Im Gedenken an klaviermacher

Ich wollte eigentlich hier nicht schreiben, da ich Michael zu wenig kannte. Aber wenn ich mal mit ihm geschrieben habe hat man gemerkt das er sehr zufrieden war mit seiner Arbeit und seiner Musik. Er hat es gelebt und geliebt, und das Grenzenlos!!!

Ich wünsche seinen Angehörigen und nahen Bekanntenkreis viel Kraft.

Lieber Michael mach's gut und Ruhe in Frieden.

Trombonella
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin schon lange Mitleser und registriertes Mitglied bei clavio,habe aber bisher noch keine eigenen Beiträge geschrieben, weil es mir manchmal zu rau zuging, vor allem wenn es um die Thematik "Glaube und Religion" ging.
Ich hatte auch mal länger mit Michael darüber gesprochen, als er fast einen ganzen Tag bei mir war. Er konnte mich gut verstehen, hatte mich damals aber ermuntert, dennoch mitzumachen und mich zu beteiligen.
Bisher hatte ich es noch nicht geschafft...
Jetzt schreibe ich zum ersten Mal - zum einen, weil es mir ein Bedürfnis ist, mit euch zusammen die Trauer um Michael zu teilen - zum anderen empfinde ich als sehr bewegend, was ihr bisher geschrieben habt und wie Michael hier gewürdigt wird.
Außerdem habe ich es diesem Forum zu verdanken, dass ich ihn kennen lernen durfte.

Mir geht es mit seinem plötzlichen Tod wie vielen von euch: ich bin sehr traurig und ich kann mir noch gar nicht vorstellen, dass er nicht mehr zu mir/uns kommt und auch nicht mehr im Forum schreibt.
Für mich war er so etwas wie die "gute Seele" hier - fachlich, aber vor allem auch menschlich.
Wir haben uns sehr gut verstanden und es war - wie bei vielen anderen auch - sofort "ein Draht" zwischen uns da. Dazu kommt, dass wir genau gleich alt sind.
Ich werde ihn sehr vermissen!!!
 
Jetzt, wo ich meine Gedanken und Gefühle etwas sammeln konnte, möchte ich meiner anfänglichen Trauerbekenntnis noch ein wenig hinzufügen. Am Samstag hatte ich dazu keine Kraft mehr.

Bevor ich mich im vergangenen Frühjahr auf clavio angemeldet hatte, war ich hier lange als „Leser“ unterwegs. Ich hatte die gleichen Bedenken wie „enu“, ob ich mich hier aufgrund des oft rauen Umganges miteinander, wohl fühlen würde. Jedenfalls war ich schon damals von Michaels Menschlichkeit, seiner Fürsorge und seiner vermittelnden Art sehr berührt. Ich denke, dass Michael einer der Hauptgründe war, dass ich mich überhaupt bei clavio angemeldet habe. Entgegen einiger anderer User, hat er mir dann nach meiner Anmeldung nie das Gefühl gegeben, hier nicht dazu zugehören oder nicht willkommen zu sein. Ansonsten wird man hier als Amateur, ohne „richtiges Klavier“ doch schon oft ignoriert und manchmal auch von Leuten, die sich für überlegen halten, zusammengefaltet. Aber nicht so von unserem lieben Klaviermacher. Ihm war es wichtig, dass die Leute einen Bezug zur Klaviermusik hatten und er wollte die Musik als verbindendes Element wissen. Der gesellschaftliche Stand des Menschen war ihm egal. Als „registrierter User“ bei clavio, empfand ich immer eine Art übereinstimmenden Wertekanon zwischen mir und Klaviermacher, wenn man das an „Likes“ festmachen kann. Wahrscheinlich hätte ich Michael, mangels „echten Klavieres“ und Reisemöglichkeit, persönlich nie kennen gelernt. Höchstens vielleicht mal bei einem Claviotreffen in Berlin.

Ich will jetzt noch nicht entscheiden, wie sich Micha’s Tod auf meinen Umgang mit clavio auswirkt. Zum Beiträge-schreiben habe ich jedenfalls im Moment keine Lust mehr. Momentan sitze ich jeden Tag lethargisch vor dem Micha-Thema. Ich empfinde es genau wie „PianoAlf“, dass clavio für mich jetzt nur noch die Hälfte wert sein wird. Es könnte sogar noch schlimmer kommen. Jedenfalls ist das meine momentane Gefühlslage. Aber wer weiß, vielleicht kann dieses schreckliche Ereignis auch die Leute hier näher zusammenbringen. Das wäre für mich etwas sehr Lohnenswertes und Schönes.

