HELP!! Absolutes Greenhorn sucht Rat zu Klavieranschaffung!

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elzas

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4. Jan. 2007
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Hallo,

wie schön, dass es doch tatsächlich ein Klavierforum gibt - vielleicht könnt Ihr auch mir helfen:

Ich bin 46 Jahre jung und träume seit meiner Kindheit davon, Klavierspielen zu lernen, habe damals aber nur Flötenunterricht "gedurft" und nach ewigem Bitten ein bisschen (allerdings gräßlichsten!! )Gitarrenunterricht erhalten, der mir das Interesse an der Musik fast ausgetrieben hätte. Leider kann ich also heute kaum noch Noten lesen, trotzdem bin ich jetzt entschlossen, zumal ich etwas Geld "übrig" habe, mir endlich meinen heimlich immer noch gehegten Wunsch nach einem Klavier zu erfüllen und möglichst auch das Spielen noch zu erlernen.

Nach zwei Besuchen bei Fachhändlern hier am Ort bin ich allerding recht frustriert und ratlos, wie ich dieses Vorhaben nun realisieren könnte, allein mit dem Klavierkauf fühle ich mich ziemlich überfordert, weil der eine Händler mir nur unbedingt ein Yamaha mit Stummschaltung verkaufen wollte und gleich Druck verbreitete, er biete mir ein best.Yamaha (P 121 silent)nur noch bis 15.1.mit 0-Proz.-Finanzierung an und das sei für mich geeigneter als z.B. Mietkauf, auch das Silent-Modell sei für erwachsene Anfänger ideal, da sie i.d.R. Probleme hätten, vor Anderen zu spielen/in der Nachbarschaft gehört zu werden....er hat überhaupt nur Yamaha, ein teures Schimmelmodell und eine Eigenmarke im Verkauf z.Zt.....der andere Händler verkauft dagg. nur Klaviere ab 10000,- aufwärts..kein Silentmodell, von denen er anscheinend gar nichts hält, sich aber nicht klar äußerte, warum eigentlich.

Da ich ja selbst gar nicht spielen kann, weiß ich auch nicht, ob ich die Klangunterschiede überhaupt realistisch erkennen kann, wenn der Verkäufer vorspielt. Bekannte, die Klavier spielen, sagen, sie hätten "beim Händler Ihres Vertrauens" gekauft und wären auch unsicher gewesen...nun, bei diesen Händlern war ich also eben, konnte aber das Vertrauen nicht so richtig herstellen...

Jetzt weiß ich nicht, wie ich weiter vorgehen soll:
Ist das mit der Stummschaltung wirklich gut und sollte ich danach oder nach normalen Klavieren suchen? (Das Klavier soll ins Wohnzimmer eines Reihenhauses, von daher schien mir auf den ersten Blick das "Silent" schon eine gute Idee)
Liefern Händler weit weg überhaupt auch und wer betreut mich dann bzgl. Stimmen/warten, Garantie?? Oder bin ich, wenn ich ein neues Klavier kaufe, auf die lokalen Händler angewiesen?
Würde ich besser nach einem gebrauchten Klavier schauen...aber wie, wenn ich mich schon mit einem neuen nicht auskenne?
Worauf muss ich achten? Was können auch Nichtkenner abchecken/fragen beim Kauf??
Wie groß ist eigentlich der Unterschied der Marken? Ist Yamaha schlechter als deutsche Hersteller? Inwiefern?

Braucht man zum Lernen etwas bestimmtes an Modell?

Sollte ich mir evtl. zuerst einen Klavierlehrer suchen, der mir dann auch beim Kauf behilflich ist? Gibts das überhaupt? Spielen Klavierlehrer bestimmte Klaviermodelle und bevorzugen die dann auch im Unterricht?

Wo könnte ich noch mehr Infos zum Klavierkauf nachlesen?

Kennt jmd. Adressen im Rhein-Main-Gebiet für solche Greenhorns wie mich?

Ich danke Euch schon vielmals im Voraus!
elzas
 
Klavierkauf

Hallo,

Klavierkauf ist immer so ein Abenteuer. Yamaha sollte besser Außenborder herstellen als Klaviere. Wenn du geld hast kauf dir ein neues deutsches klavier seiler, zimmermann, ibach, schimmel usw.
wenn du keine ahnung hast lass die finger von gebrauchten klavieren oder stell folgende fragen. Unterdämpfung, kreuzseitig,stimmstock,kammerton 440 Hz., tastatur plastik oder elfenbein, shellalk politur 73 oder 75 tasten,
achte auf risse im resonanzboden, marke, baujahr nicht zu alt am besten zwischen den kriegen so um 1920, Klang muss dir gefallen, nicht mehr al 1000 € ausgeben.

