HEU-Stücke 1 bis 5

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terbi48

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Hallo allerseits, ich bin wieder da, Terbi48. Es waren halt andere Sachen in den letzten Jahren wichtiger.
Ich veröffentliche hier mal 5 Klavierstücke (zunächst nicht wieder eine große Sonate wie damals 2014). HEU-Stücke? Steht für Höchstens Einmal Umblättern :002:. Sie sind 2 bis 4 Seiten lang, also nicht zu lang oder zu kurz, so dass eine kleine Durchführung / Steigerung / Klimax etc. enthalten sein kann.
Ob was davon gefällt? Bin auf alles gefasst, zittere aber doch schon etwas. Hoffe zumindest, dass sie nicht ganz langweilig sind. Der Stil ist wohl nicht jedermanns/fraus Sache. Neo-Klassik, Neo-Romantik?
Wünsche dennoch Spaß dabei! Der Link:

 
Es kappt was nicht. Man hört hier nur das 1. Stück, obwohl das der Link zur playlist aller 5 Stücke war.
Oder kann ich jetzt sogar meine mp3-Dateien direkt hier anhängen?
Bitte um Hilfe, vielen Dank.
 
Hallo Terbi,
keiner sagt was zu deinen Stücken, scheinbar findet niemand was zu kritisieren??? was hier vielleicht die höchste Form von Lob ist? :konfus:

Deshalb jetzt meine echt ganz unqualifizierte, durch leider NULL kompositorisches Wissen untermauerte Meinung: Mir haben deine Stücke beim ersten Hören gut gefallen! Als relative Anfängerin am Klavier bin ich sozusagen eine echte HEU-"Expertin" (genialer Name übrigens!), weil ich noch gar nichts anderes spiele als HEU-Stücke.

Deshalb wage ich noch einen (wie gesagt recht unqualifizierten) Vorschlag meinerseits:

Mich beeindrucken am meisten HEU-Stücke (und die spiele ich am allerliebsten), bei denen man plötzlich überrascht zusammenzuckt und sich denkt: was ist denn da jetzt los? Ich bewundere, wie Komponisten in nur wenigen Takten so einen überraschenden Turn im Charakter des Stücks hinkriegen, dann aber auch wieder die Kurve zurück kriegen und einen mit einem Fragezeichen hinterlassen: war das jetzt ein fröhliches Stück? Ein trauriges? Was war da bloss los? Was ist da in Takt ... passiert?

So etwas hätte mir deine Stücke noch interessanter gemacht. So ist es z.B. beim Stück "wild drängend" von vorne bis hinten ein wildes Drängen. Und??? Hat das Drängen Erfolg? Gibt jemand, etwas nach? Ist es vergeblich? Da hat sich mir jetzt aber irgendwie keine spannende weitere Frage "aufgedrängt". Es war halt alles gesagt. Schön gesagt, aber irgendwie auserzählt. Keine dramatische Wende, kein gebrochener Held, keine friedliche Auflösung ... whatever... Musste ich deshalb jetzt spontan nicht sofort nochmal hören, um mich nochmal zu vergewissern, was da jetzt genau "Drängendes" passiert ist. Vermeintlich alles beim ersten Mal verstanden... (bestimmt ein Trugschluss, aber so fühlte es sich an).

Vielleicht ein Beispiel, was ich meine, an einem bescheidenen Stück von Haydn, das ich grad spiele:

(Leider find ich da keine so richtig gute einspielung, deshalb hier wenigstens eine mit Noten)
Das Stück lieb ich für seine letzten drei Zeilen. Da haut einen doch ein Gewitter schlagartig aus einem zufriedenen Tänzchen! So ganz plötzlich. Und man fragt sich: war das überhaupt fröhlich vorher? Was steckte da vorher schon drin, dass zu diesem Eklat führt? Das kann ich mich immer wieder fragen, wird mir einfach nicht langweilig.

Vielleicht kriegst du ja auch noch so ein Überraschungsmoment rein? Haydn hat dafür bloss 5-8 Takte gebraucht. Und nach einmal Umblättern kommt dann noch ein Trio, das wieder gaaanz anders ist. Also die Zeit wär auch in einem HEU-Stück schon da...