Ich wünsche allen Angehörigen und Freunden von Michael, dass sie mit der Zeit die Kraft und einen Weg finden, mit seinem Tod umgehen zu können. Wenn es mir schon so schlecht damit geht, kann ich wohl gar nicht erfassen, wie unerträglich es für seine Familie und für Euch, die Ihr ihn persönlich kanntet, wohl sein muss. Ich bin jedenfalls unendlich traurig und werde ihn sehr vermissen.


Andreas
 
Lieber Michael,

du warst in diesem Forum so greifbar und so deutlich als Person vorhanden, dass wohl jeder, der hier regelmäßig mitliest, den schmerzlichen Verlust spürt, den die große Lücke hinterlässt, die durch deinen viel zu frühen Tod entstanden ist. Da du in dieser Welt nicht mehr sein kannst, wünsche ich dir von Herzen, dass dir jenseits dieser Welt das Beste und Angenehmste widerfahren möge, das dort möglich ist.

Mein tief empfundenes Mitgefühl für deine Familie und alle Menschen, die dich liebten und dir nahestanden.
 
Requiem aeternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis.

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Ich bin über Michas allzu frühen Tod sehr traurig.
Ich habe ihn zwar nicht sehr gut gekannt, doch
in Hamburg haben wir einen leckeren kleinen Blues in die Tasten gestemmt, in Würzburg ein bisschen an La Fiesta rumgepfriemelt.
Als humorvollen und seelenvollen Menschen werde ich ihn in Erinnerung behalten; dass diese kurzen Begegnungen letztlich " zu wenig " waren. ...

Verstimme diese Saite,
Und höre dann den Missklang!

Shakespeare, Troilus und Cressida
 
Mein erster Kontakt mit ihm war über den Faden: "Wie schnell darf ein neues Klavier verstimmen?" - Es hatte daraufhin meinen damals "neuen" Flügel auf Vordermann gebracht, nachdem er kaum ein halbes Jahr eine vernünftige Stimmung gehalten hatte. Michael hatte sich als hervorragender Klaviertechniker und Kenner entpuppt.
Ein Abend mit ihm, eine Übernachtung bei uns, zwei Jahre später einen weiteren Stimmungs- und Regulierungsbesuch mit Übernachtung, meine Frau und ich haben ihn sehr schätzen und lieben gelernt. Seine liebe und humorvolle Art machte den Umgang mit ihm wirklich sehr leicht - er wird uns sehr fehlen, obwohl wir wir uns nur selten getroffen haben. ("Do - Kla 4")
Unvergesslich für uns ist das erste Clavio-Treffen in Wien: Bernhard Ballas, Hofburg, Bösendorfen in Neustadt und das Treffen in Würzburg.
Jetzt fehlt er uns, ihm hätte ich von Herzen gerne ein sehr gutes Jahr 2016 und einen guten 60sten gewünscht.
Seiner Familie wünschen wir viel Kraft in dieser schweren Zeit und treue Begleiter in ihrer Trauerzeit.

Walter
 
Das darf doch nicht wahr sein. :cry: Gestern wollte ich ihm eine Nachricht schreiben und fragen, ob er im Frühling mal mein Klavier stimmen und intonieren könnte. Ich habe mich schon so gefreut, ihn mal persönlich kennenzulernen. Dann habe ich leider diesen Thread hier gesehen und konnte es zuerst gar nicht glauben.

Ich durfte Micha leider nicht persönlich kennenlernen, habe allerdings seine Beiträge hier und die Videos auf Youtube förmlich in mich aufgesaugt. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich die ersten Male hier auf clavio war, habe ich stundenlang hier im Forum gestöbert und als ich die Beiträge von Klaviermacher gelesen habe, war er mir wirklich auf Anhieb sehr sympathisch. Und das hat sich bis zum Schluss nicht geändert. Ich war immer erstaunt mit welcher Liebe und Hingabe er anderen bei Problemen geholfen hat und mit welcher Ruhe und Geduld er selbst bei schwachsinnigen und besserwisserischen Beiträgen von anderen immer sachlich und ruhig geblieben ist. Er hat sich immer alle Meinungen hier im Forum angehört und blieb dabei immer sehr fair, hat schon einige Streitereien geschlichtet und man spürte einfach sofort, dass er ein gutes Herz haben muss.

