immer schön in die Noten schauen... -> Fehlanzeige

  • Ersteller des Themas Orgeltante
  • Erstellungsdatum

Orgeltante

Orgeltante

Dabei seit
9. Okt. 2015
Beiträge
680
Reaktionen
565
Kurz der Hintergrund: ich soll in die Noten schauen und nicht auf die Hände. Klar, wer auf die Hände schaut, kann im Zweifelsfall (Verspieler beim Vorspiel) schneller komplett rausfliegen. Die Theorie habe ich verstanden :super:.
Nun ich konnte das im Juli noch gar nicht. Da habe ich nur auf die Finger geschaut. Ich lerne extrem schnell auswendig, meistens bereits nach ein- bis maximal zweimal spielen. Wenn ich dann aber aufgeregt bin, fliege ich natürlich schnell komplett raus. Alles soweit klar. Also habe ich Blattspiel geübt und blind spielen und stur in die Noten oder an die Decke oder sonstwohin starren. Das klappte eigentlich ganz gut - bis ... wir machen neben den Stücken immer noch ein bisschen Technikübungen oder kleinere Sachen (Vorspiele etc., so klassische Zweizeiler) . Die sind spieltechnisch wesentlich einfacher als die aktuellen Stücke, aber aus irgendeinen Grund schaffe ich es bei gerade diesen niedlichen Kleinen nicht in die Noten zu schauen. Ich spiele 2 Noten und bin mit dem Blick auf den Fingern. Spiele weiter und dann kommen so ein paar Stellen, die entgegen meiner Intuition laufen und ich bin raus! Ich meine, das sind doch eigentlich total einfache kleine Stückchen und ich kann mich nicht dazu bringen den Blick bei den Noten zu lassen.

Habt ihr Tips, wie ich meine Augen zum aktiv den Noten folgen bringe? Also das witzige ist, am Klavier habe ich dieses Problem sonst nicht mehr - nur an der Orgel und nur bei den leichten Sachen. Das verdutzt mich schon ziemlich. Zumal ich z.B. nie auf die Füße kucken muss, nur die Hände...

Noch witziger ist eigentlich, dass ich die selben Stücke auf mehreren orgeln spiele. Und auf der einzigen pneumatischen (mit der ich eigentlich mehr zu kämpfen habe) klappt es irgendwie... auf meiner Hausorgel und der kleineren klappt es nicht.
:dizzy:
 
Vielleicht sind die Stücke ja zu einfach, sodass du dich nicht auf die Noten konzentrieren kannst/willst/musst. An der pneumatischen Orgel musst du dich dann wieder ordentlich konzentrieren und dann klappt es, logischerweise.:super:

Problematisch wirds halt, wenn du bei Chorälen, Intonation, Liturgie etc. auch nur noch auf die Hände guckst und dann rausfliegst:-|
 
Also bei Chorälen, Intonationen und allem drumherum habe ich das zu mindestens 85 % abgestellt ;-)und fliege nicht mehr raus. Ich schau eigentlich nur noch bei fieseren Sprüngen kurz hin. Dort kann ich mittlerweile auch mal über einen Fehler weiterspielen, egal in welcher Stimme.
Was mich halt wirklich stört ist, dass ich diese Stückchen fast gar nicht hinbekomme OHNE rauszufliegen, sie also sicher noch eine ganze Weile weiter üben darf :cry2:. Da bringt man an den leichten Dingen Wochen rum und ist hinterher immer noch nicht zufrieden:-( . Vielleicht übe ich diese kleinen Stücke mal nur noch an der pneumatischen... dass die Augen es gewöhnt sind auch bei diesen Stücken nur noch in die Noten zu schauen.
 
Wie hast du es dennn bei den Chorälen geschafft, das auf sie Hände gucken "abzustellen"? So könntest du jetzt ja mit den anderen Stücken verfahren.
 