Freu mich auf neue HEU-Stücke, hab die echt gern gehört!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo an alle!
Erstmal vielen vielen Dank, Peter, dass Du mir aus der "Patsche" geholfen hast. Wer auf "Klick mich" klickt, s.o., kann alle 5 Heu-Stücke jetzt hören. Super!
Und ebenfalls vielen vielen Dank, Viva la musica, für Deine Antwort!
Ob das ein Lob ist, wenn keiner was schreibt, weiß ich nicht, ich denke, Schweigen heißt eher: es ist so grottenschlecht, so dass man keine Worte findet. Aber das ist ja gar nicht so. Du hast ja geantwortet. Und hast die Stücke auch gern gehört. Danke!

Was Deiner Meinung nach an Überraschung fehlt, und in dem Haydn-Stück vorhanden ist, muss ich noch prüfen; das geht jetzt nicht so schnell. Danke aber schon mal für diese Anregung.
Ja, es stimmt, in "wild drängend" löst sich kein "Problem". Aber es ist ja auch gewissermaßen kein Einzelstück sondern eines im Verbund. Es folgt die "Proklamation" sozusagen als "Ausweg" oder "Ziel" und führt die ganze playlist zu einem ruhigen Abschluss. Vielleicht "wild drängend" doch nochmal hören mit dem Anschlussstück, welches, denke ich, mindestens 1 Überraschung enthält. Aber, liebe Vlm, alles kein Problem, nochmals vielen Dank für deine Zeilen.

Übrigens sollte man die Titel nicht auf die Goldwaage legen. Sie haben eher einen profanen bzw. praktischen Zweck: man kann sich besser orientieren und ein Stück wieder finden, als wenn da nur Nummern stünden.
Hoffe natürlich noch auf weitere feedbacks. Wünsche eine gute Woche! Terbi
 
Darf ich nachfragen, was das für eine Art von Aufnahme ist? Eine Art Instrument oder elektronisch erzeugt?
 
Schade, dass Du auf einem mäßigen Keyboard spielst.
Stück 1:
Am Anfang dachte ich, hm, die Viertel in der Rechten sind aber unsensibel gehämmert. Nach kurzer Zeit allerdings hast Du mich überzeugt, dass es so sein muß und Du machst es gut spannend, wie Du Überleitungen baust. Das ist süffig. Im Mittelteil erfreust Du Dich an den Quintfallsequenzen und vergisst, dass Du einen musikalischen Auftrag hast und die harmonische Progression nur ein Mittel dazu sein sollte. ;-)
Manche harmonische Wendungen gefallen mir nicht, aber das macht nix. Für mich hast Du es geschafft, ein spannendes Stück zu schreiben, dass ich mir gut anhören kann.

Stück 2:
Der Humor kommt gut raus :011: Man merkt Deine Freude!

Stück 3:
Schubert kann leider nur Schubert. Das Stück scheitert ein wenig an der Geschmeidigkeit der harmonischen und melodisch zwingenden Wendungen.
Auch finde ich Dein Spiel durchweg etwas hart, aber das gehört ja nicht zur Sache.
Gefällt mir nicht so gut.

Stück 4:
Mir gefallen Deine Ideen besonders, wenn Du Dich von viel begangenen Harmoniewegen entfernst. Ich habe das Gefühl, dass Du dann Deine Aussagen am Besten treffen kannst.

Stück 5:
Hier ist ein wenig das Problem von Stück3 zu spüren. Ich kann es nicht so gut hören, weil es sich zwischen den Stühlen bewegt. Die Harmoniebewegungen sind für mich nicht zwingend. Manchmal gehst Du in eine aufregende Richtung und endest banal in igrendeiner I IV V Ecke. Das verwirrt mich und fühlt sich nicht gut an. Ich fühle mich ein wenig betrogen...

Fazit: Meiner Meinung nach ist Deine Stärke die leichte Schrägheit und die Energie, die durch Deine Stücke fliesst.
Mir gefällt, dass Du Formen suchst und nicht einfach daher plapperst!
Der Vortrag ist etwas undifferenziert (ich habe schon die dynamischen Unterschiede gehört, aber sie sind zu grob). Das liegt aber sicher auch, s.o. an dem mangelhaften Instrument.
 