Ich werde ihn auf jeden Fall sehr vermissen, auch wenn ich ihn leider nicht persönlich kannte.

Seiner Familie und Freunden wünsche ich viel Kraft in dieser dunklen und schweren Zeit und mein tiefstes Mitgefühl.
 
Jetzt ist der Magier wieder weg... [...] ... aber das Ergebnis wird bleiben. Somit bleibt ein "Teil von Dir" zurück.

Das schrieb ich nach Michas letztem Besuch bei mir. Ende November, genau zwei Monate ist es her, aber es kommt mir vor, als sei es letzte Woche gewesen. Er kam morgens um acht und ging am darauffolgenden Tag um vierzehn Uhr. Wir kannten uns von den vorangegangenen Besuchen schon ziemlich gut, und Micha war kein Mensch, mit dem man "fremdelt". Eigentlich hatte ich schon bei seinem allerersten Besuch das Gefühl, man sei bereits richtig befreundet. :-)So offen, so herzlich, so interessiert an Menschen und natürlich an Instrumenten... Ich habe mich immer sehr auf seine Besuche gefreut, auf die Gespräche und natürlich auch darauf, was er wieder "zaubern" würde.:herz:

Als erste "Amtshandlung" schleppte er einige Koffer und andere Utensilien herein und breitete erst mal eine komplette Werkstatt aus. Er hatte immer Ideen, wie man ein Instrument verbessern konnte und immer das passende Werkzeug parat. Teilweise waren diese Werkzeuge selbstgemacht. Wie oft sprang er auf einmal auf und murmelte "Ich muss noch mal an den Wagen" und kam mit irgendeiner filigranen Winzigkeit zurück, mit der er noch um einen halben Millimeter genauer arbeiten konnte.

Und immer, wenn das Werk vollbracht war, setzte er sich ans Instrument und spielte vergnügt. Anschließend folgte das rituelle Raucherpäuschen auf der Terrasse und ein Plausch über "Gott und die Welt", ehe er sich das nächste Instrument vorknöpfte. Immer mit der gleichen Hingebung, egal ob es ein neuer Steinway oder ein Barratt&Robinson aus den 70ern war. In seinen Augen waren alle Instrumente gleichberechtigt. Jedes hatte das gleiche Recht darauf, dass man das Beste aus ihm herausholte. :super:

Ach, es ist so traurig. :cry2:
 
Heute Morgen erinnerte ich mich an Michaels Besuch bei uns am 22.November. Erinnert Ihr Euch an Michaels Hausschuhe. Ich fand das so knuffig, wie er sorgsam seine Straßenschuhe auszog und die Pantoffel anzog bevor er sich ans Werk gemacht hat. Wie Barrat oben schrieb musste er auch noch mal an seinen Wagen um etwas zu holen. Also wieder Straßenschuhe anziehen, Werkzeug holen und dann wieder Pantoffel anziehen.

Unsere gemeinsamen Raucherpausen auf dem Balkon waren kurzweillig. Ich erinnere mich an seine herzlichen, verschmitzten Augen. Er hatte sich etwas von einem Lausbub behalten.
 

@sail67
Ja, daran hab ich auch in den letzten Tagen gedacht. Es war für ihn so selbstverständlich diese Pantoffeln anzuziehen. Wir haben ihm immer gesagt, dass dies nicht nötig sei, da bei uns jeder mit Schuhen rumrennt. Ich hatte das Gefühl, dass er sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte im Haus mit Straßenschuhen rumzulaufen und von daher hab ich es immer als liebenswerte Schrulle von ihm betrachtet, dass er ständig beim rein- und rauslaufen einen Schuhwechsel durchgeführt hat.
 
ich hab gerade das Bedürfnis, mich ein bisschen auszuquatschen. Ich hoffe, ich gehe Euch nicht auf die Nerven mit meinem Seelen-Striptease.

