H. Raehse

  • Ersteller des Themas Singularity
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Halb OT: Das CLP-Zeugs - wäre das auch nicht was für Scharniere aller Art (Türen, etc)? Ölkännchen oder gar Graphit sind ja eher a bisserl a dreckige Angelegenheit.
 
Habe mir heute von einem Tischler ein Gerät zum Feuchtigkeit messen ausgeborgt. Der Wert der Holzfeuchtigkeit schwankt bei dem Klavier je nach Messstelle zwischen 8 und 11%. Angesichts dieser (normalen) Werte gehe ich also nicht von einem Feuchtigkeitsschaden aus, zumindest scheint diese nicht derzeitig erhöht. Wieviel sich das im Sommer ändert weiß ich leider nicht.
Schimmel, wie auf dem zweiten meiner Bilder zu sehen ist, findet man in diesem Ausmaß wirklich nur am abgebildeten Klavierdeckel.

Ich habe heute die Keile entfernt, die zwischen Platte und Resonanzboden waren und Gott sei Dank sind dort keine Schäden. Hinten habe ich auch nachgesehen (es waren lediglich 2 Keile vorne im unteren Bereich) und alles mal grob vom Staub befreit.
Die Rippen sind hinten fest am RB verleimt und auch am Rand sind keine offenen Leimstellen. Sieht also soweit ganz gut aus.
Die Saiten sind leicht bis mittel "beschlagen", aber keine argen Rostbefälle (ob sie das Stimmen aushalten wird sich zeigen).
Die Saitenwirbeln sind glücklicherweise noch schön gerade.

Beim Herausnehmen der Tasten ist mir aufgefallen, dass manche sehr leicht, andere eher schwer entnehmbar waren. Vermutlich sind dies auch potentielle Kandidaten für erhöhte Reibung. Ich werde die Stifte nächste Woche auch mit der CLP-Flüssigkeit behandeln.

Desweiteren habe ich heute mal begonnen die Mechanik zu reinigen, um sie auf die CLP-Flüssigkeit vorzubereiten. Dabei ist mir aufgefallen, dass manche Dämpferlöffel, obwohl sie direkt nebeneinander liegen, unterschiedlich gebogen sind, wodurch sie auch unterschiedlich hoch am Balken aufliegen (siehe Bild) und somit die Hebeglieder nicht alle auf exakt der selben Höhe sind, bzw. die Fänger nicht schön in einer Linie verlaufen.
Dass die Löffel im Laufe der Zeit vielleicht etwas weiter nach hinten gebogen werden, würde ich noch verstehen, aber dass sie im Bass so unterschiedliche seitliche Krümmungen aufweisen finde ich merkwürdig. Ab dem 30sten Hammer etwa sind alle Löffel ziemlich einheitlich (siehe die linken vier Löffel auf dem Bild). Die Hebeglieder sind trotzdem unterschiedlich hoch. Leider bin ich mir gerade nicht mehr sicher, ob die Löffel durch das einsetzen der Mechanik ins Piano, bzw. durch den Kontakt der Hebeglieder mit den Piloten nicht sowieso etwas vom Balken abgehoben werden und somit natürlich auch die Hebeglieder selbst alle auf einer Höhe sind.
Ich habe leider wenig Erfahrung damit was sich wie auf die Spielbarkeit auswirkt (abgesehen von trägen Federn und schwergängigen Achsen), deshalb wollte ich euch fragen ob man die Löffel unbedingt noch richten und alles auf die gleiche Höhe anpassen sollte, oder ob sich das beim Einsetzen relativiert?

CAM00084.jpg

Vielen Dank schonmal!
 
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Wie ich sehe, hast Du die Dämpfung abgebaut. Weißt Du was die Löffel tun?
 
Das ist richtig! Leider befindet sich viel Staub um die Kapseln und Schrauben, weswegen ich dies für nötig erachtet habe.
Die Funktion ist mir klar.
Hier sieht man, dass der Löffel in einer mittigen Position steht, wobei alle Teile in Ausgansposition stehen, was mich darauf schließen lässt, das beim Aufsetzten der Mechanik auf die Tasten die Hebeglieder etwas hochgehoben werden und somit auch die Löffel etwas abgehoben werden. Oder übersehe ich etwas?
 
Das ist richtig! Leider befindet sich viel Staub um die Kapseln und Schrauben, weswegen ich dies für nötig erachtet habe.
Die Funktion ist mir klar.
Hier sieht man, dass der Löffel in einer mittigen Position steht, wobei alle Teile in Ausgansposition stehen, was mich darauf schließen lässt, das beim Aufsetzten der Mechanik auf die Tasten die Hebeglieder etwas hochgehoben werden und somit auch die Löffel etwas abgehoben werden. Oder übersehe ich etwas?
Den Staub schafft man mit Druckluft weg und dazu wird nichts demontiert. Insbesondere die Dämpfung ist nicht ganz einfach wieder an den richtigen Platz zu bringen, bis es wieder dämpft.
Die Löffel werden eingestellt, wenn die Dämpfung montiert ist und müssen jeweils beim halben Weg, den der Hammer zur Saite benötigt, die Dämpfung zum abheben bringen. Dazu ist der Halbganghaken erforderlich. Ausgebaut kann man da nichts einstellen..

LG
Michael
 
Danke nochmals für deine Info! Vermutlich müssen sowieso die Filze erneuert und das ganze richtig in Position gebracht werden. Dies werde ich dann eventuell von einem Profi erledigen lassen, wenn sonst alles halbwegs passt und ich mich dieser Arbeit nicht gewachsen sehe.

LG
Simon
 
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Beim Herausnehmen der Tasten ist mir aufgefallen, dass manche sehr leicht, andere eher schwer entnehmbar waren. Vermutlich sind dies auch potentielle Kandidaten für erhöhte Reibung. Ich werde die Stifte nächste Woche auch mit der CLP-Flüssigkeit behandeln.

Das ist Pfuscherei und führt zu nichts gutem. Poliere die Stifte, bringe die Tasten zu Fall und leg sie gerade. Sollten die Tasten zu viel Spiel (nach li. und re.) haben, empfiehlt sich eine Neugarnierung.

Viele Grüße

Styx
 
Alles klar, wird nix mit Gleitmittel versehen :D
Die Wagebalkenstifte waren nur leicht befallen. Hat man schön wegpolieren können.
Bei den vorderen Stiften hat sich allerdings puntweise etwas Rost festgesetzt. Ich schau mal ob ich das mit Spiritus oder Essig wegbekomme. Sollte das nichts helfen, werde ich, bevor ich sie tausche das Ganze nochmal mit einer Drahtbürste oder ganz feinen Feile versuchen und dann Rostschutzmittel draufgeben. Habt ihr irgendwelche anderen Vorschläge (außer sofort tauschen :D)?

Ich hab jetzt mal die Hämmer genauer untersucht welche nicht mehr rückgeholt werden und das Problem liegt ganz bei den Kapselstiften. Leider ist die CLP-Flüssigkeit noch nicht da, aber ich bin schon gespannt wie stark sich das auswirkt nach der Behandlung.
 

Bei den vorderen Stiften hat sich allerdings puntweise etwas Rost festgesetzt. Ich schau mal ob ich das mit Spiritus oder Essig wegbekomme. Sollte das nichts helfen, werde ich, bevor ich sie tausche das Ganze nochmal mit einer Drahtbürste oder ganz feinen Feile versuchen und dann Rostschutzmittel draufgeben.
Ich würde mit (feiner) Stahlwolle arbeiten. Gibts in versch. "Körnungen".
 

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