Ich habe das auch sofort als Midifile gehört. Auf nem richtigen Instrument wäre das sicher hörenswerter.
Ob das ein Lob ist, wenn keiner was schreibt, weiß ich nicht
Es gibt nichts Schlimmeres als Ignoranz. Dann lieber ne deftige Kritik. :-)

Die meisten hier können nur wenig Hilfreiches zum Handwerk "Komponieren" sagen aber aus dem Beitrag von @Tastatula kannst Du sicher Vieles mitnehmen.
 
Hallo an alle!
Ich bedanke mich sehr für die Beiträge, vor allem für den von Tastatula, möchte aber erstmal die Frage nach der Art der Einspielung beantworten: ich hab es nicht gespielt! Ich könnte es so fehlerfrei und im Tempo auch nicht. Kann das meiste von meinen Sachen zwar spielen, aber nicht vorspielen (bis auf 1 und 2, die habe ich tatsächlich mal auf einer Feier vorgespielt). Nein, der Computer spielte es mit dem Finale Notenprogramm von Klemm (Piano-Bright-Klang). Dass der Klang dürftig ist, weiß ich. Und vor einigen Wochen hatte ich kurz die Hoffnung, dass sich das ändern würde: Firma Klemm bot ein update an mit eingebundenen Garritanklängen. Hab ich sofort geholt, war dann aber auf der ganzen Linie :020:. Nahm Kontakt auf, aber es hatte alles nichts gebracht, der alte synthetische Piano-Bright Klang ist immer noch der beste.
Ja, wenn es ein Pianist einspielen würde mit einer professionellen Aufnahme!!! Das würde bestimmt eine Menge bringen!
Hallo, Tastatula, ich antworte auf Deinen Beitrag erst später. Hab im Moment nicht die Zeit.
Viele Grüße, Terbi
 
Hallo Tastatula,
es fällt mir schwer, auf Deinen Beitrag einzugehen. Aber zunächst mal: vielen vielen Dank. Neben der absolut wohlmeinenden Kritik ist das bei mir positiv angekommen. Dein Beitrag und der von Viva la musica beflügeln mich, den nächsten Part (HEU 6 bis 10) auszufeilen und ihn diesen Monat noch rüberzubeamen. Nun versuche ich, ein bisschen zu reagieren:
Nr 1: Ja, es ist so, dass mir beim Komponieren ein Motiv kommt, in das ich mich verliebe und dann nicht mehr erkenne, ob es so, wie ich es dann ausführe, in das Stück passt. Und was genau spannend, süffig ist und welche harmonische Wendung nicht gefällt, kann ich allerdings nur ahnen.
Nr 2 Beifall. Danke!
Nr 3 lasse ich mal so stehen
Nr 4 ebenfalls Danke!
Nr 5: da unterscheiden wir uns! Es ist quasi eines meiner persönlichen eigenen Lieblingsstücke. Spiele es oft und mit deutlich mehr Dynamik und Ausdruck (ist zum Glück nicht schwer), was mit dem Notenprogramm nicht zu machen ist. Was Dich da genau stört, könnte man wohl nur direkt miteinander bereden. Die Frage ist: inwieweit sind es einfach unterschiedliche Geschmäcker bzw. sind es regelrechte Schwachpunkte/Tonsatzfehler etc. von der Musiktheorie her?
Ob ein nochmaliges Hören Dein Empfinden etwas verändern könnte? ;-)

Fazit: Danke nochmal! Meine Stücke kommen anscheinend z.T. gut an. Mehr kann man auch nicht erwarten.
Wie gesagt: Nr6 bis 10 kommen, muss mir noch z.T. Namen einfallen lassen :007:.
 

muss mir noch z.T. Namen einfallen lassen
6-10 reicht vollkommen! ;-)
Du könntest mir , wenn Du magst, per PN mal Stück Nr5 als pdf zum Kommentieren schicken. Ich verspreche Dir, dass ich es weder spiele, noch Dinge daraus klaue. Nach meinem Kommentar würde ich es dann vernichten.
Vielleicht könnte ich Dir da genauer sagen, was ich meine.
Da ich gerade mehr Zeit habe als sonst....wieso eigentlich???....:008:...
 