Gruss Heinz
 
Hallo elzas,

ich beglückwünsche dich zu deinem Entschluss, diesen langgehegten Lebenswunsch in die Tat umzusetzen. Zu den einzelnen Marken und Verkaufsstrategien kann ich leider überhaupt nichts weiter sagen. Ich will dir aber aufgrund deiner Ausgangssituation dringend raten, eine Möglichkeit der Stummschaltung in Betracht zu ziehen.
In dem Alter kann man meistens nicht üben, wann und so lange wie man will. Wenn sich dann noch gerade in der Anfängerphase (so die ersten 10 Jahre :wink:) Befangenheit bezüglich des Mithörens eventuell weniger wohlwollender Mitbewohner einstellt, sind deine Fortschritte gefährdet. Mit Kopfhörern aber kann man hemmungs- und endlos die nervigsten Tonleitern hoch und runter leiern, Akkorde hämmern und auch Stücke spielen, die keiner sonst leiden kann.
 
" stell folgende fragen. Unterdämpfung, kreuzseitig,stimmstock,kammerton 440 Hz., tastatur plastik oder elfenbein, shellalk politur 73 oder 75 tasten"

Naja - einen Stimmstock hat ja noch jedes Klavier (jedoch immer gut, danach zu fragen... :wink: ), aber ein Klavier der angegebenen Hersteller mit 73 oder 75 Tasten zu finden, wird doch etwas schwer, da die zumeist alle 85 oder 88 Tasten haben... :?

Viel Erfolg bei der Suche und liebe Grüße aus dem Odenwald,


Thilo

Der Klavierladen
 
Hi Elzas,

Ich kann hier auch nur uneingeschränkt zu einem Silent Klavier raten. Die sind zwar etwas teurer aber wie Wu-Wei so treffend schreibt, kann man damit bis tief in die Nacht die nervigsten Tonleitern rauf und runter üben. Das ist für die Nachbarn und für die eigene Familie die einzige Lösung um sich ungestört dem Üben widmen zu können. Und in den Stunden wo man niemanden stört, kann man den akustischen Klang des Klaviers genießen.

Yamaha baut übrigens hervorragende Flügel und Klaviere -- die haben auch schon sehr lange Erfahrung damit. Warum im Zusammenhang mit Klavieren immer zu deutschen Marken geraten wird, kann ich nur mit unreflektiertem Hurrapatriotismus erklären.

Tom
 
Klavierladen

Hallo,

ich habe mich mit der Anzahl der Tasten geirrt, vielleicht war der rote Wein schuld. Ich meine 7 ein viertel oder 7 ein halb Oktaven.
Sicherlich hat jedes Klaveir einen Stimmstock die Saiten müssen doch irgendwie aufghängt werden.
Ich meine nur man sollte darauf achten das der Stimmstock nicht gerissen ist und die Wirbel nicht zu leicht gehen sonst ist das vorbei mit der Stimmung

Gruss Heinz :roll:
 
Hallo elzas,
ich bin in der selben Situation, bzw. war in der selben Situation , habe mich aber mittlerweile für ein neues Klavier entschieden, da mir die alten Klaviere aufgrund meiner Unwissenheit zu teuer vorkommen, sieht man die Gefahr eines Fehlkaufs und dem anschließenden Ärger.
Ich habe ja einiges geschrieben, vielleicht hilft es Dir weiter.
Zwar bin ich auch der Auffassung, dass man den Klavierbauern mit ihrer blöden Verschleicherungstaktik auf die Finger hauen müßte und eben kein neues Klavier kaufen sollte, aber schließlich muss ich mit dem Klavier spielen und auskommen und ich habe später eventuell den Ärger.