Ich kenne das Problem. Meine Fallgrube ist aber meine Ungeduld. Bei mir geht's schief weil ich oft zu eilig bin. Ich denke dass ich schon weiss welche Noten da stehen. Aber das ist nicht immer so. Ich komme vom Jazz Klavier und bin gewöhnt auch ohne Noten zu spielen. Das hat Vorteile aber auch Nachteile. Für mich ist die Lösung dass ich mich besser auf die Noten konzentrieren muss, langsamer spielen, und mit mehr Bewusstsein welche Tasten, und in welcher Reihenfolge. Erst später das Tempo erhöhen.
Trotzdem finde ich die Erklärung von LankaDivore sehr plausibel. Wenn die Übungen wirklich zu einfach sind, dann wird die Konzentration weniger sein. Das kannst Du natürlich ausprobieren mit Übungen die schwieriger sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie hast du es dennn bei den Chorälen geschafft, das auf sie Hände gucken "abzustellen"? So könntest du jetzt ja mit den anderen Stücken verfahren.
Eine gute Frage, ich habe es einfach versucht. Dafür habe ich den Choral halt langsamer gespielt und nur ins Blatt gestarrt :blöd:. Bei den vierstimmigen Sätzen habe ich mir die Harmonien angesagt, das war ganz gut damals. Werde ich gleich nochmal ausprobieren.
Die meisten der Choräle die ich spiele, habe ich selbst harmonisiert. Da stehen ja quasi die Harmonien drüber. Das umzusetzen fällt mir nicht schwer.
Wenn ich heute vom Blatt spiele, dann halte ich mich meistens immer an zwei Stimmen fest und der Rest kommt im Normalfall passend dazu. Vielleicht sind die kurzen Stücke wirklich zu leicht. Oder es liegt daran, dass gerade die problematischen a) etwas komisch gesetzt sind b) auch noch ein Vorspiel oder ausschnitte von einem Choral sind, den ich schon gelernt habe. Aber natürlich anders, als ich ihn gelernt habe. Wahrscheinlich ist das sogar der springende Punkt. Ich weiß zwar noch nicht wie, aber ich muss unbedingt flexibler werden :denken:...

Vielleicht muss ich auch mal wieder in Zeitlupe üben und dabei dürfen nur die Noten im Blickfeld sein. Das hab ich in letzter Zeit ein bisschen eingespart.
 
Man schaut halt auf die Tasten so oft, wie es nötig ist und in die Noten so lange, wie es möglich ist. Das hängt vom Stück ab, ist also immer unterschiedlich.

Da würde ich mir keinen Stress mit irgendwelchen zeitlichen oder prozentualen Vorgaben machen.

CW
 
Gerade am Freitag durfte ich einen Blick in eine herrlich abgefuckte Klavierschule werfen. Da war eine Illustration: der Schüler bekommt eine Art überdimensionales Lätzchen umgebunden das mit der unteren Kante am Notenhalter befestigt ist. So sind die Hände den Blicken verborgen. Wem's Spaß macht...
 
haha da hab ich auch mal eine gesehen, mit komischen "Ablagen" , die man über die Finger legt oder hängt (?). Nein darum geht es nicht, dass man bei sprüngen etc. oder ab und an mal einen Blick wirft, ist ok und gestatte ich mir auch.
;-) Was mich halt nervt, ist, dass ich das Problem nur bei den leichten Stücken habe und dann eben schnell auch mal komplett raus bin. Ich meine gestern habe ich versucht das Ganze mal extrem langsam zu machen, auch da fiel es mir schwer, aber es war besser. Währenddessen ich bei den Präludien z.B. gar keine Probleme habe, die wesentlich schwerer sind. Dort klebe ich quasi nicht an den Fingern fest. Aber aufgefallen ist mir gestern, dass es bis zum ersten Manualwechsel eigentlich ganz gut geht. Danach folgen stetige Manualwechsel, vielleicht komme ich deswegen nicht wieder von den Fingern weg. Muss ich wohl mal das zwischen den Manualen hin und herhopsen üben. Da werde ich mal versuchen mitten in Choralstrophen zu wechseln, die habe ich so sicher drauf. Schon etwas putzig, beim obligaten Spiel kann ich die Hände zwischen den Manualen beliebig hin und her wechseln ohne Probleme (Allerdings habe ich das auch noch nicht mitten in der Strophe ausprobiert, was nun wohl mal fällig ist!).
 

Zurück
Top Bottom