Hat Beethoven sich verschrieben?

  • Ersteller des Themas David_Turman
  • Erstellungsdatum

D

David_Turman

Dabei seit
3. Juli 2006
Beiträge
102
Reaktionen
36
Ich habe mir gestern mal die Noten für Beethovens erstes Klavierkonzert angesehen. Die ganzen Instrumente waren untereinander aufgelistet, daneben stand dann, welche Noten sie zu spielen hatten. Und dabei ist mir folgendes aufgefallen:

Soblad das Piano zum Einsatz kommt, spielt man zwei oder drei Takte. Bei der linken Hand wechselt plötzlich vor einem Takt der Baßschlüssel in den Violinenschlüssel. Der wird dann zwei Takte lang gespielt und dann wird wieder in den Baßschlüssel gewechselt. Das passiert mehrmals während des Konzertes. Die rechte Hand spielt allerdings weiter, so daß also quasi beide Hände ein kleines Stück lang nach dem Violinenschlüssel spielen.

Wie soll das denn funktionieren? Wie können beide Hände nach dem gleichen Schlüssel spielen?
Könnt ihr einen blutigen Anfänger da mal aufklären? Danke!
 
Hallo David,

das hat Beethoven gemacht, damit der Pianist nicht immer den Hocker verrücken muss. :wink:

Nee, im Ernst, warum soll das eigentlich nicht gehen? Das kommt sogar relativ häufig vor. Je nachdem, in welcher Tonlage die beiden Hände jeweils spielen müssen. Guck doch mal genau nach und überlege, wie unübersichtlich die bezeichneten Noten aussehen würden, wenn sie im jeweils anderen Schlüssel notiert wären.

Tschüss
Wu Wei
 
Genau, die Notensysteme sollen ja übersichtlich und gut lesbar sein. Dazu gehört es, mit möglichst wenig Hilfsnotenlinien auszukommen. Daher gibt es überhaupt Bass-, Violin- und sonstige Schlüssel.
En Welchsel der Schlüssel innerhalb einer Hand wird Dir noch oft über den Weg laufen.
 
Zitat von Wu Wei:
Hallo David,

das hat Beethoven gemacht, damit der Pianist nicht immer den Hocker verrücken muss. :wink:

Die Sache mit dem Hocker kriege ich jetzt jeden Tag aufs Brot geschmiert. Mach dich nur lustig. Aber du wirst nicht schlecht gucken, wenn die Zeitungen mich als "zweite Ellie Ney" bezeichnen. :wink:
 
Oft ist es auch aus stimmführungstechnischen Gründen notwendig, dass die Hände übergreifen.
Spielt beispielsweise die linke Hand eine einfache Begleitung und die rechte dazu eine schöne Melodie im Diskant, so kann es vorkommen, dass die Melodie nun auch im Bass auftauchen soll. Die linke spielt weiter, die rechte greift über die linke und spielt im Bass weiter.
Solche oder ähnliche Beispiele gibt es oft. Prominentestes Beispiel Beethoven Sonate "Pathetique" 1.Satz Takt:

path.jpg
 

Zurück
Top Bottom