, wie wichtig solche Wettbewerbe mit Feedback und Austausch für die Entwicklung des eigenen Klavierspiels sind. Dass sie ein Ansporn sind und eine Einschätzung geben, wo man steht. Dass sie aber auch im Kontakt mit Gleichgesinnten viel Möglichkeit zur Begegnung bieten, den man zu Hause oft nicht hat. Dass man gemeinsam etwas erlebt und sieht, dass andere auch Probleme haben. Dass es sehr angenehm ist, optimale Bedingungen vorzufinden, bei denen man sich (zunächst) ganz auf den eigenen Auftritt und sein Spiel konzentrieren kann.

Mir hat der Kontakt zu allen unglaublich viel bedeutet. Gemeinsam für die Welt der Musik zu leben, sich für die Musik zu engagieren, an sich zu arbeiten und immer besser und differenzierter zu spielen, ist genau mein Ding! :D

Was mir sehr leid getan hat, war das außermusikalische Umfeld des Preisträgerkonzerts. Es war absolut nicht so geplant und eigentlich sehr klar organisiert - die Preisverleihung und das gesamte Konzert hätte ein Fest für die Preisträger werden sollen, die glücklich und mit strahlenden Augen ihren Preis in Empfang nehmen. So wird es nicht noch einmal ablaufen. Glücklicherweise hat das Spiel der jungen PianistInnen das Konzert gerettet!

Es gibt in der Nachbereitung noch einiges zu tun, aber ich hoffe demnächst mal auf ein paar schöne ruhige Tage! :003:

Danke für euer Interesse und liebe Grüße

chiarina

P.S.: Wir haben natürlich doppelte erste Preise vergeben! :chr01:Das Programm des Konzerts wird wahrscheinlich heute noch veröffentlicht, das lange Video vom Konzert demnächst geschnitten und separiert.
Fantastisch, das du so etwas (natürlich mit anderen zusammen) ermöglicht hast!
 
Quatsch, das war keinerlei Häme. Merkt man nur nicht, wenn man nur schreibt.
Ich finde es einfach nur krass.
Und dass das nicht der Standard ist, sollte wohl auch klar sein.

Schön und danke, dass Du das hier richtig gestellt hast, es kam wirklich anders rüber.

Habe gerade mal nachgeschaut, das Programm des Abschlusskonzertes sowie die Ergebnisses des gesamten Wettbewerbs sind nun auf der Webseite veröffentlicht.
 
Liebe @chiarina , vielen Dank für Deinen Bericht! Er zeigt deutlich, wie wichtig es ist, eine gute Planung und menschenfreundliche Verantwortliche zu haben. Ich habe mir auch nicht vorstellen können, dass etwas, bei dem Du federführend beteiligt bist, ein unangenehmes Ergebnis bewirken könnte!
Der gute Spruch: Wie man in den Wald ruft... findet bei solcherlei Veranstaltungen wieder seine Bestätigung. Dein unglaublich liebevolles Engagement verteilt sich wie ein gutes Virus auf alle anwesenden Menschen und genau so muss es laufen! Vielen Dank dafür! Vielleicht können andere Wettbewerbe davon lernen. Sie sollten einfach musikalische und menschliche Erlebnisse sein. Toll, dass Ihr so ein klasse Rahmenprogramm angeboten habt!!
Eine dicke liebevolle Umärmelung von
Tastatula
 
Ich habe mir gestern Abend nochmals das ganze Konzert angesehen, das ja seit geraumer Zeit ohne die lange Einleitungsrede online ist. Ebenso sind die jeweiligen Auftritte der jungen Pianistinnen und Pianisten im Preisträgerkonzert größtenteils unter diesem Link einzeln zu sehen:


Bin immer noch ganz begeistert und werde nie verstehen, wie man z.B. mit 12 Jahren die Ondine von Ravel überhaupt, und dann auch noch so wunderbar, spielen kann:

 
Über diesen link kann man alle PianistInnen des Preisträgerkonzerts mit ihren einzelnen Beiträgen hören:

Playlist Winners Concert Kronberg

Demnächst werden auch die Wertungsspiele fast aller Preisträger online gestellt - wir haben da ja auch eine professionelle Ton-und Videoaufnahme gemacht, allerdings mit nur einer Kamera.

Liebe Grüße

chiarina
 

Ich freue mich sehr, dass nun auch die Wertungsspiele der ersten, zweiten und dritten Preisträger unseres Wettbewerbs zu hören sind, sofern die jungen PianistInnen zugestimmt haben: https://www.youtube.com/results?search_query=international+piano+competition+kronberg.

Besonders möchte ich euch Deni Kokhanovskii ans Herz legen, dessen Spiel mich besonders berührt und begeistert. Der Chopin ..... .

