Grotrian-Steinweg-Klavier, Bj. 1903

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chopinliebhaberin

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7. Jan. 2007
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Hallo ihr!

Ich habe zwar schon einige Zeit hier im Forum mitgelesen, mich aber heute erst angemeldet..

Vor einer Woche habe ich ein Grotrian-Steinweg-Klavier fast geschenkt bekommen habe.. Es ist trotz äußerlichen starken Gebrauchsspuren noch komplett, und obendrein wunderschööön.. :P

Leider hat es mindestens 12 Jahre in Garagen, Scheunen oder ähnlichen Unterständen gestanden.. Welch eine Schande..

Es ist ziemlich verstimmt (normalerweise schmerzt sowas in meinen Ohren, aber MUSS immer wieder dran spielen), aber gerade in den beiden letzten Oktaven kann man die meisten Tasten nur einmal anspielen, dann funktioniert es nicht mehr, da die Hämmerchen nicht richtig zurückgehen.

Jetzt meine Frage:

Ich habe mich zwar schon mit einem Klavier-Menschen in Verbindung gesetzt, und er würde auch in zwei Wochen vorbeikommen, und mal gucken und evtl. auch stimmen. Allerdings habe ich mittlerweile die leise Ahnung, dass das Klavier schon zu alt ist, um es noch einmal richtig "in Gang" zu bringen (von den Kosten sehen wir mal ab).

Bei meiner Internet-Recherche habe ich oft gelesen, dass ein Klavier halt irgendwann zu alt sei.

Bin jetzt etwas verwirrt.. vielleicht habt ihr ja auch so ein altes zu hause stehen, oder könnt mir einfach mal einen Rat geben..

Ganz lieben Dank fürs Lesen..

Lieben Gruß
chopinliebhaberin

PS. Weg gebe ich es auf gar keinen Fall mehr.. MEINS! :-D
 
Wenn gar nichts mehr geht: es gibt mindestens eine Firma, die in das alte Gehäuse ein Digitalpiano einbauen würde. :shock:
Das mit der klemmenden Mechanik würde ich erst einmal genauer ansehen: solange sich kein dicker Rost irgendwo festgesetzt hat, sollte sich noch einiges wegpolieren lassen. Die Stimmwirbel sind dabei sicher der kritischste Punkt, und wenn das Klavier sehr lange ziemlichen Klimaschwankungen ausgesetzt war, könnte es sich ausserdem mit einem Resonanzbodenriss bedankt haben. Wie sehen denn die Tasten aus, löst sich das Elfenbein, klemmen einige Tasten oder stehen schief? (Gibt's Fotos?)

http://www.pian-e-forte.de/piano/kauf.htm#gebrauchtkauf schon gelesen?
 
Hallo,

Glückwunsch zum Grotrian!

„Allerdings habe ich mittlerweile die leise Ahnung, dass das Klavier schon zu alt ist, um es noch einmal richtig "in Gang" zu bringen (von den Kosten sehen wir mal ab).“

???
Also - wenn man von den Kosten absieht, dann bekommt man dieses Klavier sicherlich wieder in Gang, der Gußrahmen sollte halt noch ok sein, Schäden an diesem sind bei diesen Instrumenten aber eher selten.
Ein Grotrian-Klavier dieses Alters ist - gut überarbeitet - auch heute noch absolut konkurrenzfähig und wird klanglich sogar die Mehrzahl der neueren Klaviere übertreffen.
Von der Konstruktion und der Verarbeitungsqualität her gesehen lohnt sich eine überarbeitung sicher.
Sollte die Substanz noch gut sein, bekommst Du evtl. mit geringstem Einsatz von ein paar hundert Euro für eine kleine Revision (Stimmen, ggfl. mehrmalig, Reinigen, Hammerfilze abziehen, nachregulieren, div. Kleinreparaturen) ein Instrument, das mittleren Ansprüchen voll genügt.
Träge Tasten/Töne im Diskant sind bei länger nicht gespielten Instrumenten häufig:
Die „Lager“ eines Instrumentes bestehen auf vernickelten Messingachsen, die in Tuchen laufen. Wenn ein Klavier gespielt wird, polieren sich die Achsen von selbst. Wenn es lange ungespielt und womöglich klimatisch ungünstig steht, kann die Achsoberfläche korrodieren, können die Hölzer/Tuche aufquellen, etc., sodass beispielsweise die Hämmer nur träge zurückkommen und/oder häufig die Stoßzungen nicht mehr einfallen.
Mit etwas Glück reicht eine Reinigung und ggfl. Imprägnierung mit CLP.

