György Ligeti 100

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György Ligeti bei Wikipedia

Heute ist es nun soweit: Am 28. Mai 1923 wurde er geboren.
Im Forum "Klavierüben" hab ich ihn schon gewürdigt:
...
Ligeti begeistert mich schon seit 2001: Odyssee im Weltraum (Kubrick 1968), sein Klavierwerk habe ich erst spät, im neuen Jahrtausend, entdeckt. Man könnte Parallelen meiner Sonate zu seinem Frühwerk behaupten, aber die ist vorher (1998 - 2000) entstanden und die Ligeti-Inspiration darin fußt auf dem Beginn des Horntrios.

Vollends überzeugt von seinem Klavierwerk haben mich seine Etüden!
Da sind auch für mich spielbare darunter, also nicht schwerer als die mittelschweren Beethoven-Sonaten.
Von denen übe ich:
#11 En Suspens
#4 Fanfares
dazu 2 Frühwerke:
Capriccio #1
Invention

Von Vorteil ist dabei die Vertrautheit mit Bach-Fugen und ein bisschen Jazzrock-Feeling.
Ich kann euch versichern, es macht ungeheuer Spaß, das zu spielen!
...

Am 12. Mai hab ich ihn schon auf dem Tegelberg gewürdigt:
tbo_11.jpg
Das ist das Ostinato aus der Klavier-Etüde #4 "Fanfares", die ich auch gern spiele. (Inzwischen ist der Schnee da oben komplett weg.)

Heute von 20:00 bis 24:00 bringt Radio BR-Klassik eine Sondersendung! Ich freu mich drauf!
Am 25.5. kam schon eine Sendung zu seinen Klavier-Etüden: Horizonte.

Natürlich spiele ich um 9:00, wenn mein Nachbar mich sonntags üben lässt, seine Stücke!

Grüße
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute von 20:00 bis 24:00 bringt Radio BR-Klassik eine Sondersendung! Ich freu mich drauf!

Das hast Du vermutlich bereits gesehen:

 
Bei DLF gab es auch einige hübsche Sendungen zu Ligeti in letzter Zeit, auch in der App zu hören:

"György Ligeti zum 100. Geburtstag":

"Die Protagonisten der musikalischen Nachkriegs-Avantgarde werden nach und nach 100 Jahre alt: Wir stellen experimentelle Stücke von György Ligeti (Poème symphonique) und Dieter Schnebel (Atemzüge) vor, mit denen ästhetische Fragen angestoßen wurden, die noch immer nicht selbstverständlich sind.":
 
Hallo @abschweb (und hallo Mitforisten), schön, dass Du hier an den großen Ligeti erinnert hast und seine Stücke spielst. Darf ich fragen, welche es mittlerweile sind? Ich hatte vor vielen Jahren mal die Etüde Nr. 5 gespielt, ein herrliches Stück! Auch die Nr. 6 "Herbst in Warschau" ist großartig, die anderen Stücke natürlich auch. Übrigens: Pierre-Laurent Aimard war einer der Ersten (der Erste?), der die Etüden komplett gespielt hat. Inzwischen sind sie mehr oder weniger im Repertoire angekommen und jeder Klavierstudent spielt zumindest einige davon. Als Gesamtheit sind sie aber natürlich eine große Herausforderung. Und jetzt komme ich zu einem interessanten Punkt: Wusstest Du - wusstet Ihr - dass der junge Pianist Anton Gerzenberg (Gewinner des Geza-Anda-Wettbewerbs 2021 und Schüler von Aimard) alle 18 Etüden als Zyklus im Konzert spielt? Dieser Pianist, Sohn von Lilya Zilberstein, war vor etlichen Jahren als Jugendlicher hier im Forum aktiv unter dem Namen tornado12! Schaut man sich die alten Einträge und Videos an, war schon damals klar, dass er auf dem Weg zu einem Großen ist. Aber nochmal zurück zu den Ligeti-Etüden: Die Nr. 14 hat ja eine erschwerte Fassung als 14a ("Coloana fără sfărşit"), die bevorzugt vom Player Piano gespielt werden soll, aber nicht zwingend. Ich weiß nicht, ob Gerzenberg sie spielt, aber sie ist bei Youtube als Einspielung zu finden von Idil Biret (recht langsam, aber eben "menschlich") und in einer extremen Version des eher unbekannten Extrem-Pianisten Kentaro Noda: Hörenswert!
Gibt es unter Euch Mitforisten noch weitere Spieler dieser Etüden? Viele Grüße, Gwalchafed
 
Ich habe mich mal durch beide Videos gequält und bin etwas fassungslos. Für mich klingt das absolut schauderhaft. Was das mit guter Musik zu tun haben soll erschließt sich mir nicht. Es mag sicher schwer zu spielen sein - aber gute Musik wird nicht dadurch besser, je schwerer sie zu spielen ist.
 
@axburg Ich denke man muss hier den Begriff der "Étude" ernstnehmen. Einerseits als Studienaufgabe für den Pianisten, aber viel eher als "Studie" über das Klavier, Klang, je nachdem was behandelt wird, überhaupt. Er treibt das Spiel an die Grenzen und versucht dabei etwas Neues aufscheinen zu lassen, ob das glückt oder nicht, kann man ja diskutieren. Er wird zumindest seinem Gegenstand der Kunst gerecht, und das zwingt vielleicht zeitgenössische Werke dazu "schauderhaft" zu sein.
 
Hörenswert finde ich diejenige Musik, die gut "gemacht" ist. Welche ist das? Wenn ich in ihrer Struktur einen Sinn erkenne, auch wenn mir das auditive Erlebnis vielleicht nicht so zusagt? Oder wenn Hörerwartungen zwar bestätigt werden, aber zugleich mit ihnen gespielt wird (daraus entstehen dann die "Hits")? Oder...? Es ist doch wie mit aller Kunst, über das Ästhetische kann man sich streiten, und es ist eben auch eine Frage der Erfahrung. Ausgehend von John Cage, wonach jeder ein Künstler sein kann, kann man ja mal improvisierend experimentieren: ein Geräusch, ein Ton, das Zusammenklingen verschiedener Töne und ihr Verklingen, die Stille... Aufmerksam werden für die Geräusche und Klänge um uns herum, ich denke das kann die Ohren öffnen auch für ungewohnte neuere Musik.
 

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