Hände groß genug für ein pianistik studium?

Oh, dann hast du also musik studiert. Kannst du mal `nen schwang aus deinen erfahrungen erzählen? Hast du fertig studiert? Und was hast du studiert? Und wo? Und was meinst du mit abtrainieren? - Entschuldigung für die vielen fragen, aber das interessiert mich jetzt.

Mich interessiert das auch, insbesondere was du dir mühsam wieder abtrainieren musstest. Dies klingt ja danach, dass dir etwas völlig sinnlos vorkam, oder sogar kontraproduktiv?
 
Mich interessiert das auch, insbesondere was du dir mühsam wieder abtrainieren musstest. Dies klingt ja danach, dass dir etwas völlig sinnlos vorkam, oder sogar kontraproduktiv?

Ja, so wie es klingt, war es auch gemeint ;)

Was ich mühsam wieder abtrainieren mußte? Absurde Fingersätze, viele Vorstellungen darüber, was beim Klavierspielen bewegungsmäßig vor sich geht, rhythmische Sturheit, vermeintliche Akkuratesse, die im Endeffekt nur ein lockeres, natürliches Spiel verhindert hat, tausend Kleinigkeiten...

Manches davon hat man schon in den Jahren vor dem Studium im Klavierunterricht antrainiert bekommen, manches erst im Studium - ab und zu hat man natürlich auch was Brauchbares gelernt :p

Jedenfalls war ich heilfroh, als ich meine letzte Prüfung an der Hohschule hinter mir hatte und wieder so spielen konnte, wie ich wollte - ohne den dauernden Druck des "so geht das aber nicht!".

Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke... im wirklichen Leben kriegt man diesen Spruch ja auch immer wieder auf's Brot geschmiert...

Man darf eben den Humor nicht verlieren... ;)

Haydnspaß
 
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Was ich mühsam wieder abtrainieren mußte? Absurde Fingersätze, viele Vorstellungen darüber, was beim Klavierspielen bewegungsmäßig vor sich geht, rhythmische Sturheit, vermeintliche Akkuratesse, die im Endeffekt nur ein lockeres, natürliches Spiel verhindert hat, tausend Kleinigkeiten...

Das klingt ja alles ganz schrecklich! Wenn sich Hinweise von Dozenten im nachhinein nicht nur als wenig hilfreich, sondern im Gegenteil als Behinderung darstellen, so dass du in deinem Fall dir das wieder mühsam abtrainieren musst - geradezu ein Albtraum! Klingt fast so, als ob dir das Musikstudium mehr geschadet als genützt hat.

Da habe ich richtig Glück gehabt mit meinen bisherigen Lehrern. Niemand hatte mich zu Fingersätzen gezwungen, die mir nicht brauchbar erschienen. Im Gegenteil - man hat mir zum Glück beigebracht, zwischen barocken Fingersätzen (hauptsächlich für Orgelspiel) und nichtbarocken (legato-) Fingersätzen zu unterscheiden (barocker Fingersatz: Daumenüber/untersatz immer an den Stellen, wo man sowieso phrasiert, gleiches für Fußsatz bei Pedalspiel).

Bewegungsmäßige Vorstellungen, was beim Klavierspiel so vor sich geht, finde ich sehr hilfreich.

Und zum Glück wurde ich darauf hingewiesen, rhythmisch exakt zu spielen, wo es angezeigt ist.

Auch durfte ich lernen, dass Akkuratesse und lockeres natürliches Spiel keinesfalls Gegensätze sind - wenn man verkrampft spielt, kann keine Akkuratesse aufkommen, weil es da eine Wechselwirkung gibt.

Ich hoffe, dass deine schlechten Erfahrungen mit Musikstudium nicht verallgemeinert werden können noch sollten.
 
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Da habe ich richtig Glück gehabt mit meinen bisherigen Lehrern. Niemand hatte mich zu Fingersätzen gezwungen, die mir nicht brauchbar erschienen.

Naja, gezwungen hat mich auch niemand :p

Aber es wurde einem eben suggeriert, daß gewisse umständliche Fingersätze ein viel saubereres Spiel ermöglichen. Und natürlich wollte ich so sauber wie möglich spielen. ;)
 

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