Gruppenunterricht - Einzelunterricht

Stilblüte

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Hallo,

Was findet ihr besser, Gruppenunterricht oder Einzelunterricht?
Findet ihr, dass es einen Unterschied macht, ob es sehr kleine Kinder oder größere sind, wie lange sie schon spielen, wie unterschiedlich "begabt" bzw. fleißig sie sind?
Was sind Vorteile und Nachteile?
Ich schreibe mal noch gar nichts dazu, finde aber, dass beide Optionen durchaus überlegenswert sind!

Gruß
Stilblüte
 
Hallo Stilblüte,

ich hatte ehrlich gesagt nie Gruppenunterricht, von daher kann ich es objektiv nicht beurteilen, sehe aber einige Schwierigkeiten, die es generell beim Unterrichten in Gruppen gibt:

1. Man hat als Lehrer weniger Zeit auf den Einzelnen einzugehen, als bei einem Schüler im Einzelunterricht, um den man sich die ganze Zeit kümmert.
2. Es kann gerade bei kleineren Kindern anstrengender für den Lehrer sein (konzentriertes Arbeiten, Ablenkungen vermeiden)
3. Es gibt immer "Pausen" für die anderen Schüler, wenn einer vorspielt.
4. Man hat zusätzliche didaktische/pädagogische Herausforderungen als Lehrer, weil man einem einzelnen vielleicht noch sagen kann: "Du musst aber regelmäßiger üben" - vor anderen kann das leicht dazu fühlen, dass er sich bloßgestellt fühlt und nicht wiederkommt (ok, wenn er keine Lust hat, ist das evtl. sogar besser :D)

Natürlich sind diese Punkte auch abhängig von der Größe der Gruppe, aber generell ist meine Erfahrung, dass man im Einzelunterricht sehr viel effektiver und zeit-effizienter lernt. Besonders aufgefallen ist mir das übrigens nicht beim Musizieren sondern beim Skifahren :cool:

Grüße,
Sulan
 
Was findet ihr besser, Gruppenunterricht oder Einzelunterricht?

Einzelunterricht auf jeden Fall, aber im Bestfall noch zusätzlichen Gruppen- bzw. Ensembleunterricht.

Zitat von Stilblüte:
Findet ihr, dass es einen Unterschied macht, ob es sehr kleine Kinder oder größere sind, wie lange sie schon spielen, wie unterschiedlich "begabt" bzw. fleißig sie sind? Was sind Vorteile und Nachteile?
Ich schreibe mal noch gar nichts dazu, finde aber, dass beide Optionen durchaus überlegenswert sind!
Vorteile gäbe es für den jeweils "schwächeren" Spieler, denn es ist wie im 100-Meter-Lauf im Sport, er wird irgendwie mitgezogen und hat auch eine Motivation zum üben. Für den anderen kann es aber sehr nachteilig sein, weil der Lehrer vielleicht das Niveau relativ niedrig hält und er auch nicht einsieht, warum er daheim noch etwas für den Klavierunterricht tun sollte.

Bei kleineren Kindern dürfte die Methode mehr Erfolg haben, denn meistens sind diese anfangs auf dem gleichen Level und haben in etwa auch die gleiche Zeit zum üben zur Verfügung daheim. Außerdem finden sie es bestimmt besser, wenn sie zwischendurch auch einmal Pause haben im Unterricht.

Ältere Anfänger gab es an meiner ersten Musikschule nur sehr wenige und so hätten die dann mit den kleinen Kindern zusammen lernen müssen. Sowas ist total problematisch, weil eben Kinder sehr viel langsamer lernen und begreifen.

Und es kann auch immer sein, dass man mit jemandem zusammen Unterricht hat, der absolut nicht Klavier oder eben ein anderes Instrument lernen will und dann den Unterricht nur stört und aufhält.

Das kann man ja eigentlich schon an den Schulen beobachten.

Meine Mathelehrerin zum Beispiel teilte die Klasse öfter mal und machte mit denen, die doppelt gewichtet haben zusätzlichen Unterricht. Das war wesentlich effektiver und machte mehr Spaß.
Ständig mit schwächeren zusammen lernen zu müssen kann dazu führen, dass man das Spielen auch aufgibt. Und das sollte ja nicht Sinn und Zweck sein...
 
Gruppenunterricht hat zumindens den Vorteil, dass die schlechteren angetrieben werden, mehr zu üben um das Level der anderen Gruppenmitglieder zu halten.
Aber beurteilen kann ich es nicht, da ich nie Gruppenunterricht hatte.
 
Hallo!

Also, ich biete seit Jahren beides an: Gruppen- und Einzelunterricht.

Über die Vorteile des Einzelunterrichts brauchen wir nicht zu diskutieren; die sind unschlagbar. Aber ein Nachteil ist m.E. erwähnenswert: man weiß als Schüler nie, wie gut man ist.

Das ist schon mal ein Vorteil des Gruppenunterrichts: der Schüler kann sich mit anderen direkt vergleichen. Ein weiterer Vorteil des Gruppenunterrichts ist, daß man von Beginn an mit anderen gemeinsam musiziert. Dadurch erlernt man wesentlich leichter Rhythmik und Ensemble-Spiel.

Ich betrachte Gruppenunterricht als Einstieg in das Erlernen eines Instrumentes. Mein Ziel ist es, daß möglichst viele (alle wäre besser, aber utopisch) mittelfristig Einzelunterricht erhalten.

Für die Eltern hat Gruppenunterricht auch einen Vorteil: er ist preiswerter. Dadurch erreiche ich mehr Eltern, die dann willens sind, ihrem Kind Unterricht angedeihen zu lassen (wow, klingt der Satz gut!).

Bis dann

Maddin
 
Beides hat Vor- und Nachteile.
Zu Schülerzeiten habe ich im Schulorchester mitgespielt - ist ja auch eine Art von "Gruppenunterricht".
Oder Singen im Chor...
Das kann schon mal langweilig werden, wenn Sopran / Alt für 10 Minuten alleine dran sind... Manchmal war ich nach einem langen Arbeitstag aber auch froh über die "Erholungspause"...;)

Es ist eine individuelle Entscheidung. Eine Kombination aus beidem fände ich eigentlich nicht schlecht...
 

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