Wie bin ich zum Klavierspielen gekommen?
Vor inzwischen drei Jahren ist jemand verstorben, an dem mir sehr viel lag. Tag und Nacht verfolgten mich Gedanken an gemeinsame Erlebnisse, die teils von großer Ausgelassenheit, von Abenteuer und Spannung, andererseits aber auch von intensivster Nähe, Emotionalität, Sanftheit geprägt waren. Ich kanns leider nicht ausdrücken, wie innig und intensiv meine Gefühle waren und immer noch sind. Jedenfalls fiel mir die Decke ganz schön auf den Kopf und ich wusste nicht wohin mit meiner Achterbahn im Hirn. Da hörte ich zufälligerweise einen song von Randy Newman: "Losing you". Es beschreibt meine Gefühlslage ziemlich gut und deshalb hatte ich damals beschlossen, dieses Lied zu erlernen. Nachdem ich das Familien-Klavier, das seit über 40 Jahren unbenutzt in meinem Elternhaus herumstand, zu mir holen konnte, begann ich mit meinem Projekt. Ich suchte einen Klavierlehrer, leider erfolglos, ließ das Klavier stimmen und legte los. Aber ich konnte nicht mal mehr Noten lesen. Das entmutigte mich aber nicht, ganz im Gegenteil. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ichs dann so weit drauf, dass ich mit meiner "Darbietung" einigermaßen zufrieden war. Ich hatte auch ein Foto neben das Klavier gestellt und fühlte mich auf diese Weise meiner verstorbenen Liebe so nah, wenn ich "Losing you" spielte.

Seit ein paar Tagen nun ist es so, dass ich auch Micha in meinem Kopf und in meinem Herzen habe, wenn ich Klavier spiele. "Losing you" .
Meine Einspielung erspare ich Euch, hier ist Randy Newman.

 
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Auch ich bin fassungslos und weiß gar nicht was ich sagen soll. Obwohl mich die meisten nicht mehr kennen werden: vor 8 Jahren bin ich diesem Forum beigetreten wandte mich mit ziemlich spezifischen Fragen über Klavierbau an das Forum. Micha hat mir direkt darauf in einer privaten Nachricht geantwortet und noch dazu viele Tipps gegeben und da dachte ich mir schon: hey, der ist nett und kennt sich aus.

Dann kam das (für mich unvergessliche) Clavio-Treffen in Wien und es hat sich bestätigt. Noch vor dem Treffen kam ich in den Genuss einer Klavierstimmung von ihm. Ich war von Anfang an begeistert und mochte seine offene und gemütliche Art (mal abgesehen von seinen ausgezeichneten klaviertechnischen Fähigkeiten). Bei Kaffee und Zigarette im Sommer mit seinem Klavierstimmer auf der Terrasse über Musik (oder manchmal auch Gott und die Welt) diskutieren – das war wirklich schön! Und nach der Stimmung immer noch ein kleines Privatkonzert mit seinen neuesten Stücken… wie werde ich das vermissen!!

Die darauffolgenden Jahre sahen wir uns meistens zweimal pro Jahr und ich freute mich immer wenn er kam. Noch diesen Sommer hatte ich das Glück, dass Micha 2 Tage lang meinen Flügel auf Vordermann brachte – intonieren, regulieren, stimmen etc. – und obwohl es kein Top-Flügel ist, ich wollte ihn danach nicht mehr hergeben. Ein Wahnsinn was Micha aus Klavieren herausholen konnte!!

Letzten Donnerstag begann dann eine Taste zu hängen und ich dachte mir: egal, ich bin bald für 9 Monate in Schweden, danach wird’s der Micha schon wieder richten. Ein guter Grund, dass er möglichst schnell kommt, wenn ich wieder da bin. Und nun steige ich aus dem Flieger in Schweden aus und lese, dass er das nicht mehr machen wird. Und ich kann es einfach nicht fassen.

Nein, das kann nicht sein. Micha hat mich beraten wie ich meinen Flügel gekauft habe. Micha hat ihn seit ich ihn habe gestimmt, intoniert, reguliert etc. und immer eine Portion gute Laune mitgebracht – wer soll das jetzt tun? :‘( Über 5 Jahre habe ich nun nicht mehr ins Forum geschaut und keinen Beitrag mehr geschrieben – und ich hätte mir nicht gedacht, dass es zu so einem Anlass sein wird.