Viel Freude beim Hören und liebe Grüße

chiarina
 
Ihr Lieben,

heute ist die neue Ausgabe der PianoNews von Carsten Dürer erschienen und ich freue mich sehr über einen ausführlichen und begeisterten Artikel über unseren Wettbewerb (s. Anlage)! Dass unser Anliegen, einen Wettbewerb von höchster Qualität und einer persönlichen und herzlichen Atmosphäre auch im Feedback von außen gelungen ist, beglückt mich!

Liebe Grüße

chiarina
 

Anhänge

  • Piano News Artikel 07.07.2023.pdf
    16,2 MB · Aufrufe: 50
Ihr Lieben,
ich wünsche allen Clavioten von Herzen ein fröhliches und musikalisch erfüllendes Neues Jahr! :musik064: :blume:

2024 fängt bei mir jedenfalls gleich in zweifacher Hinsicht so an:

1.
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Ich freue mich sehr, den Termin der zweiten Austragung unseres Wettbewerbs bekannt zu geben: vom 21.03.2025 bis zum 23.03.2025 (Zwei-Jahres-Turnus) laden wir erneut junge Pianistinnen und Pianisten ins Casals Forum Kronberg ein und hoffen, dass Clavioten von nah und fern dorthin strömen, https://piano-competition-kronberg.de/aufs-neue/ ! :003:

Zum zweiten bin ich ins Neue Jahr mit einer musikalischen Erfüllung ganz besonderer Art gestartet. :026:

2.
smilie.php


Wir waren nämlich gestern in Berlin mit Gregor Willmes, dem Vorstandsvorsitzenden der Carl-Bechstein-Stiftung, verabredet und hatten ein sehr schönes und interessantes Gespräch mit ihm. Die Bechstein Stiftung hat unseren Wettbewerb bereits bei der ersten Austragung unterstützt, bei der unsere jungen Talente und das Publikum die besondere Klangschönheit und -fülle der wunderbaren Konzertflügel C. Bechstein D 282 und anderer Bechstein-Flügel erleben durften. Wir sind sehr glücklich, die Stiftung auch bei der zweiten Austragung als Partner zu haben!

Wir hatten außerdem die Ehre, neben Gregor Willmes auch Stefan Freymuth (Vorstandsvorsitzender der C. Bechstein Pianoforte AG und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Carl Bechstein Stiftung) kennen zu lernen - ich bin sehr beeindruckt, mit welcher Hingabe und Leidenschaft die beiden und ihr Team diese Firma, die es nach den Weltkriegen wahrlich nicht leicht hatte, wieder ganz nach oben gebracht haben! Die Stiftung unterstützt sowohl die Breiten- wie die Begabtenförderung und viele, viele andere Projekte, die mich sehr begeistern.

Ein ganz besonderes Highlight war die historische Instrumentensammlung der Stiftung, die Gregor Willmes uns zeigte: ein Fest für Ohren, Tasten im wahrsten Sinn des Wortes und Augen! Ich habe noch nie eine solche Sammlung spielbarer (!!!) wunderschöner Instrumente der Wiener Klassik und drum herum gesehen - sie soll nach Möglichkeit die größte in Europa werden. Ich habe unzählige Variationen von Klängen von Tasteninstrumenten erlebt und durfte auch noch auf allen Instrumenten spielen! Blättert mal hier durch - unglaublich!

Ich war ja schon bei Gert Hecher in Wien, dessen Instrumente vorrangig im 19. Jahrhundert angesiedelt sind. Aber so viele wunderschön klingende Hammerflügel und andere Instrumente habe ich noch nie gehört. Ich muss gestehen, dass mir auch nicht bekannt war, dass viele Hammerflügel zwei Kniepedale hatten und nicht eins. Durch die deutlich niedrigere Spieltiefe, die farblich oft unterschiedliche schwarz-weiße Anordnung, die unterschiedliche Tastenlänge und geringere Anzahl an Tasten war es bisweilen sehr ungewohnt, darauf zu spielen. Es klang aber super und hat mir eine riesige Freude bereitet! Ich durfte auf den Flügeln spielen, auf denen auch Kit Armstrong, @kitium, so wunderbar spielte: https://www.facebook.com/search/top?q=kit armstrong bechstein stiftung. Mein ganz großes Highlight war ein Bechstein-Flügel von 1985 (nach meiner Erinnerung), auf dem möglicherweise Jorge Bolet seine Liszt-Aufnahmen gespielt hat. Der Klang ging mir mitten ins Herz, unglaublich.

Wer die Sammlung erleben möchte, kann die Konzerte besuchen, die dort stattfinden - meistens gibt es vorab eine Führung.

Es war ein ganz toller Tag, auch wenn wir wegen dringender Termine gleich wieder zurück fahren mussten. Herzlichen Dank an Gregor Willmes und die Carl Bechstein Stiftung!

Liebe Grüße

chiarina
 
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