Dieser Beitrag kann eine Besichtigung durch einen Fachmann vor Ort natürlich nicht ersetzen.
Sollte dieser gravierende Mängel feststellen, wird er von einer Mechanikrevision abraten.
Stellt er eine gesunde Substanz fest, wird er Dir gerne verschiedene Varianten anbieten, mit welchem finanziellen Einsatz Du welches Ergebnis erzielen kannst.

Ein Grotrian ab etwa 1900 ist m.E. nie zu alt für eine Überholung.
Allerdings kann es bei kapitalen Schäden z.B. am Stimmstock durchaus sehr teuer und damit wirtschaftlich unrentabel werden.
Aber wir sollten nicht über ungelegte Eier sprechen: Lass Dein Instrument begutachten, wenn näheres zum Zustand bekannt ist, können wir gerne weiterdiskutieren.


Liebe Grüße aus dem Odenwald,


Thilo

Der Klavierladen

PS: Übrigens auch ein Chopin-Liebhaber...
 
Erst einmal lieben Dank für die Antworten!

Habe mir noch mal das Klavier angesehen, und abgesehen von den schon beschriebenen Hämmerchen-Problemen gibts da nix. Tasten sind alle i.O., nichts schief oder ähnliches. Es löst sich auch nichts. Resonanzboden haben wir schon am Tag der Ankunft unter die Lupe genommen, ist aber auch nichts schlimmes zu entdecken..

Demnächst wird dann ein Klaviermensch kommen, und sich das jute Stück mal ansehen und auch stimmen..

Das mit CLP hab ich auch schon öfter gelesen, kann damit aber gar nichts anfangen.. weiß auch nicht, ob es so gut ist, wenn ich da mit irgendwelchem "Zeug" im Klavier rumschmiere.. (so stelle ich mir das vor mit dem CLP).. :lol:

Und Stephen: :shock: :shock: :shock: Das mit dem Digitalpiano hab ich jetzt mal unter Scherz abgespeichert.. :-D

Ganz lieben Dank und lieben Gruß
chopinliebhaberin

PS. Kann man Chopin auch nicht lieben?

"Wenn Du wissen willst, wie Liebe klingt, dann höre Chopin."
Zitat von weiß ich nicht mehr.
 
Zitat von chopinliebhaberin:
... Und Stephen: :shock: :shock: :shock: Das mit dem Digitalpiano hab ich jetzt mal unter Scherz abgespeichert ...
Da wäre ich mir nicht sicher. Habe jemanden im Bekanntenkreis, der auch so ein Teil hat: Wunderbare Holzarbeiten, Schnitzwerk, Intarsien, aber nicht mehr stimm- und spielbar. Warum sollte man da nicht ein Digi reinsetzen? Deren Originalgehäuse sehen doch grottenhässlich aus, dann schon lieber gleich ein Stagepiano. Und, ehrlich gesagt, auch die meisten neueren Klaviere sind eigentlich ästhetisch gesehen ziemliche Zumutungen. (Die der Forenmitglieder selbstverständlich ausgenommen :!: )
 
Genau, da muss ich Wu Wei uneingeschränkt zustimmen: es ist wie mit Häuserfassaden, die von der vorigen Jahrhundertwende sehen selbst mit abblätterndem (oder schon ganz ohne) Putz noch immer besser aus als manches, was unsere zeigenössischen Architekten so abliefern.
Wenn es wirklich so ein Schmuckstück ist, dann sollte man das Gehäuse auf jeden Fall retten - und den Platz für zwei Klaviere haben wohl die wenigsten (und wer hat, hat Flügel 8) ). Leider finde ich den Link auf die Firma, die den EInbau macht, nicht mehr. Wu???
 
hmm.. irgendwie klingt es logisch.. obwohl ich wohl das klavier wohl eher als dekostück so stehen lassen würde, als "sein innenleben" herausnehmen zu lassen... ich glaub, das würde ich nicht übers herz bringen.. :cry:

abgesehen davon haben wir hier auch ein e-piano stehen.. und ich wollte halt schon immer ein (schönes) klavier haben.. (stephen: ein richtiges.. :-D ).. na, wer will das nicht.. :wink:

hach.. egal, ich nehms so wie es ist.. vielleicht kann ich ja mal ein foto machen und es das herzeigen.. das prachtstück... *lieb*

lieben gruß
chopinliebhaberin
 

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