Eins ist aber ganz sicher, neimals sofort kaufen sondernimmer einen Nacht darüber schlafen und alles anhören was irgendwie in Deiner Nähe ist, denn sie klingen wirklich unterschiedlich. Viel ERfolg bei der Suche :) :roll:
 
Sorry für die Fehler, habs nicht mehr Korrektur gelesen :wink:
 
Frage zu Händlern

Danke für Eure Ratschläge, ich muss mich halt noch viiiiiiel mehr informieren, denke ich...

deshalb gleich noch eine generelle Frage zu den Händlern: Meine wenigen klavierbesitzenden Bekannten haben, wenn nicht sowieso Erbstück vorhanden, beim Händler vor Ort ein neues Klavier (fast alle Schimmel übrigens) gekauft und bekommen es auch von ihm regelmäßig gestimmt. Dadurch und auch durch die Hinweise vom Händler zu Stimmung, Wartung + Garantie ist bei mir der Eindruck entstanden, dass ich bzgl. dieser Serviceleistungen lzt.endlich wieder auf einen der lokalen Händler angewiesen bin, die dann aber vielleicht weniger "Lust" darauf haben, wie bei den Instrumenten, die sie selbst verkauft haben/bin dann kein "Kunde" etc,sprich: deshalb sowieso besser gleich bei ihnen kaufen müsste.. - in diese Richtung meine Sorge und Frage: Wie läuft das mit der Garantie? Wie weit ist denn der Radius, wo ich mich umsehen kann. Könnte ich theoretisch auch im Urlaub in Hamburg ein Klavier kaufen, ohne Probleme bzgl. späterem Service und Garantieleistungen zu haben. Kann den Service auch jmd. anders machen??? Macht es Sinn Läden auf dem entfernter gelegenen Lande abzuklappern? Tw. bieten selbstständige Klavierbauer wohl auch bezahlten "Beratungsservice beim Kauf" an, haben aber dabei sofort etliche Gebrauchtklaviere im Angebot- was ist davon zu halten?
Gibt es noch einen ganz anderen Weg?

Elzas "Ratlos"
 

Hallo elzas,

die Garantie wird vom Hersteller übernommen, so daß es eigentlich keine Rolle spielt, wie weit der Händler weg ist. Dies setzt nur voraus, daß man selbst beurteilen kann, ob ein Garantiefall vorliegt oder ob es sich nur um eine 'Kleinigkeit' handelt, die ein Klavierstimmer/bauer bei der nächsten Stimmung beheben kann. Dieser kann dann aber auch sagen, ob dies ein Garantiefall ist.

Ich habe z.B. Klavier Anfang Dezember bei einem Händler gekauft, der 400km weit weg ist. Aber bei einem Angebot, das rund 1500€ unter denen der Händler in meiner Nähe liegt, nehme ich die Entfernung gerne hin. Bei mir hat sich die Stimmung des Klaviers verzogen und einige Tasten gehen zu schwer - alles durch die Kälte Anfang Dezember; wäre der Händler hier in der Nähe, wäre er sicher gleich vorbeigekommen, so muß ich warten bis ein von ihm beauftragter Klavierbauer kommen kann. Wenn dieser seine Arbeit ordentlich macht, wird er wohl auch in Zukunft das Gerät stimmen.

Klavierstimmer könntest Du im Internet finden oder besser Dir von Deinen Bekannten empfehlen lassen. Handle 1-2 Gratisstimmungen aus; anschließend mußt Du dies sowieso zahlen und bist eigentlich nicht mehr auf den Händler 'angewiesen', falls er weiter wegliegt.

Vom 'Händler' des Vertrauens halte ich nicht (mehr) viel; bei meiner Suche wurde ich nach meiner Meinung nach fast überall in einigen Fragen nicht richtig informiert; zumindest habe ich aus dem Internet anderes gelesen. Dies sollte amn daher nicht überbewerten (meine Meinung).

Zu Deinem ersten Beitrag: falls Du selbst nicht spielen kannst, würde ich den Händler zumindest bitten, Dir etwas vorzuspielen was Du kennst. Mir geht es zumindest so, daß ich keinen Unterschied höre, wenn der Händler etwas spielt was ich nicht kenne. Als ich dann auf mehreren Instrumenten etwas gespielt habe, konnte ich ganz deutlich riesige Unterschiede feststellen. Oder nehme einen Bekannten mit.

Bei der Klaviatur gibt es natürlich auch Unterschied; dies dürfte für Anfänger schwieriger sein zu beurteilen. Spiele hier einfach mal die Tasten c-d-e-f-ga-h; vorwärets und rückwärts; damit Du merkst wie die Tasten 'reagieren' hier gibt es auch Unterscheide - jenach persönlichem Geschmack gefällt einem dieses oder jedes Instrument.

Viel Spaß bei der Suche,
splinetime
 

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