Hat Rachmaninov einen Ton vergessen?

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In der Durchführung seines Trio élégiaque g-Moll gibt es vier gleiche Stellen (je zwei auf den Seiten 18 und 20).
Nur bei der zweiten fehlt eine Achtelnote im Bass - was denkt ihr, wie wahrscheinlich ist es, dass es keine Absicht, sondern ein Flüchtigkeitsfehler war? Denn ansonsten hält sich Rachmaninov in diesem seinen Jugendwerk sehr daran, parallele Stellen gleich zu lassen. Anderseits hat es auch was und klingt durch die dagelassene Sexte interessant (statt einer ganz normalen Dominante), wenn man das des nicht über c zum B führt - aber warum nicht in der Parallelstelle genauso? Etwas untypisch für dieses Trio, oder was meint ihr?

Ich habe eine Datei mit den entsprechenden Seiten von imslp angehängt.
 

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Für mich ist das ganz klar ein Druckfehler. Die Stelle ohne das Achtel ergibt harmonisch überhaupt keinen Sinn. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das irgendjemand so spielt.
 
Für mich ist das ganz klar ein Druckfehler. Die Stelle ohne das Achtel ergibt harmonisch überhaupt keinen Sinn. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das irgendjemand so spielt.
Der Finger wandert tatsächlich von allein zum c. Ich vermute auch einen Fehler, allerdings wahrscheinlich im Manuskript, da mehrere Ausgaben die Stelle gleich haben. Na gut, sie stützen sich vermutlich alle auf den Erstdruck. Danke @mick.
 
Für mich ist das ganz klar ein Druckfehler. Die Stelle ohne das Achtel ergibt harmonisch überhaupt keinen Sinn. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das irgendjemand so spielt.
Es gibt ein YouTube-Video mit Lang Lang und seinen Partnern Repin und Maisky, in dem der fortlaufende Notentext enthalten ist. Lang Lang tut an dieser Stelle das, was auch auf anderen Aufnahmen zu hören ist: Er fügt das c als Durchgangsnote ein und wählt damit die einzige plausible Variante, nämlich die Passage an alle Parallelstellen anzugleichen.

LG von Rheinkultur
 

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