Ja, tue ich gerne! Aber wieso willst Du es nicht spielen? Und sogar vernichten? Nein, ich habe da keinerlei Probleme: jeder kann meine Sachen gerne haben, ich will kein Geld damit verdienen. Bitte spielen und nicht vernichten, zumindest nicht sofort.
Ich hatte übrigens gerade eben die Lust, es mit Nr5 auf den Punkt zu bringen: In der 2. Hälfte setzt (oh, ich kann dann ja Takt 44 schreiben) eine Steigerung ein in Anlehnung an die 5 aufsteigenden Töne des Hauptthemas. Danach kommt dann abrupt das möglicherweise Simple in den hohen Tönen. Das meinst Du wahrscheinlich mit "banal" und "betrogen gefühlt". Ja man erwartet vielleicht das Hauptthema im vollen Tutti oder ähnliches. So hab ich es in den Sonaten auch mehrfach gemacht. Hier also mal was anderes! Das kann man so oder so bewerten: "banal, enttäuschend ..." oder "überraschend, interessant, ..."
Nun ja, wie dem auch sei, ich schick Dir heute oder morgen die Noten. Danke für Dein Interesse!
 
Hallo Viva la musica,
ich war Dir noch eine Antwort schuldig s.o.. Das kleine Haydn-Stück mit der Überraschung!
Hab es eben genau angeschaut und finde es in der dritt letzten Zeile nicht so überraschend. Keine Angst, ich will mich nicht mit Haydn vergleichen. Ich bin ein klitzekleines Licht, das grad mal ein bisschen Klaviersachen machen kann und das mit viel konstruktiver Mühe. Haydn hat das Stück wahrscheinlich sozusagen aus dem Ärmel geschüttelt.
Was macht er dort kurz vor Schluss? Statt von G7 gleich auf c-moll zurückzugehen wählt er einen etwas überraschend wirkenden Umweg über f-moll, AS7 und G. Schön aber ein Gewitter war es für mich nicht.
Nun ja jeder empfindet anders. Vielleicht bin ich abgestumpft durch zu viel sinfonische aus der 2. Hälfte des 19. Jh.. Dennoch, ich habs zur Kenntnis genommen: man muss nicht immer vom Dominantseptakkord direkt zur Grundtonart gehen. Danke nochmals für die Anregung!
 
Ja, wie gesagt kompositorisch hab ich keine Ahnung (leider bisher, ich arbeite an meinem musiktheoretischen Verständnis...). Für mich hat sich da gegen Ende gefühlt die Stimmung des ganzen Stücks so plötzlich verändert, dass ich das vorher Gehörte plötzlich hinterfragt habe. Am Anfang dachte ich, nettes Tänzchen. Dann nach dem Schluss war das Vorhergehende für mich viel ambivalenter. Und das hats interessant gemacht für mich. Das wollte ich dann im Spiel zeigen. (WOLLTE, die praktische Umsetzung auf meinem Level, na ja, noch ausbaufähig...)
Ich hab Spass an Stücken (gehört und gespielt), aus denen ich solche Entwicklungen heraushören kann. Oder mir zumindest einbilden und selbst erzählen kann... ;-) . das hat mir im Ansatz auch an deinen Stücken gefallen, deswegen dachte ich, da geht bestimmt noch mehr rein in deine Stücke...
 
Mir gefällt das "Schubert-Stück" eigentlich ganz gut. Hast du davon zufällig auch die Noten? Ich hätte durchaus Lust das mal versuchen selbst zu spielen (das Level von dem Stück trau ich mir noch zu) aber natürlich nur wenn du es mir erlaubst. Mit Computersound ist das ganze immer etwas schwer zu beurteilen.
 
Das freut mich. Ich gebe Dir die Noten gerne per PDF und per PN (oder hier sogar für alle?). Ja, der Computersound ist auch nur ein Notbehelf. Für selber im Tempo einspielen sind die meisten Sachen für mich zu schwer. Aber dieses Stück ist absolut spielbar!
Ich schieß es dir heute noch rüber.

Nun gestatte ich mir doch mal eine Frage an alle:
Sind die HEU-Stücke 6 bis 10 so schlecht, dass keiner was schreibt oder hat man sie nicht gesehen, wie 2 von euch in einer PN mir geschrieben hatten? Sie stehen (zumindest bei mir) momentan in dieser Forumliste an 7. Stelle. Nur mal nachgefragt. Nehmts mir bitte nicht übel.
 

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