Micha, ich werde dich sehr, sehr vermissen!

Ich wünsche seiner ganzen Familie und allen nahestehenden Menschen viel Kraft und mein tiefes Mitgefühl. Er war ein toller Mensch!
 
Durch den Musikfaden sind die Tränen schon wieder nur am Kullern. Mir fällt auch noch etwas Schönes ein. Micha war ja auch u.a. mein erster Claviokontakt, als ich 2009 zu Clavio kam. Ich erinnere mich, wie DonBos, noch an die täglichen Chatabende und als das öfters mal down war, das Ganze zum Gruppenchat in Skype umfungiert wurde. Eine sehr schöne Zeit. Aber ich schweife ab. ;)

Ich war früher ziemlich schüchtern, was nicht zuletzt an meiner Einschränkung bez. des Gehörs und vielen früheren Erfahrung bzgl. Mobbing, lag. Micha hat es nicht nur geschafft, mich zum Forumstreffen Mainz 2009 zu bewegen, zu dem ich gerne wollte, aber mich damals nicht recht traute, Micha war auch total lieb und fürsorglich, wenn ich mich unwohl fühlte und versuchte mich dann des öfteren, in ein Gespräch zu verwickeln. Voller Wärme und Herz, ein echter Mensch.
Das tat er übrigens auch später noch, ich erinnere mich nur an einige Berlin-Treffen, wo er mich immer versuchte, irgendwie einzubeziehen, wenn ich schon eine Weile stillschweigend herumsaß. Dafür hätte ich ihn gerne noch gedankt und ihm erzählt, wie toll sich jetzt mit den Implantaten alles anhört und wieviel leichter zu verstehen. Doch das werde ich nicht mehr können, nie mehr.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Micha war einer der ersten Menschen, die ich hier kennengelernt habe. Schon wenige Wochen später habe ich ihn (und viele andere nette Personen) in Wien kennengelernt, eine Stadt, deren Schönheit ich immer mit Clavio verbinden werde.
Dann habe ich ihn in Würzburg und zuletzt noch einmal in Wien getroffen. Da hat er mir am letzten Abend eine Taxifahrt zu meiner Herberge bezahlt, weil ich die letzte Bahn schon verpasst hatte.

Meine Grüße gehen an alle Mittrauernden,
mein Beileid an die Hinterbliebenen.
Micha, hoffentlich wirst du dort genauso geliebt wie hier.
 
Ich wollte gerade gucken, wann Micha seine nächste Stimmtour macht... Er war wirklich ein besonderer Mensch.
 
Er ist zur Zeit beschäftigt. Wolfgang Amadeus hat Bedarf, seinen geliebten Stein-Flügel zu intonieren, Johann Sebastian überlegt, ob er nicht doch vom Cembalo auf einen Silbermann-Flügel umsteigen solle, hat da erheblichen Beratungsbedarf, und Monsieur Frederic hat ihm im Gegenzug für das Instandsetzen des 1842er Pleyel-Konzertflügels kostenfrei Klavierunterricht zugesagt. Scott ist an den Noten seiner Ragtimes von den Entchen interessiert. Eubie und Jelly Roll machen eine neue Band auf, können noch einen echten Jazzer gebrauchen, Take Five sitzt noch nicht. Er hat also ungemein viel zu tun da oben auf Wolke 17. Wir sollten nicht so vermessen sein, dass uns hiezunieden seine Arbeit, sein Wissen, seine Kunst aus 45 Jahren Klavierbau, seine Menschlichkeit alleine zustehe.
 
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..., Johann Sebastian überlegt, ob er nicht doch vom Cembalo auf einen Silbermann-Flügel umsteigen solle, hat da erheblichen Beratungsbedarf, ...

Michael hat auch von Cembali unheimlich viel verstanden. Er hat mir bei jedem Besuch mein 2manualiges Konzertcembalo nicht nur wahnsinnig toll gestimmt (er fragte auch immer, was für eine Stimmung ich gern hätte, da es ja verschiedene Möglichkeiten gibt), sondern auch jedesmal die Springer und die Mechanik so sensibel genau justiert, dass sich das Cembalo einfach nur genial spielte. Er war einfach der grösste Fachmann und Könner, den ich je an einem Tasteninstrument erlebt habe.
 

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